- Regiogeldkongress - Oldy, 22.03.2004, 17:02
- Re: Regiogeldkongress @Oldy - Baldur der Ketzer, 22.03.2004, 17:08
- Re: Regiogeldkongress @Oldy - Oldy, 22.03.2004, 18:57
- Re: Regiogeldkongress - dottore, 22.03.2004, 17:39
- Chiemgauer - Sorrento, 22.03.2004, 17:54
- Re: Regiogeldkongress - Euklid, 22.03.2004, 18:01
- Ach, Euklid... - bernor, 22.03.2004, 20:43
- Re: aber dottore! - Fremdwort, 22.03.2004, 18:13
- Re: Schon kapiert, Danke - dottore, 22.03.2004, 18:29
- Ich denke schon das Sie begriffen haben - MC Muffin, 22.03.2004, 19:01
- Re: Schon kapiert, Danke - dottore, 22.03.2004, 18:29
- Re: Regiogeldkongress - Oldy, 23.03.2004, 17:42
- Re: Chiemgauer als Wohlfahrtsmarken? - dottore, 23.03.2004, 18:50
- Re: Chiemgauer als Wohlfahrtsmarken? - Oldy, 24.03.2004, 12:32
- Re: Chiemgauer als Wohlfahrtsmarken? - dottore, 23.03.2004, 18:50
- Re: Regiogeldkongress @Oldy - Baldur der Ketzer, 22.03.2004, 17:08
Regiogeldkongress
-->
Damit wieder einmal hier etwas vom Oldy zu finden ist:
Regiogeldkongress.
Der Oldy war beim Regiogeldkongress in Prien am Chiemsee vom 19.3. bis 21.3. 2004. Dort war vor einem Jahr ein ganz kleines Gutscheinprojekt von 6 Mädchen der dortigen Waldorfschule und ihrem Lehrer begonnen worden. Nach einem Jahr beginnen sich schon erste Wirtschaftskreisläufe zu bilden in denen diese Gutscheine als Regiogeld verwendet werden und in Prien kann man praktisch überall mit diesen Gutscheinen zahlen. Das, trotzdem sie eine Gebrauchsgebühr von 8% im Jahr haben und auch eine Rücktauschgebühr von 5%.
Ganz gegen den Behauptungen von Dottore wird also dieses"Schwundgeld" angenommen, obwohl es weder eine Krise wie in Wörgl gibt, noch man Gemeindesteuern damit zahlen kann. Reinhard Deutsch wird das auch bestätigen können, denn er war auch dort und wollte seine"Silberlinge" propagieren. Er hatte damit kein Glück. Da war unter den etwa 200 Teilnehmern das Interesse für die Gogos des Oldy und für die Justus aus Gießen wesentlich größer. Besonders die Methode, wie sie durch zinsfreie Kredite in Umlauf gebracht werden, fand nicht nur bei den jüngeren Leuten, die auch solche Regiogelder beginnen wollen, großes Interesse.
Vielleicht werden einige davon das Design der Justus verwenden und es ist auch noch nicht das letzte Wort darüber gesprochen, ob nicht auch die Chiemburger diese geringe Designänderung vornehmen werden. Praktiker sind da flexibel, wenn sie sehen, was ein einziger Mann in Gießen mit nur geringer praktischer Hilfe in einigen Monaten erreichte. Außer einigem Geld für die Druckkosten der Justus schaffte er es allein, daß nun nicht nur schon ein Justuskreislauf unter einer ständig wachsenden Gruppe von Gewerbetreibenden und ihren Mitarbeitern begonnen hat, sondern daß auch das Interesse von Banken und Gemeinden in Gebieten wachgerufen worden ist, in denen die Wirtschaft schon bis zu 30% Arbeitslose verkraften muß.
Auch im Ruhrpott gibt es schon Aktivisten, die berichten, daß sie mit der Justusmethode manchmal offene Türen bei denjenigen einrennen, die etwas für diese Justus zu verkaufen haben und es auch verkaufen werden falls ein Justuskreislauf organisiert wird.
Theoretiker, die nie an lokale oder regionale Einführung eines solchen Tauschmittels dachten und nur die Gesamtidee propagieren, die dahinter steht, sind da mit ihren meist nur die Sache verzögernden weisen Ratschlägen am falschen Platz. Wer weiß, ob diese Ideen überhaupt richtig sind, wenn man ihre Erprobung in der Praxis eher untergräbt? In der Theorie schaut vieles wunderbar aus und die Geschichte ist voll von solchen"wundervollen" Ideen, die mit Gewalt durchgesetzt wurden. Erst in der Praxis stellte sich dann heraus, daß sie fatale Fehler hatten.
Wer weiß, ob nicht auch die Ideen Gesells fatale Fehler haben? Wenn sie daher von oben und mit staatlicher Gewalt durchgesetzt würden, könnte es ähnlich sein, wie beim Kommunismus.
Die Chiemgauer sind da sicherlich auf dem richtigen Weg und sie haben sicherlich Fehler. Diese Fehler wird aber die Praxis aufzeigen und sie werden von den Praktikern schon in den Anfängen erkannt und verbessert werden können. Die Chiemgauer haben nicht nur einen propagandistischen Erfolg errungen, der eher kontraproduktiv sein könnte sondern auch einen kleinen praktischen Anfangserfolg. Darin liegt die Hoffnung für sie, aber auch die Gefahr. Eine propagandistische Überzeichnung dieses Erfolges durch die Theoretiker könnte die notwendige Fehlerberichtigung verhindern.
In Gießen wurde eine ruhige Anfangsentwicklung ohne vorzeitige Propagierung angestrebt aber voraussichtlich ist es damit nun zu Ende. Es ist zu hoffen, daß der Initiator aber nun mit der Aufmerksamkeit auch Helfer bekommen wird und nicht nur Leute, die ihm erzählen, daß sie es besser könnten. Solche Leute gibt es mehr als genug und sie werden oft recht ungehalten, wenn man ihren"guten" Ratschlägen kein Gehör schenkt.
Wer darauf wartet, daß solche Leute auch nur einmal etwas erwähnen, was man richtig gemacht hat, wartet vergebens. Sie selber haben meistens nie etwas in der Praxis getan und propagieren ihre und die Ideen anderer in der Erwartung, daß andere etwas tun.
Propagieren richtiger Ideen ist an sich lobenswert, aber wer weiß ohne praktische Erprobung, ob diese Ideen wirklich richtig sind? Wer da schon in den Anfängen einer praktischen Erprobung kleinste praktische Erfolge als Beweise für die Richtigkeit der dahinter liegenden Gesamtidee ansieht und diese nun in ihrer Gesamtheit durchsetzen will und nicht die Geduld aufbringt, die Praktiker allein weitermachen zu lassen und sie NUR materiell und durch Mitarbeit zu unterstützen, der tut der gemeinsamen Sache keinen guten Dienst. Meistens sind es da auch nur Leute, die ihre eigenen partiellen Interessen und Anschauungen an eine erfolgsversprechende Initiative anhängen wollen und damit die Sache zerreden, die das große Wort führen. Denen geben die Theoretiker, die froh sind, wenn ihnen jemand überhaupt zuhört immer zu viel Raum und die pragmatischen Praktiker flüchten oder kommen erst gar nicht zu solchen Veranstaltungen. Sie wissen meistens nach einigen Erfahrungen, daß es nichts bringt. Der Initiator von Gießen wollte deshalb noch nicht zum Regiogeldkongress kommen bevor der Gießener Justus nicht so groß geworden ist, daß er auf so eine"Hilfe" verzichten kann. Dem Oldy mit seinen Gogos können die Leute in Deutschland weder helfen noch schaden und er ist deshalb in Begleitung einer jüngeren attraktiven Frau dort aufgekreuzt, nur um zu sehen, ob es schon Leute gibt, welche den Chiemgauern helfen werden, den richtigen praktischen Ansatz weiter zu gehen. (Diese Sicherheit konnte ich leider nicht finden.) Für das Elliottwellenforum können R, Deutsch und Franz D, das auch bestätigen und im Systemfehlerforum hat ja auch schon jemand die Anwesenheit des Oldy beim Regiogeldkongress bestätigt. Im Regentreff wird er es diesen Samstag (27.3.) noch selber tun.
Wer glaubt, daß er ohne die Mitarbeit der Leute, die praktisch in der Wirtschaft tätig sind, wirtschaftliche Veränderungen durchsetzen kann, sitzt im falschen Zug. Der Oldy als Praktiker macht sich da bei solchen Veranstaltungen, wo es fast nie Praktiker der Wirtschaft gibt, recht oft unbeliebt, aber wenn er dabei nur einen einzigen Mann, wie den Kaufmann aus Gießen gewinnen kann, nimmt er das gern in Kauf.
Einige Chiemgauer- und Justusscheine, die er nun als praktisches Beispiel eines akzeptierten, alternativen umlaufgresicherten Tauschmittels, dank der Praktiker in Deutschland bei seiner Arbeit in den nächsten Monaten in Kanada zeigen kann sind nicht das einzige Positive, das er aus diesem Europaurlaub mit zurück nach Kanada nimmt.
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