- @dottore - Kritik der Zusammenfassung - R.Deutsch, 10.01.2004, 21:46
- Re: @dottore - Kritik der Zusammenfassung - Burning_Heart, 10.01.2004, 23:06
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 09:37
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - monopoly, 11.01.2004, 10:38
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 13:19
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - Euklid, 11.01.2004, 13:50
- Re: Der Erbschaftsteuer-Irrtum - dottore, 11.01.2004, 15:03
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - Euklid, 11.01.2004, 13:50
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - dottore, 11.01.2004, 13:19
- Re: eine wahrlich grausame Vorstellung - Ghandi, 11.01.2004, 11:17
- Re: eine wahrlich grausame Vorstellung - dottore, 11.01.2004, 14:09
- NEIN, das Paradies - chiron, 12.01.2004, 00:18
- Einspruch chiron - Euklid, 12.01.2004, 07:32
- Re: Voellig d'accord - Gruss (owT) - Tassie Devil, 12.01.2004, 06:13
- Re: Warum publizierte Hume anonym? Warum sind die Liberalen umgefallen? - monopoly, 11.01.2004, 10:38
Re: Der Erbschaftsteuer-Irrtum
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>>Die Vorstellung, dass Money"erfunden" wurde, um mit seiner Hilfe (als"Tauschmittel") Waren"leichter" zu erwerben (denn mit dem ersten Money hätte man ja die ersten Waren erwerben ="eintauschen" können) ist sowas von falsch, dass man nur den Kopf schütteln kann.
>>Aber das nur nebenbei.
>>Gruß!
>
>hallo dottore
>dieser letzte Satz kann meines Erachtens so nicht stimmen.
>Sie behaupten daß man ja die Waren hätte erwerben können.
>Da stellt sich aber sofort die Frage wer hatte das allererste Ausgaberecht für money?
Wieso Ausgabe? Einnahme, alias Abgabe. Dazu braucht man kein"Recht". Waffe genügt.
>Da es Staaten waren haben diese prinzipiell Oldys Freigeldidee mittels ihter Macht umgesetzt und mit ihrem selbst geschaffenen money quasi die Waren lautlos gekauft.
Der Witz beim Geld ist ja der Umlauf. Der ergibt sich nicht per"Vertrauen","Wertschätzung" usw., sondern nur durch Zwang. Wie diesen Zwang realisieren? Das Geld muss an einer Kasse vorbei, deren Inhaber das Grüßgottsagen des Geldes erzwingen kann. Wie das konstruiert wird, ist ganz wurscht."Freiwilliges" Freigeld kann es ebenso wenig geben wie ein"freiwilliges" Zahlungsmittel. Der Zwang muss aus der Zahlung (ergo immer einer Schuld) kommen und nicht aus dem"Mittel".
>Oldy will mit der prinzipiell gleichen Idee sein Freigeld verhökern.
>Er hat ja genügend Durchblick um lieber money als Waren zu schaffen.
>Das mit den moneys ist halt doch erheblich leichter als waren herzustellen.
Ja, wenn es vom Staat selbst fabriziert wird. Aber dann ist er selbst der Dumme, siehe den berühmten Tanzi-Effekt. Um sein Defizit zu decken, entwertet er in Periode I die Gesamtheit aller Zahlungsmittel und in Periode II hat er logischerweise noch höhere Defizite, da er mit den in I entwerteten Zahlungsmitteln in II selbst auch nur weniger kaufen kann.
>Daher ja auch die vielen Vorschriften wer Geld nachmacht oder verfälscht oder....
>Das kennst du ja alles bestens.
>Ich denke eher daß man jetzt versucht hat diesen eindeutigen Trugschluß durch unabhängige Notenbanken zu revidieren.
Genau so ist es.
>Das mit der Geldtheorie hast du ja auch eindeutig erklärt und ist ja auch schlüssig.
>Mit den sog. Unabhängigen Notenbanken habe ich da schon immer meine Zweifel gehabt.
Die Zweifel sind völlig berechtigt. Aber wir müssen uns zunächst an das halten, was aktuell Sache ist. Und die lautet: Kein Staat kann auf die ZB direkt ziehen, ergo zieht sich die Schlinge um den Zwingherrn Staat immer weiter zu (Schulden).
Werden die ZB-Gesetze geändert (oder mit irgendeinem Trick umgangen, ich wüsste nicht welchen, denn die ZBler sind nicht blöd), ist völlig neue Lage.
>Selbst wenn das Papier so lautet sind sie in Wahrheit immer durch Menschen repräsentiert die eine politische Richtung haben.
>Die Färbung der sog unabhängigen Notenbanken wird ja in Falken und Tauben vorgenommen.
>Auch der Maastricht-Vetrag wird ja momentan sehr taubisch (oder soll ioch sagen taub;-) angewendet.
Die Staatsverschuldung hätte nur dann einen"inflatorischen" Effekt (und den auch nur vorübergehend), wenn sie so massiv wäre wie sie selbst in Japan nicht mehr ist.
>Der Gewinner ist immer der Schöpfer der Geldzettel weil der sich nach der Ausgabe theoretisch alle Waren kaufen kann.
Der Staat selbst kann (heute!) kein Geld schöpfen. Er ist völlig on the mercy of the markets.
>Da aber ein Staat nichts mit Waren anfangen kann (was soll er damit)
Wie bitte? Der Staat ist der größte Nachfrager weit und breit. Zum Staat zählen natürlich alle jene, die von ihm Geld kriegen, um es ihrerseits in Warennachfrage zu verwandeln.
Oder so: Ob der Staat 100 Mrd zusätzliche Kredite (über die Bedienung der alten hinaus!) nimmt (und ergo künftige Steuern abtritt) oder ob jene die 100 Mrd nehmen, die von ihm bezahlt werden (und ergo zusätzliche Einkommen, die wiederum aus zusätzlichen Steuern bzw. aus zusätzlicher Zession derselben abtreten) spielt keine Rolle.
Ein hübsches Konjunkturprogramm wäre drum: Den ca. 6 Mio, die von der öff. Hand bezahlt werden, dass sie sich 1 neues Auto, 1 neue Waschmaschine, 1 neuen Fernseher, usw. kaufen müssen - auf Pump natürlich. Falls jemand dumm fragt: Wieso, ihr habt doch sichere Einkommen und seid unkündbar.
Leider geht das bei den Altersrentnern nicht, weil die aus naheliegenden Gründen keinen Kredit mehr kriegen, da die Renten, die sie beziehen, nicht gepfändet werden können und außerdem per Tod erlöschen und Schulden nicht vererbt werden bzw. von den Erben ausgeschlagen werden können.
>ist die Geldausgabe immer seine Anschubfinanzierung die du für unmöglich erklärt hast.
Geld finanziert nichts. Es erledigt den bereits bestehenden Kredit. DER kauft, nicht das Geld. (Ansonsten siehe Tanzi bei Staatspapiergeld).
>Auch deine Theorie der niicht vorzufinanzierenden Staaten hält einer kritischen Prüfung niemals stand.
>Der Staat hat von Anfang an das Grundstücksmonopol.
Ja.
>Und damit startet er wohl mit wieviel Kapital?
Null. Es sei denn, er kann zur Grundabgabe zwingen (Grundsteuer, Miete, Pacht usw.)."Kapital als solches" gibt es nicht.
>Er brauchts nur hoch zu treiben.
Womit? Er muss es in eine Form bringen, die nachgefragt wird (Bebauungsplan z.B.). Damit hat er dann die Inkassomöglichkeit. Wer mietet denn einen Gebirgskamm?
>Der Staat ist dann am Ende wenn der komplette Boden abverkauft ist.
Ja, dann hat er alles abgetreten. Dann kann er nur noch besteuern usw. - nur leider reicht es ihm nicht. Warum ist er sonst im Defizit?
Warum haben wir in den letzten Jahren diese Privatisierungsorgien erlebt? Telekom, Post, UMTS, E-Werke, die Rathäuser über das US-Konstrukt? Ist nichts mehr zu zedieren = Ende!
>Warum wohl Israel zu klein ist?
>Warum haben die wohl Siedlungen nach Palästina gelegt?
>Zwischendurch kann die Macht (Staat) durch Waffenmonopol immer wieder erzwingen durch Erbschaftssteuern aller Art das Privat- Vermögen der Bürger herunterzuschrauben.
Schon richtig. Dennoch wird das Defizit immer größer. Und damit der Zessionszwang. Wie hoch müsste die Erbschaftsteuer steigen, nur um das laufende Defizit aller öff. Hände in D zu decken (abgesehen davon, dass es eine Ländersteuer ist)?
Sie müsste sich in etwa verdreißigfachen!
Erbschaftsteuer 2002: 3 Mrd Euro! Defizit aller öff. Haushalte 2002: 68 Mrd. Etatisiert 2003 > 90 Mrd. Euro.
Klartext: Selbst wenn alles, was vererbt würde, an den Staat fiele, wäre der immer noch im Minus weil der Staat auf das, was ihm gehört leider keine Steuern mehr erheben kann.
Lass' alle Betriebe, allen Grund und Boden in den nächsten 25 Jahren per 100 % Erbschaftsteuer an die öff. Hand fallen - und dann? Abgesehen von einer Subito-Entvölkerung à la Müllermilch-Müller hätten wir dann Vollsozialismus mit den bekannten höchst erquicklichen Folgen.
Schönes Rest-Wochenende dennoch + Gruß!
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