- Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - McShorty, 25.03.2003, 14:50
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Hirscherl, 25.03.2003, 14:56
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Worldwatcher, 25.03.2003, 15:04
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Euklid, 25.03.2003, 15:06
- Problembewusstsein bei Lehrern - NaturalBornKieler, 25.03.2003, 16:06
- das sehe ich auch so... - marocki4, 25.03.2003, 16:21
- Re: das sehe ich auch so ** Nee, nee, so einfach kommt ihr mir nicht davon ;-) - Herbi, dem Bremser, 25.03.2003, 17:14
- ich sag ja - von oben kein interesse, etwas ändern zu wollen... ;-) - marocki4, 26.03.2003, 09:01
- Re: das sehe ich auch so ** Nee, nee, so einfach kommt ihr mir nicht davon ;-) - Herbi, dem Bremser, 25.03.2003, 17:14
- das sehe ich auch so... - marocki4, 25.03.2003, 16:21
- Problembewusstsein bei Lehrern - NaturalBornKieler, 25.03.2003, 16:06
- Fondsmanager: Abschied von US-Aktien / Arabische Investoren im Blick - marocki4, 25.03.2003, 15:08
- eine mögliche.... - oegeat, 25.03.2003, 15:31
- Re: Hilfe!.. Ursachen des Irak-Krieges - ein Versuch - nereus, 25.03.2003, 16:14
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - dottore, 25.03.2003, 16:25
- Re: Das wurde vor einem und vor zwei Jahren oder noch früher geschrieben.... - Wal Buchenberg, 25.03.2003, 17:03
- ganz recht - silvereagle, 25.03.2003, 22:56
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Frank, 25.03.2003, 23:19
- Re: BIP wächst schneller als M3? - dottore, 26.03.2003, 10:13
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Herbi, dem Bremser, 25.03.2003, 16:45
- Danke an Alle für die schnelle + umfangreiche Hilfe - McShorty, 25.03.2003, 20:11
- Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges - Hirscherl, 25.03.2003, 14:56
Re: Hilfe! Brauche dringend Argumente für wirtsch. Ursachen des Irak-Krieges
-->>Hi McShorty,
>kapitalistische"System" sind immer expansiv. Sie brauchen zusätzlichen Absatz (= marktrealisiertes BIP), vulgo:"Wachstum".
vollkommen richtig, strukturell bedingt
>Das wird üblicherweise als"Gier" interpretiert (keiner kriegt den Hals voll genug), ist aber tatsächlich"Druck" bzw. Angst vor wirtschaftlichem und daraus resultierendem persönlichen Untergang (Pleite, sozialer Abstieg usw.).
>Lehrer im lebenlangen Beamtenstatus können das (siehe Euklid) nicht kapieren, da sie mit ihren"Leistungen" nicht expandieren müssen: also zusätzliche Schüler anwerben, vorhandene Schüler besser (produktiver) unterrichten, Verlust von Schülern (Kunden!) zu vermeiden, usw., um damit etwaige Investitionen (Schulgebäude, Ausbildung) nicht nur zu amortisieren, sondern auch, um die dabei aufgelaufenen Kosten plus Gewinnmarge und Zins wieder reinzuholen oder überhaupt etwas reinzuholen.
>Zu fragen ist, ob dieser"Druck", der über der gesamten privaten Wirtschaft und damit dem Großteil der Bevölkerung liegt, den"Entscheidungsträgern" bewusst ist oder nicht. Bezogen auf Politiker verneine ich das. Sie handeln aus burschikosen Instinkten heraus, was sie unberechenbar und gefährlich macht.
>Sie denken sich: Alles, was"uns" irgendwie"vorwärts" bringt, was nach"Aktionen" ausschaut, ist gut. Stillstand oder Bewahrung ist schlecht.
>Man kann natürlich einen Krieg"durchrechnen": Die Beute muss dann die Investition erbringen plus die Finanzierungskosten für die Investitionen.
>Als ptimitivsten Modell wäre der Irakkrieg also ein Beutekrieg: Das dortige Ã-l"bezahlt" also die Investition (Krieg) und wirft dazu noch einen (nicht näher definierten oder definierbaren) Profit ab.
>Etwas"gehobener" wäre das Modell: Die Besetzung des Iraks"finanziert" die Kriegskosten"über" eine allgemeine"Wohlstandssteigerung" (mehr Sicherheit in der"gesamten" Region, ergo mehr wirtschaftliches Treiben, usw.) und aus dieser Wohlstandssteigerung (eine besondere Art des"wealth effects) ließen sich dann wiederum per Steuern jene Mittel abschöpfen, die nicht nur das"Investment" Krieg"bezahlen", sondern darüber hinaus weitere (dauerhafte)"wealth effects" generieren, die im Rahmen der Entfaltung einer möglichst"freien Wirtschaft" dann"Wachstum" generieren und, sozusagen nebenbei, zusätzliche Staatseinnahmen (immerhin sind Kriege Staatsangelegenheiten und schlagen zunächst auf die Staatsrechnung durch).
>Eine etwas perfidere Version wäre die: Die Fat Cats der US-Konzerne haben den Staats- und damit Militärapparat direkt oder indirekt in der Hand und haben so quasi im Hinterzeimmer oder per"Verschwörung" den Krieg initiiert, damit sie sich vor Ort bereichern können (Ã-lquellen gehen an die Multis zum Nulltarif) oder es entsteht ein"neuer Markt" (Nachholbedarf der armen Iraker usw.), der"zusätzliche Absatzchancen" eröffnet, die wiederum zu höheren Profiten der Fat Cats führen.
>Eine"ökonomische" Ursache des Krieges liefe also auf einen Mix aus Beute (= mindestens Investment zurück) plus gewonnenen"zusätzlichen Marktchancen" hinaus.
>Das Ganze hätte man natürlich auch viel einfacher haben können: Man erklärt Saddam zu einem geläuterten, jetzt lieben Kerl, hebt die Embargos auf und finanziert ihn on top noch mit einem open-end-Milliarden-Kredit, möglichst projekt- oder objektgebunden. Ergebnis wäre eine Kostenentlastung (mehr Ã-l auf dem Markt) und zusätzlicher Absatz in Höhe der Kredite (plus eventueller Käufe ex Irak aus den dann dort eintreffenden Ã-lexporterlösen).
>Gruß!
Der strukturelle Fehler des kapitalismus besteht darin, dass Schulden = Guthaben in erster Näherung expontentiell wachsen (Zinseszinseffekt). Da das Geld einen Anspruch auf das BIP darstellt, muss dieses, damit das System sich als solches erhalten kann, ebenfalls in erster Linie exponentiell wachsen. Daher ab einem bestimmten Punkt der extreme Expansionsdruck, der letztens in Eroberungsabsicht münden muss (Krieg). Anderserseits wirkt das System in der Anlaufphase überaus sympathisch, da exponentielles (Geld-)Wachstum dann langsamer ist als lineares (BIP wächst schneller als M3). Das nennt man dann allgemein, wenn man von Wirtschaft nichts versteht, Wirtschaftwunder, obwohl es keins ist, sondern ein ganz natürlicher, vorhersehbarer Ablauf.
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