- Deutschland ist noch melkbar, befĂŒrchte ich. - eesti, 18.11.2006, 23:06
- Re: Deutschland wird weiter geschröpft, Krise ganz ohne Finanzcrash sicher - AndrĂ©, 19.11.2006, 12:35
- Re: interessant, interessant, alles eine Einbahnstrasse - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 13:52
- Re: Ich auch - dottore, 19.11.2006, 15:43
- Re: ist die (einzig diskutable) Lösung nicht trivial? - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 16:49
- Re: Welche Alternativen wÀren vorstellbar? - Tempranillo, 19.11.2006, 17:40
- Re: Welche Alternativen wÀren vorstellbar? Eine wÀr klar: - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 18:07
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Tempranillo, 19.11.2006, 18:17
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Tempranillo - nereus, 19.11.2006, 18:40
- Re: Nereus, ich verbeuge mich in Richtung andere Seite der Barrikade ;-))) (o.Text) - Tempranillo, 19.11.2006, 19:02
- Re: Nereus, ich verbeuge mich in Richtung andere Seite der Barri.. - Tempranillo - nereus, 19.11.2006, 19:21
- Re: Ich plÀdiere auf Unvermögen - Tempranillo, 19.11.2006, 20:06
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 20:17
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 20:20
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - Baldur - nereus, 20.11.2006, 09:30
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - nereus - Baldur der Ketzer, 20.11.2006, 10:20
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - Baldur - nereus, 20.11.2006, 09:30
- Re: wohin blicken, um die Ursachen zu sehen - Nachtrag - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 20:20
- Re: Nereus, ich verbeuge mich in Richtung andere Seite der Barri.. - Tempranillo - LOMITAS, 20.11.2006, 08:11
- Re:.. in Richtung andere Seite der Barrikade - Lomitas - nereus, 20.11.2006, 09:45
- Re:.. in Richtung andere Seite der Barrikade - Lomitas - LOMITAS, 20.11.2006, 15:23
- Re:.. in Richtung andere Seite der Barrikade - Lomitas - nereus, 20.11.2006, 09:45
- Re: Nereus, ich verbeuge mich in Richtung andere Seite der Barri.. - Tempranillo - nereus, 19.11.2006, 19:21
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Tempranillo - Cujo, 25.11.2006, 11:08
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Cujo - nereus, 25.11.2006, 11:51
- Hier eine Durchblicker - Verschwörung:)) - prinz_eisenherz, 25.11.2006, 13:29
- Re: Hier eine Durchblicker - Verschwörung - eisernes Herz - nereus, 25.11.2006, 16:32
- Hier eine Durchblicker - Verschwörung:)) - prinz_eisenherz, 25.11.2006, 13:29
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Cujo - nereus, 25.11.2006, 11:51
- Re: Nereus, ich verbeuge mich in Richtung andere Seite der Barrikade ;-))) (o.Text) - Tempranillo, 19.11.2006, 19:02
- Re: Gute Rad, teure Rad - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 18:42
- Selbst da, wo es funtkionieren könnte, gibt es keine Basisdemokratie - LenzHannover, 20.11.2006, 00:56
- Wahrscheinlich benötigt es Basisdemokratie & saubere Finanzverfassung - Ecki1, 22.11.2006, 19:08
- Selbst da, wo es funtkionieren könnte, gibt es keine Basisdemokratie - LenzHannover, 20.11.2006, 00:56
- Re: Hier die richtige Antwort:"Wir spenden nix!" - Tempranillo - nereus, 19.11.2006, 18:40
- Dumm ist nur, dass das deutsche Gold schon dort lagert.......................... (o.Text) - Tofir, 19.11.2006, 18:32
- Re: Welche Alternativen wÀren vorstellbar? - Tempranillo, 19.11.2006, 17:40
- Re: ist die (einzig diskutable) Lösung nicht trivial? - Baldur der Ketzer, 19.11.2006, 16:49
Re: Ich auch
-->Hi eesti,
Hi André,
gehen wir doch den Dingen auf den Grund. ZunĂ€chst das groĂe Bild. Die deutsche Kapitalbilanz der 20er Jahre, ermittelt von der Buba aufgrund der ihr verfĂŒgbaren RB-Statistiken (im Bundesarchiv fehlen einige BestĂ€nde) sehen wir als Salden der Kapitalbilanz und darunter als langfristig, d.h. in Form von verbrieften Titeln (in Goldmark = GM):
1924: 2506 / 1000
1925: 1431 / 1124
1926: 1523 / 1376
1927: 3482 / 1210
1928: 3123 / 1288
1929: 1425 / 229
1930: 1236 / 967
1931: 657 / 128
Danach war das bekannte Hoover-Moratorium.
ZÀhlen wir die verbrieften Titel, die (siehe gleich) nicht nur vom Reich, sondern auch von LÀndern und StÀdten begeben wurden, zusammen, erhalten wir 7322 Mio GM. Dazu kamen kurzfristige und sonstige Verbindlichkeiten in etwa gleich Höhe, so dass die gesamten Schulden (welcher Emittenten auch immer) auf ca. 14 Mrd beziffert wurden.
FĂŒr die Anleihen der LĂ€nder und StĂ€dte hat âeigentlichâ nicht das Reich einzustehen und auch nicht sein Rechtsnachfolger, die BRD. Auch ist das Land PreuĂen ohnehin per alliierten Beschluss nach 1945 verschwunden.
Das Reich hat zwei groĂe Anleihen des Reichs im Zusammenhang mit der Finanzierung der Reparationszahlungen zu verantworten. 1924 die Dawes-Anleihe, die in neun LĂ€ndern aufgelegt wurde und die 800 Mio GM erbrachte (Coupon: 6 %) sowie die Young-Anleihe von 1929, welche die Reparationen im Lausanner Vertrag auf 3000 Mio RM (international als GM gerechnet, die GoldstĂŒcke des Kaiserreichs waren bis 1938 sogar noch GZ, was aber niemanden im Inland interessierte, da das Gold in RM erheblich höher notierte) zurecht stutzte und die - obwohl der Vertrag nicht ratifiziert wurde - damit das Reparationskapital vorlĂ€ufig abschlossen, jedenfalls bis zum Abschluss eines Friedensvertrages.
Hinzu kamen Eisenbahn-Anleihen, solche von Industriebetrieben und die erwĂ€hnten LĂ€nder- bzw. Stadtanleihen. Bis 1930 hatten US-AnsĂ€ssige so um die 1400 bis 1500 Mio GM solcher Titel gezeichnet. Wieviel in Deutschland ansĂ€ssige (und spĂ€ter - wie auch immer - vertriebene oder emigrierte) Personen diese Titel hielten (selbst, ĂŒber StrohmĂ€nner, ĂŒber auslĂ€ndische Adressen usw.), ist nicht zu eruieren.
Das Kapitel deutsche Auslandsschulden wurde im Londoner Abkommen 1953 beendet (siehe jĂŒngst dazu, von ca. 30 mit Zinseszins verbliebenen Forderungen wurden von 70 Staaten, inkl. USA, der damalige Ostblock beteiligte sich nicht an den Verhandlungen, ca. 15 fĂŒr endgĂŒltig erklĂ€rt; inzwischen abgewickelt und bezahlt). Eine dritte Auslandsanleihe des Reiches (ZĂŒndwaren-Monopol, siehe Kreuger) kann wegbleiben, da inzwischen abgewickelt. Die ex London noch offenen Zinszahlungen an die damals entschĂ€digten Anteilseigner wurden mit dem Beitritt der DDR zur BRD 1990 anerkannt und werden bis 2010 abgewickelt (es handelt sich im kleinere Mio-BetrĂ€ge).
Forderung Israels und der Jewish Claims Conference waren schon 1952 mit 3,5 Mrd DM im Luxemburger Abkommen erledigt worden. Dies und weitere Zahlungen sollen aber hier nicht weiter verfolgt werden, da es da es bei der US-Sammelklage um etwas ganz anderes geht, nĂ€mlich um AnsprĂŒche a) der Halter effektiver StĂŒcke, wie auch in dem Foto im âSpiegelâ gezeigt und b) der ehemaligen Halter dieser StĂŒcke, die diese angeblich zu âunter Wertâ an wen auch immer (die Rede ist vom Reich Ende der 30er Jahre) verkauft haben bzw. verkaufen mussten (wer sie dazu gewzungen haben soll, erschlieĂt sich nicht ganz).
Nach umfÀnglichen Recherchen, die Scripophilie-Experten (u.a. Hans-Georg Glasemann) angestellt haben, ergibt sich:
1. Zu: Deutsche Auslandsanleihen in FremdwĂ€hrungen von Emittenten mit Sitz bzw. Vermögen 1945 auf dem Gebiet der alten BundeslĂ€nder, die ab 1952 der Auslandsbondsbereinigung unterlagen und auf Grundlage des Londoner Schuldenabkommens von 1953 voll oder quotal abgelöst wurden: AnsprĂŒche aus diesen Wertpapieren können - falls sie unverschuldet erst heute angemeldet werden - unter bestimmten, sehr engen Bedingungen durch nachtrĂ€gliche EntschĂ€digung abgelöst werden. AnsprĂŒche frĂŒherer DDR-BĂŒrger sind (gemÀà Einigungsvertragsgesetz von 1990) ausgeschlossen.
Also z.B. solche Titel:
[img][/img]
2. Glasemann: âIn den letzten Jahrzehnten wurden erhebliche Mengen an deutschen Gold Dollar-Bonds durch Privatpersonen oder Institutionen öffentlich angeboten, teilweise mit kriminellen Hintergrund in sogenannten Investmentprogrammen. Der Grund hierfĂŒr: Die Anleiheherausgeber (Emittenten) erklĂ€rten die zur RĂŒckzahlung vorgelegten Bonds unter dem deutschen Auslandsbondsbereinigungsgesetz als âTilgungsstĂŒckeâ und verweigerten damit die RĂŒckzahlung gemĂ€ss den Regelungsangeboten des Londoner Schuldenabkommens von 1953.â
3. âNach 20 Jahren Erfahrung zu dieser Thematik kann ich heute bestĂ€tigen, dass dies insbesondere die folgenden Anleiheemissionen betrifft:
Bavarian Palatinate Consolidated Cities 1926, Free State of Bavaria 1925 (2 Ausgaben), Brown Coal Industrial Corporation âZukunftâ 1928, Roman Catholic Church Welfare Institutions in Germany 1926, Protestant Church in Germany Welfare Institutions 1926, German Atlantic Cable Company 1925, Germany Building and Land Bank 1928, German External Loan 1924, German Government International Loan 1930, Dortmund Municipal Utilities 1928, City of Duisburg 1925, Electric Power Corporation 1925 and 1928, City of Frankfort-on-Main 1925 and 1928, Municipal Gas and Electric Corporation of Recklinghausen 1927, Gesfuerel 1928, Mannheim and Palatinate Electric Companies 1926, Good Hope Steel and Iron Works 1925, Free and Hanseatic City of Hamburg 1926, Province of Hanover Harz Water Works 1927 and 1929, City of Cologne 1925, Luneburg Power, Leight and Water Works 1928, MIAG Mill Machinery 1926, City of Munich 1925, Rhine-Main-Danube Corporation 1925, Rheinelbe Union 1926, Rhine-Westphalia Electric power Corporation 1925, 1927, 1928 and 1930, Ruhr Chemical Corporation 1928, Ruhrgas Corporation, Westphalia United Electric Power Corporation 1925 and 1928, United Industrial Corporation 1925 and 1926, United Steel Works Corporation 1926 and 1927.â
4. Glasemann: âZu allen oben aufgefĂŒhrten Emissionen kann grundsĂ€tzlich gesagt werden, dass bezĂŒglich der Werthaltigkeit von mehreren Dutzend dieser Emissionen viele juristische Unsicherheiten ĂŒber die RĂŒckzahlungsansprĂŒche bestehen. Ich habe in meiner Funktion als SachverstĂ€ndiger von einigen Zehntausend [die Bonds waren in der Regel 1000er-StĂŒcke] also unbedienter Bonds gehört, habe Teile davon gesehen und begutachtet. .
5. âEbenso gibt es einige Hundert sehr unzufriedene, europĂ€ische bzw. amerikanische BĂŒrger, die solche unbedienten Bonds besitzen. Davon habe ich einige Dutzend in den letzten 10 Jahren beim Versuch betreut, die Bonds einzulösen. Manche der von mir geprĂŒften Bonds gehören seit 1933-1939 den ursprĂŒnglichen Besitzern oder deren Erben. Andere Bonds gehören Sammlern oder Spekulanten oder ânon-assenting bondholdersâ.â
6. Glasemann: âWenn Sie deutsche Goldbonds besitzen, ausgegeben im Zeitraum 1924-1930 in London oder New York durch die deutsche Regierung, durch deutsche Provinzen oder StĂ€dte, durch Aktiengesellschaften oder staatlich garantierte Institutionen, so sind Sie unter UmstĂ€nden sehr vermögend. Einer ihrer Bonds im Nominalwert von 1.000$ in Gold könnte heute den Wert von rund einer halben Million $ haben, falls die heutige deutsche Regierung dazu verurteilt wird, das Nominalkapital und fĂŒr circa 80 Jahre die rĂŒckstĂ€ndigen Zinsen zurĂŒckzuzahlen.â
7. âEs wurde festgestellt, dass 141 verschiedene Emissionen, darunter auch einige österreichische Bonds, mit einer RĂŒckzahlungssumme von gesamt rund 80 Milliarden betroffen sind. Eine Vereinigung namens German Goldbonds Redemption Group, mit Sitz in Tampa, Florida, versucht unter dem bekannten amerikanischen Anwalt Ed Fagan momentan durch eine Kampagne die deutsche Regierung dahin zu bringen, dass sie die Verpflichtungen aus diesen Bonds anerkennt und ausgleicht. Inhaber solcher Bonds werden eingeladen, sich den aktuell laufenden Gerichtsprozessen in New York und Florida anzuschlieĂen. Die derzeitige Forderung ĂŒber rund 8 Milliarden $ [inzwischen gewaltig erhöht] betrifft eine EntschĂ€digung bzw. RĂŒckzahlung fĂŒr mehr als 13.000 Bonds aus verschiedenen Emissionen. Insofern ĂŒberrascht es nicht, dass die zustĂ€ndigen deutschen Behörden den Gerichtsprozess bisher ignoriert haben.â
Summa: Das Problem ist groĂ! Es liegt u.a. darin, dass die Gelder, die Deutschland in den Schuldenabkommen bezahlt hat, an Staaten und nicht an Privatpersonen gezahlt bzw. weitergeleitet wurden. Diese Personen halten - woher auch immer - die effektiven StĂŒcke weiterhin (die ĂŒberdies auch noch von Profis hervorragend gefĂ€lscht wurden). Falls ich mir eine EinschĂ€tzung erlauben darf, dann diese:
a) Die Summen sind so hoch, ob mit oder ohne Zinseszins, dass sie umso interessanter werden (AnwĂ€lte, SachverstĂ€ndige, Gerichte, internationales Aufsehen, usw.), je höher sie eingeklagt werden. Gehen wir - bei Zinseszins - von 6 (oder 7 Prozent) aus, verdoppelt sich der Betrag alle 12 bzw. ca. 10 Jahre. Das wĂ€ren bei den oben genannten ca. 7 Mrd. BetrĂ€ge von mehreren 100 Mrd. (vom gestiegenen Goldpreis ganz abgesehen). Selbst bei den genannten 1,4 Mrd in den USA ursprĂŒnglich belegenen Titeln, könnten wir schnell in den dreistelligen Mrd.-Bereich kommen.
b) Ist der internationale âDruckâ groĂ genug, wird die BRD um eine Antwort nicht herumkommen, Klartext: Irgendeine Summe muss auf den Tisch.
c) Wie und ob sich sich die BRD aus dem Schlamassel herausreden kann (unter Bezugnahme auf die erwĂ€hnten âSchuldenabkommenâ) ist völlig offen.
Tja, wie jetzt weiter, weià wohl niemand. Die Nummer ist sehr gut eingefÀdelt. Aber etwas anderes war von der Gegenseite auch nicht zu erwarten.
Na, dann mach mal Deine Taschen auf, Deutschland!
GruĂ!
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