- @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - dottore, 29.03.2001, 12:07
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - Zet, 29.03.2001, 12:45
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - Ecki1, 29.03.2001, 12:57
- Tassie Devil is working on it too - oT (owT) - Tassie Devil, 29.03.2001, 20:58
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - Ecki1, 29.03.2001, 12:57
- Re: Baldurs Antwortansatz ohne Gewähr und mit Lücken, 1.1 - 7.20 - Baldur der Ketzer, 29.03.2001, 20:24
- Arm und Reich - Gedanken zu dottores Fragen - Simplici, 29.03.2001, 21:44
- Re: Arm und Reich - Gedanken zu dottores Fragen - Super Gedanken! - nereus, 29.03.2001, 21:59
- Re: Baldurs Antwortansatz Teil 2 - Baldur der Ketzer, 29.03.2001, 21:48
- Das ist mein Stand: Antworten auf dottores Katalog - Caspar, 30.03.2001, 00:22
- Re: kurzer Zwischenruf: Rohrkrepirus maximus!!! - Baldur der Ketzer, 30.03.2001, 00:31
- Re: Rohrkrepirus maximus - Also bitte, lieber Ketzer... - Caspar, 31.03.2001, 02:06
- Re: Rohrkrepirus maximus - Also bitte, lieber Ketzer... Immo-Sicherung - Baldur der Ketzer, 31.03.2001, 20:13
- Re: Rohrkrepirus maximus - Also bitte, lieber Ketzer... - Caspar, 31.03.2001, 02:06
- Re: kurzer Zwischenruf: Rohrkrepirus maximus!!! - Baldur der Ketzer, 30.03.2001, 00:31
- Re: @ Alle! Antwort von Oldy - Oldy, 30.03.2001, 07:51
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - JüKü, 30.03.2001, 11:28
- Dottores Hausaufgaben - mal ein Anfang - R.Deutsch, 30.03.2001, 20:40
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen / 2. Wiederholung - Zet, 29.03.2001, 12:45
Das ist mein Stand: Antworten auf dottores Katalog
> 1. Wirtschaft aktuell:
> 1.1 Kommt es zu einer weltweiten Wirtschaftskrise?
Ziemlich sicher ja. An allen Ecken und Enden hört man von Kreditpro-
blemen. Japan, amerikanische Haushalte, Bewohner von Berlin (wo hatte ich
das gelesen?!), Telekoms, margin debts, etc.
> 1.2 Was hat die japanische Wirtschaftskrise verursacht?
Euphorie, Tokio war mehr wert als ganz Kalifornien, dann Verfall
der Preise, und jetzt seit 10 Jahre regierungsamtlich gedecktes
durchschleppen fauler Kredite - trotz rekordverdächtigen"deficit
spending" kein Land in Sicht, im Gegenteil.
> 1.3 Was sind die Ursachen einer Deflation?
Zu wenig Nachfrage, Überkapazitäten bei Unternehmen, Angst der Marktteil-
nehmer vor einer Rezession, letztlich zu wenig Unternehmer, die als
Nachschuldner neue Kredite aufnehmen wollen, so dass für die alten die
Bedienung schwieriger wird.
> 1.4 Wie kann eine Deflation wieder beseitigt werden?
Vertrauen der möglichen Schuldner in die Möglichkeit der Rück-
erwirtschaftung (plus Gewinn) wiederherstellen. Das geht manchmal
mit niedrigeren Zinsen, aber in Japan denkt keiner mehr, dass man
bei Null Prozent Zinsen Gewinn machen kann, das deutet nicht auf
solches Vertrauen hin. Danach kann die Notenbank nicht mehr viel
machen - ausser negativen Zinsen, die aber"schwer kommunizierbar"
sind.
> 1.5 Womit hat der IWF bisherige Krisen gelöst?
Mit Sonderziehungsrechten der"reichen" Länder, sprich Krediten,
drüberweggeholfen. Allerdings steht hinter denen nur Regierungsversprechen,
und keine guten Sicherheiten wie zum Beispiel Immos. Solange der Glaube in
"social engneering" ungebrochen war hielt man das für ausreichend, weil
Regierungen ja nicht PLeite gehen können,... ausser vieleich die
japanische??? Hat zumindest der jap. Finanzminister mal laut gedacht,
letzte Woche...
> 1.6 Kann der IWF die japanische Krise lösen?
Klar, einfach die Sonderziehungsrechte erweitern, und dann den japanischen
Banken das Geld geben, das sowieso noch in der Bilanz steht. Bezahlt wird das
mit Steuergeld... Ok. Schluss mit dem Sarkasmus. Die Sicherheiten der
japanischen Banken sind beliehen auf den Wert, den sie 1990, in einer Giga-Gaga
Immobilien-Hausse hatten (damals erschienen Bücher die"Das japanische Jahrtausend" oder so ähnlich hiessen.) Jetzt sind die Dinger nicht mehr
annähernd soviel wert - zumindest nicht auf dem Markt. Die Schuldner wären also
auch schön blöd, ihr Geld wieder wegzugeben, die Bank kann sich ja doch nur
das dumme Haus holen, und das gibts heute billiger. Wenn die Bank ein
paar mal Haus statt Geld nimmt, dann ist ein Loch in der Bilanz, und dann?
> 1.7 Wie kann das Ãœbergreifen einer Rezession in den USA auf Europa verhindert werden?
Indem wir alles was die Amis immer gekauft haben jetzt selber (zusätzlich)
kaufen. Notfalls sollen das die Regierungen mit Steuergeld machen, dann
kriegt man nicht soi viel mit davon.
> 1.8 Worin besteht der Unterschied zwischen einer Bekämpfung einer Wirtschaftskrise mit Hilfe von zusätzlichen Staatsausgaben und der mit Hilfe von
> Zinssenkungen der Notenbank?
Wenn der Unternehmer aufgrund geringerer Zinsen eine Investition
retabel hält nimmt der Kredit und kauft Kapital. Muss er alleine
zurückzahlen, oder eben das Kapital wieder versilbern (oder das
Ferienhaus dazu).
Wenn die Regierung das macht stehen hinter dem Kredit nicht Kapital
noch Ferienhaus, sondern nur die Annahme, dass man im Zweifel die
Steuern erhöhen kann.
> 2. Börse aktuell
> 2.1 Sind wir in einer weltweiten Baisse?
Eine Baisse war glaube ich 20% Verlust vom High?
> 2.2 Wie lange dauert diese Baisse, falls 2.1 mit Ja beantwortet wird?
Zwei bis drei Jahre (leider nur eine Schätzung).
> 2.3 Führt eine Baisse zu einer allgemeinen Wirtschaftskrise?
Ja, weil die dahinterstehenden Sachwerte als Sichertheiten für Kredite
im Buch und als Aktiva in der Bilanz stehen. Und die Bilanz muss ja leider
immer ausgeglichen sein. (Unternehmen, auch Aktiengesellschaften, sind
Sachwerte).
> 2.4 Womit kann eine Baisse verhindert bzw. wie beendet werden?
Leute sorgen für höhere Sachewerte. Das tun sie dann, wenn sie denken
sie werden noch höher. Also wenn Geld"zuviel" da ist - und viele
Leute zugleich sich Geld geliehen haben. Mit dem Geld, davon hat dottore
mich endgültig überzeugt, ist es ja so, wie in der Physik. Die Summe aller
elektrischen Ladung im Universum ist Null - es gibt nur örtlich Maxima
und Minima, und zwischen beiden fiesst Strom. Bei unseren Energieverbrauchern
hilft uns die Spannung alleine wenig, die Stromstärke ist ebenso wichtig.
Was helfen uns also Vermögen in TMT- und VC-Fonds und himmlische Finanzierungen
von Startups, wenn es nur einen 5 Monate dauernden Lichtbogen gibt.
> 2.5 Können Notenbanken an den Börsen intervenieren?
Sie können nicht alle Aktien zu den Preisen kaufen, die keiner mehr
dafür geben will. Das könnte helfen, aber das geht nicht, klar.
> 2.6 Intervenieren sie durch Aktienkauf, wie lange kaufen sie dann Aktien auf: Bis zu einem vorher festgelegten Kursniveau?
Nein, erst Kurs erreichen, dann Garantie diese Kurses. (Sarkasmus)
> 2.7 Was passiert an der Börse, wenn das festgelegte Kursniveau nicht bekannt ist?
?
> 2.8 Was passiert, sobald es bekannt wird?
Ich würde Aktien billigst kaufen und ganau zum Kurs anbieten verkaufen.
Wenn das mehrere machen kann das für die Notenbank aber kostspielig werden...
(Später werde ich wegen vaterlandslosem Verhalten in den Knast gesteckt.)
> 2.9 Beeinflussen fallende Kurse die reale Wirtschaft?
Wenn sie als Aktiva in der Bilanz stehen ja, weil: wie werde ich die
Passiva schnell los???
> 2.10 Beeinflussen steigende Kurse die reale Wirtschaft?
Ja, man kann mehr Kredite aufnehmen, mehr Passiva.
> 2.11 Kann die Notenbank die reale Wirtschaft durch den Kauf von Aktien beeinflussen (auch: Durch Kauf von Immobilien, Waren bzw.
> Dienstleistungen)?
Sie kann die Ausgabe auch nur als Verwandlung von Aktiva in andere
Aktiva buchen."Geld schaffen" kann sie nur gegen Wertpapiere und Wechsel
an Banken.
> 2.12 Was macht die Notenbank mit dem, was sie sub 2.11 gekauft hat?
Verkaufen, irgendwann?
> 3. Elliottwellen:
> 3.1 Ist die gegenwärtige Börsenlage eine Korrektur in einem nach wie vor intakten Aufwärtstrend?
> 3.2 Kommt es noch zu neuen Alle-Time-Highs?
> 3.3 Wo liegen diese All-Time Highs?
> 3.4 Wann werden diese All-Time-Highs erreicht?
> 3.5 Beginnt nach diesen All-Time-Highs eine langfristige Abwärtsbewegung?
> 3.6 Wie lange dauert diese Abwärtsbewegung?
> 3.7 Sind Abwärtsbewegungen immer nur Korrekturen eines endlos fortsetzbaren Aufwärtstrends?
Im Prinzip verlasse ich mich bei diesen Frage immer auf Jükü, weil er die
Technik beherrscht. Interessant ist aber tatsächlich diese Frage. Wird der
nächste Crash die 2000er Internet-Manie wie einen kleinen Schatten
aussehen lassen. Ich glaube eher: der Mensch ist lernfähig. Dampfmaschinen
explodieren heute auch nicht mehr auf überraschende Weise. Brücken stürzen
nicht mehr bei bestimmten Windgeschwindigkeiten von selbst ein. Die selbe
Ingenuität kann man auch auf lange (30-50 Jahre dauernde) Schwingungen
anwenden. Die Pysik kennt Schwingungen und
Resonanz (Anregung zur Schwingung), Koppelung (Ãœbertragung von Schwingungen)
und weiss wie man damit umgeht. Aber Psychologie der Marktteilnehmer ist auch
zu berücksichtigen. Es gibt relativ viel Forschung zu dem Thema bei Psychologen
(z.B. Dietrich Dörner, Uni Bamberg, John Sterman,MIT), die Menschen bei dem
Versuch der Steuerung von Schwingungen beobachtet haben. Selbst Soldaten
marschieren nicht über die Brücke. Dann können es auch alle anderen lassen
(ich hoffe die Analogie ist nicht zu unverständlich. Gemeint ist: wir verhalten
uns anders, dann verhalten sich auch die Märkte anders.
> 3.8 Erfolgen Abwärtstrends in einem A-B-C-Muster oder in einem 1-2-3-4-5-Muster.
> 3.9 Falls Abwärtstrends nach A-B-C erfolgen, sind die besonders intensiven Wellen 3 in A stärker oder in C?
> 3.10 Mit welchen Kursen arbeitet die EWA, falls alle Börsen geschlossen sind?
> 3. Vermögenssicherung
> 3.1 Wie sichere ich mein Vermögen in Baissen?
Shorten.
> 3.2 Wie sichere ich mein Vermögen in Rezessionen?
In Sachwerten.
> 3.3 Wie sichere ich mein Vermögen in Deflationen?
In Bar. Damit macht man soviel Gewinn, wie die Sachen billiger werden.
> 3.4 Wie sichere ich mein Vermögen bei Inflationen?
Sachwerte.
> 3.5 Wie sichere ich mein Vermögen bei Bankpleiten?
In Gold.
> 3.6 Wie sichere ich mein Vermögen in Hyperinflationen?
Kredite aufnehmen und kaufen bis der Arzt kommt (Unternehmen, Immobilien).
> 3.7 Wie sichere ich mein Vermögen im Falle eines Staatsbankrott?
Immobilien, raus aus den Bundesschätzen. Kein Bargeld halten.
> 3.8 Kann ich mit einer ab jetzt erfolgenden optimalen Absicherung meines Vermögens meine Position denjenigen gegenüber, die nicht gesichert haben, nur
> relativ verbessern oder absolut, also gegen meinen bisherigen Vermögensstand auch?
Man sagt ja, man kann auch nach unten was an der Börse verdienen,
Hauptsache es bewegt sich was.
> 3.9 Welche absolute Verbesserung kann heute bestenfalls erreichen?
> 3.10 Womit kann ich sie konkret erreichen?
> 3.11 Oder kann ich heute nur noch meine Vermögensposition relativ zu der Vermögensposition aller anderen verbessern?
Sehr interessante Frage, habe ich auch schon drüber nachgedacht,
aber keine richtige Tendenz/Entscheidung getroffen. Statitisch werden
es sehr viel weniger schaffen. Aber warum nicht überall short gehen, und
dann alles in sich zusammenkippen lassen? (sagt der Theoretiker, ich hab
keine Praxis)
> 4. Geldtheorie
Endlich.
> 4.1 Wie ist Geld entstanden?
Geld entsteht, wenn Kredit gegeben wird. Zweimal Zahlen auf Papier,
reine Fiktion... es sei denn: es gibt eine Lösung für das Scheitern
der Rückzahlung, den default, wenn Du mir das Geld nicht mehr geben
kannst kriege ich Dein Haus und den Acker! Geld gibt es erst nachdem
es Eigentum gibt - von dem man dann versprechen kann, dass man es hergibt,
weil man die Freiheit hat dazu.
Um Missverständnisse nicht aufkommenzulassen muss man immer betonen, dass
Eigentum und Besitz etwas unterschiedliches bezeichnen. Besitz meint das
physische Beherrschen, während Eigentum ein abstrakter, juristischer
Titel ist.
Interessant daran ist, dass es Besitz immer, Eigentum aber nur in freien
Bürgergesellschaft gegeben hat. Leibeigene Bauern können ihren Acker eben
nicht der Bank als Sicherheit versprechen - er gehört ja dem Herrn. In
Preussen ist das erst 1806 geändert worden, aber in der Lombardei muss es
schon im 13 Jh. gagangen sein, die alten Römer hatten Eigentum und die
Griechen auch. Kein Eigentum haben oft Stammesgesellschaften, hier gehört
alles allen, bis alle Tod sind.
Die klassische Ã-konomie findet, dass man zufrieden sein sollte mit dem
was man hat und darauf sollte man dann aufbauen. Das ging auch früher schon
nicht, aber die Ã-konomen waren Professoren und könnten fern ab der
Realität ihre protestatisch-clavinistisch-puritanischen Neigungen
voll ausleben. So wurde der Tausch zur Grundlage, der Kredit zum Sonder-
fall bestimmt und Schuldner in Not konnte man getrost als
raffgierige Sünder verachten, wie praktisch.
Richtig klar wird der Zusammenhang aber nur wenn man nicht nur
diese ganze Theorie bei Heinsohn und Steiger nachgelesen hat,
sondern wenn man dottores Worte bedenkt:"Kontrakte werden immer
nur aufgrund von Sicherheiten ausgestellt." (Krisenschaukel, 38).
Das steht sonst in der ganzen ökonomischen Litertur nicht drin,
und so deutlich auch bei H&S nirgends. Dabei ist es meiner Meinung
nach der gedanklich Schlüssel. Deshalb geben sich Banken bis zur
Lächerlichkeit seriös, Marmor & dunkelblau Stoffe, und niemals Ironie.
Dadurch werden eben tatsächliche Sicherheiten gespart! Ich fand
früher empörend, dass Banken immer das Haus haben wollten als
Kreditsicherheit, sie hatten doch schon die Zinsen. Aber letztenendes
ist es in jedem Geschäft so, nur Supermärkte tauschen Bargeld gegen
Kleinkram und Lebensmittel. Sonst: immer irendwo ne Sicherheit, Kaution,
Lebenslauf, Bürgen, etc.
> 4.2 Wurde Geld als Tauschmittel erfunden?
Nein (s.o.)
> 4.3 Wann wurde Geld als Tauschmittel erfunden?
Eben nicht.
> 4.4 Wie sah das erste Tauschgeld aus?
Entfällt.
> 4.5 Wurden Münzen als Tauschmittel erfunden?
Nein.
> 4.6 Wie sahen die ersten Münzen aus?
Wie Barren.
> 4.7 Gibt es Geld, das mit Hilfe von Schulden entstanden ist?
Ja, nur solches.
> 4.8 Wann ist dieses Geld entstanden?
Immer wenn es freie Bürger mit Eigentum gegeben hat. Griechesche
Stadtstaaten, römische Republik, italienische Stadtstaaten in
der Renaissance, etc.
> 4.9 Wie ist dieses Geld entanden?
a:"Ich gebe Dir gegen diesen Zettel jederzeit den Acker da hinten.
In einem Jahr alles mit soundsoviel zurück."
b:"Einverstanden. Wenn ich es nicht schaffe bekommst Du meinen
Acker dort hinten statt der Schuld."
c:"Ich bin Zeuge für diese Geschäft und trage die Verpfändung
in diesem grossen Buch ein."
> 4.10 Wodurch sind Banknoten heute gedeckt?
Durch Zettel wie im Beispiel oben, heissen Handelswechsel,
Unternehmensanleihen, usw., Staatpapiere normalerweise nicht,
aber bei der EZB jetzt wohl: je nachdem...
> 4.11 Wodurch ist Buchgeld heute gedeckt?
Das kommt von der ZB, gegen verbriefte Schulden mit guter
Sicherheit.
> 4.12 Womit sind Scheidemünzen gedeckt?
?
> 4.13 Womit war das Kopfgeld nach der Währungsreform von 1948 gedeckt?
?
> 4.14 Wie entstehen in einer Tauschwirtschaft Kredite?
Gar nicht.
> 4.15 Gibt es in einer Tauschwirtschaft nur Warenkredite?
Nein, eher gar keine. Aber es gibt auch keine Tauschwirtschaft.
> 4.16 Gibt es in einer Tauschwirtschaft auch Geldkredite?
S.o.
> 5. Quantitätstheorie (historisch, ohne Buchgeld)
> 5.1 Kann es bei steigender Geldmenge zu fallenden Preisen kommen?
Ja, es muss sogar, wenn Umlaufgeschwindigkeit nicht abnimmt.
> 5.2 Kann es in einer Geldwirtschaft ohne Buchgeld auch eine fallende Geldmenge geben?
> 5.3 Wie können sub 5.2 fallende Preise verhindert werden?
> 5.4 Hat sich die Umlaufgeschwindigkeit in der Geschichte vor Einführung des Buchgeldes verändert?
> 5.5 Wie hoch war die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vor Einführung des Brakteatengeldes?
> 5.6 Wie hoch war sie während des Brakteatengeldes?
> 5.7 Warum wurde Brakteatengeld eingeführt?
> 5.8 Warum wurde Brakteatengeld wieder abgeschafft?
> 6. Quantitätstheorie (modern, mit Buchgeld)
> 6.1 Hat sich die Umlaufgeschwindigkeit in den letzten 50 Jahren verändert?
> 6.2 Werden in die Berechnung der Summe aus Geldmenge mal Umlaufgeschwindigkeit
alle Banknoten einbezogen, die ausgegeben wurde oder nur die
> Banknoten, die tatsächlich umlaufen?
> 6.3 Warum wird ein Teil der Bargeldmenge in einer Inflation gehortet?
Weil es Schwarzgeld ist.
> 6.4 Was geschieht, wenn der gehortete Teil der Banknoten enthortet wird?
> 6.5 Was muss geschehen, damit das gehortete Bargeld in den Geldkreislauf zurückkehrt?
> 6.6 Kann Buchgeld gehortet werden?
> 6.7 Verändert sich die Umlaufgeschwindigkeit der Gesamtgeldmenge (Bargeld und Buchgeld) durch die Einführung von Buchgeld?
> 6.8 Kann Buchgeld den Effekt der Hortung von Bargeld ausgleichen?
> 6.9 Um wieviel muss die Menge des Buchgeldes steigen, wenn die Menge des gehorteten Bargeldes steigt?
> 6.10 Wie unterscheiden sich die Umlaufgeschwindigkeiten von Bargeld und Buchgeld heute?
> 6.11 Gibt es eine Umlaufgeschwindigkeit, die alles umfasst, was heute als Geldmenge statistisch erfasst wird.
> 6.12 Wie hoch ist diese Umlaufgeschwindigkeit?
> 6.13 Wie hat sie sich in den letzten 30 oder 40 Jahren verändert?
> 7. Geld aktuell
> 7.1 Wie kommen Banknoten der großen Notenbanken heute in Umlauf?
> 7.2 Bleiben die Banknoten, die einmal ausgegeben wurde, immmer im Umlauf?
Nein, sie werden nach ein paar Wochen vernichtet.
> 7.3 Kann die Summe der ausgegebene Banknoten gleich gehalten werden, ohne dass es zu einer Krise kommt?
> 7.4 Wie oft werden abgenutzte Banknoten durch neue ersetzt?
> 7.5 Was passiert, wenn alle Banknoten in Münzen umtauscht würden?
> 7.6 Wie sieht die Bilanz der Notenbank nach einer solchen Operation aus?
> 7.7 Kann es bei dem heutigen Notenbanksystemen Banknoten geben, die legales Zahlungsmittel
>sind und die keine Gegenbuchung in der Notenbank
> haben?
Nein.
> 7.8 Was ist das Eigenkapital einer Notenbank?
> 7.9 Wie hoch ist das Eigenkapital wichtiger Notenbanken?
> 7.10 Womit wurde das Eigenkapital einer Notenbank eingezahlt, wenn es noch keine Notenbank
>gegeben hat, da zuerst das Eigenkapital eingezahlt werden
> musste, bevor die Notenbank starten konnte?
> 7.11 Kann eine Notenbank Anleihen emittieren?
> 7.12 Warum erscheinen Banknoten einer Notenbank auf deren Passivseite?
Weil sie gegen Wertpapiere ausgegeben werden.
> 7.13 Sind Banknoten einer Notenbank Schulden einer Notenbank?
Ja.
> 7.14 Sind die Banknoten einer Notenbank unverzinslich ausgegebene Anleihen einer Notenbank?
> 7.15 Kann eine Notenbank Kredite vergeben?
> 7.16 Sind die Notenbanksätze Zinsen dafür, dass die Banknoten verliehen hat?
> 7.17 Können alle Banken zusammen Forderungen gegen sich haben?
> 7.18 Gehen Notenbanken in Konkurs, wenn alle Banken in Konkurs gehen?
> 7.19 Wie wird der Konkurs einer Notenbank abgewickelt?
> 7.20 Was geschieht mit den auch nach dem Konkurs einer Notenbank noch außerhalb
>der Notenbank kursierenden Banknoten dieser Notenbank?
> 8. Freigeld
> 8.1 Gibt es Freigeld ohne Umlaufgebühr?
Ja. Alle versuchen es anders, aber es will immer nicht so recht
in die Gänge kommen. Mein Schluss ist: das funktioniert nicht.
Keiner will in Vorleistung gehen, es gibt immer nur Rückenkraulen
gegen Katze füttern, also keine Werte.
> 8.2 Wer bezahlt bei einem Freigeld mit Umlaufgebühr die Umlaufgebühr?
Der, der das Geld hält, der der schon geleistet hat, der Gläubiger, der
Verkäufer.
> 8.3 Womit bezahlt er die Umlaufgebühr?
> 8.4 Bleibt bei einem stabilen Preisniveau in einem Freigeldsystem die Summe der einmal ausgegeben Freigeld-Noten konstant?
Sollte wohl. Aber dazu muss dann die"Geldbehörde" ihren Überschuss durch
Gebühren per Giesskanne verteilen.
> 8.5 Wird bei konstantem Preisniveau in einem Freigeldsystem die Umlaufgeschwindigkeit konstant gehalten?
Wenn das eingesammelte Geld wieder in den Kreislauf kommt kann die Umlaufgeschwindigkeit
gleich bleiben, sonst müssten die Preise steigen, oder das Gels schneller zirkulieren.
> 8.6 Unter welchen Umständen würde in einem Freigeldsystem die Umlaufgebühr wieder abgeschafft?
Gar nicht - sie ist ja Bestandteil einer absichtsvollen Ausgestaltung. Wenn erwiesen
wäre dass das nicht funktioniert, dann würde eher das Freigeld als ganzes aufgegeben.
> 8.7 Warum wurden die Freigeldsysteme verboten?
Die Gesellianer sagen: aus Eifersucht und Angst um Einfluss bei der Zentralbank, offiziell wegen
der Nichteinlösbarkeit der Noten (?).
> 8.8 Kann es bei einem Freigeldsystem unterschiedliche Inflationen oder Deflationen verglichen
>mit den zeitgleich existierenden Geldsystemen geben?
> 8.9 Bei einem sonst noch existierenden Warengeldsystem (Goldstandard)?
> 8.10 Bei einem sonst noch existierenden Kreditgeldsystem?
> 8.11 Wie können die Nicht-Freigeld-Systeme den Vorteil des Freigeldsystems kompensieren?
> 8.12 Verschwindet Nicht-Freigeld bei Existenz von Freigeldsystemen schneller bei einer Inflation im Nicht-Freigeld-Geldsystem oder schneller bei einer
> Deflation im Nicht-Freigeld-System?
> 8.13 Kann alles Nicht-Freigeld (Banknoten und Buchgeld) in Freigeld verwandelt werden?
> 8.14 Was können die Initiatoren von Freigeld tun, damit nicht mit unterschiedlichen Freigeldmengen gestartet wird?
Abschliessende Einordnung: ich denke, dass Freigeld durchaus funktioniert WENN schon Deflation
herrscht. Im Wörgeler Beispiel war das Geld ja wohl besichert mit einer Summe regulärer
Zentralbanknoten, d.h. auch eine Art Schuldschein. Zugleich war im ganzen Ort keine Arbeit mehr
zu finden und deshalb auch kein Geld aufzutreiben. Und es war wohl auch kein Angebot an
Eigentümer, die aber keinen Kredit mehr aufnehmen wollten aus Angst in der herrschenden Situation
die Tilgung nicht mehr zustande zu bringen - sondern es war etwas für Arbeitslose und
Habenichtse, und kleine Gewerbe und Einzelhandel, etc. für die eben die Situation der ganz
kleinen Leute geschäfsentscheindend ist. Leute, die auch unter den besten Umständen nur
in sehr geringem Umfang gut für Kredit gewesen wären. Und es hat sich scheinbar um ein sehr
ländliches Umfeld gehandelt, in dem eine Art übergrosse Selbstversorgung stattgefunden hat.
Mit dieser Nachfrage durch Freigeld hätte wohl keine Unternehmer ein Unternehmen aufgebaut
(= Schulden gemacht, investiert), aber im gegebenen Umfeld war eben das eine praktikable
Übergangslösung: akzeptieren von Wära und lokal wieder ausgeben. Und im deflationären Umfeld
machen ja auch die negativen Zinsen Sinn.
Freigeld ist eben in bestimmten Konstellationen der Wirtschaft sinnvoll, aber es bleibt ein
Sonderfall. Unter normalen Umständen machen auch bewusste Anhänger in ihern Tauschringen fast
keine Umsätze - es läuft einfach nicht, ich habs mir selber angeguckt.
> 9. Zinsen
> 9.1 Wann sind Zinsen entstanden?
> 9.2 Warum haben Moses und Mohammed oder andere den Zins verboten?
> 9.3 Haben Moses und Mohammed oder andere jeglichen Zins verboten oder nur partiell, also
>auf bestimmte Personengruppen bezogen bzw. bestimmte
> Zinssteigerungen, z.B. den Zins auf Zins?
> 9.4 Warum sind die Zinssätze in den USA seit den 50er Jahren gestiegen?
Weil die Staatsverschuldung gestiegen ist. Durch die grössere Nachfrage
steigt eben der Preis.
> 9.5 Gibt es unterschiedliche Zinssätze für unterschiedliche Schuldner?
Es gibt unterschiedlich hohe Risikozuschläge. Bei gleich guter Sicherheit sollte
man einen ungefähr gleich teuren Kredit aushandeln können.
> 9.6 Warum gilt der Nullzins der japanischen Notenbanken nicht für alle Schuldner?
Aus diesem Grunde.
> 9.7 Warum werden Zinsen der Notenbank gesenkt?
Die Zinsen werden gesenkt, wenn die Notenbanker denken, dass entweder keine
Inflation droht, oder weil Rezession droht.
> 9.8 Warum wurden sie vorher erhöht?
Weil INflation droht oder vorhanden ist.
> 9.9 Worauf reagieren die Notenbanken mit der Veränderung ihrer Zinsen: auf die
>Veränderung der Menge des von ihnen selbst ausgegebenen Bargeldes,
> auf die Veränderung der Menge des Buchgeldes, auf die Veränderung des Preisniveaus?
Auf die Veränderung des Preisniveaus.
> 9.10 Kann sich das Preisniveau ändern, wenn die Summe des ausgegebenen Bargeldes gleich bleibt?
Sie wollen Kredite vorzeitig tilgen.
> 9.11 Wie verhalten sich alte Gläubiger, wenn ein allgemeiner Nullzins eingeführt wird?
Sie wollen genau das nicht.
> 9.12 Wie verhalten sich neu dazu kommende Schuldner?
> 9.13 Wie verhalten sich alte Schuldner beim Nullzins?
> 9.14 Wie verhalten sich neu dazu kommenden Schuldner?
> 9.15 Womit werden Zinsen bezahlt, wenn die Geldmenge konstant bleibt?
> 10. Eigentum
> 10.1 Was ist der wirtschaftlich relevante Unterschied zwischen Gesellschaften mit
>Privateigentum und solchen ohne solches Eigentum?
Über Besitz in Privateigentum kann man frei verfügen, es ist keiner da der im Notfall
hilft (strenge Auslegung). Man ist sekbst verantwortlich aber auch frei alles
zu unternehmen und zu lassen, was man tun und wirtschaften will. In einer Gesellschaft
ohne Privateigentum ist man auch nicht selbst verantwortlich, weil entweder die Gesamtheit
oder ein Herr verantwortlich ist und entscheidet was für alle am besten ist. Hier ist es
für einzelne wichtig zu erreichen, dass der Entscheider zufällig für alle dasam besten
findet, was man selber will, oder dass man zumindest nicht als unwichtige Minderheit dem
Gemeinwohl (nach dem Plan des Herrn) geopfert wird. (Genauso ist das Verhältnis zwischen
Selbständigen und Angestellten.)
> 10.2 Warum wurde Privateigentum eingeführt?
Um keinen Herrn zu haben (d.h. Massenhafter Übertritt in das selbständige Unternehmertum ;)
> 10.3 Wann wurde Privateigentum eingeführt?
s.o.
> 10.4 Gibt es Schulden und Zins in Nichteigentümergesellschaften?
Nein, weil im Falle, dass ein Vertrag nicht eingahalten wird und es wird
die Sicherheit vollstreckt müssen alle zusammen dafür aufkommen. Das würde
jeder machen und ausnutzen, daher kann kein Herr oder kein System seinen
Mitgliedern soviel Freiheit einräumen.
> 10.5 Wie werden Schulden in solchen Gesellschaften besichert?
> 10.6 Warum kommt es zu Schulden in Nichteigentümergesellschaften?
> 10.7 Tragen solche Schulden einen Zins?
> 10.8 Wie entwickeln sich die Wachstumsraten in Nichteigentümergesellschaften
>verglichen zu den Wachstumsraten in Eigentümergesellschaften?
Es gibt wirtschaftliche Stagnation, weil Faulheit sich direkt auszahlt, und
Engagement vielleicht auch nie.
> 10.9 Worin liegt der Vorteil von Freiland-Gesellschaften?
Man kann sich besser vorstellen, dass grosse Vermögen eher einen kleinen
Nachteil haben, kleine einen kleinen Vorteil. Das hiesse die Verhältnisse
sorgen für etwas Ausgleich, und man hätte göleichzeitig alle Vorteile
einer freien Wirtschaft und einer freihheitlichen Verfassung OHNE
staatliche Umverteilung zu betreiben. Die Umverteilung hat den Nachteil, dass
sie niemals gerecht sein kann und auch nie als gerecht wahrgeommen wird.
Gerecht kann sie nicht sein, weil es unterschieliche Konzepte der
Gerechtigkeit gibt.
> 10.10 Womit wird die Pacht in Freiland-Gesellschaften bezahlt?
Mit einem Teil des Gewinns.
> 10.11 Beeinflusst die Pachtzahlung die Umlaufgeschwindigkeit des Freigeldes?
> 10.12 Muss Freiland und Freigeld gleichzeitig eingeführt werden?
Nein.
> 10.13 Was sollte zuerst eingeführt werden: Freigeld oder Freiland?
> 10.14 Was geschieht mit dem Geld, das die Ex-Eigentümer in Freiland-Gesellschaften für die
>Aufgabe ihres Eigentums erhalten?
> 10.15 Womit wird der Ankauf aller Grundstücke in einer Freiland-Gesellschaft bezahlt?
> 11. Debitismus
> 11.1 Gibt es auch einen Debitismus ohne die Urschuld?
Der Begriff"Urschuld" ist immer sehr geeignet Missverständnisse herbeizuführen.
Ein Schuldverhältnis besteht im eigentlichen Sinne immer nur zwischen zwei Personen,
eine Urschuld"zwischen" einer und ihrem Körper. Ich finde die Verwendung des Worted nicht
besonders treffend für den gemeinten Sachverhalt. Abgesehen davon muss jeder Mensch
den Aufwand seiner Selbsterhaltung leisten, auch wenn man den Urschuld nennt, und das
in jedem System auch im Debitismus oder in der Eigentumswirtschaft.
> 11.2 Kann die debitistische Schuldenwirtschaft auch neben einer Tauschwirtschaft existieren?
Nein, alle wollen dann dringend die Waren der Schuldenwirtschaft haben (siehe Bananen-Hysterie
in der sich öffnenden DDR) und treten in sie ein.
> 11.3 Ersetzt die debitisische Wirtschaft die Tauschwirtschaft?
Richtige Tauschwirtschaft gibt es nicht, sie ersetzt eher die Zwangswirtschaft
von feudaler Ordnung oder des Sozialismus
> 11.4 Wie lange dauert das?
Eher Stunden als Tage.
> 11.5 Gibt es heute neben der debitisischen Wirtschaft mit Schulden und Guthaben auch eine Tauschwirtschaft?
> 11.6 Womit wird in einer debitistischen Wirtschaft der Gewinn bezahlt?
Darüber denke ich noch nach.
> 11.7 Womit wird der Zins auf die existierenden Schulden bezahlt?
Durch mehr Effizienz oder mit Bankrott.
> 11.8 Kann es eine debitistische Wirtschaft nur mit Bargeld geben?
Nein. Bargeld kann nicht jeder ausgeben, Kredit schon, und er ist Grundlage
des Bargeldes.
> 11.9 Wie beeinflusst die Existenz von Buchgeld die debitistische Wirtschaft?
> 11.10 Wie lange kann eine debitisische Wirtschaft mit Schulden und Forderungen fortgesetzt werden?
Endlos, wenn die Krisen vermieden werden können. Das können sie, wenn
die ständige Katharsis durch Bankrotte nicht wegmanipuliert wird (aber das
könnte auch zu sehr aus der Vogelperspektive argumentiert sein.)
> 11.11 Scheitert die debitistiche Wirtschaft am Zinseszins?
Nein, aber manche Schuldner (und deshalb auch manche Gläubiger).
> 11.12 Wie kann eine debitistische Wirtschaft beendet werden?
Rückkehr zu vorherigen Stufe Zwangswirtschaft, oder direkter Übergang
zur nächsten Stufe, die noch keiner (?) kennt. (Wer denkt die nächste
Stufe ist der Kommunismus sollte sich auf den Vorwurf der Unbelehrbarkeit
gefasst machen ;)
> 11.13 Folgt nach dem Ende einer debitistischen Wirtschaft eine Tauschwirtschaft?
Wohl kaum. Man kann die ganze Internet-Manie zu Teilen als den Versuch einer
"netteren" Wirtschaft interpretieren (ich habe das ne Weile so gehalten).
Obszöner Weise scheinen die Krisen eher das Gegenteil von fairem Umgang
bei den Internet-Unternehmern zu bestärken - man leistet sich gegenüber
seinen Mitarbeitern aus Enttäuschung über das Scheitern die urkapitalistischstes
Treibtaten und Gemeinheiten. Plötzlich wissen alle wieder, für welche
Situation Sicherheit da sind. Enttäuschte Menschen (also alle Unternehmer
in Geldnot) denken erstmal die anderen sind Schuld und man selbst war zu nett.
Verblendung (und wohl Psycho-Selbstschutz-Reflex)
> 12. Gold
> 12.1 Brauche ich Gold zu Deckung von Geld?
Nein, aber ist geeignet.
> 12.2 Müssen in einer Goldwährung alle Banknoten zu 100 % in Gold gedeckt sein?
Nur wenn das ein Gesetz vorschreibt. Wenn mehrere private Banken Geld emittieren,
dann werden sie aber mit hohen Raten gegeneinander im Markt und bei den
Kunden versuchen Punkte in Vertrauenwürdigkeit zu machen.
> 12.3 Wenn nicht, wie hoch ist die Mindestdeckung?
Das ist eine Frage, die man so nicht beantworten kann, daher
wünscht man sich, dass der Markt sie regelt. (Ich tue das
zumindest.)
> 12.4 Wie kann zu einem Goldstandard zurückgekehrt werden?
Goldeigentümer verteilen Goldnoten. Man wird nur grossen und
professionellen diese Noten"abkaufen". Zentralbanken mit
Goldbesitz können das natürlich tun. Das würde aber vermutlich ein
spontane Vertrauenskrise gegenüber jetzigem Geld auslösen,
deshalb denken auch viele, dass die ZBs aus diesem Grunde immer
schlecht über Gold reden.
> 12.5 Was geschieht mit Gold in einer Kreditgeldwirtschaft ohne Golddeckung?
Es verändert sich im Preis.
> 12.6 Warum ist der Goldpreis langfristig immer nur gestiegen?
Weil die Wirtschaft gewachsen ist. Das Gold wird weniger schnell
nachproduziert (ausgegraben).
> 12.7 Warum ist der Goldpreis seit 1980 gefallen?
Weil er eine Hausse erlebt hat, eine Bubble.
> 12.8 Wann wird der Goldpreis wieder steigen?
> 12.9 Wohin kann der Goldpreis noch fallen?
> 12.10 Steigt der Goldpreis immer nur relativ zu den Preisen anderer Waren?
> 12.11 Kann der Goldpreis auch absolut zum Preis aller Waren steigen und dieses Preisplus beibehalten?
> 12.12 Wie könnte heute ein Goldhortungsverbot für Privatleute durchgesetzt werden?
Nur durch Einführung von Gesetzen, die die Freiheit verletzen. Vieleicht
könnte man am leichtesten die Banken zwingen, die wiederum um im Geschäft
zu bleiben umkippen. Fast alles Gold dürfte bei den Banken im Tresor liegen.
> 12.13 Ist ein Silberstandard besser als ein Goldstandard?
Nein, Gold ist pro Masse mehr Wert, d.h. man braucht nicht soviel (oder
es wird nicht so stark aufgewertet.
> 12.14 Wie hoch müsste Silber aufgewertet werden, um zu einem Silberstandard mit einer Deckung der Banknoten von 40 % kommen?
> 13. Arm und Reich
> 13.1 Wie kommt es zur Ausbildung von Arm und Reich?
Die Deckung der Lebenshaltungskosten erfordert ein bestimmtes Mass
an Kapital (das ist bewirtschafteter Besitz - je nach Ansprüchen etwas mehr oder
weniger, es gibt einen Mittelwert). Das kostet Zinsen. Man kann eine Menge
Eingetum berechnen, die, wenn man sie belastet (anlegt) diese Zinsen wieder
reinbringt. Jeder der genau diese Menge Eigenetum hat bleibt (im Verhältnis
zum Bevälkerungsdurchschnitt) so gestellt wie er war. Wer weniger als diese
Menge Eingentum hat wird immer ärmer, wer mehr hat wird reicher.
Das man Kapital braucht, um zu leben ist in der arbeitsteiligen Gesellschaft
schwer zu erkennen. Aber wenn man ein Gehalt hat und davon konsumiert,
dann zahlt eben der Hersteller von Lebensmitteln die Zinsen und rechnet
sie in die Preise rein, die ich zahle. Er macht das mit dem Kaptal
bewirtschaften eben für mich mit, ist sowieso billiger.
Das empörende daran ist, dass die Zinsen, die hier den"Wasserspiegel" fest-
legen je höher sind, desto mehr Geld sich die Regierung leiht, die dann
noch oft für sich in Anspruch nimmt"sozial" zu sein. Je mehr Staatshilfe,
desto mehr Schere zwischen Arm und Reich.
> 13.2 Hat das etwas mit der Scheidung in Gläubiger und Schuldner zu tun?
Ja, eigentlich sollte man eben beides sein (wie die beiden Seiten einer
Bilanz jedem Unternehmer dringlich nahelegen).
> 13.3 Hat das mit einem Mehr oder weniger an gehorteten Waren zu tun?
Nein. Keiner will Waren horten, aus zu spziellen Zwecken (Erastzreifen
für Oldtimer, Leberwurst für schlechte Zeiten).
> 13.4 Warum hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert?
Das ist wohl fast unbestritten.
> 13.5 Wie kann die Kluft verkleinert werden?
Zinsen senken (durch: Staat entschulden).
> 13.6 Müssen die Reichen dazu enteignet werden?
Nein, aber möglicherweise müssen sie auf Uneinbringlichkeiten verzichten.
> 13.7 Kann die Kluft zwischen Arm und Reich so groß werden, dass es zur Revolution kommt?
Das kippen in eine Revolution ist eine ziemlich zufällige Sache. Schwanitz (glaube
ich) schreibt: Revolutionen werden nicht gemacht, weil es Leuten schlecht geht,
sondern weil sie glauben nur ein Haar davon entfernt zu sein, dass es ihnen besser geht.
> 13.8 Bei welcher Größe der Kluft kommt es zu einer solchen Revolution?
Wie gesagt: It depends.
> 13.9 Gab es in der Geschichte solche Revolutionen?
Die Französische.
> 13.10 Wie wurden anschließend die Armen reicher?
Eher nein.
> 13.11 Was ist ein"freier Mann"?
Er darf sein Glück machen und sich ruinieren, verhungern ebenfalls erlaubt.
> 13.12 Was ist ein"unfreier Mann"?
Der unfreie Mann muss tun was man ihm sagt und dafür steht im Versorgung zu,
ausser es ist für alle anderen besser und er muss geopfert werden.
> 13.13 Besteht der Unterschied zwischen"frei" und"unfrei in etwas anderem als
>in dem Unterschied zwischen Gläubiger und Schuldner?
Provokante Frage. Vielleicht nein, aber muss erst drüber nachdenken.
> 13.14 Kann der Unterschied zwischen Arm und Reich sich auch dadurch
>ausdrücken lassen, dass die Reichen mehr Gold haben als die Armen?
Dass Gold das (oder eines der) wichtigste(n) Eigentumsgüter ist ist sicher
auch eine Konvention: alle sehen es so, deshalb ist es so. Aber bestimmte,
bekannte Einganschaften stofflicher Art prädestinieren es: völlige chemische
Beständigkeit, Eignung zum Schmuck, charakteritsches Aussehen, hohe speziefische Dichte,
geringes Vorkommen. Deshalb lässt es sich also (heute - früher noch mehr)
so ausdrücken, muss aber nicht so sein.
Schlusskommentar: Das war sicher einer der spannendsten Fragebögen meines
Lebens. Einige Frage beschäftigen mich seit Jahren, einige kamen
unvorbereitet, teilweise wusste ich keine Antwort. Einige habe
ich dann ad hoc beantwortet, dabei kann auch mal Blödsinn dabei gewesen sein.
Der könnte immer noch einen Dienst leisten, indem er Widerspruch entzündet.
Morgen werde ich ein Buch empfehlen, dass sich keiner der sich für die
Wirkungsweise von Kapitalismus, Geld und Wirtschaft interessiert
entgehen lassen kann - das ist zumindest meine Meinung. Es geht auch
ums Arm und Reich, eine der wichtigen Fragen, wenn man für freie
Wirtschaft plädiert und nicht als Unmensch missverstanden werden will.
Danke für Lesen bis hier, Gruss an alle!
caspar
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