- Repost: @dottore wg. inhärenten Zwangs zum Schuldenmachen - El Sheik, 05.08.2001, 19:39
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - dottore, 05.08.2001, 23:31
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - El Sheik, 06.08.2001, 01:34
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - dottore, 06.08.2001, 08:01
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - Oldy, 06.08.2001, 08:53
- Entwirrung - El Sheik, 06.08.2001, 10:05
- Zinsen sind Einkommen - El Sheik, 06.08.2001, 10:22
- Re: Zinsen sind Einkommen - dottore, 06.08.2001, 13:36
- Entweder Frugal State oder Verschuldungspyramide. - El Sheik, 06.08.2001, 14:46
- Re: Ja, Scheich, völlig einverstanden, sehr gut dargestellt übrigens. Danke! (owT) - dottore, 06.08.2001, 15:10
- Entweder Frugal State oder Verschuldungspyramide. - El Sheik, 06.08.2001, 14:46
- Re: Zinsen sind Einkommen - dottore, 06.08.2001, 13:36
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - Oldy, 06.08.2001, 08:53
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - dottore, 06.08.2001, 08:01
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - El Sheik, 06.08.2001, 01:34
- Re: Sorry, das hatte ich noch nicht beantwortet! Hier, bitte: - dottore, 05.08.2001, 23:31
Re: Zinsen sind Einkommen
Hi Scheich,
wir müssen sozusagen infinitesimal werden. Und dazu müssen wir auf kleinste Zeiteinheiten rekurrieren, um das Problem anzugehen.
>>>Wenn ein Teil der Staatsausgaben in Form von Zinsdiensten abfließt, bleibt es aber dennoch Einkommen.
>>Ja, sie werden Einkommen. Aber woher kommt das Geld für die Zinsen?
>>>Staatsausgaben waren, sind und werden immer eines sein: Einkommen.
>>Richtig. Aber erst BIP - dann Steuern darauf - dann Staatseinnahmen, dann Ausgaben, dann Einkommen. Findet alles gleichzeitig Statt? Bitte noch mal in Ruhe Schritt für Schritt überdenken. Danke.
> Es ist, wie Sie sagen: Es passiert nichts gleichzeitig, aber alles sequentiell. Ãœberall im Wirtschaftsleben verstreicht Zeit zwischen Einzahlungen und Auszahlungen.
Das ist der Kern! Auf diesem Zeitablauf basiert die debitistische Betrachtung der Wirtschaft. Der Zeitablauf kostet Geld.
>Deswegen gibt es einen Bankensektor. Durch seine Dienstleistung löst er dieses elementare raumzeitinduzierte Problem. Er erhält als Entgelt Zinsen.
Woher kommt das Geld für die Zinsen? Es ist definitiv nicht vorhanden. Die Zinsen können deshalb nur bezahlt werden, indem in gleicher Höhe neue Schulden gemacht werden. Und später die Zinsen auf diese Schulden auch. Und so immer weiter.
Das ist der Motor der kapitalistischen Wirtschaft! Immer fehlt das Geld, um die Zinsen zu bezahlen, weil alles vorhandene Geld bereits doppelt verbucht ist. Um neues Geld zu schaffen, müssen neue Kredite/Schulden her. Für den Gewinn gilt natürlich das selbe.
>Davon gibt er einen Teil an den Kapitalgeber weiter. Dieser Teil wird dann bei jenem zu Einkommen. Den Rest behält er selbst und bezahlt davon seine Angestellten, wird also auch zu Einkommen. Ein Residuum bleibt übrig, welches as die Inhaber ausgeschüttet wird. Das wird auch zu Einkommen.
Alles richtig. Aber die Zeit, die dabei verstreicht, und sei sie noch so kurz (und Banken kennen sich gerade bei kurzen Zinsen allerbestens aus, siehe"bankübliche Verzinsung"!) muss bezahlt werden. Dieses Bezahlen kann nur durch laufende zusätzliche Nettoneuverschuldung vorstellbar sein.
Ich weiß, es ist schwierig, sich in den Zeitfluss hinein zu versetzen. Und mit allerkleinsten Zeiteinheiten zu rechnen. Aber während ich dies schreibe, sind bereits wieder Millionen und Abermillionen von Zinsen aufgelaufen - entstanden aus Zinsverpflichtungen (auch der Tagesgeldmarkt schiebt nicht einfach bestehendes Geld hin und her, sondern bucht ununterbrochen mimimale Prozentsätze dazu, derzeit Tagesgeld knapp unter 4 Prozent p.a. geteilt durch 365, was bei den weltweit Billionen, die täglich am Geldmarkt genommen werden müssen, sich zu hohen Summen addiert).
In einer Wirtschaft, in der nicht alles gleichzeitig Statt findet, also alle Einzahlungen immer zeitgleich Auszahlungen und im gleichen Sekundenbruchteil wieder Einzahlungen usw. werden können, erscheint zwangsläufig seine Majestät der Zins.
Dies wird in den mainstream-Modellen der Ã-konomie schlicht unterschlagen. Dies ist auch der einzig wirklich wichtige Punkt, worin sich der Debitismus vom mainstream unterscheidet. mainstream rechnet mit über die Zeit steten Größen, der Debitismus hängt jeder Größe sofort den Zinssatz an.
>Die Zinsen, die der Staat zahlt, um die ca. 1-jährige Zeitdauer zwischen StAusg und StEin zu finanzieren, werden also vollständig zu Einkommen. [Zinsdienste sind Einkommen, Zinseinkommen].
Sie werden selbstverständlich zu Einkommen, nachdem oder indem sie gezahlt werden (zeitgleiche Buchung vorausgesetzt). Aber: Wo hat der Staat das Geld für die Zinsen her? Aus StEin können sich logischerweise nicht gekommen sein. Also muss sich der Staat über das 1 Jahr finanzieren - und schwupps beginnen die Verschuldungsprozesse zu laufen.
>Sie werden dies auch sofort, im gleichen Augenblick, in dem sie gezahlt werden.
Natürlich ist es so. Aber da StAus = StEin plus die Zinsen zur Bezahlung der StAus (da die StEin noch nicht da sein können) ist und bleibt ein Loch.
Gruß
d.
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