- in Memoriam: Charles P. Kindleberger - Toby0909, 01.09.2003, 10:47
- Re: Danke! Gekauft wird immer auf Kredit - egal was... - dottore, 01.09.2003, 15:04
- Gekauft wird fast immer auf Kredit - R.Deutsch, 01.09.2003, 16:20
- Re: Geld = Quittung fĂĽr noch nicht bezahlte Steuern - dottore, 01.09.2003, 17:25
- Die Abgabentheorie ist zwar ganz hĂĽbsch..... - R.Deutsch, 01.09.2003, 19:00
- Re: Die Abgabentheorie.... (plus ein Schmankerl zum"Zinssystem") - dottore, 02.09.2003, 12:56
- Re: Der Tausch war vorher da - Bob, 01.09.2003, 19:01
- Re: Die Erzwingung von Surplus-Produktion - dottore, 02.09.2003, 11:10
- Re: Die Erzwingung von Surplus-Produktion - Bob, 02.09.2003, 14:22
- Re: Neulich neben Edmund auf dem Sofa... - dottore, 02.09.2003, 18:48
- Re: Die Erzwingung von Surplus-Produktion - Bob, 02.09.2003, 14:22
- Re: Die Erzwingung von Surplus-Produktion - dottore, 02.09.2003, 11:10
- Die Abgabentheorie ist zwar ganz hĂĽbsch..... - R.Deutsch, 01.09.2003, 19:00
- Frage an Reinhard Deutsch - wasil, 02.09.2003, 09:35
- Vertrauen ist gut - Kontrolle mit Gold ist besser - R.Deutsch, 02.09.2003, 10:26
- Re: Vertrauen ist gut - Kontrolle mit Gold ist besser - Euklid, 02.09.2003, 10:44
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - dottore, 02.09.2003, 13:04
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - Euklid, 02.09.2003, 14:16
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - dottore, 02.09.2003, 17:10
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - Euklid, 02.09.2003, 18:38
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - dottore, 02.09.2003, 17:10
- Will ich Dir gern erklären - R.Deutsch, 02.09.2003, 14:37
- Re: Ach so, die Ziege war aus Gold! - dottore, 02.09.2003, 17:00
- Gratuliere - Du hast es erfasst! - R.Deutsch, 02.09.2003, 17:18
- Re: Gold als Recheneinheit? - dottore, 02.09.2003, 18:58
- Gratuliere - Du hast es erfasst! - R.Deutsch, 02.09.2003, 17:18
- Re: Ich werd' nie ein Kaufmann, Reinhard! Wo ist das Geschäft... - Uwe, 02.09.2003, 19:22
- @Uwe - wo ist das Geschäft? - R.Deutsch, 02.09.2003, 20:40
- So hab ich es verstanden, Reinhard. Doch ist das das Gleiche wie im Vorschlag? (owT) - Uwe, 02.09.2003, 20:49
- @Uwe - wo ist das Geschäft? - R.Deutsch, 02.09.2003, 20:40
- Re: Ach so, die Ziege war aus Gold! - dottore, 02.09.2003, 17:00
- Re: Wozu Metall verpfänden? Zahl doch gleich damit (spart Zinsen) (owT) - Euklid, 02.09.2003, 14:16
- Vertrauen ist gut - Kontrolle mit Gold ist besser - R.Deutsch, 02.09.2003, 10:26
- Re: Geld = Quittung fĂĽr noch nicht bezahlte Steuern - dottore, 01.09.2003, 17:25
- Gekauft wird fast immer auf Kredit - R.Deutsch, 01.09.2003, 16:20
- Re: Danke! Gekauft wird immer auf Kredit - egal was... - dottore, 01.09.2003, 15:04
Re: Danke! Gekauft wird immer auf Kredit - egal was...
-->... und Geld ist, was der Gläubiger aus dem Kontrakt akzeptiert, weil er damit zur selben Termin eine andere, an diesem Termin erscheinende Fälligkeit, die ihm präsentiert wird, per Zession aus der Welt schaffen kann.
Geld ist also von zwei Seiten definiert, was bei Cash, egal in welcher Form, völlig deutlich wird: Ich muss zum Zeitpunkt y 100 zahlen, diese in Form von 100 X und erhalte zum Zeitpunkt y ebenfalls 100 X. Da leuchtet bei Bargeld unmittelbar ein. 3 Personen: A zahlt an B und B zahlt an C. C entscheidet also, was"Geld" ist. Das muss sich B - zum Termin - von A beschaffen.
Die ganze Verwirrung entsteht dadurch, dass B nur einmal gezählt wird, also A - B - C. Tatsächlich haben wir A - B sowie B - C. Würde B völlig rational handeln, würde er alle seine Termine (Geld von A, Geld an C) zusammenlegen, z.B. von ihm geschuldete Miete genau in dem Moment überweisen, da er an ihn geschuldeten Lohn erhält. Das Geld zwichendurch zu halten, macht keinen Sinn, es verursacht Kosten der Nichtweiterleitung bzw. Nichtweitergabe. B könnte den Betrag auch sofort z. B. durch Kauf einer später fälligen Forderung an einen D weitergeben und den Diskont darauf kassieren (was bei größeren Beträgen durch Banken laufend exerziert wird, siehe Tagesgeldmarkt).
Geld zu halten bedeutet, dass es - wie alles"Geld" - während der Haltezeit keinerlei monetären Wert hat, den es erst (wieder) erhält, wenn eine auf es selbst gerichtete Fälligkeit erscheint. Dieser Fälligkeit ist B entweder bereits unterworfen (es früher eingegangenen Verpflichtungen) oder er führt sie herbei (z.B. Kauf). Ob er den Kaufvertrag mit bereits bei ihm vorhandenen Geld erfüllt (und den immer kreditären Kaufvertrag per Barkauf ablöst) oder mit Geld, das bei ihm genau zu dem Zeitpunkt (dann aber spätestens) eintrifft (eintreffen muss), wenn der Kaufpreis fällig ist, ist unerheblich.
Der Witz beim Goldgeld ist, dass es vor dessen monetärer Fälligkeit (besser: zwischen dessen monetären Fälligkeiten) einen Materialwert hat bzw. haben kann, Papiergeld jedoch keinen. Fällt beim Goldstandard der Goldpreis unter die staatlich festgelegte Parität, wird der Goldanbieter (egal, ob aus Horten oder Minen) staatlich subventioniert, da er für sein ungemünztes Gold in gemünzter Form mehr erhält als es am Markt einbringt.
Um nicht bankrott zu gehen, muss die Münze auf eigene Rechnung Gold ankaufen (in der Regel sind die Münzen Staatsmonopole) und zwar genau in dem Umfang, dass sie mit dem von ihr"intern" höher bewerteten Gold (sie kann das Nostrogold in Form von Münzen teurer machen als das Nostrogold in Form von Barren) ihre Kosten deckt. Kommt zwar selten vor, aber immerhin, z.B. konnte in Venedig 1490 Tiroler Silber nicht losgeschlagen werden, was zum Konkurs der Silberhändler Anton vom Ross (Antonio Cavalli) führte (Mueller, 232).
An der Tatsache, dass Geld zur Zahlung und nicht zum Kauf benötigt wird (weshalb auch Preise, wie das schöne Beispiel der Kuwaiter Aktienhausse zeigt, nichts mit Geld zu tun haben und - völlig richtig - alle Mtralala-"Berechnungen" inkl. aller Quantitäts- und Geldmengentheorien Mumpitz sind) scheitern auch alle"Geldreform"-Vorschläge, weil es am Geld schlicht nichts zu reformieren gibt. Die"Reformer" verwechseln"Geld" mit der Fälligkeit desselben und wollen an den Fälligkeiten herumsdoktern. Was kann das arme Geld dafür, dass einer es dem anderen schuldig ist?
Ist keinem keinem (Staat inklusive) Geld schuldig, gibt es keins. Existieren Schulden in Geld, spielt das Geld selbst keine Rolle ( weshalb es auch völlig wurscht ist, aus welchem Stoff usw. es besteht), sondern die Umstände des Schuldigseins: Termin, Fälligkeit, Vollstreckung, Pfand, usw.
Wird das Geld"manipuliert", wird an der Tatsache seines Geschuldetseins manipuliert: Ist es"stofflich", wird es gestreckt, befeilt, gefälscht u.ä. Ist es"unstofflich" wird es prolongiert, verweigert, usw. oder der Einfachheit halber dupliziert, multipliziert.
Geld ist und bleibt dabei, was es ist: Steuerzahlungsmittel mit Wiederannahme- bzw. Rücknahmezwang. Der Staat setzt fest, worin die gesetzlich vorgeschrieben Zahlungen zu leisten sind und dass der Nichtstaatssektor dieses"Etwas" gefälligst (wieder) anzunehmen hat, wenn der Staat selbst damit bezahlt.
Kuwait endete damit, dass schließlich der Staat Entschädigungen leistete, in"seinem" Zahlungsmittel selbstverständlich.
Tja, Toby, alles sehr lehrreiche Geschichten.
Dank + GruĂź!
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