- "Machttheorie" - diesmal ganz genetisch: - dottore, 18.09.2005, 15:06
- Re:"Machttheorie" - diesmal ganz genetisch: - - Wolfhart Willimczik Inventor, 18.09.2005, 16:44
- Re: Foren? Ca. 80 - dottore, 18.09.2005, 17:13
- Re: @ dottore - Wolfhart Willimczik - Inventor, 18.09.2005, 18:03
- Re: Foren? Ca. 80 - dottore, 18.09.2005, 17:13
- Danke, aber dass min. 450 Sitze im Bundestag zuviel sind, war auch so klar ;-) (o.Text) - Frank, 18.09.2005, 20:52
- Zu unserem Erbe aus der Steinzeit betreffend"Planungshorizont" u.a. - bernor, 23.09.2005, 22:33
- Re:"Machttheorie" - diesmal ganz genetisch / i. d. Sammlung (bisher ĂĽbersehen) (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 06.11.2005, 16:17
- Re:"Machttheorie" - diesmal ganz genetisch: - - Wolfhart Willimczik Inventor, 18.09.2005, 16:44
Zu unserem Erbe aus der Steinzeit betreffend"Planungshorizont" u.a.
-->Auszug aus Irenäus Eibl-Eibesfeldt: In der Falle des Kurzzeitdenkens:
"Stammesgeschichtliche Belastungen
Im Spätsommer 1975 lernte ich im westlichen Bergland von Neuguinea die Eipo kennen, eine Gruppe neusteinzeitlicher Gartenbauer, die zu jenem Zeitpunkt noch völlig ihren steinzeitlichen Traditionen gemäß lebten. Ihre Gärten brachen sie mit Grabstöcken um. Holz bearbeiteten sie mit Steinbeilen. Ihre Taro-Wurzeln säuberten und schnitten sie mit Schiefermessern. Ihre Kriege führten sie mit Pfeil und Bogen. Sie verzehrten gelegentlich auch ihre Feinde, zeigten also eine Reihe von archaischen Verhaltenszügen. Wulf Schiefenhövel, der wenige Monate zuvor mit einigen Kollegen den Erstkontakt mit dieser Gruppe aufgenommen hatte und der als Felddirektor die Forschungsarbeiten organisierte, hatte einen kleinen Landestreifen angelegt. Als nun die ersten Kleinflugzeuge landen konnten, fragte Schiefenhövel - er hatte mittlerweile die Sprache der Eipo gelernt -, ob nicht zwei der Männer einmal ihre Gegend von oben aus der Luft betrachten wollten (Schiefenhövel 1993). Zwei Mutige fanden das interessant und sagten ja. Allerdings meinten sie, er sollte die Türen aushängen. Sie wußten, daß dies möglich war, denn bis zur Errichtung des Landestreifens war die Forschergruppe durch Abwurf versorgt worden. Die Männer gaben vor, dann besser sehen zu können. Als es zum Start kam, schleppten sie in ihren Armen Felsbrocken herbei. Befragt, wozu, sagten sie: Die wollen wir jetzt, wenn wir über das Fa-Tal fliegen, unseren Feinden aufs Dorf werfen!
Da haben Menschen, die bis dahin Metalle nicht kannten, die Flugzeuge für Boten aus einer anderen Welt und uns selbst als Geister betrachtet hatten, nun zum erstenmal Gelegenheit, diese Werke der Technik zu benutzen und ihre Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten - und was kommt ihnen in den Sinn? Wie praktisch doch diese Instrumente gegen ihre Feinde einzusetzen wären! Denken die Eipo also modern oder denken wir gar archaisch?"
Und http://www.dhmd.de/forum-wissenscha...oerper/tanzvortrag_atzwanger.htm ">hier noch ein Merkmal „stabliler“ Gesellschaften, einschließlich derer, die als Ausgangsbasen für Machtgebilde fungier(t)en:
"Nepotismus ist nach wie vor ein mächtiges und universelles Phänomen - und ein Grundprinzip sozialen Zusammenlebens. Menschen gehören zu den Arten, die ohne Nepotismus nicht bestehen könnten - man denke nur an die hochgradige Abhängigkeit der Kleinstkinder von Erwachsenen. Angesichts des hohen Stellenwertes von Nepotismus bei Konflikten innerhalb und zwischen Gruppen bezeichnet Anne Kathrin Flohr Nepotismus als die 'Urmaxime' politischen Handelns.
Wird Nepotismus einmal nicht positiv, sondern negativ formuliert, erkennt man die Tragweite: BegĂĽnstigung ist eine differenzierende Behandlung und bedeutet stets auch Benachteiligung.
Es ist davon auszugehen, dass es in der Evolution des Menschen eine starke Selektion zur Entwicklung einer Vielzahl reziproker - also gegenseitiger- Interaktionen gegeben hat. Während des Pleistozän, und wahrscheinlich auch vorher, hat die Spezies Homo die Vorbedingungen für die Entwicklung reziproken Altruismus aufgewiesen: eine lange Lebensspanne, eine niedrige Dispersionsrate, ein Leben in kleinen (maximale 150 Individuen), aufeinander angewiesenen und stabilen sozialen Gruppen, und eine lange Periode elterlicher Fürsorge, die zu Kontakten mit nahen Verwandten über viele Jahre führte."
GruĂź bernor

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