- Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - Der Einarmige Bandit, 01.08.2005, 16:06
- Re: Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - politico, 01.08.2005, 16:11
- Schnelle Antwort, Respekt! - Der Einarmige Bandit, 01.08.2005, 16:16
- Vorsorge - politico, 01.08.2005, 20:03
- Schnelle Antwort, Respekt! - Der Einarmige Bandit, 01.08.2005, 16:16
- Re: Zwangsanleihen - steht doch schon da: - dottore, 01.08.2005, 18:09
- Re: Zwangsanleihen - PR - Alana, 01.08.2005, 19:40
- Dottore at his best here - Frank, 01.08.2005, 21:41
- Re: Das globale Desaster? - Baldur der Ketzer, 01.08.2005, 22:42
- Re: Das globale Desaster? - hoerby, 02.08.2005, 07:59
- Re: Das globale Desaster - Cichetteria, 02.08.2005, 09:02
- Re: Das globale Desaster? - Cujo, 02.08.2005, 09:10
- Re: Das globale Desaster? - apoll, 02.08.2005, 12:14
- Re: Das globale Desaster? - hoerby, 02.08.2005, 07:59
- Re: Dottore at his best here - bernor, 02.08.2005, 00:35
- Re: Das globale Desaster? - Baldur der Ketzer, 01.08.2005, 22:42
- Re: Zwangsanleihen - steht doch schon da: - marsch, 10.08.2005, 16:06
- Re: Zwangsanleihen - / Danke und......... - ---Elli---, 10.08.2005, 16:18
- Was haltet ihr eigentlich von Wiedereinführung der Folter? - Turon, 10.08.2005, 17:12
- in diesem Forum? - Taktiker, 10.08.2005, 17:39
- Dürfte in diesem Forum doch längst Realität sein. - Gundel, 10.08.2005, 17:57
- in diesem Forum? - Taktiker, 10.08.2005, 17:39
- Frage von Ahnungslosem: Was ist IG-BAU? - BillyGoatGruff, 10.08.2005, 17:26
- IndustrieGewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (o.Text) - alberich, 10.08.2005, 17:32
- Wer hat denn bessere Vorschläge zu bieten? - Euklid, 10.08.2005, 17:46
- Re: Wer hat denn bessere Vorschläge zu bieten? - Wassermann, 10.08.2005, 18:07
- Ich - wenigstens einen... - bernor, 10.08.2005, 23:03
- Re: Zwangsanleihen - steht doch schon da: - Dieter, 10.08.2005, 19:44
- Dieter - gebe ihn einen Finger - und sie nehmen ganze Hand - Turon, 10.08.2005, 22:12
- Re: Dieter - gebe ihn einen Finger - und sie nehmen ganze Hand - Dieter, 10.08.2005, 23:58
- Dieter - gebe ihn einen Finger - und sie nehmen ganze Hand - Turon, 10.08.2005, 22:12
- Re: Nun bleib mal aufm Teppich:-) - R.Deutsch, 01.08.2005, 18:55
- Re: Nun bleib mal aufm Teppich:-) - Elmarion, 01.08.2005, 19:58
- Re: Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - Diogenes, 01.08.2005, 21:31
- Re: Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - Elmarion, 02.08.2005, 09:02
- Genau das ist diesmal das Problem! owT - Sorrento, 02.08.2005, 09:18
- Re: Genau das ist diesmal das Problem! owT - apoll, 02.08.2005, 12:03
- Da werd ich glatt zum Optimisten ;-) - Diogenes, 02.08.2005, 21:23
- Genau das ist diesmal das Problem! owT - Sorrento, 02.08.2005, 09:18
- Re: Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - Elmarion, 02.08.2005, 09:02
- Vielen Dank für die Schönen Feeddbacks und Meinungen! Gruß! Speziell dottore! (o.Text) - Der Einarmige Bandit, 02.08.2005, 16:35
- Re: Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor? - politico, 01.08.2005, 16:11
Re: Zwangsanleihen - steht doch schon da:
-->Hi Bandit,
>Aufgrund der aktuellen Krise der bestehenden Nationalstaaten durch die immer drückenderen Schuldenlast möchte ich an das Forum folgende Frage richten:
>Wie stellen sich die Herren Großkapitalisten die Zukunft vor?
Die denken nicht so weit."Zukunft" heißt für die irgendwann ab 2070.
>Die Frage mag trivial klingen, aber nach Dottores Machttheorie haben die Privatpersonen und die Firmen das Vermögen und das Eigentum über das sie verfügen (also im Prinzip jeder von uns sofern er eben Vermögen hat) ja nur als quasi"temporäre" Machtzession von der Staatsmacht erhalten, wobei der Staat (die Macht!) der ja nach wie vor das"Obereigentum" an diesen Vermögensgüter innerhalb seiner eigenen Einfluß- und Machtsphäre hält (und rein theoretisch das vergebene Recht wieder zurückziehen kann! Stichwort Konfiszierung und Verstaatlichung, Enteignung etc.)
Ganz genau so.
>Wenn also Hans Eichel 2006 das letzte Familiensilber verscherbelt, dann hat also Vater Staat (abgesehen von den Steuereinnahmen) eigentlich nichts mehr zum zedieren! Wie geht es dann weiter?
Zunächst hat der Bundeshaushalt ein Zusatz-Loch von (dann) vermutlich knapp 30 Milliarden Euro. Daran denkt kein Politiker, im Wahlkampf schon garnicht. Politiker denken grundsätzlich nicht an sowas, sie handeln nur. Heinz Geilich nannte dieses Handeln mal"burschikos". Halt so wie's kommt und what me worry?
>Wenn also die Reichen und Superreichen weder durch zeitgemäße Steuern noch sonst wie die Schuldenlast des Staates reduzieren wollen oder können muß in endlicher Zeit der Staatsbankrott eintreten,
Genau so.
>denn die Entwicklung des Wirtschaftswachstums (wenig bis Null) und der Verschuldungsrate (tendenziell immer stärker steigend und geht bereits von einer hohen Gesamtverschuldung (60% BIP und mehr - siehe Bella Italia - aus) zeigt, daß sich die Sache schnell in Richtung Zahlungsunfähigkeit entwickelt!
Also Insolvenz haben wir schon lange hinter uns. Aber die Illiquidität steht noch nicht ins Bundes-Häusken. Wer sich das neueste"Programm" der IG Bau (Umwelt, usw.) anschaut, der stößt unter einer völlig harmlosen Bezeichnung ("Zukunftsanleihe") auf was?
Auf eine Zwangsanleihe! (Ab 50 Mille Einkommen/Vermögen oder so). IG-Bau-Chef Wiesehügel nebenbei:"Ja, das steht da. Warum steht es wohl da?"
Da stehts: Ja, Zukunft!
"Die notwendigen Mittel will die IG BAU den Kommunen mit einer Zukunftsanleihe bereitstellen, die bei den Beziehern höherer Einkommen und Kapitalgesellschaften erhoben wird. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhielten hiermit die Kommunen insgesamt 30 Milliarden Euro."
Was heißt"erheben"? Erhaben?
>Heißt das nicht eigentlich, daß wenn der Staat durch Bankrott untergeht auch die Reichen und Superreichen ihr Eigentum gefährdet sehen müssen, da derjenige (Vater Staat eben) der diese"abgeleiteten" Eigentumsrechte, die von der Staatsmacht ja verbrieft und gesichert wurden (durch Gewaltmonopol, Grundbuchämter, ordentliche Gerichte etc., die ja alle Teilbehörden der Staatsmacht sind) beim Bankrott untergeht und es als zu einer"Erschütterung" oder gar zu einem Ende der Staatsmacht, kommt?
Wie sieht diese"Erschütterung" aus - das ist die Frage. Antwortversuche hier täglich. Prolongation à la Wiesehügel? Krise (Defla)? Notenbank-Äufnung?
>Welcher Beamte würde noch arbeiten wenn er weiss das er kein Gehalt mehr vom Staat bekommt?
Daran denkt er nicht.
>Darüberhinaus soll ja die Beamtenpragmatisierung (zwecks Kostensenkung auf Seiten der Staatsmacht) abgeschafft werden, also Arbeitsplatzgarantie fällt weg. Damit also noch weniger Motivation als"Staatsdiener" ordentlich zu arbeiten! Siehe die einschlägigen Beispiele aus Lateinamerika (Stichwort Bananenrepubliken) wo es wenig bis keine Rechtssprechung mehr gibt bzw. wo die Staatsmacht über weite Strecken versagt oder nicht mehr im Interesse der Bürger arbeitet.
Es soll auch Kohlrabi-Republiken geben...
>Lustigerweise sind es gerade Kreise aus der Hochfinanz und des Großkapitals die immer"weniger" Staat fordern und die Kosten bei Vater Staat senken wollen, obwohl diese Kreise doch am meisten vom Status quo profitieren?
Die denken halt: Weniger raus beim Staat, weniger raus bei ihnen.
>Haben die noch nicht gemerkt, daß es in Wirklichkeit Vater Staat ist, dem sie jetzt finanziell ans"Eingemachte" gehen wollen, der ihnen ihren Reichtum erst ermöglicht und abgesichert (auch vor den neidischen Blicken der"Habenichtse") hat?
Der große Schlag gegen die"Reichen" wird schon trefflich vorbereitet, siehe Offenlegung der Bezüge. Da sind noch jede Menge Register zu ziehen.
>Wer könnte die Bürger zum Steuern (=Tribut) zahlen zwingen wenn es nicht die Zwingherrschaft der Staatsmacht incl. Gewaltmonopol gäbe?
Niemand.
>Oder geht dann David Rockefeller & Co. selbst die Steuern einkassieren? Wohl kaum!
Du sagst es.
>Sägt das Großkapital nicht in Wirklichkeit am eigenen Aste, auf dem sie bisher recht passabel gesessen sind?
Saßen Adel und Geistlichkeit im ancien régime nicht höchst passabel und kommod in der Tennishalle von Versailles beinander (Mai 1789) und der König tat kund:"Les dettes de l'Etat, deja immenses..." Zusätzliche Steuern haben sie dem armen Pleite-Roi doch nicht genehmigt. Das mit der Bastille, zwei Monate später - wer der hohen Herren hätte je damit gerechnet?
>Oder andersrum formuliert: Wer garantiert den Reichen und Superreichen ihren Reichtum NACH dem Staatsbankrott?
Lt. Papierform niemand.
>Vor dem Bankrott war es der Staat, aber NACH dem Bankrott gibt es den Staat (zumindest in der bestehenden Form) ja nicht mehr, denn der ist ja in Folge des Bankrottes untergegangen! Wer hat also NACH dem Staatsbankrott die"Macht" inne, der den Reichen und Superreichen ihren verbrieften Eigentumsrechte weiterhin garantiert?
Hängt vom Ablauf ab. Camille Desmoulin (aux armes!) kannte vor dem Juli 1789 auch kein Mensch.
>Erleben wir eine Gewaltherrschaft von Wirtschaftsoligarchen wie in Russland unter Jelzin?
Sicher nicht. Keine Rohstoffe. In den Auto- usw. -Firmen wird's sehr lautstark zugehen.
>Aber selbst wenn, würde das doch nichts am"Vorfinanzierungsproblem" der Staatsmacht (wie von Dottore beschrieben) ändern, oder?
Nein.
>Mehr an Zwingherrschaft (mehr Einsatz des Gewaltmonopols) kostet bekanntlich mehr Geld. Und Chaos und Anarchie sind nicht sehr wirtschaftsförderlich!
Wie wahr.
>...oder kommt doch zeitgleich mit dem Staatsbankrott eine Währungsreform wo die Superreichen auch rasiert werden, also die Staatsmacht sich wieder aufrappelt (Stichwort: Das Imperium schlägt zurück!)?
Währungsreform nicht. Aber eine gestaffelte und sich beschleunigende Vollrasur.
>Erleben wir eine Renaissance der Staatsmacht oder einen Rückfall in die Feudalszeit wo sich einzelne Tyrannen einen Claim/Territorium abstecken (tribut einkassieren) und selbst König spielen?
Nach wie vor Geheimtipp: Warlords. Auch Militärdiktaturen sind genehm ("Einsatz der Bundeswehr im Inneren...").
>Und es können ja nicht alle Reichen/Superreichen in die"sichere" Schweiz flüchten! Immobilie Vermögenswerte wie Land oder Häuser können ja auch nicht mitgenommen werden. Flüssige Mittel wie (z.b Geld) könnten zwar schnell und leicht verschoben werden aber geht die Staatsmacht durch Bankrott unter wird das Geld wertlos!
Das Geld zunächst nicht. Aber die Geld-Forderungen.
>Also auch das ist keine wirktliche Option. Auch ist klar, daß wenn in Amerika und Europa ökonomisch die Lichter ausgehen, die Schweiz es sehr schwer haben wird als"Insel der Seligen" übrigzubleiben und gegen den Strom zu schwimmen!
Die haben halt nicht aufgepasst (UNO, usw.).
>Ich darf daran erinnern, daß die schweizer Großbanken UBS, Credit Suisse et al. und die schweizerische Wirtschaft schon seit vielen Jahren einen Großteil ihrer Erträge und fast die Hälfte der Belegschaft außerhalb der Schweiz (vorwiegend Nordamerika (also USA) hat, also schon sehr international ausgerichtet ist! Die Schweiz ist also voll integriert in der Weltwirtschaft! Mitgehangen mitgefangen! Siehe Debakel bei SwissAir, Rentenastalt etc. Die Schweiz steht ja schon selbst mit einem Bein in der Predoullie!
Anderthalb.
>Das Verlagern auf die überstaatliche Ebene (zb. EU) ist ja auch nicht hilfreich sondern verlagert das Problem nur und vergrößert es auf ganz Europa (Stichwort:"WirsitzenalleimgleichenBoot"-Theorie), denn die EU lebt ja von den Mitgliedsbeiträgen (Tribut?) ihrer Mitgliedstaaten!
Sehr schön formuliert.
>Sind diese Mitgliedsstaaten marod bzw. bankrott geht auch in Brüssel der Rollbalken herunter!
Lach, freu, quiek!
>P.S. Was steht eigentlich in Dottores neuem (kommenden) Buch (die Pleite) über Staatsbankrott drinnen?
Was dazu gesagt werden muss. Aber jeder Sager braucht auch Hörer. Und die sind noch nicht so weit ("alles Panikmache!....").
Schönen Gruß!
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