- Was haltet ihr denn von der Theorie mit den Geburtenzahlen? - Rab, 08.07.2001, 09:03
- Re: Was haltet ihr denn von der Theorie mit den Geburtenzahlen? - Optimus, 08.07.2001, 10:45
- Re: Was haltet ihr denn von der Theorie mit den Geburtenzahlen? - dottore, 08.07.2001, 10:55
- Re: Verständnisfrage - Sharps, 08.07.2001, 12:12
- Re: Verständnisfrage - dottore, 08.07.2001, 12:23
- THX D. (owT) - Sharps, 08.07.2001, 12:45
- Re: Verständnisfrage - dottore, 08.07.2001, 12:23
- Geburtenzahlen? Am Ende sind wir alle tot! - Oldy, 08.07.2001, 19:45
- Re: Geburtenzahlen? Am Ende sind wir alle tot! - dottore, 08.07.2001, 22:12
- Re: Verständnisfrage - Sharps, 08.07.2001, 12:12
- rein statistisch: gefährlich kurzfristig! - Heller, 08.07.2001, 18:58
- Re: Bravo! Sehr gut analysiert! (owT) - dottore, 08.07.2001, 21:39
Re: Was haltet ihr denn von der Theorie mit den Geburtenzahlen?
>Das ist ohne Zweifel ein interessanter Ansatz um wirtschaftliche Entwicklungen vorrauszusagen.
1. Gehe genau der Grafik nach - und Du wirst sehen, wie weit oben die Boby Boomer schon sind. Wir schreiben demnächst 2002.
2. Wie jeder solcher"Ansätze" wird nicht berücksichtigt, woher das Geld zur Realisierung des Ansatzes kommen soll. Da die Sparquote in den USA nahe Null liegt, kann also nicht weiteres"Nichtsparen" die Sache höher treiben. Es müssen also zusätzliche Kredite her, entweder:
a) Von den Babyboomern selbst, die etwas zusätzlich beleihen können (Häuser, Aktien, evtl. sogar zusätzliches Einkommen, aber das toppt erkennbar aus, da die Babyboomer langsam in Rente gehen). Häuser? Die Immopreise drüben stagnieren, fallen in einigen Bereichen bereits. Aktien ("wealth effect")? Fallen ebenfalls sub summa, viele haben sich verpulverisiert. Schau auf die"margin"-Grafik, die Cosa reingestellt hat.
b) Von den Unternehmen, die Babyboomer beschäftigen. Das würde einen Investitionsstoß (kreditfinanziert) voraussetzen und ergo einen neue Keditboom. Der ist nicht in Sicht.
c) Steuerrückzahlungen. Die können nichts bewirken (siehe Paul Krugman, Fuzzy Math, NY, 2001, ISBN 0-393-05062-9), es sei denn die Rückzahlungen werden komplett durch neue Staatsschulden finanziert. Also wieder ein Kreditvorgang.
3. Die steigende Zahl der Rentner fällt untern Tisch. Krugman: "A rough estimate is that in order to turn Social Security into a 'fully funded' system - one that is like a pension fund, in which you could really say that 'it's your money' - we would need to add about $10 trillion to the trust fund."
Diese 10 Billionen $ (bzw. die aus ihnen als Kapitalerträge fließenden Gelder, um die Alten zu erhalten) fehlen also. Womit sollen die jetzt in immer größeren Umfang fälligen Rentenansprüche der Babyboomer also bezahlt werden? Mit zusätzlichen Steuern? Schulden?
Das Modell stimmt also vorne und hinten nicht. Es ist noch nicht mal ein"Hoffungsmodell". Es ist gar nichts. Dass Geld nicht vom Himmel fällt, werden die Amerikaner sehr schnell merken.
>PS: Ich hoffe sie wird mal nüchtern betrachtet und nicht nur einfach abgehakt, weil zu positiv, so wie unten.Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß.
Der Appell an"nüchterne Betrachtung" kommt immer dann, wenn das Kindlein im Brunnen liegt. Siehe die G7-Erklärung: Nüchtern betrachtet haben wir die rezessiven Tendenzen bereits hinter uns und es kann nur noch aufwärts gehen.
>Auch wenn vielleicht kein Dow von 35000 erreicht wird lol, könnte dieser Aspekt einen sehr großen Einfluß auf das Konsumverhalten und somit auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage haben.
Nach der Logik müsste jeder Zuwachs an Menschen, egal wo auf der Welt, einen Einfluss auf das Konsumverhalten haben. Bitte nicht Konsumwünsche mit tatsächlicher gesamtwirtschaftlicher Nachfrage verwechseln. Ich wünsche mir auch ein Haus am Meer mit 10 Dienern und einem Powerboot direkt vorm Haus.
Warum kaufe ich es mir nicht einfach?
>Unternehmen würden wieder Produktion steigern, sowie Umsatz und Gewinne würden wieder sprudeln.
Die gesteigerte Produktion ist noch längst kein am Markt realisierter Absatz dieser Produktion.
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>PS: Mir geht es nicht darum nur alles Weiß oder schwarz zu sehen, sondern ich möchte verschiedene Theorieen durchleuchten und das auch praktisch an der Börse anwenden.
Mach's doch einfach, wenn Dir die Dent'schen Heilsversprechen einleuchten.
>Daher ist es auch eine fatale Vorgehensweise alles auf Gold zu setzen.
>Da kann der Goldpreis noch Jahre weiter fallen, dein Vermögen ist futsch und wenn du dann arm gestorben bist, steigt der Goldpreis und das Geldsystem fällt zusammen.
Dass der Goldpreis weiter fallen kann, wird nicht bestritten. (Meiner Meinung nach werden alle Preise fallen). Es kommt nur darauf an, wo das gefallene Gold in Bezug auf die anderen Preise dann steht. Und wie die anderen Rohstoffpreise fallen, zeigt schön der CRB-Index. Haut's den übrigens nachhaltig unter die 200er-Marke, gibt es (traditionell) charttechnisch kein Halten mehr. Nächster Stopp dann 100.
>Nur leider hast du dann davon nichts, erstens erlebst du nicht mehr, daß deine Theorie doch eingetreten ist und zweitens hast du dich und deine Familie in den ruin gebracht.
Zunächst mal findet der Ruin der Familien an den Aktienmärkten statt. Die Kurskurven darf ich als bekannt voraus setzen (für Aktien, Indizes und Fonds).
>Also immer schön das Portfolio ausgeglichen und in verschiedenen Branchen führen.Natürlich hat auch Gold seinen berechtigten Platz, aber nicht gierig werden und mehr als 30% darauf setzten. Mit Dotcoms konnte man ja auch eine zeit lang Geld verdienen, aber wehe jemand hatte zum falschen Zeitpunkt 100% darauf gesetzt.Wer zum falschen Zeitpunkt auf Gold setzt, wird genau so kalt erwischt. Gold kann ohne weiteres nochmal 50%-80% an wert verliehren, so wie es in den letzten 20 Jahren schon geschehen.Auch hier gilt, greife nicht in ein fallendes Messer, denn du wirst nur selten das Tief genau erwischen.
Das ultimative Tief bei Gold ist 42,22 $/oz. Zu dem Preis muss Amerika alles angebotene Gold vom Markt nehmen.
Kennst Du eine andere Ware die einen staatlich garantierten Preis hat? (Ich rede nicht von Mätzchen wie Agrarsubventionen).
Gruß
d.
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