- @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen - und nochmals tschüß! - dottore, 24.03.2001, 15:12
- Dottore auf der Flucht??? (owT) - carla, 24.03.2001, 16:47
- Wahrscheinlich nicht der Erste, der die Flucht ergreift... - YIHI, 24.03.2001, 17:36
- @ dottore: Rückzug in den Elfenbeinturm? owT - DowJames, 24.03.2001, 19:01
- @ Dottore - Ich erbitte Antworten auf diese Fragen oder Dottores Hausaufgaben - André, 25.03.2001, 22:14
- @ Dottore - Ich erbitte Antworten auf diese Fragen oder Dottores Hausaufgaben - André, 25.03.2001, 22:17
- Wie die Hochfinanz 1929 und später von der Spekulationsblase profitierte - Albrecht, 26.03.2001, 12:15
- Albernes Gequake - Dimi, 26.03.2001, 13:11
- Nur für Dimi - Albrecht, 26.03.2001, 19:53
- Re: Nur für Dimi - Dimi, 26.03.2001, 22:09
- Re: Nur für Dimi - JüKü, 26.03.2001, 22:31
- Re: Nur für Dimi - Dimi, 26.03.2001, 22:09
- Nur für Dimi - Albrecht, 26.03.2001, 19:53
- Albernes Gequake - Dimi, 26.03.2001, 13:11
- Re: test (owT) - JüKü, 27.03.2001, 22:36
- Herr Doktor, das ist zuviel für meinen armen, kleinen Verstand! Dennoch: - Hardy, 28.03.2001, 11:51
- Re: @ Alle! Ich erbitte Antworten auf diese Fragen - und nochmals tschüß! - almoehi, 29.03.2001, 20:14
- Re: @ Alle! @ dottore Der Antworten 2. Teil - André, 30.03.2001, 22:48
- scharfsinnig und vergnüglich..:-) (owT) - caasa, 04.04.2001, 21:37
- Re: scharfsinnig und vergnüglich..:-) @Jükü @dottore - André, 04.04.2001, 22:38
- Re: @ALLE / @André / scharfsinnig und vergnüglich..:-) @Jükü @dottore - Projektwochen im Forum von JÃœKÃœ, 05.04.2001, 00:02
- Re: @ALLE / Bisher keine Reaktionen? - JÜKÜ, 05.04.2001, 11:39
- Re: @ALLE / Bisher keine Reaktionen? - Jükü - Dimi, 05.04.2001, 12:14
- Re: @ALLE / Bisher keine Reaktionen? Doch, doch! - André, 05.04.2001, 14:11
- Re: @ALLE / Bisher keine Reaktionen? - JÜKÜ, 05.04.2001, 11:39
- Re: @ALLE / @André / scharfsinnig und vergnüglich..:-) @Jükü @dottore - Projektwochen im Forum von JÃœKÃœ, 05.04.2001, 00:02
- Re: scharfsinnig und vergnüglich..:-) @Jükü @dottore - André, 04.04.2001, 22:38
- scharfsinnig und vergnüglich..:-) (owT) - caasa, 04.04.2001, 21:37
- Antworten zu: Geldendstehung, Zinsverboten, Schulden, Tauschen und Gold - Dimi, 01.04.2001, 22:00
- Dottore auf der Flucht??? (owT) - carla, 24.03.2001, 16:47
Re: @ Alle! @ dottore Der Antworten 2. Teil
Weitere Fragenbeantwortung und einige Bemerkungen
Ob es hilft???????
11. Debitismus
11.3 Ersetzt die debitisische Wirtschaft die Tauschwirtschaft?
(Überwiegend ja, aber es gibt heute wachsenden Anteil an Barter-Geschäften)
11.4 Wie lange dauert das?
Dynamischer Prozess in Abhängigkeit von der Verschuldungsbereitschaft und Akzeptanz eines wie auch immer gearteten Geldes.
11.5 Gibt es heute neben der debitisischen Wirtschaft mit Schulden und Guthaben auch eine Tauschwirtschaft?
Na klar doch, s.o.
11.6 Womit wird in einer debitistischen Wirtschaft der Gewinn bezahlt?
Unverständliche Fragestellung. Gewinn ist ein Begriff der GuV bzw. der Bilanz.
11.7 Womit wird der Zins auf die existierenden Schulden bezahlt?
Zum Aussuchen, bzw. alles möglich, Bargeld, Giralgeld, dabei ggf. mit neuen Schulden, wenn Staat, dann letzteres mit 99,99% Wahrscheinlichkeit
11.8 Kann es eine debitistische Wirtschaft nur mit Bargeld geben?
Kaum
11.9 Wie beeinflusst die Existenz von Buchgeld die debitistische Wirtschaft?
„Und muß als Teufel schaffen,.... Antriebsfunktion der Verschuldung
11.10 Wie lange kann eine debitisische Wirtschaft mit Schulden und Forderungen fortgesetzt werden?
Länger als man denkt, das ist ja das Überraschende. Wenn Staat sich nicht verschulden könnte, sogar sehr lange, aber das letztere ist wohl Wunschdenken. In den USA und Japan könnte man meinen, die Grenzen seien bereits überschritten, aber von Repudiation ist noch gar nichts zu sehen. Die Deflation hat wohl erst angefangen.
11.11 Scheitert die debitistiche Wirtschaft am Zinseszins?
Primär an der ausufernden Staatsschuld, der keine werteschaffende Produktion gegenübersteht.
11.12 Wie kann eine debitistische Wirtschaft beendet werden?
Erst Deflation, dann Währungsschnitt mit Neuanfang oder vor dem Währungsschnitt noch eine Inflation der Preise.
11.13 Folgt nach dem Ende einer debitistischen Wirtschaft eine Tauschwirtschaft?
Nur z.T., eher „Zigarettenwährung“, oder Fremdwährung, die noch i.O. ist.
12. Gold
12.1 Brauche ich Gold zu Deckung von Geld?
Ganz wie in der Operette: „Es ist ja wohl so Sitte, chacun à son tour..“ Aber strenggenommen nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist Vertrauen!!!
12.2 Müssen in einer Goldwährung alle Banknoten zu 100 % in Gold gedeckt sein? Re: Njet
12.3 Wenn nicht, wie hoch ist die Mindestdeckung?
Historisch viele unterschiedliche Beispiele.
12.4 Wie kann zu einem Goldstandard zurückgekehrt werden?
s. R. Deutsch
12.5 Was geschieht mit Gold in einer Kreditgeldwirtschaft ohne Golddeckung?
Reine Ware
12.6 Warum ist der Goldpreis langfristig immer nur gestiegen?
Das ist so nicht richtig! Die Währungen (!) sind langfristig gegenüber Gold verfallen. Aber mit 1 oz Gold konnte man zu Nebukadnezars Zeiten 300 Laib Brot kaufen, zu Jesu Lebzeiten dto. Und auch heute, allerdings muß man da schon zu Aldi gehen, denn Gold hat während der letzten Jahre an Kaufkraft verloren.
12.7 Warum ist der Goldpreis seit 1980 gefallen?
Inflationsrückgang, attraktivere andere Anlagen, manipulierter Goldkassa- und Terminmarkt.
12.8 Wann wird der Goldpreis wieder steigen?
Wenn saftige Reflationierung sich in den Güterpreisen niederschlägt.
12.9 Wohin kann der Goldpreis noch fallen?
Nach unten (leider) noch viel Platz. EW sagt unter $ 200.
12.10 Steigt der Goldpreis immer nur relativ zu den Preisen anderer Waren?
Stimmt nicht, s.o.12.6
12.11 Kann der Goldpreis auch absolut zum Preis aller Waren steigen und dieses Preisplus beibehalten?
Denkbar, wenn Goldwährung eingeführt würde gäbe es vermutlich einen krassen Anstieg des Goldpreises am Anfang. Dann würden alle Güterpreise gegenüber z.B. 1 g Gold gemessen.
12.12 Wie könnte heute ein Goldhortungsverbot für Privatleute durchgesetzt werden?
Mit Mord und Totschlag. Per Faschismus oder ähnlich liebenswerten Staatsformen.
12.13 Ist ein Silberstandard besser als ein Goldstandard?
Nein, weniger zweckmäßig, wegen hohem industriellem Verbrauch. Doppelstandards (Gold und Silber wegen fester Relationen) sind in der Vergangenheit nach kürzerer oder längerer Zeit stets gescheitert. Am einfachsten reiner Goldstandard, da haben die Zentralbanken auch noch ansehnliche Bestände!
12.14 Wie hoch müsste Silber aufgewertet werden, um zu einem Silberstandard mit einer Deckung der Banknoten von 40 % kommen?
Silberstandard nicht empfehlenswert!!!
13. Arm und Reich
13.1 Wie kommt es zur Ausbildung von Arm und Reich?
Das fragt sich der Faule und Arme immer wieder.(Oder wenns beliebt in Versen:)
Allein Konsumverzicht--
Das langt wohl nicht!
Initiative und genügend Cleverness
Die hat net jeder - so is des!!!
13.2 Hat das etwas mit der Scheidung in Gläubiger und Schuldner zu tun?
Leider ja.
13.3 Hat das mit einem Mehr oder weniger an gehorteten Waren zu tun?
13.4 Warum hat sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert?
Arbeitnehmer (einschließlich Beamte) können niemals so viel verdienen wie Unternehmer, es sei denn sie missbrauchen eine Spitzenstellung (und das soll es nicht nur in Einzelfällen, sondern sogar gattungsspezifisch geben).
13.5 Wie kann die Kluft verkleinert werden?
Intelligente Ordnungsgesetze!
13.6 Müssen die Reichen dazu enteignet werden? Besser nicht mit dem Schwert!
13.7 Kann die Kluft zwischen Arm und Reich so groß werden, dass es zur Revolution kommt?
U.U. aber es bedarf mehr als der Kluft.
13.8 Bei welcher Größe der Kluft kommt es zu einer solchen Revolution?
Zu verlockend dies in einer Formel darzustellen, aber die taugen wenig!!!
13.9 Gab es in der Geschichte solche Revolutionen? ja
13.10 Wie wurden anschließend die Armen reicher?
Durch Aneignung etc. (sic. Vorfahren des heutigen Adels)
Für die Masse war dies stets nur vorübergehend. s. 13.1
13.11 Was ist ein"freier Mann"?
Da gibt es unzählige Definitionen: z.B. frei ist, wer nichts bedarf.
Sagte nicht Diogenes zum sich erzürnenden Sendboten von Alexander dem Großen (war mal sein Schüler),der ihn zu Hofe bat, damit Alexander ihm alle seine Wünsche erfülle. „Das kann er nicht. Du aber geh mir aus der Sonne“.
Nach einer ökonomischen Betrachtung würde ich sagen, frei ist, wer seine eigenen Urbedürfnisse befriedigen kann, ohne sich zu verdingen. Besonders „frei“, wenn auch die abhängige Familie (die ihn in anderem Sinne wieder unfrei macht) ihre Urbedürfnisse befriedigen kann ohne Kontraktschulden einzugehen.
13.12 Was ist ein"unfreier Mann"?
Wirtschaftlich: Jemand, der Kontraktschulden abarbeiten muß.
13.13 Besteht der Unterschied zwischen"frei" und"unfrei in etwas anderem als in dem Unterschied zwischen Gläubiger und Schuldner?
Wurde ja oben ausführlich beantwortet.´
Es soll viele Eheleute geben, die sich total unfrei fühlen. Jedes „Joch“ muß freiwillig und mit Freude eingegangen werden, selbst das eines „Heiligen“ (sofern es so was geben sollte).
13.14 Kann der Unterschied zwischen Arm und Reich sich auch dadurch ausdrücken lassen, dass die Reichen mehr Gold haben als die Armen?
Kann, muß aber nicht ("...auch Grundstücke, eine Yacht u.v.a.m. gehören dazu"). In der UdSSR und DDR hatten die Spitzenpolitiker auch(zumindest lange Zeit) keinen persönlichen Reichtum, aber alle Verfügungsmacht über das Volkseigentum. Die Trennung von Eigentum und Verfügungsmacht kann schlimmer sein als persönlicher Reichtum, der ja wiederum bindet und verpflichtet!!
Soweit die Fragenbeantwortung.
Jetzt noch mal einige mir wesentliche Aspekte für die gesamte Diskussion.
Die Währung ist zwar eine der zentralsten Fragen einer Nation, auch wenn dies im allgemeinen nicht erkannt wird, jedoch nicht die einzige zentrale Frage. Die beste Währung und Finanzverfassung (z.B. Verbot der Staatsverschuldung) nutzt wenig, wenn die Ordnungspolitik, insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht dergestalt geschaffen sind, dass der (i.d.R. durchaus nützliche) Einzelegoismus nicht in für das Gesamtwesen nützliche Bahnen gelenkt wird und Basisdemokratie (soweit irgend möglich) geschaffen wird.
Abschließend noch einige lose Gedanken zur Währungsverfassung:
Die Anhänger des Freigelds sind allesamt, soweit ich dies beurteilen kann,
sehr sozial und hilfsbereit und voller guter Vorsätze. Siehe Helmut Creutz u.a. z.B."www.freigeld.de". Aber die Freigeldidee ist Ihnen vor allem ein Glaube, von dem sie (fast) alles Heil erwarten.
Und über Glaubensfragen kann man (leider) nicht diskutieren, man kann sie sich allenfalls darlegen lassen. Besser jedoch darüber lesen, da sieht man dann die Lücken wie bei jeder anderen Theorie.
Bei dem gesamten Freigeld=Schwundgeld ist es doch so, daß es sich um eine legalisierte offen ausgewiesene Vermögensbeschneidung des Bürgers um den Abzinsungsbetrag oder jährlichen Schwund handelt.
Allerdings muß man sagen, daß in vielen Fällen ein offen ausgewiesener Zinsabschlag von 6 oder 12 % von der Bevölkerung einem nicht ausgewiesenen Abschlag von 20 oder 50 Prozent oder noch mehr vorgezogen würde. Insofern kann Freigeld=Schwundgeld in bestimmten wirtschaftlichen Situationen die relativ bessere Alternative sein als der staatliche versteckte Betrug.
Die Brakteaten im Mittelalter waren staattlich offener Vermögenseinzug vom Bürger, gegen den sich, insbesondere der"kleinen Leute" nicht wehren konnten.
Freigeld ohne Schwund = WIR-Geld funktioniert hingegen einwandfrei. Siehe Schweiz!!!! Aber das ist dann auch nichts besonderes, außer daß halt der Staat mit seiner Verschulderei indirekt noch immer nicht ausgeschaltet ist.
Die von den Freigeldfans stets zitierte Quantitätsgleichung ist auch nur eine Zustandsbeschreibung und als solche sicher richtig, aber es handelt sich hierbei nicht um eine funktionale (oder mathematische) Gleichung!!! Ja, nicht mal um eine saubere, d.h. eindeutige und verwertbare Korrelation.(2. Sem. VWL).
Sehr schön und in einfacher Sprache hat die Zusammenhänge R. Deutsch in seiner Broschüre"Die Geldfalle" dargestellt.
Deshalb muß man noch lange kein Goldbug sein oder werden, wiewohl eine saubere Goldwährung geschichtlich relativ gut abschneidet. Aber das könnte theoretisch auch eine andere Währung tun, sofern den Regierenden und allen Interessierten (sic. z.B. Banken) das fiat Money weitestgehend untersagt werden könnte.
Merke der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Das soll heißen, gute Vorsätze allein sind nicht genug, nicht etwa:"Lassen wir´s sein".
Wenn Goethe von Mephisto sagt, er sei ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft, so gilt das auch für die Gegenposition!!!
Gar zuviele sind ein Teil von jener Kraft,
die stets das Gute will,
und doch das Böse schafft.
Aber diese letztere schmerzliche Erkenntnis hatte ja bereits Paulus, der stöhnte,"das Gute, das ich tun will, tue ich nicht, aber das Böse, das ich nicht tun will, das tue ich".
Also, respice finem!
MfG
A.
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