- @dottore - Kritik der Zusammenfassung - R.Deutsch, 10.01.2004, 21:46
- Re: @dottore - Kritik der Zusammenfassung - Burning_Heart, 10.01.2004, 23:06
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 09:37
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - monopoly, 11.01.2004, 10:38
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 13:19
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - Euklid, 11.01.2004, 13:50
- Re: Der Erbschaftsteuer-Irrtum - dottore, 11.01.2004, 15:03
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - Euklid, 11.01.2004, 13:50
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 13:19
- Re: eine wahrlich grausame Vorstellung - Ghandi, 11.01.2004, 11:17
- Re: eine wahrlich grausame Vorstellung - dottore, 11.01.2004, 14:09
- NEIN, das Paradies - chiron, 12.01.2004, 00:18
- Einspruch chiron - Euklid, 12.01.2004, 07:32
- Re: Voellig d'accord - Gruss (owT) - Tassie Devil, 12.01.2004, 06:13
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - monopoly, 11.01.2004, 10:38
Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen?
-->Hi,
19. Jh. BC. Zu den Texten/Ăśbersetzungen siehe CAD (Chicago Assyrian Dictionary).
>Aus welcher Zeit v. Chr. stammen diese Tontafeln? Vor oder nach Ende des babylonischen Exils der Israeliten 587 v. Chr.? Ich frag nur weil Kabbalaforscher Dirk Schröder www.kabbalaschule.ch hin und wieder mal von dr Zinsknechtschaft des babylonischen Exils schreibt, obwohl die Zinsproblematik ja schon in älteren Schriften auftaucht.
Da war wohl Schuldknechtschaft gemeint. Der nicht mehr über Abgaben Zinsbare wird gebeten, seine Schuld gegenüber der Herrschaft dann gefälligst in persona (plus Familie, in diesem Fall der"ganze Haufen") abzuleisten.
Die Assyrer hatten um 1200 BC auch Babylonien unter"Kontrolle".
Das ebuttum wird nie in Gold ausgedrückt (Dercksen, 98) und reicht von 3 bis 22,5 minas. 1 Mine = 60 (manchmal 50) Schekel. Es war möglich, ein ebuttum bis auf 20 Jahre zu strecken (Einzelfall), was dann allerdings in eine Beteiligung überging. Diese Beteiligungen (die in klassische Aktien mutierten, da sie transferierbar waren!) heißen naruqqum, von denen inzwischen viele Beleg gefunden wurden.
Letztlich liefs wohl darauf hinaus:
1. Silber war Abgabe und musste ergo beschafft werden (kein Silbervorkommen in Mesopotamien).
2. Es gab zinslose Silberleihe 1. zu Zwecken der Abgabe, die ein anderer zu leisten hatte (zinslos bis zum Abgabentermin, den der Gläubiger des Silbers und selbst spätere Schuldners der Abgabe zu beachten hatte) und 2. als Beteiligung an den Kosten der Operationen jener, die Silber beschafften ("merchants", die deshalb nach Anatolien zogen).
3. Das Geschäft war erfolgreich und die Beteiligung wurde mit Profit abgeschlossen (von bis 200 % ist die Rede). Es ist also letztlich eine Arbitrage zwischen Silber in Assur und Silber in Anatolien (Gresham).
4. Konnte der Teilhaber nicht mit Erträgen aus der Beteiligung befriedigt werden, hatte er einen Anspruch auf seine Einlage (in Silber).
Dercksen bringt ein Beispiel, das sehr schön beweist, wie so ein Geschäft ablief (C = creditor, D = debtor):
C gibt in Assur an D 200 Textilien zum Verkauf in Kanish und erhält eine Gutschrift über 50 Minen, fällig nach 50 Wochen, die dann aber nicht ausgezahlt, sondern seinem Anteil gut geschrieben werden. Damit es gutgeschrieben werden kann, muss es gezeigt werden. Wird es nicht gezeigt, werden Verzugszinsen fällig.
Bricht C den Vertrag und zieht Silber ab, muss er 10 Minen an D zahlen ("refinded silver" - also das standardisierte GZ!). Bricht D den Vertrag und sagt: Hol Dein Silber ab, die Beteiligung ist zu Ende, muss er 15 Minen an C zahlen. Jetzt kommts nur darauf an, um wieviel die Textilien in Assur (Kostenpreis in Silber) billiger waren als die in Kanish (Erlöspreis).
Erlöste D mehr als 65, war es für ihn interessant, die 50 plus die Strafe von 15 zu zahlen (Nachteil: Er musste sich wieder einen suchen, der beim nächsten Mal mitmachte).
Für C war es ratsam, aufzulösen, falls nur 40 einkamen. Dann kriegte er die 50 minus 10 (= 40) und realisierte somit seinen Verlust. Seine Alternative: Auf die Zahlung der Strafzinsen zu warten, die aber zunächst nur zugebucht und nicht bezahlt wurden, denn wozu Zinsen zahlen, wenn man das Kapital zurückzahlen kann?
Was nebenbei beweist, dass mit Waren das Abgabengut (hier Silber) geholt wurde, siehe auch die Karthager bei Herodot, und nicht mit Silber Waren. Das Abgabenmaterial ist immer der Engpass-Faktor. Not money chases goods, but goods chase money. Money wiederum brauchten jene die es letztlich als Abgabe schuldig waren.
Die Vorstellung, dass Money"erfunden" wurde, um mit seiner Hilfe (als"Tauschmittel") Waren"leichter" zu erwerben (denn mit dem ersten Money hätte man ja die ersten Waren erwerben ="eintauschen" können) ist sowas von falsch, dass man nur den Kopf schütteln kann.
Aber das nur nebenbei.
GruĂź!
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