Vergleiche sind so eine Sache. Bei dem einen die Rosine, bem anderen die Made.

verfasst von prinz_eisenherz, 22.11.2007, 13:55

-->Hallo weissgarnix,
vorweg, mir macht es Spaß mit dir zu diskutieren.

## Nein. Das entspricht einer theoretisch längeren"Ansparphase" für deutlich gestiegene Rentenauszahlungen über einen deutlich längeren Auszahlungszeitraum derselben. ##

Einwand, ob bei der Pflichtversicherung oder der privaten Altersvorsorge, es kann nur der einzahlen, der auch arbeitet und Geld verdient. Natürlich kann ich die überaus große Menge der Arbeitslosen mit Scheinarbeiten beschäftigen, durch staatliche ABM - Maßnahmen, mit einem gewissen Zwang, unvermeidbar. Dann allerdings sind wir schnell bei der DDR, wo es keine Arbeitslosen gab, aber die Rente zum Sterben niedrig war, und trotzdem sich das gesamte System immer schneller dem vorhersehbaren Kollaps näherte.

Zwei Beispiele, die meinen Standpunkt verdeutlichen sollen, für die Pflichtversicherung gedacht:

Firmen in Deutschland, die für den Export produktiv tätig sind, SAP, VW, Siemens oder andere, die bekommen Geld für ihre Produkte. Hinzu kommt der breite Mittelstand, der eigenständig produziert oder den eben genannten Firmen zuarbeitet. Die nehmen Geld ein, bezahlen davon ihre Angestellten und die fälligen Steuern, die füllen den Etat von Deutschland mit Frischgeld auf.

Der Feuerwehrmann, der Schauspieler, jeder andere Dienstleistende, der wird von diesen Steuergeldern bezahlt und führt zurück, von seinem Lohn, in genau diese Steuerkiste seine Sozialabgaben ab. Das produziert grundsätzlich keinen Mehrwert, sondern überführt einen Teil der Steuergelder, von einer Stelle zu einer anderen und davon wieder einen kleinen Teil zurück in den Etat. Das Produkt Sicherheit, welches der Polizist verkauft, hat seine Preis, keine Frage, aber seinen Lohn, und somit seine Sozialabgaben die befinden sich in einem Kreislauf und werden nicht von sich aus mit Frischwasser von außen gespeist.

Der Klempner, ein typischer Dienstleister. Wenn es die vielen produktiven Bereiche in Deutschland nicht geben würde, die ihn bezahlen, den Wohnungsbau, die Industriebetriebe und die anderen Firmen, bei denen ab und an eine Verstopfung zu beseitigen ist, wer sollte den bezahlen, wenn diese Firmen nicht von sich aus Geld nach Deutschland hereinholen würden? Bei genauer Betrachtung, ebenso ein künstlicher Kreislauf, wenn man dieses Beispiel für sich selbst nimmt.

So also geht es nicht, denn diese großen Berufsgruppen, auch ohne Statistiken und Tabellen, die können solange arbeiten wie sie wollen, sie zahlen zwar in die Rentenkasse ein, aber eben nur das Geld, welches andere durch ihre produktive Arbeit, die guten Maschinen und sonstigen Erfindungen im Ausland verdienen.

So und nun sind wir bei den USA, Kanada und anderen Ländern, die ein Pflichtversicherung so wie in Deutschland nicht kennen. Das ist kein Werturteil nur ein Feststellung. Das kann Vorteile haben, kann aber auch ungemeine Ungerechtigkeiten mit sich bringen. Aber das Geld dafür, auch das muss irgendwo herbeigezaubert werden, auch in den USA. Wenn der Lehrer mit 70 Jahren seine Schüler unterrichtet, was ein sehr fragwürdiges Unterfangen ist, dann hat irgendwer dafür gesorgt, das Geld für sein Gehalt, für die Schule und für den Unterhalt der Schule erzeugt worden ist. Der Lehrer als solcher, obwohl der Geld verdient, auch Abgaben hat, der verbraucht das Geld und führt auch dort nur ein kleinen Teil davon wieder an die Stelle zurück von wo er es bekommen hat. Ein Rad welches sich im Leerlauf dreht und nicht vorwärts kommt.

Nicht zuletzt deswegen sind genau diese Länder dazu übergegangen, um das drohende Sozialelend ihrer älter werdenden Menschen abzufangen, eine Grundrente einzuführen, die reicht, um sich das Notwendigste zu leisten, was die Nahrung, die Kleidung und die Wohnung angeht. Zweifellos übt dieses System einen größeren Druck auf ihre Bewohner aus, sich frühzeitig um das eigene Schicksal zu bemühen. Nur, das ist die Kehrseite, es schaffen immer weniger, trotz bestem Wollen und das Resultat ist, das die Kriminalitätsrate steigt und die Gefängnisse voll sind.

Schlussfrage an dich, weil du mir gleich deine Statistiken und Tabellen vorführen wolltest. Du hast diese Mentalität aus den USA übernommen, richtig? Sie erinnert mich an meinen Schwager, der viele Jahre als Ingenieur bei Intel in München beschäftigt war, der oft aus verschiedenen Gründen in die USA reisen musste. Zu seinen besten Zeiten hatte der auch immer gleich eine Tabelle oder Statistik zur Hand um mich zu überzeugen.

Fazit, mit 50zig Jahren wurde er im letzten Jahr bei Intel, im Zuge der letzten Rationalisierungswelle, als zu alt befunden und entlassen. Arbeiten bis 77 Jahre kann ich da nur antworten.

bis denne
eisenherz

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• Hans-Werner Sinn:"Deutsche müssten bis 77 arbeiten" - sensortimecom, 22.11.2007, 09:53
  • Hans-Werner Sinn: Besser noch mit 50 in die Grube fallen? Soylent Green - prinz_eisenherz, 22.11.2007, 10:03
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      • Wäre es nicht besser,... - prinz_eisenherz, 22.11.2007, 10:43
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    • Re: Hans-Werner Sinn: Besser noch mit 50 in die Grube fallen? Soylent Green - weissgarnix, 22.11.2007, 10:31
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        • Re: Traue keiner Gleichung die du nicht selber aufgestellt hast. - weissgarnix, 22.11.2007, 12:20
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                  • Re: Misstraue der Idylle, sie ist ein Mörderstück,... - webmax, 22.11.2007, 18:24
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              • Re: WO STEHT EIGENTLICH GESCHRIEBEN... - offthspc, 22.11.2007, 21:11
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                  • Re: Ich geb dir ja in allem recht bis auf EINES - offthspc, 22.11.2007, 22:57
                  • Re: Ich geb dir ja in allem recht bis auf EINES - offthspc, 22.11.2007, 22:57
              • Re: WO STEHT EIGENTLICH GESCHRIEBEN... - Doomsday, 23.11.2007, 15:01
          • Vergleiche sind so eine Sache. Bei dem einen die Rosine, bem anderen die Made. - prinz_eisenherz, 22.11.2007, 13:55
            • Re: Vergleiche sind so eine Sache. - webmax, 22.11.2007, 15:16
        • Re: Traue keiner Gleichung... - webmax, 22.11.2007, 14:15
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