- Hallo dottore - Euklid, 26.03.2004, 16:40
- Re: Hi EUKLID, bitte nicht kindisch werden, Danke! - dottore, 26.03.2004, 20:16
- Die Quelle ist seriös und das ist nicht kindisch. - Euklid, 26.03.2004, 20:44
- Re: Das Märchen von der"stabilen" Inflation - dottore, 27.03.2004, 10:07
- Re: wie sollen die Schuldenberge abgetragen werden? - Baldur der Ketzer, 26.03.2004, 21:10
- Re: wie sollen die Schuldenberge abgetragen werden? - chiron, 26.03.2004, 22:55
- Re: Den nschlag gab's schon mal - dottore, 27.03.2004, 09:49
- Re: Hi EUKLID, bitte nicht kindisch werden, Danke! - Dr.Thrax, 27.03.2004, 09:09
- Re: Hi EUKLID, bitte nicht kindisch werden, Danke! - Euklid, 27.03.2004, 10:06
- Re: Deflation ist eben eine besondere Delikatesse - dottore, 27.03.2004, 15:42
- Die Quelle ist seriös und das ist nicht kindisch. - Euklid, 26.03.2004, 20:44
- Interessant. Wie heißt es doch: Geschichte wiederholt sich? (o.Text) - Easy, 27.03.2004, 01:07
- Re: Hi EUKLID, bitte nicht kindisch werden, Danke! - dottore, 26.03.2004, 20:16
Re: Deflation ist eben eine besondere Delikatesse
-->>Hallo zusammen,
>Deflation? Hä???
>wieso kennt eigentlich so gut wie keiner (außer einigen wenigen Finanzprofis) das Wort"Deflation"????
>Das sollte einem doch zu denken geben!
Also in D (Index Großhandelspreise, da Lebenshaltungskosten erst ab 1920 ermittelt):
Bei 1913 = 100. 1810 = 240. 1835 = 70. Also? Deflation.
1875 = 120, 1889 = 70. Also? Deflation.
1929 bis 1934 fielen sogar die Preisindices für die Lebenshaltungskosten um ca. 25 %. Also? Deflation (davon können sogar die Rentenmark-Kenner ein Lied singen).
Seit Beginn der 1970er haben wir Inflation, die ab ca. 1980 in eine Disinflation sich verwandelte (abnehmende Preissteigerungsraten, die übliche Finanztitel-Hausse, sog."bubble" usw.). In Japan seit Jahren Deflation, also fallende Preise.
In der Eurozone waren die Raten bereits zum Teil negativ, in den USA noch nicht. Derzeit wieder"leicht anziehende" Tendenz.
Da jede Inflation kreditgetrieben ist und Kredite Anschlusskredite brauchen, ist nur die Frage: Reichen diese"new credits" aus, um die Maschine am Laufen zu halten? Sobald die"new credits stottern oder sogar negativ werden, aber die nach wie vor bestehenden Schulden existieren (sie haben schließlich die Mega-Infla verursacht) kommt es zu allerlei"deflationären" Erscheinungen (Rabattschlachten, sinkende Umsätze, sinkende Steuereinnahmen, steigende Arbeitslosigkeit - gäbe es keine Arbeitslosenunterstützung würden die Löhne schlagartig nach unten gehen, die Regierung setzt in ihren"Reformen" schon an dieser Stelle an, usw.).
Es kann durchaus noch einen Infla-Schub geben. Das wäre aber schlecht, da dann die ZBs sofort gegensteuern würden (müssten) - also Zinsen rauf. You can't eat the cake and have it.
>Inflation dagegen kennt jeder!"Das Geld geht kaputt!", kenne sogar Menschen die von der Rentenmark bis zum Euro alles mitgemacht haben.
>Also muß die Deflation im realen Leben überhaupt keine rollex spielen, die Inflation dagegen ständig vorhanden sein!!!!!!!!!!!!!
Sie"müsste". Aber so einfach geht's halt nicht. Inflationieren geht nur mit mehr Schulden. Am Höhepunkt der Hyperinfla 1923 war der Schuldenstand des Staates am höchsten."Weginflationieren" kann man die alten Schulden nur, wenn man entsprechend noch viel höhere (und kürzer laufende) neue macht.
>Durch eine Inflation sinkt die Kaufkraft, in der Deflation steigt meine Kaufkraft. Ich kann also mit denselben Kröten mehr einkaufen. Das kann nur ein schlechter Scherz sein.
Der Umschlag vom sinkenden zum steigenden Geldwert ist eine besondere Delikatesse. Deshalb wird sie auch nur in größeren Abständen serviert. Das Personal scharrt aber schon mit den Füßen in der Küche. Alles ist schön angerichtet, das Menü heißt"Überschuldung".
Gruß!
![](img/lock.gif)
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