- Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Vanitas, 06.12.2006, 15:11
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - weissgarnix, 06.12.2006, 15:44
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Vanitas, 06.12.2006, 18:08
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Plutarch, 06.12.2006, 22:14
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Oldy, 07.12.2006, 01:02
- @Oldy - Plutarch, 07.12.2006, 09:16
- Re: @Oldy - Oldy, 08.12.2006, 08:33
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - sensortimecom, 07.12.2006, 10:04
- @Oldy - Plutarch, 07.12.2006, 09:16
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Oldy, 07.12.2006, 01:02
- aha, was ist denn eigentlich M3??? Re: Wer es noch nicht weiß: - weissgarnix, 07.12.2006, 11:23
- Re: aha, was ist denn eigentlich M3??? / Auf die Antworten bin ich gespannt... - - Elli -, 07.12.2006, 11:50
- Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie sehe das soooo... *g* - Vanitas, 07.12.2006, 17:34
- Re: Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie sehe das soooo... *g* - weissgarnix, 08.12.2006, 10:22
- übrigens nochwas...Re: Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie... - weissgarnix, 08.12.2006, 11:16
- Re: auch nochwas nicht ganz Systemkonformes.... - Vanitas, 08.12.2006, 18:03
- übrigens nochwas...Re: Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie... - weissgarnix, 08.12.2006, 11:16
- Re: Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie sehe das soooo... *g* - weissgarnix, 08.12.2006, 10:22
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Plutarch, 06.12.2006, 22:14
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - Vanitas, 06.12.2006, 18:08
- Die AOKs sind auch fast alle pleite - LenzHannover, 06.12.2006, 15:52
- Die AOK Hannover scheint Geld übrig zu haben... - LenzHannover, 03.01.2007, 02:12
- Re: Wer es noch nicht weiß: Die USA sind bankrott! (-; - weissgarnix, 06.12.2006, 15:44
Also, ich als BS-Poster und absoluter Finanzlaie sehe das soooo... *g*
-->Hi, weißgarnix,
danke erst mal für Deine umfangreichen Ausführungen zum Thema Geldmengen, war sehr lehrreich für mich.
Dass die Ausweitung der Kreditvergabe (und äquivalent dazu der Verschuldung) Grundlage des Geldmengenwachstums ist, darüber sind wir uns einig. Dass allerdings nur die Geschäftsbanken, den widerstrebenden Schuldopfern mit vorgehaltener Pistole neue Kredite aufnötigend, die Geldmenge steigern können, ist mir neu.
Am Anfang steht doch immer eine Staatsverschuldung durch Ausgabe neuer Staatsanleihen, bei möglichst moderaten Zinssätzen. Geschäftsbanken kaufen solche Anleihen (auch über Kundengelder), und erzeugen über das Minimalreserve-Prinzip bis zu neunmal so hohe zusätzliche Kredite (und Schulden) aus 'thin air', gut, die müssen erst mal nachgefragt werden. Man muss halt die dazu passende Spekulationsbubble erzeugen, Aktien, Immos, sonstige Assets. Damit spiegelt die M3-Geldmenge, in der nach US-Definition ja die Staatsanleihen mit enthalten sind, doch auch einigermaßen genau den Grad der Staatsverschuldung wider, die am Anfang der Kreditexpansion stand.
Die USA bezahlen ihre Importe neben Cash für Rohöl ja auch mit US-Anleihen, die nicht nur die FED zum Gelddrucken braucht, sondern z.B. auch China und Japan"gern" entgegennehmen und inflationieren also damit die M3-Geldmenge. Solange diese Länder ihre horrenden Treasury-Bond-Bestände nicht in Dollars monetisieren und diese dann auf den Markt werfen, geht alles gut.
Übrigens war dem 1929er-Crash gerade eine solche durch Anleihenwachstum induzierte Kreditexpansion mit niedrigen Zinsen vorangegangen. Hintergrund war die gewünschte Transferierung großer Goldbestände aus den USA nach London. Dann wurde Anfang '29 durch eine Diskontsatzerhöhung auf 6% die FED-Politik des leichten Geldes abrupt geändert und Kredite, die z.B. zu spekulativen Zwecken am Aktienmarkt beansprucht worden waren, wurden fällig gestellt. Dieses rasche Eindampfen der Kreditmenge und damit auch Geldmenge brach der US-Wirtschaft letztlich das Genick.
Also kann die FED durch ihre Zinspolitik beinahe wie der Herrgott die Kredit/Geldmenge plastisch formen, frei nach Gusto und pol. Konzept, das dahinter steckt. Oder mein ich das bloß jetzt? *g*
Übrigens, die aktuelle FED-Zinslatte in den USA liegt bei 5,25%, zwar nicht unbedingt ein Hochzins, aber schon signifikant höher als im Euroraum.
Das waren jetzt nur so Paar Gedankensplitter, ich bin nicht der Hardcore-Finanzcrack, wie Du ja siehst, aber ich lerne gerne dazu.
Gruß Vanitas
>>Sicher ist das nicht merkwürdig, solange das US-Schatzamt über die FED das Betriebsmittel Dollar in beinahe beliebigem Umfang in den Geldkreislauf einschleusen kann und es noch genügend Abnehmer und Vertrauen in der Welt für den Dollar gibt. Wenn das so anhält, kann der Betrug noch eine ganze Weile so weiter laufen, klar.<i/>
>verstehe noch immer nicht, was das mit M3 zu tun haben soll, und ob die jetzt veröffentlicht wird oder nicht. M3 bestand bekanntlich zum weitaus überwiegenden Teil aus M2 plus Geldmarktanlagen über $100K. Der $-Bestand bei ausländischen Banken war zugegebenermaßen auch noch von Bedeutung, entwickelte sich aber relativ stetig. um ehrlich zu sein verstehe ich nicht, was der"angebliche Betrug" überhaupt mit"Geldmengen" zu tun haben soll, weil:
>wie in diesem Forum schon 9999x erläutert, tut sich in keinem Geldmengenaggregat auch nur Pups ohne dass irgendeine Bank einen neuen Kredit vergibt. Und wie vergibt eine Bank einen Kredit? Genau: in dem einer kömmt und einen Kredit nachfragt... das ist der allereinzige Weg. Worin besteht also nun der Betrug?
>>Mag sein, dass die dicken Fische, die an Land gezogen werden, mit Aktienpaketen, Dollarschuldverschreibungen oder sonstigen schuldbelasteten Titeln bezahlt werden (können), im Endeffekt schaut ein reeller Deal Sachwert gegen Sachwert anders aus, z.B. in der Art, wie die USA selber ihre Rüstungsgüter an Russland im WKII geliefert haben, gegen pures Gold nämlich. OK, ist nicht mehr zeitgemäß, aber umgekehrt doch symptomatisch, dass die USA ihre eigene Währung offenbar nur ungern wieder in großem Stil in Empfang nehmen und diese lieber ungebremst weiter inflationieren, um ihr Außenbilanzdefizit zu finanzieren.<i/>
>Das ist natürlich totaler B/S. Nichts wird mit"Aktienpaketen" oder"sonstigen Schuldverschreibungen" bezahlt, sondern alles mit realen Giraldollars, aka"Cash". Und um nochmals auf das oben gesagte zurückzukommen: wenn ein PE-Player oder wer auch immer für seine US$-Einkäufe nicht zusätzliche Kredite aus dem Bankensystem beansprucht, dann tut sich da geldmengentechnisch schlicht gar nix. Eventuell hast du eine Umschichtung zwischen den einzelnen Geldaggregaten, aber das war's. Könnte mir vorstellen, dass das übrigens einer der Gründe für das Ansteigen von M3 war, i.e. dass US-Sichteinlagen auf Eurodollar-Guthaben umgeschichtet wurden (über den Umweg von $-denominierten PE-Investitionen in Europa).
>Und wenn die USA wirklich nicht daran interessiert wären, US-dollars im Land zu haben, dann frage ich mich, warum sie in 2005 praktisch alle größeren US-Corporations per Steuerfreistellung dazu aufgefordert haben, ihre ausländischen Dollarguthaben nach USA zurückzutransferieren, was dann bekanntlich im Ausmaß mehrere Trilliarden auch stattgefunden hat???
>>Beides, die reale Kreditmenge wird inflationiert, die kurzfristig verfügbare Geldmenge eingefroren oder verknappt. Wenn die FED durch ihre begonnene Hochzinspolitik die zinsvariablen Hypothekenkredite einsammelt (z.B. über Fannie Mae- oder Freddie Mac-Abtretungen notleidender Kredite) oder gar Treasury-Bonds monetisiert, kommt die deflationäre Geldverknappung in ihre kritische Selbstbeschleunugungsphase wie 1929. Aber da gab es noch eine solide Golddeckung des Dollars von 20$/Unze im Hintergrund. Der Dollar blieb damit die ganze Depressionsphase sehr werthaltig und dies war nicht nur auf reine Vertrauensbasis beschränkt.
>also erstens: welche"Hochzinspolitik" meinst du denn? Soweit mir bekannt, ist die Realverzinsung in USA noch immer irgendwo bei 2%, das klingt mir aber nicht nach"Hochzinspolitik"...
>und wie bitte schön wird denn eine"Kreditmenge inflationiert"??? das würde mich ja mal brennend interessieren... stehen da die Sheriffs mit gezogener Knarre vorm Kunden am Bankschalter und rufen"du nimmst jetzt diesen Kredit auf, oder es knallt?"... vermutlich läuft es doch genau andersrum, oder? die Kredite werden zunächst nachgefragt, oder auch nicht, und sie werden gewährt oder auch nicht. Für beides gibt es Faktoren und Rahmenbedingungen, und zugegebenermaßen wurden letztere (i.e. die Kriterien der Kreditvergabe) in den letzten Jahren etwas lax gehandhabt. Aber trotzdem muß jeder Kredit, der gegeben wird, zunächst mal von irgendjemand nachgefragt worden sein.
>und was nun die"Verknappung der Liquidität" im Kontext von 1929ff betrifft: erkläre mir doch mal bitte, wie bei einer überproportional wachsenden M3 (vor allem wegen der darin enthaltenen Terminanlagen über $100K), es zu einer Liquiditätskrise à la 1929 kommen kann? Wenn du eine größere Rechnung bezahlen mußt und nicht genügend auf deinem Girokonto hast, wohl aber eine größere Position in Termingeld, was machst du dann? Genau: du löst das Termingeld auf und schichtest so um von M3 (bzw M2) nach M1. Was soll daran problematisch sein, auch im aggregierten Makro-Kontext? Wenn alle gleichzeitig losstürmen und das machen, dann kann es natürlich auf den asset-Märkten hinter den"Geldmarktanlagen" kurzfristig ein wenig turbulent werden (i.e. den kurzfristigen T-Bonds), aber was soll da sonst groß passieren? Zumal es in USA noch immer Einen gibt, der T-Bonds jederzeit zum Nominale ankaufen kann und wird (in Japan übrigens auch, wenn ich dottore da jüngst richtig verstanden habe).
>die"kritische Selbstbeschleunigungsphase" kann ich mir in diesem Umfeld echt nur sehr schwer vorstellen, oder, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht.
>>Wenn am Schluss, katalysiert durch globale pol. Krisen und weltweiten Vertrauensverlust in die wirtsch./pol. Stärke der USA der Dollar-Schuldenturm zusammenkracht, mündet das natürlich in eine dramatische Hyperinflation, wenn die Dollar-Buchgeldbestände schnell noch alle materialisiert werden sollen.
>vermutlich eher das Gegenteil, aber da hat wohl jeder seine eigene Meinung."Globale Krisen" waren aber meines Wissens noch nie von Hyperinflation begleitet, sondern regelmäßig durch Deflationen, aufgrund eines Zusammenbruchs der hinter der"Liquidität" stehenden Kreditmenge und ihrer Kollateralien.
>>Nach (unbestätigten) Meldungen im I-Net druckt die FED seit geraumer Zeit ja schon gewaltige Mengen Dollars für diesen Fall, welchen aufgedruckten Wert die dann haben, da kann man nur mutmaßen. Naja, wenn Heli-Ben sie dann runterwirft, weiß man mehr.
>Die Betonung liegt wohl auf"unbestätigt"... und wie Bernanke seine Anti-Deflationswaffe unters Volk bringt, hat er schon vor Jahren mal erklärt... der Helikopter hat wohl ausgedient.
>
>>Also ich sehe das gegenwärtige Geldmengen-Szenario als eindeutiges Indiz für eine betrügerische Bankrottverschleppung, die nur einer solch waffenstarrenden Weltführungsmacht wie den USA möglich ist.
>OK, und hier müssen wir leider ein wenig technisch werden. Weisst du, was ein Bankrott ist?..."seinen Schulden bei Fälligkeit nicht mehr nachkommen können"... das tun die USA aber seit Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten. Im großen Unterschied zu fast allen anderen Ländern dieses Planeten, wohlgemerkt, mit Ausnahme vielleicht der Schweiz und einer handvoll anderen. Worin besteht also nochmal der Bankrottvorwurf gegen die USA?
>Darum war meine naive Frage u.a.: Wie lange noch?
>die Frage ist nicht naiv, hat aber mit"Bankrottverschleppung" wenig zu tun. die Antwort kennt wohl leider nur der liebe Gott... und noch ein paar Auserwählte, die darüber ganz schlaue Bücher schreiben, dabei aber leider auch nie zumselben Schluß kommen.
>>Gruß Vanitas

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