- @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - dottore, 20.06.2001, 08:16
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 20.06.2001, 11:03
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - dottore, 20.06.2001, 12:59
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 20.06.2001, 19:49
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Jochen, 20.06.2001, 21:51
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 20.06.2001, 23:50
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - dottore, 20.06.2001, 23:15
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? Dottore ist bewundernswert... - JüKü, 21.06.2001, 00:40
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 21.06.2001, 01:28
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Jochen, 20.06.2001, 21:51
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 20.06.2001, 19:49
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - dottore, 20.06.2001, 12:59
- Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht? - Oldy, 20.06.2001, 11:03
Re: @Oldy - Wie wurde in Wörgl verbucht?
>Hi Oldy,
>könntest Du noch die Liebenswürdigkeit besitzen, mir meine Fragen nach der Verbuchung in Wörgl zu beantworten?
>Du beziehst Dich immer auf das ausgegebene Wörgl-Geld, Zahlen, die nicht sinvollerweise bestritten werden können.
>Aber was ist den Umsätzen? Wurden die in Wörgl-Geld getätigten Umsätze etxra verbucht?
>Wurden nur Umsätze in Wörgl-Geld gemacht?
>Wurden auch Umsätze in NB-Geld ("normale Schilling") getätigt?
>Wie hoch waren die Umsätze in NB-Geld und wie schnell lief dieses um?
>Wie wird also die rasante (von Dir so genannte)"Umlaufsgeschwindigkeit" des Wörgl-Geldes gemessen?
>Besten Dank + Gruß
>d.
Lieber Dottore, wie du genau weißt, werden Bargeldumsätze nur in sehr wenigen Fällen verbucht. Es handelt sich also, außer den Eingängen in der Gemeindekasse um Schätzwerte, was ich auch immer betont habe. Jedenfalls wurde das erste ausgegebene Geld innerhalb von drei Tagen, dreimal in der Gemeindekasse wieder eingezahlt. Da es ja nicht von denen eingezahlt wurde, welche es von der Gemeinde bekommen hatten, sondern von Geschäftsleuten als Steuern, mußte es mindestens einen Handwechsel hinter sich haben. Wer annimmt, daß die Geschäftsleute nichts besseres mit ihren Einnahmen zu tun hatten, als gleich damit Steuern zu zahlen, ist entweder sehr naiv und hat keine Ahnung vom Geschäft oder will etwas nicht zugeben, was seinen vorgefaßten Meinungen von Bargeldkreislauf widerspricht.
Da wir ziemlich genau wissen, welche Umlaufgeschwindigkeit das normale Geld hatte, nämlich zu der Zeit etwa 7 mal im Jahr, gesamtösterreichisch gesehen und niemand annehmen wird, daß das in Wörgl anders gewesen ist, können wir auch recht gut abschätzen und ich sage abschätzen, welche Umsätze, die geschätzt über 2 Millionen waren mit Hilfe des Wörgler Geldes gemacht worden waren. Die Höhe dieser Umsätze ist traurigerweise auch nicht verbucht, wurde als Schätzung bisher auch von Gegnern nicht angezweifelt. Die Leute kamen jedenfalls von weither, um das Wunder zu bestaunen.
Falls es in absehbarer Zeit hier in meinem Shangri la so ein Geld geben sollte, werde ich auch nicht verlangen, daß die Geschäftsleute ihre Bareinnahmen verbuchen, damit eine genaue Umschlaghäufigkeit festgestellt werden kann, die an sich bedeutungslos ist. Das Geld braucht sich nur genau so schnell bewegen als notwendig ist, um die Waren vom Markt zu räumen, damit dort Platz für neue geschaffen wird. Das wird durch die Umlaufsicherung erreicht und mehr braucht nicht erreicht werden.
Geldbewegung ohne gegenläufige Warenbewegung ist nur Geldwechseln. Warenbewegung bedeutet, daß die Waren vom Markt verschwinden. Geldbewegung bedeutet, daß Geld am Markt bleibt, weil der vorherige Verkaüfer einer Ware jetzt mit demselben Geld zum Käufer wird. Er kann es aber nicht für dieselbe Ware sein. Die ist ja verschwunden. Es ist aber dasselbe Geld! Ist das so schwer zu verstehen? Das ist der Geldumlauf!
Wie schnell umlaufgesichertes Geld umläuft, und es gibt auch Annahmen von nur 70 mal für Wörgl, hängt ausschließlich vom Zustrom neuer Waren auf den Markt ab. Es ist die Warenbewegung, welche die Umschlaghäufigkeit nicht hortbaren Geldes bestimmt. 70 mal, 500 mal, 1000 mal, 2000 mal. Alles ist möglich und denkbar.
Solange du nicht siehst, daß Waren auf einer Einbahnstraße auf dem Markt sind, während das Geld in ihm kreist, wirst du dich immer auf Nummern aufspießen, welche an sich bedeutungslos sind. Zum Zeitpunkt von Wörgl und in der damaligen Zeitspanne ist die Schätzung von U 500 wahrscheinlich ziemlich richtig, weil viel unverkaufte Ware auf dem Markt war, aber bei einem leergekauften Markt ist vielleicht U 50 optimal.
Gruß Oldy
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