- GELD - noch ein Mal ein Erklärungsversuch mlT - dottore, 18.06.2001, 12:50
- Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, zum allerstersten ZB (Kredit)-Geld???????? - DIRK, 18.06.2001, 17:21
- Re: Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, zum allerstersten ZB (Kredit)-Geld???????? - dottore, 18.06.2001, 18:52
- Re: Hallo Dottore... / Diese Beiträge waren SEHR nützlich, DANKE! (owT) - JüKü, 18.06.2001, 19:08
- Re: Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, - Anmerkung zur Terminologie - André, 18.06.2001, 20:17
- Re: Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, - Anmerkung zur Terminologie - dottore, 19.06.2001, 14:18
- Re: Hallo Dottore - Danke soweit, morgen muß ich noch einiges klären/fragen - DIRK, 19.06.2001, 00:23
- Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein - DIRK, 19.06.2001, 01:05
- Re: Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein - JüKü, 19.06.2001, 01:28
- Re: Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein - McMike, 19.06.2001, 09:20
- Re: Also gründen wir eine Bank (wo ist der Bankkaufmann, der die Lizenz kriegt?) - dottore, 19.06.2001, 13:45
- Re: Warum nimmt die ZB Schulden herein? Nicht Schulden, sondern Schuldtitel! (owT) - dottore, 19.06.2001, 13:50
- Re: Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein - JüKü, 19.06.2001, 01:28
- Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein - DIRK, 19.06.2001, 01:05
- Re: Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, zum allerstersten ZB (Kredit)-Geld???????? - dottore, 18.06.2001, 18:52
- Re: GELD - noch ein Mal ein Erklärungsversuch mlT - Oldy, 18.06.2001, 20:59
- Re: GELD - noch ein Mal ein Erklärungsversuch mlT - dottore, 19.06.2001, 12:57
- Hallo Dottore, nochmal zum Anfang, zum allerstersten ZB (Kredit)-Geld???????? - DIRK, 18.06.2001, 17:21
Doch besser ich schreibs gleich auf - also: Warum nimmt die ZB Schulden herein
und nicht Guthaben??? Was steht diesen Schulden als"Wert" gegenüber???
Ausschließlich eine Verpflichtung zur Leistung oder nicht doch ein Guthaben??
>>Zunächst werden Schuldtitel als Sicherheit angeboten..............<<
Warum nimmt die ZB diese Schuldtitel und nicht die Titel der Gläubiger?
Irgendwas stimmt hier nicht (in meinem Kopf?) oder in der Geldpolitik?
>>Nein genau so rum ist es: 1. Schuldtitel in der Welt 2. Andienen der Schuldtitel der ZB 3. Diese wählt aus (was ist"ZB-fähig?) und legt dann fest zu welcher Prämie ("Re-diskont","Lombard","Tendersatz" u.ä.) bzw. bis zu welcher Summe sie aus diesen zeitlich vorangegangenen, also längst existierenden Krediten/Schulden sie ZB-Geld (= Banknoten und ZB-Guthbaben) macht............<<
Nochmal die Frage, warum nimmt die ZB Schuldtitel? Muß sie das?
Wo ein Schuldner ist ist auch ein Gläubiger. Was hat dieser mit der Sache zu tun - nichts????
Also anders,"normalverständlicher" formuliert:
Die ZB ist eine Bank wie jede andere. Und wenn ich Geld brauche, aber keins habe, bekomme ich einen DISPO-Kredit. Die Sicherheit ist in der Regel mein zeitlich späteres Einkommen.
Meine Bank traut mir zu, das ich meinen Dispo-Kredit irgendwann einmal zurückzahlen kann und schreibt darüber einen Schuldtitel (Bank = Gläubiger - Dirk = Schuldner).
Mit diesem Schuldtitel geht die Bank zur ZB und möchte nun den Betrag X = der dem Schuldtitel zugrunden Betrag = meinen Dispo-Kredit, sprich die Bank braucht Geld, weil ich Geld brauche. Da nur die ZB Geld = GZ ausgeben darf kann mir die Bank nicht selber eigenes Geld geben sondern holt sich dieses bei der ZB.
Der hinterlegte Schuldtitel ist also mein Versprechen das Geld zurück zu zahlen.
Wenn dieses geschehen ist´wird der Schuldtitel vernichtet und das Geld ist wieder verschwunden´( ich habe es der Bank zurück gezahlt und die Bank hat es der ZB zurückgezahlt).
Ist dieses Beispiel richtig?????
Was ist der Sinn der ZB? Einen Staat mit Geld = GZ auszustatten. Richtig?
UND WOZU BRAUCHEN WIR DANN DIE BANKEN?
Kann Dirk doch gleich zur ZB gehen und dort einen Schuldtitel hinterlegen. Dann spart er warscheinlich die Hälfte der Zinsen!
Und es gäbe ein wirkliches, tatsächlich vollzogenes Geldmonopol der ZB.
Die Zinseinkommen würden der ZB zufallen und damit dem Staat.
Die ganze Konstruktion wäre schlanker und sicherlich effektiver.
Und es würden nicht einige wenige Reiche, die eine Bank aufmachen können, da Sie in der Lage sind Geld zu verleihen,(? was sie noch nicht einmal besitzen müssen, da sie es ja von der ZB bekommen? ) jedes Jahr durch die eingestrichenen Zinsen noch reicher werden.
In der Warenwirtschaft wären also die Geschäftsbanken die Groß- und/oder Zwischenhändler. - Machen wir doch gleich den"Fabrikverkauf", ist eh im kommen, warum nicht auch in der GELD-Branche.
So, nun ist es zuende gedacht und geschrieben, aber ist es wirklich so???
Dottore, Du bist doch ein schlauer Kopf.
Ich glaube gestern oder vorgestern verfasstest Du einen längeren Text mit der Quintessenz, man sollte gemeinsam etwas tun um die kommenden Verwerfungen zu überstehen.
Wenn meine obigen Gedanken richtig sind, dann wird doch das sinnvollste sein eine BANK zu eröffnen. Und wenn diese Bank nicht zu gierig ist und zu viele faule Schuldtitel hereinnimmt, dann kann eingentlich gar nichts schief gehen.
Dann ist das die Lizenz zum Geld"drucken" und damit zum wirtschaftlichen überleben.
So einfach funktioniert die Welt des Geldes, ich kanns fast nicht gleuben. Bin gespannt auf Kommentare.
MfG
Dirk
>>Hi Dirk,
>>versuche, Deine Fragen zu beantworten.
>>>lt. nachfolgendem Text hat die Fed Probleme Schuldtitel zu bekommen um diese zu Geld = GZ zu machen. Richtig?
>>Ja.
>>>In meiner Vorstellung war es bisher andersherum, der ZB wird ein Guthaben oder eine Sicherheit angeboten, gegen Zinsen versteht sich, was diese dann zur Ausgabe von Geld verwendet.
>>Zunächst werden Schuldtitel als Sicherheit angeboten, aber, was Du"Zinsen" nennst, sind keine"Zinsen", die die ZB erhebt, sondern es ist die Prämie dafür, dass sie diese Titel in ZB-Geld verwandeln darf. Da sie es als einzige darf, ist es einen Monopolprämie. Die ZB selbst verleiht niemals Geld, deshalb wird auch immer so schön herumgeeiert, es heisst mal"Leitzinsen" oder auch"Notenbanksätze, aber niemals Notenbankzins direkt.
>>>Aber anscheinend ist es genau andersherum??
>>Nein genau so rum ist es: 1. Schuldtitel in der Welt 2. Andienen der Schuldtitel der ZB 3. Diese wählt aus (was ist"ZB-fähig?) und legt dann fest zu welcher Prämie ("Re-diskont","Lombard","Tendersatz" u.ä.) bzw. bis zu welcher Summe sie aus diesen zeitlich vorangegangenen, also längst existierenden Krediten/Schulden sie ZB-Geld (= Banknoten und ZB-Guthbaben) macht. Das eine nennt man Geldpolitik mit Hilfe der"Zinspolitik" (Klartext: Monopolprämienherauf- und -heruntersetzungspolitik), das Zweite schlicht"Geldmengenpolitik" (müsste natürlcich Geldsummenpolitik heißen, denn es wird ja eine Summe (Schuldrecht) re-diskontiert und nicht eine Menge von Banknoten als Papier (Sachenrecht).
>>>Wie und wann fing diese Vorgehensweise des"Geldmachens" an?
>>In den USA im großen Stil in den 1930er Jahren mit der Hereinnahme von Staatstiteln in die Fed-Bilanz. In der BRD schleichend, beim nach und nach erfolgten Übergang von der Rediskontierung von Wechseln (bis 1957 konnten in der französischen Zone sogar Privatleute ihre Wechsel direkt, also ohne Banken, bei der ZB zum sog. Re-Diskont einreichen!) zum heute üblichen sog."Tenderverfahren", wobei alle möglichen Schuldtitel von den Banken zusammengefasst und der ZB weitergereicht werden. Die"Devisen" sind fast ausschließlich Staatstitel ausländischer Regierungen, vor allem US-Titel.
>>>Was war z.B. der erste Kontrakt oder die erste Schuld.
>>In der BRD die sog. Ausleichsforderung (Forderung = Schuld). Die buchte die damalige Bank Deutscher Länder (Buba-Vorgängerein) aktiv und gab dem Staat die Banknoten zur Erstaustattung der Menschen mit"Kopfgeld". Diese Schuld gibt es bis heute (1 % verzinslich; soll demnächst endlich abgelöst werden).
>>>(1. Beispiel: Staat sagt ZB wir geben Dir 100 Mio im nächsten Jahr aus den Steuereinnahmen. ZB gibt 100 Mio Scheinchen aus??? )
>>Nein, das wäre der - strikt verbotene -"Direktkredit" der Notenbank an den Staat (der natürlich auch kein"Kredit" ist, sondern nichts anderes als die Hereinnahme von solchen Staatsversprechen, lautend über 100 Mio und die gleichzeitige Ausgabe von Banknoten. Praktisch könnte der Staat das Geld gleich selber drucken und - ohne Umweg über"da kommen irgendwann noch mal Steuern" - ans Publikum geben, das diese wg. ihrer GZ-Funktion auch akzeptieren müsste.
>>>(2. Beispiel: ZB sagt: Staat wir haben Nachfrage für Geld in Höhe 100 Mio.
>>>schau mal ob wir soviel Schuldtitel zusammen bekommen oder ob wir soviel an Sicherheiten haben??? )
>>Da muss der Staat Schuldtitel über 100 Mio erst ein Mal auf dem Kapitalmarkt platzieren und dann, nachdem die Titel auf dem Kapitalmarkt sind (konkret natürlich in irgendwelchen Beständen oder Depost stecken, bei Beständen: zumeist bei Banken), dann erst können sie an die ZB weiter wandern.
>>>(3. Beispiel: ZB sagt, wir müssen drosseln, die Inflation steigt an. Wir geben neues Geld nur zu höheren Zinsen raus und vor allem weniger"Geldmenge". Wie gehts denn nun vonstatten)
>>Die ZB kann überhaupt nichts machen, denn die Nachfrage ist bereits dadurch erfolgt, dass Schulden gemacht bzw. Kredit gewährt wurden. Die ZB kann zwar die Summe der von ihr in ZB-Geld verwandelten Kredite/Schulden steuern, aber nicht die Entstehung von Krediten/Schulden außerhalb ihrer Mauern, also z.B. Schulden zwischen mir und Dir. Ich kann Dir aber Leistung (Arbeit) und/oder Waren (Produkte) in beliebiger Höhe abkaufen (falls Du mir den"Kredit" dafür einrämst) un das beeinflusst sicher Deine Angebotspreise und so geht's in der ganzen Wirtschaft.
>>Diese Kredite/Schulden also sind es, die über das Preisniveau ("Inflation") entscheiden, denn niemand macht Schulden, um Schulden zu haben, sondern um die mit diesem Prozess gewonnene Kaufkraft in Waren oder Leistungen umzusetzen (oder auch in höher verzinsliche Titel anzulegen, siehe das Beispiel"aus kurz mach lang" in meiner Antwort an Fürst Luschi).
>>>Lieber dottore, ich habe die Gelddiskussion hier nun seit fast einem Jahr verfolgt,
>>Ich bewundere Dich zutiefst! Es ist nämlich das ekelhafteste, weil schwierigste und durch xfaches Theoretisieren am Kern der Sache (in der Wirtschaft geht's immer nur um Kredite/Schulden und deren Auflösung) vorbei gehende Gebiet der sog. VWL überhaupt.
>>Viele VWLer klammern das"Geld" in ihren Modellen lieber aus und schreinern komplizierte mathematische (Realwirtschafts)Modelle und nehmen das Geld dann irgenwie als ein"Schmiermittel" hin, das diese Prozesse ermöglicht oder vereinfacht. Weshalb"Geld" immer gern als"Tauschmittel" genommen wird, als ein Mittel also, um das nach wie vor in der Wirtschaft Statt findende Tauschen zu"erleichtern".
>>In der Wirtschaft wird aber nicht getauscht, sondern Wirtschaften heißt: Kontrakte erfüllen, also zu leisten, weil man zur Leistung gezwungen ist.
>>>aber es mangelt mir immer anscheinend noch an den basics. Ich denke das es nicht nur mir so geht und hoffe insofern auf weitere Aufklärung und Unterrichtung.
>>Jederzeit gern bereit. Das Geld dabei niemals als Tauschmittel, sondern immer als Krediten entstandene Zahlungsmittel betrachtend. Das hilft, die Kredite wieder aus der Welt zu schaffen (siehe den sehr guten Passus von Prof. Binswanger, St. Gallen, den liated vor kurzem hier gegen Franco reingestellt hatte).
>>>Es ist wie mit der Mathematik. Behersche ich die Grundrechenarten nicht, brauche ich gar nicht erst mit weiteren Rechenarten zu probieren.
>>>Es grüßt Dirk mit großen Fragezeichen im Kopf?
>>Habe mir erlaubt, die Zahl der Fragezeichen zu kürzen ;-)
>>Gruß
>>d.
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