- Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - Marco Feiten, 11.10.2005, 09:10
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - dottore, 11.10.2005, 10:53
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - Frank, 11.10.2005, 13:28
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - dottore, 11.10.2005, 17:56
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - Frank, 11.10.2005, 13:28
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - TESLA, 11.10.2005, 21:11
- Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik - dottore, 11.10.2005, 10:53
Re: Zusammenspiel von Vermögenspreisen und Geldpolitik
-->Hi Marco,
schönes Stück, Danke. Tinbergen hat was, die Aporie Greenspans nicht minder.
Nur: Die ZBs können gegen das"Vermögen als solches" nichts ausrichten. Dieses definiert sich als ertragsbringend bzw. (falls nicht selbst, dann als like kind, d.h. auch z.B. nicht genutztes, also nicht ertragsbringendes Land wird mit"Erwartungswerten" ausgepreist).
Wir haben also eine flow-Größe, die immer wieder vom mainstream übersehen wird. Mit der aber ökonomische Analysen starten müssten. Konkret: Mit Forderungen aus Vermögen, die bereits bestehen, bevor überhaupt"monetär" gedacht bzw."Geldpolitik" eingesetzt werden kann. Die der Nicht-Vermögende, der das asset nutzen muss (z.B. Mieten, Ernten, denn er kann nicht in der Luft und von der Luft leben), so oder so schuldig ist - also selbst zu leisten bzw. zu zahlen hat.
Dieser Ertrag steht am Anfang. Aus dem Ertrag erst lässt sich eine Auspreisung des Vermögens möglich machen.
Eintritt die ZB. Da man letztlich nur mit ihrer Hilfe Forderungen monetarisieren kann (Klartext: hebeln) ergibt sich die Möglichkeit die Asset-Preise zu steigern (bubbeln). Bei gleichbleibenden Erträgen (returns) aus den Assets wird so lange gehebelt (oder kann), bis die Kosten der Hebelung (möglich hin bis zum Perma-carry-trade) die Erträge erreichen.
Setzt die ZB dann die carry-trade-Kosten hinauf (ZB-Steuer höher - bis hin zur flat oder inversen"Zinskurve") kommt's über kurz oder lang zum Asset-Crash. Standarderfahrung der Geschichte.
Da die ZB auf die Leha-Kosten"fixiert" ist (letztlich wiederum eine Vorgabe, um das Volk - Nicht-Assetler - ruhig zu halten), wird es bei Leha-Kosten-Steigerungen kritisch.
Eine Asset-Preis-Bubble könnte die ZB nur verhindern (so sie das als Zielvorgabe hätte), wenn sie ihren Satz stets in Höhe der Asset-Returns hielte. Damit würde sie diese Returns letztlich immer sofort besteuern, sobald sich diese steigern, z.B. durch Melioriationen, Produktivitätsszuwächse (= Kosten < Erlöse), usw.
Oder Klartext: Kommen die (leider nicht ermittelten bzw. ermittelbaren) benchmarks der Vermögen mit 5 % daher = ZB-Satz 5 %, mit 6 = 6. Die Kosten der ZB dann außen vor, ließen sich über kleine Abschläge - wie heute schon - bewältigen.
Gruß!

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