- Die Wahrheit über die deutschen Preise: Inflation! - dottore, 17.12.2003, 11:28
- Preiserhöhungen = Inflation??? - newby, 17.12.2003, 11:51
- Re: Nichts ist unmöglich, aber... - dottore, 17.12.2003, 12:58
- Re: Nichts ist unmöglich, aber... - CRASH_GURU, 17.12.2003, 18:35
- Re: Nichts ist unmöglich, aber... - dottore, 17.12.2003, 12:58
- Re: Die Wahrheit über die deutschen Preise: Inflation! - VictorX, 17.12.2003, 11:58
- Re: Aber, aber, das ist doch nur die 'gefühlte Inflation'. ;-) (owT) - JLL, 17.12.2003, 12:04
- Schuldenheilung? - Taktiker, 17.12.2003, 12:05
- Re: Schuldenheilung? / Das würde ich auch gerne wissen oT - - Elli -, 17.12.2003, 12:09
- Re: Schuldenheilung? / Das würde ich auch gerne wissen / Ihr Dummchen.... - Koenigin, 17.12.2003, 12:35
- Logengeheimnisbundlionsclubmanipulationshavanazigarrenraucherverschwörerbanden - Taktiker, 17.12.2003, 12:48
- Re: Logengeheimnisbundlionsclubmanipulationshavanazigarrenraucherverschwörerbanden - Koenigin, 17.12.2003, 13:55
- Kinowelten - Taktiker, 17.12.2003, 14:02
- Re: Kinowelten - monopoly, 17.12.2003, 14:13
- Taktiker auf den Spuren von Euklid? - silvereagle, 17.12.2003, 14:15
- auf Euklids Spuren fahren bekanntlich nur Schmalspurbahnen. - Taktiker, 17.12.2003, 15:15
- Re: Schmalspurbahnen / Die Pointe ist gut... - silvereagle, 17.12.2003, 16:37
- auf Euklids Spuren fahren bekanntlich nur Schmalspurbahnen. - Taktiker, 17.12.2003, 15:15
- Kinowelten - Taktiker, 17.12.2003, 14:02
- Re: Logengeheimnisbundlionsclubmanipulationshavanazigarrenraucherverschwörerbanden - Koenigin, 17.12.2003, 13:55
- Logengeheimnisbundlionsclubmanipulationshavanazigarrenraucherverschwörerbanden - Taktiker, 17.12.2003, 12:48
- Re: Schuldenheilung? / Das würde ich auch gerne wissen / Ihr Dummchen.... - Koenigin, 17.12.2003, 12:35
- Re: Schuldenheilung? Edmund Stoiber - monopoly, 17.12.2003, 13:02
- Re: Schuldenheilung? / Das würde ich auch gerne wissen oT - - Elli -, 17.12.2003, 12:09
- Schulden: Anfang vom Ende=Deflation - Ricardo, 17.12.2003, 12:14
- Plusminus Sendung zu den Medikamentenpreisen im nächsten Jahr - Dionysos, 17.12.2003, 13:20
- Preiserhöhungen = Inflation??? - newby, 17.12.2003, 11:51
Plusminus Sendung zu den Medikamentenpreisen im nächsten Jahr
-->Bittere Pillen
Ab 1. Januar 2004 werden verschreibungspflichtige, preiswerte Medikamente so teuer, dass die Versicherten immer die neue Mindestzuzahlung von fünf Euro bezahlen müssen
Von Gregor Witt
Die Idee von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: Die Patienten sollen Arzneimittel künftig kostenbewusster einsetzen. In diese Richtung soll auch die Gesundheitsreform wirken. Deshalb sollen Versicherte ab 1. Januar 2004 Vorteile haben, wenn sie sich preisgünstige Medikamente verschreiben lassen.
Ein Mittel dazu ist, dass die Zuzahlung bei rezeptpflichtigen Medikamenten künftig grundsätzlich zehn Prozent des Preises betragen soll. Diese Regelung gilt aber nur innerhalb bestimmter Unter- und Obergrenzen: Zugezahlt werden sollen mindestens fünf, höchstens aber zehn Euro. Dadurch hat der Patient aber nur bei einem Arzneimittelpreis zwischen 50 und 100 Euro ein finanzielles Eigeninteresse an einer Kostenkontrolle. Denn ganz gleich, ob das Medikament fünf Euro oder 50 Euro kostet, seine Zuzahlung beträgt fünf Euro. Und ganz gleich, ob das Medikament 100 Euro oder 150 Euro kostet, seine Zuzahlung beträgt zehn Euro.
Neues Preissystem für preisgünstige Medikamente
Auf den ersten Blick gelten bei verschreibungspflichtigen, niedrigpreisigen Medikamenten ab 1. Januar 2004 im Prinzip die gleichen Regeln wie bisher. Nur ein Unterschied springt ins Auge: die Mindestzuzahlung beträgt jetzt fünf statt bisher vier Euro.
Doch es gibt weitere, einschneidende Unterschiede. Mit der Gesundheitsreform wird ein neues Preissystem für die Apotheken eingeführt. Es bewirkt, dass ein Medikament, das in diesem Jahr zum Beispiel noch 2,18 Euro kostet, im neuen Jahr 10,73 Euro kosten wird. Ursache dafür ist, dass die Apotheken völlig neu kalkulieren und künftig für verschreibungspflichtige Medikamente auf ihren Einkaufspreis neben einem preisabhängigen Zuschlag von 3 Prozent einen Festzuschlag von 8,10 Euro plus 16 Prozent Mehrwertsteuer verlangen können. Selbst wenn der Einkaufspreis für den Apotheker bei null liegen würde, ist rezeptpflichtige Arznei künftig also nicht mehr unter 9,40 Euro zu haben (8,10 Euro plus 16% MwSt.). Und damit ist dann für jedes Medikament die Mindestzuzahlung von fünf Euro fällig.
Kostenkontrolle wird verhindert
Folge des neuen Systems ist damit, dass im Unterschied zum bisherigen Preis- und Zuzahlungssystem Versicherte in einem wichtigen Preissegment kein finanzielles Eigeninteresse an Kostenkontrolle mehr haben werden.
Bis Ende 2003 zahlen Patienten niedrigpreisige Medikamente selbst. Die Krankenkasse muss erst dann Kosten mit übernehmen, wenn das Arzneimittel teurer ist als die heute noch gültige Mindestzuzahlung von vier Euro. So macht es in diesem Jahr für den Patienten noch Sinn, darauf zu achten, dass ihm möglichst preisgünstige Medikamente verschrieben werden. Kostet eine Packung zum Beispiel zwei Euro, spart der Versicherte im Vergleich zur heutigen Mindestzuzahlung von vier Euro immerhin noch zwei Euro. Da es ab Januar 2004 jedoch keine verschreibungspflichtigen Medikamente unter rund 10 Euro mehr geben wird (siehe oben), müssen die Patienten immer mindestens fünf Euro aus der eigenen Tasche zahlen.
Doch wie hoch ist die zusätzliche Belastung für die Versicherten durch die drastischen Kostensteigerungen in diesem niedrigpreisigen Segment für die Versicherten insgesamt? Der Bremer Prof. Gerd Glaeske beziffert sie „mit etwa 200 bis 300 Millionen Euro“. Der Arzneimittelexperte beschäftigt sich schon lange mit den Kostenexplosionen im Gesundheitswesen. Er hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auch bei der Reform 2004 beraten. Seiner Ansicht nach hätte die Mindestzuzahlung deutlich niedriger liegen müssen, bei drei Euro. Doch damit habe sich Ulla Schmidt in der parteiübergreifenden Reformkommission gegenüber CDU und FDP nicht durchsetzen können. Glaeske weiter: „Ich glaube, dass die Apotheker in gewisser Weise die Gewinner sind. Die Großhandlungen und die pharmazeutischen Hersteller sind - jedenfalls im Jahre 2004 - mit den hohen Rabatten diejenigen, die eine sehr hohe Belastung zu tragen haben. Auf einer ähnlichen Belastungsebene stehen sicherlich die Patientinnen und Patienten, die durch die Selbstbeteiligungsregelungen mit herangezogen werden.“
Wirkung auf Patienten
Aus Sicht von Ärzten und Gesundheitsexperten ist mit folgenden Wirkungen auf die Patienten zu rechnen:
 Die Patienten greifen verstärkt zu nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten. Solange diese weniger als fünf Euro kosten, wird gespart. Diese „Selbstmedikation“ ist vom Gesetzgeber durchaus gewünscht. Das Risiko dabei ist jedoch, dass ernsthafte Krankheiten zu spät erkannt und gefährliche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten nicht beachtet werden.
 Die Patienten verlangen häufiger als bisher von ihrem Arzt, er solle Originalpräparate verschreiben. Durch das neue Preissystem verringert sich der Preisunterschied zwischen Original- und Nachahmerpräparat deutlich; gleichzeitig beträgt die Patientenzuzahlung sowieso immer mindestens fünf Euro.
 Die Patienten bitten den Arzt häufiger um eine Großpackung, auch dann, wenn kein entsprechender Bedarf gegeben ist. Folge für die Krankenkassen: Sie zahlen öfter ungerechtfertigt hohe Großpackungspreise.
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=138

gesamter Thread: