- Oldystunde - wenig Text - Oldy, 23.03.2001, 03:35
- Auch Oldy wird sich mit Gold zu retten versuchen! R.Deutsch hat Recht. WICHTIG - dottore, 23.03.2001, 11:27
- Ende der Exzesse - Austro1, 23.03.2001, 13:05
- Re: Ende der Exzesse - dottore, 23.03.2001, 16:04
- Ende der Exzesse - Austro1, 23.03.2001, 13:05
- Auch Oldy wird sich mit Gold zu retten versuchen! R.Deutsch hat Recht. WICHTIG - dottore, 23.03.2001, 11:27
Auch Oldy wird sich mit Gold zu retten versuchen! R.Deutsch hat Recht. WICHTIG
>Da ich versprochen habe Bilder von alternativen Geldern
>ins Elliottforum zu stellen, will ich damit weiter machen.
>Es gibt viele davon in aller Welt, obwohl Lets und andere
>Tauschkreise sonst fast alle auf Buchhaltungsbasis
>funktionieren, oder besser gesagt dahin vegetieren.
Genau das ist das Problem, Oldy, leider. Tauschkreise funktionieren nur in ganz kleinen Bereichen. Daran würde auch ein"Tauschgeld" in bar nichts ändern. Denn auch ein Bar-Tauschgeld kann bei Banken eingezahlt werden, womit wir wieder bei Buchgeld sind.
Oder es werden alle Banken verboten, was weltweit ca. 50 Millionen gut bezahlter Arbeitsplätze vernichtet.
>Es ist
> auch nicht weiters verwunderlich. Solange Inflation das
>andere Geld im Umlauf haelt
Das widerspricht Deiner Behauptung, dass 80 % des Bargeldes gehortet wird. 80 % des Bargeldes werden also NICHT im Umlauf gehalten.
>ist weder fuer alternatives
>Buchgeld viel Platz
Das alternative Buchgeld hattest Du uns nie erklären können. Vielleicht versuchst Du es. Wir würden uns freuen.
>noch fuer solches Bargeld und bisher
> ist seit dem Krieg in allen Laendern der Welt mehr oder
>weniger starke Inflation betrieben worden.
Diese Inflation kam einzig und allein durch zu viele Schulden, die - da sie nicht durch zusätzliche Leistung wieder aus der Welt geschaffen wurden - ihre Ursache in der ungezügelten weltweiten Staatsverschuldung hatte.
>Einzig und allein Japan
>versuchte in den letzten Jahren der Inflation ernstlich
>entgegen zu treten und das brachte es an den Rand einer
>Deflationskrise.
Die japanische Deflationskrise ist eine klassische Ãœberschuldungskrise. Das kann kein Mensch, der sich informiert hat, bestreiten. Japan ist mit allen Mitteln der sich aus jeder Ãœberschuldung automatisch entwickelnden Deflationskrise entgegen getreten (gigantische Ankurbelungsprogramme, finanziert durch noch mehr Staatschulden, Nullzinspolitik), aber geholfen hat es nicht.
>Jetzt scheint man aber gegensteuern zu
>wollen und da werdn die Riesenmengen von Geldguthaben und
>gehorteten Geld alle Daemme brechen lassen und es kann
>sehr leicht zur Hyperiflation ausarten.
Just das wird geschehen oder die Defla-Krise frisst sich immer weiter. Nach einer Deflation kann es immer nur eine noch größere Defla geben - oder die Hyperinflation."Stabile" Verhältnisse sind absolut ausgeschlossen.
Entweder die vorhandenen (!) Schulden werden ausgebucht (Massenbankrotte) oder sie werden mit Hilfe von Hubschraubergeld bezahlt, was dazu führen wird, dass zum Schluss alle (!) Schulden mit Hubschraubergeld bezahlt werden (Hyperinflation).
>Das ist sehr schade,
>denn so kann sich wahrscheinlich das alternative Geld dort
>nicht mehr rechtzeitig entwickeln.
Das alternative Geld wird sich auch dort entwickeln, in lokalem Rahmen wie einst in Wörgl usw. Und da es lokales Hubschraubergeld ist, werden die Menschen in diesen kleinen Inseln, vorübergehend besser dastehen als der Rest der Bevölkerung. Zum Schluss wird ihr Geld aber genau so in der Hyperinflation verschwinden wie alles andere Geld auch.
>Ich habe zwei Bilder
>dieses Geldes Wat genannt vor mir liegen und werde sie, so
> bald sie im Netz sind auch hier posten.
>Sie sind recht interessant. Erstens heisst Wat, dass sie
>eine Kilowattstunde wert sind, also eine recht gute
>Energiewertbasis, zweitens sind sie umlaufgesichert durch
>eine Umtauschgebuehr und drittens weichen sie dem Gesetz
>aus, weil, wie bei einem Handelswechsel Benutzer und
>Empfaenger darauf registiert werden. Es handelt sich also
>nicht um Geld, welches dem Notenbankprivileg unterliegt,
>genau so, wie es ein Handelswechsel nicht tut.
Eine gute Idee. Geld muss immer durch etwas"gedeckt" sein (Sache oder Forderung auf Leistung). In Wörgl war das Geld durch Nationalbankgeld gedeckt ("hundertprozentig").
>Was dabei natuerlich nicht kontrollierbar ist, wie oft
>dieses Papier zwischen Eintragungen weiter gegeben wird.
>Die Form der Umlaufsicherung durch Umtauschgebuehr haben
>sie wahrscheinlich aus meiner Homepage genassauert, die
>ja dort bekannt ist, aber die Idee mit Watt und die mit
>der Wechselaehnlichkeit haben sie schon selber entdeckt
> die Japsen.
Womit wird letztlich die Umlaufgebür bezahlt? Mit den ganz normalen Yen, genauso wie Unterguggenberger seine UL-Gebühr mit den 6 % bezahlte, die er aus den in Nationalbankschilling angelegten Wechseln kassiert hat.
>Na wir werden sehen, ob die Wertbestaendigkeit durch die
>Kilowattstunde ausreicht bei Hyperinflation. Moeglich
>ist es.
Eine UL-Gebühr kann niemals eine Hyperinflation verhindern. Denn eine UL-Gebühr dient dazu, eine Deflation zu verhindern, da sie den Geldumlauf noch mehr beschleunigen (!) und nicht etwa verlangsamen soll.
>Ueber das mexikanische alternative Geld auf den Bildern weiss
>ich nicht sehr viel, aber so viel ich weiss bestehen
> Verbindungen zu Argentinien und Ecuador und damit zu den
> Creditos. Ich werde im Mai mehr darueber wissen, weil ich Besuch eines
>Aktivisten bekomme, der dort war.
Es wäre schön, wenn auch wir an den Erfahrungen partizipieren könnten. Vielen Dank.
>Was ich Euch damit zeigen will, ist das, dass schon weltweit
>freigeldaehnliche Gelder im Entstehen sind und dass darum
>eine lange Deflation kaum mehr gemacht werden kann.
Lokal kann man - siehe Wörgl - der Defla mit Freigeld entgehen. Aber weltweit nicht. Denn dazu sind die, jede Defla verursachenden bereits existierenden Schulden viel zu hoch. Die können, falls man sie nicht streichen will oder kann (= Enteignung der Sparer) letztlich nur durch Inflation verschwinden wie Schulden in der Geschichte immer durch Inflation verschwunden sind.
Die ganze Weltgeschichte besteht aus dem Kampf Gläubiger gegen Schuldner. Und zum Schluss setzen sich immer die Schuldner durch, weil sie in der Mehrheit sind. Notfalls per Revolution. Also ist das Ende auch der jetzt gestarteten DeDe absehbar: Nach einer Phase des Ausbuchens und der immer auswegloser erscheinenden Lage die Hyperinflation.
>Rechnet also eher mit Hyperinflation. Wer weiss ob die
>kommende in Japan nicht sogar eine verfruehte Gegenmassnahme
>wegen der Wattos darstellt.
>Ich will hier gar nicht allzusehr ins Detail gehen, weil
> man der Opposition nicht zu viel Informationen geben soll.
Warum denn"Opposition"? Wir sollten allen Menschen helfen, so viel Mitgefühl muss man haben. Und offen und ehrlich bekennen: Wenn schon ein Ende sein muss (und es m u s s sein, weil die Überschuldung viel zu groß ist, dann lieber ein Ende mit Schrecken (Hyperinfla) als ein Schrecken ohne Ende (DeDe).
> Ich bin sicher: Feind hoert mit!
Warum Feindbilder aufbauen? Lieber den Menschen reinen Wein einschenken: dass es keinen Trick gibt (keinen!), aus einer Ãœberschuldung (Insolvenz) herauszukommen ohne dass die Schulden zum Verschwinden gebracht werden. Und mit den Schulden die gleich hohen Guthaben auch.
>Nur eines ist sicher.
>Lange Deflation ist out und damit auch Edelmetallwaehrung,
> so leid mir das fuer Reinhard tut, aber vielleicht
>bekommt er eine fuer kurze Zeit.
Die Edelmetallwährung hat bis 1914 bestens funktioniert, kein Mensch ist verhungert. Und die Edelmetallwährung wurde mit Kriegsanbruch gekippt, weil egomane Idioten mit Kaiser- und Königstiteln unbedingt die"Waffen sprechen" lassen wollten.
WKI hatte mit Deflation, die etwa aus dem Edelmetallstandard hergerührt hätte, absolut nichts zu tun. Seit 1896 sind weltweit die Preise ganz leicht gestiegen. WO hat da der Goldstandard versagt?
>Nur soll er sich ja nicht
>einen hohen Silber oder Goldpreis wuenschen, denn dann ist
>der Zauber sehr schnell vorbei.
Ein ein Mal festgelegter Gold- oder Silberpreis bleibt im Edelmetallstandard absolut unverändert. Der Bimetallismus hat nicht funktioniert (siehe ausführlich dazu Gesell, der selbst darunter zu leiden hatte), weil die relativen Preise Gold zu Silber immer schwanken müssen. Deshalb geht beim Edelmetallstandard nur ein (1) Metall.
Und ich stimme R.Deutsch völlig zu, dass wir dazu am besten Silber nehmen sollten.
Nur muss dann das Silber massivst aufgewertet werden, um ein neues, ab dann stabiles Preisniveau zu haben (eine Goldaufwertung, die den gleichen Effekt haben sollte, ist - zumal sie astronomisch hoch sein müsste - nicht durchsetzbar).
>Steigende Edelmetallpreise,
> wenn Edelmetall-Waehrung ist, heisst ja allgemein sinkende
>Warenpreise und das ertraegt KEINE Wirtschaft.
Nach (!) Einführung eines Silberstandards können die Silberpreise selbstverständlich steigen, aber dann wird zusätzliches Silber gefördert, weil man ja durch die Förderung Gewinn macht, und dann leicht sich das sehr schnell wieder aus.
In keinem (!) Edelmetallstandard kann das als Geld verwendete Edelmetall auf Dauer steigen, da es bei einem Anstieg sofort wieder zusätzlich gefördert würde (und die Erde hat genügend Edelmetall, das noch nicht gefördert wurde, Gold allein noch Millionen Tonnen, ich hatte das Buch zum Thema Gold von Trüb, NZZ-Verlag, hier ausführlich vorgestellt; bei Silber kenne ich mich nicht aus).
>Das gibt
>naemlich eine gewaltige Arbeitslosigkeit.
W o war die Arbeitslosigkeit 1914 v o r Kriegsbeginn, also unter voll funktionierendem Goldstandard? Kaum mit der Lupe zu erkennen und vor allem erheblich unter dem, was wir heute haben, bei allgemeiner Wareninflation (und fallendem Goldpreis).
>Und dann sitzen
>alle lieben Goldbugs auf ihrem Gold und sind arbeitslos
>und wissen nicht, was ihnen passiert ist und der Oldy,
>auf den sie nicht hoeren wollten, sitzt in seiner Huette
>im Wald mit einem guten Glas Wein. Weil sie ihm leid tun,
> trinkt er vielleicht dann einen zu viel.
Oldy lebt von einer Pension, die ihm sein lieber Schuldner Ã-sterreich gerade gemindert hat, wie er dankenswerterweise mitgeteilt hat. Und von Guthaben, die in der DeDe über Massenkonkurse der Finanzwirtschaft verschwinden werden oder in der Hyperinflation sich auf null entwerten.
Dann wird Oldy, der sehr, sehr klug ist, natürlich längst Gold gekauft haben und unter seiner Lieblingstanne vergraben.
So kommt es und nicht anders.
Gruß
d.
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