- @Oldy: Freigeld-Umtausch und Umlaufgeschwindigkeit - JeFra, 19.03.2001, 22:10
- Re: @Oldy: Freigeld-Umtausch und Umlaufgeschwindigkeit - Oldy, 20.03.2001, 01:12
- Re: Freigeld = same shit as today. Wer möchte, kann's gern lesen: - dottore, 20.03.2001, 19:27
Re: @Oldy: Freigeld-Umtausch und Umlaufgeschwindigkeit
>Oldy hat geschrieben und ich habe geantwortet:
>
>
>Wenn jeder Schein eins zu eins umgetauscht wird, aendert sich doch nichts an der Menge der Scheine! Mir geht das einfach nicht in den Kopf, dass das anscheinend niemand begreifen kann.
>
>[i]Es tut mir leid, aber ich begreife das in der Tat nicht. Jedenfalls dann nicht, es nur Wära gibt und daher die Umtauschgebühr ebenfalls in Wära bezahlt werden muß. Beispiel: 6% Umtauschgebühr. Ich habe 100 Wära vom 1.1. 2000, für die ich am 1.1. 2001 neue Wära erhalten möchte. Ich muß dazu 6 neue Wära Umlaufgebühr zahlen. Da ich noch keine neuen Wära habe, wird diese Gebühr einfach einbehalten. Also bekomme ich nur 94 neue gegen 100 alte Wära.
>
>Eine andere Lage wäre es, wenn mir die Umtauschgebühr gegen irgendeine Gegenleistung erlassen würde. Dann kann man den Vorgang aber auch so verstehen, daß 6 neue Wära gegen diese Gegenleistung in Umlauf gebracht werden. Es stellt sich dann erneut die Frage, gegen welche Gegenleistungen neue Wära ausgegeben werden, um die Geldmenge zu stabilisieren.
>
>Hallo Jefra, Fuer dich hast du ja recht, du lieferst 100 Scheine ab. (nehmen
>wir der Einfachheit an alles 1 Waerascheine) DU bekommst nun nur 94 Scheine dafuer zurueck. Richtig! Aber die anderen sechs werden auch umgetauscht. Nur hat die jetzt jemand anderer. Die Ausgabestelle selber! Die Gesamtheit der Scheine hat sich nicht veraendert! Was die Ausgabestelle nun mit dem Scheinen macht ist
>ihre Sache. Sie hat sogar die Moeglichkeit sie zu verbrennen, wenn sich herausgestellt hat durch Beobachtung des Indexes, dass zu viel Geld im Umlauf war. In dem Fall muss sie es sogar tun, sonst kann sie ihre Verpflichtung zur Preisstabilitaet nicht einhalten. Sag mir, bitte, wenn du das verstanden hast, Oldy
>[/i]
>Also angenommen, wir haben das von mir betrachtete Beispiel, aber mit einer Millionen Menschen. Die Zentralbank hat nun zur Jahreswende 2001 100.000.000 alte Wära, wofür sie 94.000.000 neue Wära ausgibt. Sie hat nun 6.000.000 Wära übrig. Da sie die Aufgabe der Geldmengenstabilisierung mit gutem Erfolg erledigt hat, muß sie nur 100.000 dieser 6.000.000 Wära aus dem Verkehr ziehen (durch Verbrennen oder einfach durch Zurücklegen). Sie hat 5.900.000 Wära übrig, die nun aber nicht im Umlauf sind und daher auch (wenn ich die üblichen Konventionen richtig verstanden habe) nicht der Geldmenge zugerechnet werden. Um die Geldmenge zu stabilisieren, müssen nun die 5.900.000 Wära in den Umlauf gebracht werden. Die Frage ist: Wie macht man das? Gegen eine Sachleistung (etwa Gold oder auch Getreide)? Oder gegen ein Zahlungsversprechen? Oder über die staatliche Beschäftigungspolitik?
Lieber Jedra, jetzt hast du den armen Oldy mit deinen
Zahlen ganz schwindlich gemacht, aber ich denke nicht, dass
es dem Staat schwer fallen wird 6 Millionen auszugeben.
Beamtengehaelter z.B. oder fuer eine Schule. Es handelt sich
dabei doch um peanuts. Aber ich danke dir, dass du so
eine realistische Zahl fuer die gesamte notwendige
Geldmenge in Deutschland genommen hast.:-) Das zeigt, dass du
schon sehr viel verstanden hast. Du wirst dich doch hoffentlich
erinnert haben, dass man in Woergl nur 1 Schilling pro
Kopf brauchte und das es also recht genau hinkommen
wuerde und die Angabe von einer Million war ein Irrtum.
>Zur Frage der Umlaufgeschwindigkeit möchte ich bemerken, daß man natürlich alle Größen auf ein Jahr beziehen kann, um beiden Gleichungen einen Sinn zu geben. Nun ist aber an einem Jahr als Zeiteinheit eigentlich nichts Besonderes. Es sollte also nur diejenige der beiden Gleichungen eine Chance haben, richtig zu sein (auch bezogen auf ein Jahr), deren Variablen man so mit Maßeinheiten versehen kann, daß die Gleichung nicht von vornherein sinnlos wird. Sich Gedanken über die richtigen Maßeinheiten zu machen ist also eine sinnvolle Methode, um fundamentale Denkfehler nach Möglichkeit von vornherein auszuschließen. Welches ist denn die Dimension der Umlaufgeschwindigkeit?
>DM/Jahr oder 1/Jahr?
>
>MfG, JeFra
Wenn ich die Frage richtig verstanden habe, ist
natuerlich beides falsch, denn wir fragen ja, wie oft
die gesamte Geldmenge durchschnittlich in einem Jahr
umgeschlagen wird, also Erfahrungswerte in einer Depression
7/Jahr,normale Konjunktur 15/Jahr, Woergl 400/Jahr,
voraussichtlich Gesellgeld in Deutschland falls das
andere Geld durch Hyperinflation samt seinen Guthaben
sich praktisch in Luft aufgeloest hat, was es frueher oder
spaeter auch ohne Gesellgeld tun wird etwa 800/Jahr.
Beantwortet das deine Frage?
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