- Judentum und Islam - Tendenzen lt. Theo - Dieter, 25.11.2007, 14:14
- Tendenzen, Spekulationen und Fakten zu den monotheistischen Weltreligionen - Vanitas, 25.11.2007, 16:19
- Re: Der EINE in der Vielheit - Goldfinger, 25.11.2007, 19:47
- Re: Ich kann das auch nicht verstehen! - Theo Stuss, 25.11.2007, 18:16
- Tendenzen, Spekulationen und Fakten zu den monotheistischen Weltreligionen - Vanitas, 25.11.2007, 16:19
Tendenzen, Spekulationen und Fakten zu den monotheistischen Weltreligionen
-->Hi, Dieter,
das sehe ich auch so inzwischen, der Christengott ist für mich nicht identisch mit dem Gott der Juden (JHWH, Jehova, Herr Zebaoth...), denn wenn man die AT-Bücher, insbesondere die ersten mosaischen Bücher und das Buch Josua durchliest, kommt einem angesichts der konzentrierten Gewalt- und Racheorgien des"auserwählten Volkes" im Namen JHWHs sowohl gegen das eigene (z.B. 2. Mose 32, 27-28 oder 4. Mose 16, 32-36) als auch gegen"fremde" Völker bei der Einnahme des"gelobten Landes" nicht nur der Verdacht, sondern eher schon Gewissheit auf, dass das so niemals gewesen sein konnte mit der"Wandlung" des ewigen, zeitlosen Schöpfergottes vom Rächer und Eifersüchtler im AT zum liebevollen, barmherzigen Vatergott des NT. Und dass darüber hinaus vom Gott der Juden der exklusive"alte Bund" mit dem Volk Israel auch nicht zu dem"neuen Bund" für alle Menschen, gleichberechtigt und im Glauben an den EINEN Gott brüderlich vereint,"aufgepeppt" worden sein kann.
Der Islam hat mit dem Judentum sehr viel mehr gemein als mit dem Christentum, ohne Frage. Strenge Gebetsvorschriften und vorgeschriebene Gebetsorte, Polygamie, Beschneidung, Speisevorschriften, Schächten von Nutztieren usw. ist ja diesen beiden Religionen gemeinsam im Gegensatz wiederum zum Christentum. Ich sehe den Islam eher als eine ultraorthodoxe Absplitterung des Judentums an, als ein auch politisch hochwirksames Glaubenskonstrukt, dass letztlich denselben Gott anbetet wie den des Judentums. Für eine schlüssige Belegkette fehlt mir allerdings das religionsgeschichtliche Rüstzeug, es ist zugegeben mehr ein Bauchgefühl.
Mich kann auch nicht über den angenommenen gleichen Gott des Juden- und Christentums hinweg täuschen, dass mit den sieben Noachidischen Gesetzen, die ja für alle Nichtjuden gelten sollen, ein formaler Gleichwertigkeitszustand zwischen Goyim und Juden seitens der Religion des Judentums suggeriert werden soll.
Ich werde hier mal schließen, denn weitere Auslassungen könnten evtl. im Sinne des $130 missverstanden werden, insbesondere wenn ich mich zur Entstehung des Monotheismus unter Pharao Echnaton (Aton-Kult --> JHWH?), die Infiltrierung der Juden in Ägypten mit diesem Glauben und den anschließenden Exodus äußere oder gar noch mutmaße, welcher Gott sich meiner Meinung nach hinter dem Gott der Juden und damit auch Moslems verbirgt.
Es ist alles mega-brenzlig in einer Zeit, wo allenthalben die Messiasse, pardon, der christliche Messias, der islamische Mahdi und der Mossiach der Juden zur Ankunft/Wiederkehr rüsten, glaubt man den Reden hoher pol. und geistlicher Würdenträger heutzutage.
Aber ein Knackpunkt, wenn nicht DER Knackpunkt der Weltgeschichte ist mit der Gottesvorstellung der großen monotheistischen Weltreligionen (wobei das Judentum eher eine Stammesreligion ist) eindeutig benannt.
Gruß von hinterm Lattenzaun
Vanitas
>Wenn man das so liest, dann fallen mir sofort Beiträge ein, die Theo hier vor kurzem hereingestellt hat.
>Und m.E. kann man nicht davon ausgehen, daß diese 3 Religionen den gleichen Gott anbeten. Insofern kann ich die Formulierungen des Vatikanischen Konzils von 1964 aus christlicher Sicht nicht verstehen.
>Gruß Dieter
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