- Neugeld-Fragen und -vorschläge: Creditos, Gogos - dottore, 18.12.2001, 11:07
- Re: Neugeld-Fragen und -vorschläge: Creditos, Gogos - Oldy, 18.12.2001, 13:39
- Re: Hauptaufgabe dieses Forums - R.Deutsch, 18.12.2001, 14:03
- Re: Ist die Gogo-Druckfarbe vielleicht eingefroren? Noch mehr Amüsement - dottore, 18.12.2001, 14:58
- Re: Ist die Gogo-Druckfarbe vielleicht eingefroren? Noch mehr Amüsement - Oldy, 18.12.2001, 17:23
- Re: Neugeld-Fragen und -vorschläge: Creditos, Gogos - Oldy, 18.12.2001, 13:39
Re: Ist die Gogo-Druckfarbe vielleicht eingefroren? Noch mehr Amüsement
>Lieber Oldy,
>
>>Dieses bunte Gemisch von Creditos
>Ich hatte nur gefragt, warum die Creditos wohl so heißen wie sie heißen und wo die für jedes Geld erforderliche Gegenbuchung bleibt und wie die heißt.
### Soviel mir bekannt ist werden die Creditos in der Höhe von 50 Creditos als Kredit ( daher der Name) an neue Tauschringmitglieder ausgezahlt. Dann wird nicht mit ihnen gebucht sondern getauscht, ganz ohne Buchung und Gegenbuchung,
>>und falsch verstandenen Gogos auseinander zu klauben und zu beantworten, ist mir zu mühsam, nur punkto Wörgl möchte ich bemerken, daß die Steuerzahlungen an die Gemeinde nur 7% des Gesamtumlaufes des Wörgler Geldes ausmachten, wie ich schon Diogenes erklärt habe. Was hat dann wohl die anderen 93% bewirkt, die Du immer geflissentlich unterschlägst?
>Sie machten nur 7 % aus, aber die 93 % wurden nie gezählt. Woher also die Annahme, dass es 7 % gewesen waren? Es gab keine Zählung der Schilling in Wörgl.
>Wie kann der"Gesamtumlauf" gemessen werden, der nie gemessen wurde?
### Stimmt, da wurde auch nicht gebucht und gegengebucht und die genaue Summe wurde nie gemessen nur geschätzt. Die Schätzung von 2,5 Millionen kam übrigens von einem Gegner des Experimentes und es muß damals augenscheinlich gewesen sein an privatem Konsum, Bautätigkeit usw.
>
>>Da es bei den Gogos keine Märkchen gibt, was Dir anscheinend noch gar nicht aufgefallen ist, weil Du meine Sachen nicht liest, sind Deine Einwände so wirr, wie die Tonnen von Gogos, welche Reinhard haben möchte Ich kann euch leider nicht mehr ernst nehmen, aber ihr amüsiert mich manchmal.
>Es geht nicht um die Märkchen, sondern um die automatische Wertverringerung - egal wie sie technisch bewerkstelligt wird.
### Das ist schon wieder der Unsinn mit der Wertverringerung. Wird der Hunderter deshalb weniger wert, wenn man ihn für eine Ware bekommen hat, weil man für den WARENumsatz 16% Mehrwertsteuer bezahlen muß? Genau so wenig wird der Gogo weniger wert wenn man einmal im Jahr eine Gebühr von 5% zahlen muß.
>Und zum Amüsement hier der Meister Schwarz, Dein Freigeld-Lehrer, himself. Er schreibt:
>"Ein Heiterkeitserfolg!"
>Und fährt fort:
>"Die erste Lohn- und Gehaltszahlung im Betrag von 1000 Schilling kehrte schon fast gleichen Tags wieder zur Gemeindekasse zurück: es wurden Steuern
>bezahlt!"
>Daraus ergibt sich sonnenklar, dass mit dem Geld Schulden getilgt wurden.
>Dann Schwarz weiter:
>"Am dritten Tag kommt einer gelaufen und ruft: «Herr Bürgermeister! Unsere Arbeitswertscheine sind gefälscht worden! Wir haben erst 1000
>Schilling ausgegeben und schon sind 5100 Schilling an rückständigen Steuern einbezahlt worden! Es muß jemand die Scheine nachgemacht haben!»"
>Auch genau, wie von mir dargestellt. Weitere Schuldentilgungen.
>Und weiter Schwarz:
>"Bürgermeister Unterguggenberger lächelte nachsichtig. Er weiß, daß andere, größere Herren den gleichen Fehler machen werden. Daß aber selbst ein
>österreichischer Hofrat und Dozent der Nationalökonomie an der Universität Innsbruck, Prof. Dr. Bundsmann, die Erfolge der Gemeinde Wörgl mit ihrem
>umlaufenden Gelde als"Bluff” bezeichnen werde, weil er nicht verstehen konnte, wie man mit 1000 Schilling 5100 Schilling Steuern zahlen kann - daran hat
>der Bürgermeister von Wörgl sicher in jenem Augenblick nicht gedacht! - Aber wir wollen nicht vorgreifen."
>Also existierten 5100 Schilling Steuerschulden und der Ablauf war just wie von mir beschrieben.
>Und Schwarz noch:
>"Jeder eingehende Schilling in
>Arbeitswertscheinen wurde sofort wieder zur Zahlung einer Rechnung gebraucht - und ist sofort wieder da - und geht sofort wieder weg: für dieses Geld
>steht eben auf seinem Streik eine Strafe!"
>Damit ist auch klar, was die"Arbeitswertscheine" waren: Schuldscheine der Gemeinde, da den"Arbeitswert" die Gemeinde ihren Arbeitern schuldig war.
>Und Rechnungen zahlt nur, wer sie schuldig ist.
>Ein klassischeres Schuldgeld (Kreditgeld) als das von Wörgl kann man sich kaum ausdenken!
>In Wörgl waren halt jede Menge Rechnungen offen. Wie überall sonst auch. Und das Geld diente dazu, die Rechnungen zu schließen.
>Aber stell' Dir mal in einer stillen Stunde vor, es hätte in Wörgl weder Steuerschulden noch offene Rechnungen gegeben. Du wirst zu dem erstaunlichen Ergebnis kommen, dass das Geld überhaupt nicht umgelaufen wäre - denn welche offenen Rechnungen (auch die der Arbeiter an die Gemeinde) hätten damit bezahlt werden sollen?
### Es ist ziemlich hoffnungslos mit Dir, weil Du immer nur Schulden siehst. Der Debitismus ist anscheinend irgend eine Krankheit. Daß die Leute ihr Geld einfach zum Kauf und Verkauf von Waren, ganz ohne Schulden und Buchungen und Gegenbuchungen verwenden und das wie in Wörgl im Verhältnis von 7 zu 93%, willst Du einfach nicht sehen. Jedes mal wenn ein Käufer einem Verkäufer Geld für eine Ware gibt ist das ein Umlauf. Das Geld hat dann der vorige Verkäufer und er verwendet es weiter um selbst etwas damit zu kaufen. Das ist der zweite Umlauf und so geht es oftmals weiter. In Wörgl etwa 500 nal im Jahr - und das ist auch eine Schätzung, die aber recht einfach aus dem geschätzen Warenumsatz und der bekannten Geldmenge errechnet werden kann. Da es nicht gebucht worden ist exestiert es anscheinend für Dich nicht.
>"Umlaufendes" Geld als solches gibt es leider nicht. Zu Deinem Amüsement sei verraten, warum nicht: Es hat wirklich keine Füßchen.
### Was willst Du mit so blöden Bemerkungen, wenn Du selber zugibst, daß das Wörgler Geld umgelaufen ist und zwar mehrfach durch die Gemeindekasse allein.In drei Tagen fünfmal und da sie in der Zwischenzeit zmindestens noch einmal umgelaufen sein müssen (vom Arbeiter zum Kaufmann) heißt das 10 mal in drei Tagen.
>Gruß in den kanadischen Winter. Ist die Druckfarbe auf den Gogos eigentlich schon trocken? Nicht dass sie noch gefriert -;)
>d.
>Bin übrigens nicht so ausverschämt wie Reinhard. Hätte daher nur gern ein Kilo Gogos und wenn's geht die Adresse einer Bank, wo ich sie zu kanadischen Zinsen einzahlen kann. Nehme gern 3-Monats-Anlagen, wie bekannt.
>Wann kommen denn die Gogos endlich?
### Keine Angst, vorläufig sind erst 5775 Gogos als Vorabdruck gedruckt worden. Der eigentliche Druck wird voraussichtlich in wärmerer Jahreszeit erfolgen. Dann werden etwa 100,000 gedruckt werden, obwohl hier lokal nur etwa 10,000 gebraucht werden (in Wörgl fanden sie das Auslangen mit 5000) Ich rechne nämlich mit eine schnellen Ausbreitung. (In Wörgl waren nach einem halben Jahr schon 300,000 Mensche dazu bereit und warteten nur den Ausgang der Gerichtsverhandlungen ab. Das ist bei einer Teilnehmerzahl von 5,000 am Anfang eine Zahl, die ich vieleicht nicht erreichen werde. Da würde ich auch 300,000 Gogos brauchen, aber die wären ja schnell nachgedruckt.
Wegen Deiner Gogos muß ich Dich aber warnen. Es gibt ja am Anfang höchstens 10,000 und die werden hier gebraucht. Du kannst sie nur von jemand kaufen, der überflüssige hat. Da es keine Zinsen dafür gibt, hat es sowieso wenig Sinn welche zu kaufen. Gogos sind Tauschmittel nicht Wertaufbewahrungsmittel für länger als zwischen zwei Käufen.
Nun zur letzten Frage. Wann wird es Gogos geben? Ich denke Mitte nächsten Jahres aber das hängt von verschiedenen Umständen ab. Noch ist es hier nicht so schlecht, daß die Gogos unbedingt notwendig sind und ich habe sie schließlich erst vor etwa drei Monaten erfunden und so schnell geht so etwas auch wieder nicht. Von Idee zur Bereitschaft von 50 Kaufleuten die Gogos zu akzeptieren und Voraudruck in drei Monaten, ist, finde ich schnell genug. Da ich zwischendurch auch an einer Ausbreitung der Gogos in die ganze Welt arbeite und mit einem möglichst großen Markt beginnen möchte, könnte es sogar bis Ende 2002 dauern.
Gruß aus Canada
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