- Lizenz zum Töten - Cujo, 08.08.2006, 18:12
- Re: Lizenz zum Töten - weissgarnix, 08.08.2006, 18:23
- Re: Lizenz zum Töten - Baldur der Ketzer, 08.08.2006, 18:36
- Ich wußte es... Re: Lizenz zum Töten - weissgarnix, 08.08.2006, 18:44
- Re: Lizenz zum Töten - Baldur der Ketzer, 08.08.2006, 18:36
- Re: Lizenz zum Töten - wheely, 08.08.2006, 19:01
- Re: Das Elend mit den Waffen - Holmes, 08.08.2006, 20:17
- Re: Das Elend mit den Waffen - weissgarnix, 08.08.2006, 22:50
- Tiermotive - wheely, 09.08.2006, 00:18
- Re: Das Elend mit den Waffen - bernor, 08.08.2006, 23:28
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 01:35
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Hyperion, 09.08.2006, 08:22
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 10:56
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - weissgarnix, 09.08.2006, 11:23
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 12:03
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - weissgarnix, 09.08.2006, 13:31
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 12:03
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - weissgarnix, 09.08.2006, 11:23
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 10:56
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Hyperion, 09.08.2006, 08:22
- Re: Modernisierung als Gewaltursache? - moneymind, 10.08.2006, 19:27
- Re: Modernisierung als Gewaltursache? /"Dynamik" & Gewalt - bernor, 10.08.2006, 22:57
- Re: Modernisierung als Gewaltursache? /"Dynamik" & Gewalt - moneymind, 12.08.2006, 21:02
- Re: Modernisierung als Gewaltursache? /"Dynamik" & Gewalt - bernor, 10.08.2006, 22:57
- Re: Die Sache mit den Waffen - empirisch erkennbar - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 01:35
- Re: Das Elend mit den Waffen - weissgarnix, 08.08.2006, 22:50
- Re: Lizenz zum Töten - Baldur der Ketzer, 08.08.2006, 21:21
- Re: Lizenz zum Töten - wheely, 08.08.2006, 22:04
- Re: Bewaffneter Bauherr - Holmes, 08.08.2006, 22:30
- danke für die Info! (o.Text) - wheely, 09.08.2006, 00:10
- Re: Bewaffneter Bauherr - Holmes, 08.08.2006, 22:30
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - Christian, 09.08.2006, 00:00
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - Wassermann, 09.08.2006, 00:29
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - Baldur der Ketzer, 09.08.2006, 01:03
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - Todd, 09.08.2006, 08:19
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - SchlauFuchs, 09.08.2006, 12:49
- Re: Lizenz - Baldur, ich würde gerne dein Posting in zwei Jahren lesen... - Todd, 09.08.2006, 08:19
- Re: Lizenz zum Töten - wheely, 08.08.2006, 22:04
- Re: Das Elend mit den Waffen - Holmes, 08.08.2006, 20:17
- was mich wenig schockt, - stocksorcerer, 10.08.2006, 00:40
- Re: Lizenz zum Eigentum, zur Waffe und zum Staat - dottore, 10.08.2006, 15:47
- Re: vom Regen in die Jauche - dottore - Holmes, 14.08.2006, 17:09
- dann sag mal, wann es wo jemals besser war... (o.Text) - yatri, 14.08.2006, 18:56
- Re: vom Regen in die Jauche - dottore - weissgarnix, 14.08.2006, 19:07
- Aus der Jauche in die Sickergrube? - prinz_eisenherz, 14.08.2006, 20:56
- Re: Aus der Jauche in die Sickergrube? - Cujo, 14.08.2006, 22:52
- Ganz so schlimm ist es wohl nicht - chiron, 14.08.2006, 23:01
- Ganz so schlimm ist es wohl nicht. Zwei Meter hinter der Grenze nicht.:)) - prinz_eisenherz, 15.08.2006, 03:14
- Re: Ganz so schlimm ist es wohl nicht. Zwei Meter hinter der Grenze nicht.:)) - chiron, 15.08.2006, 14:31
- Ganz so schlimm ist es wohl nicht. Zwei Meter hinter der Grenze nicht.:)) - prinz_eisenherz, 15.08.2006, 03:14
- Re: vom Regen in die Jauche - dottore - Holmes, 14.08.2006, 17:09
- Re: Lizenz zum Töten - weissgarnix, 08.08.2006, 18:23
Re: Modernisierung als Gewaltursache? /"Dynamik" & Gewalt
-->Hi bernor,
schönen Dank für die Präzisierung.
Das Problem ist nicht die Gewalt an sich, die es ja in jeder menschlichen Gesellschaft gibt...
Ja, sehe ich genauso.
... sondern, daß sie unter bestimmten Umständen"außer Kontrolle" geraten kann.
Was genau heißt für Dich"außer Kontrolle"? Ich möchte im folgenden darunter"systematisch organisierte Massentötung" verstehen.
In den frühen, vorstaatlichen Gemeinschaften hatten sich bestimmte Mechanismen der Gewaltkontrolle auf Familien-/Sippen-/Stammesbasis entwickelt, siehe Germanen (Verhandlung von Mord- und Totschlagsfällen, außerhalb eindeutiger Notwehr, auf dem Thing; Zahlung von Wergeld als Sühne anstelle der Blutfehde) und Beduinen (hier war bzw. ist der Scheich der Richter und gelegentlich"Ausgleicher", um die Tilgung der"Blutschuld" durch Sühneleistungen zu ermöglichen) und andere.
Ja - ich würde allerdings präzisieren: bestimmte Formen innergesellschaftlicher Gewaltkontrolle. Zwischgesellschaftliche Formen der Gewalt - zwischen verschiedenen Stämmen - unterscheiden sich davon deutlich und müßten gesondert betrachtet werden.
Solche Gesellschaften sind - sofern sich die Umweltbedingungen nicht dramatisch ändern, keine Feinde eindringen und es auch keine"Verlockungen" zu dauerhaften Plünderungen (z.B. von Germanen im geschwächten spätrömischen Reich) gibt -"statisch", d.h., hier schaukelt sich die Gewalt nicht auf.
Stimme zu."Gewalt" so wie (ich den Begriff oben definiert habe) findet unter diesen Bedingungen nur zwischen einander fremden, verfeindeten Stammesgesellschaften statt; wenn man mal Blutopfer (incl. Menschenopfer) ausnimmt, das sicherlich auch organisierte Gewalt beinhaltet, aber sich auf relativ"wenige" Opfer beschränkt.
Sobald jedoch der Staat in irgendeiner Form auftaucht, kommt die"Dynamik", auch bei der Gewalt, ins Spiel: erst die Entstehung des Abgabensystems, dann die Ablösung der Natural- durch"Geld"-Abgaben, dann die Zessionen auf diversen Herrschaftsebenen hin und her ("Kriege") und rauf und runter (König/Kaiser versus Adel und Klerus,"Fehden") und schließlich die Ablösung des Feudalsystems durch den"modernen" Staat - und mit diesem die"kapitalistische" Wirtschaft, deren Vorzug allerdings darin besteht, der permanenten Gefahr der systeminduzierten Überschuldung (Abgaben- und Kontraktschuld) durch entsprechende und vor allem steigende Erträge (neue Verschuldung durch Käufer der Ware/Leistung) zu begegnen und somit die von einem selbst potentiell ausgehende Gewalt, sofern gegen seinesgleichen oder Höhere gerichtet, einzudämmen (erst infolge der"Sozialisierung" der Wirtwirtschaft bzw."Humanisierung" der Gesellschaft, siehe"Menschenrechte", auch Gewaltvezicht gegenüber Untergebenen - bis dahin war das Prügeln, Peitschen und auch Versklaven von Arbeitskräften Usus).
Ergänzung: Kapitalismus - mit dem staatlichen Gewaltmonopol, das Gläubiger zur Vollstreckung ihrer fälligen, unerfüllten Kontrakte in Anspruch nehmen können, führt durch diese"Dezentralisierung" und"Verteilung" der Kanäle, in denen die"Gewalt" (hier im generelleren Sinn verstanden) fließt (dottore:"Machtzession"), auf den von Heinsohn und dottore schön beschriebenen Wegen zu einer Innovations- und Entwicklungsdynamik, die eine"direkte" Gewalt (Abgabensysteme) niemals erzeugen kann (siehe Vergleich: Innovationsdynamik Kapitalismus vs. Sozialismus).
Diese Differenzierung zwischen Abgabensystemen und Geldwirtschaften (mit"zedierter","dezentralisierter" Gewalt) ist sehr wichtig und muß deutlich getroffen werden - wenn auch das Staatsphänomen eine übergreifende Gemeinsamkeit korrekt beschreibt.
Diese"Humanisierung" setzt freilich jeweils auch eine kontinuierlich an die neuen Verhältnisse gewöhnte und kulturell relativ homogene bzw. integrative Gesellschaft voraus, die praktisch niemanden"zurückläßt" - wo diese Eigenschaften fehlen oder infolge erlahmender Wirtschaftsdynamik bzw. politischer Entscheidungen wieder abhanden kommen, ist (über das"normale" Maß hinaus) der Staat als Gewalt-"Bändiger" gefragt: fehlt er dort bzw. zieht er sich zurück, ist/wird es für den"Bürger" ungemütlich (und - hier nur am Rande erwähnt - für ihn die Frage des persönlichen Waffenbesitzes ganz aktuell)
Diese Betrachtungen kommen mir doch recht abstrakt und skizzenhaft vor, und daher schwer konkret und im einzelnen nachvollziehbar. Im großen und ganzen kann ich zustimmen... sehe aber nicht ganz, worauf Du damit hinauswillst.
PS: Das Youth-bulge-Problem ist, siehe Geburtenkontrolle bzw. historisch hoher Stand der Medizin, in diesem Ausmaß ein rein neuzeitlichen Phänomen und kommt hier somit on the top.
Nein. Youth Bulges mit ihren gewalttätigen Folgen enstehen dort, wo a) eine zentralisierte Instanz die biologische Reproduktion der Individuen gegen deren eigene Interessen reguliert (i.d.R. durch Verbot von Geburtenkontrolle) und die Frauen so dazu zwingt, mehr Kinder in die Welt zu setzen, als sie aus eigenem Interesse dazu bereit wären; und b) der so geschaffene männliche Nachwuchs zwar ernährt und ausgebildet wird, aber keine gewaltfreie produktive gesellschaftliche Aufgabe bekommt bzw. finden kann.
Youth Bulges sind also ein staatliches Phänomen und auch in der Antike zu beobachten (mit den bekannten Folgen wie Eroberungsfeldzügen etc.). Da staatliche Herrschaft historisch zuerst religiös legitimiert wurde, wundert es kaum, daß Religionen wie Christentum und Islam generell eine pronatalistische Ideologie in sich tragen, anstatt zu individueller Vernunft in Bezug auf die Produktion und Aufzucht von Nachwuchs anzuleiten.
Relativ friedlich lebende Stammesgesellschaften scheinen sich in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung um das Reproduktionsniveau herum einzupendeln (ca. 2,1 Kinder pro Frauenleben) und damit Youth Bulges zu vermeiden. Ob Stammesgesellschaften im Kriegszustand mit anderen Stämmen dies beibehalten, weiß ich nicht - wäre herauszufinden.
Vielleicht noch einige generelle Gedanken - weniger an Dich, als ans Forum allgemein gerichtet:
Einmal einen unvoreingenommenen"demographischen" Blickwinkel einzunehmen, (einige Links dazu in meinem <a href ="http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/361091.htm">vorigen Posting</a> in diesem Thread) führt meiner Meinung nach doch zu recht nüchternen und aufschlußreichen Einsichten und würde diesem Forum in Bezug auf eine realistischere Beurteilung der gegenwärtigen Lage vielleicht ganz gut tun.
Daß hier viele Leute gute Gründe haben, auf einen solchen realistischen Blick verzichten zu wollen, ist mir klar... es gibt schließlich Theorien, die es erlauben, sich (oberflächlich und kurzfristig) wesentlich besser und"schlauer" zu fühlen... und wohl nicht zuletzt deshalb derzeit so populär sind:-)
Gruß
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