- Herrschaft, Schatzkammer und Zentralbank - Student, 27.06.2007, 16:14
- Re: Herrschaft, Schatzkammer und Zentralbank / Sacrafix - Student, 27.06.2007, 16:29
- s. dazu G. F. Knapp 1905/1923 - Panzerknacker, 27.06.2007, 22:55
- Re: s. dazu G. F. Knapp 1905/1923 - Holmes, 28.06.2007, 00:41
- Re: s. dazu G. F. Knapp 1905/1923 - Student, 28.06.2007, 08:03
- Re: Herrschaft, Schatzkammer und Zentralbank - dottore, 28.06.2007, 16:46
- Re: Herrschaft, Schatzkammer und Zentralbank - prinz_eisenherz, 29.06.2007, 09:11
- Re: Herrschaft, Schatzkammer und Zentralbank - Student, 29.06.2007, 09:54
Re: s. dazu G. F. Knapp 1905/1923
-->Moin Panzerknacker!
>>- Geld ist, was die Herrschaft als Zwangsabgabe fordert. (Dottore)
>>- Um etwas fordern zu können, muß die Herrschaft das Geforderte definieren.
>Das ist ein alter Hut:
Nix gegen alte Hüte, die werden manchmal wieder hochmodern.
>Georg Friedrich Knapp, Staatliche Theorie des Geldes, 4. Aufl.
>S.32:
>"Der Staat ist es, der... aus diesen oder jenen Gründen erklärt, daß die Eigenschaft, Zahlungsmittel [Zahlmarke, Mark] zu sein, an bestimmten gezeichneten Stücken als solchen hafte, und nicht am Stoff der Stücke. Er schafft also diesen Tatbestand, den er kraft seiner Gerichtsherrlichkeit [Macht] aufrecht hält, mögen die Leute sagen, was sie wollen."
"Zahlungsmittel (Zahlmarke, Mark)" ist etwas nur bezüglich Forderungen, die auf dieses Zahlungsmittel (Zahlmarke, Mark) lauten.
Ein Zahlungsmittel schlechthin gibt es nicht. Als Schlagwort kann man sagen:
Die Forderung definiert das Zahlungsmittel.
Wenn ich Rheingold schuldig bin, wenn jemand eine gegen mich gerichtete Forderung, lautend auf Rheingold hält, dann kann ich mich mit Rheingold prima entschulden, dann ist Rheingold das Zahlungsmittel.
>(Nebenbei: Es folgen Ausführungen über die Unmöglichkeit von Staatsgeld in einer Währungsunion souveräner Staaten.)
>Ab S.36 zeigt Knapp, daß der Sinn, ein solches autoritatives, chartales, intrinsisch wertloses, Zahlungsmittel zu besitzen, nur darin besteht, seine Schulden damit tilgen zu können.
Ob G.F. Knapp die"Sache mit dem Wert" richtig verstanden hat, weiß ich nicht, dazu müßte ich mehr von ihm lesen. Was soll"wertlos" heißen? In Beziehung zu was?
Einhundert Taler sind immer einhundert Taler wert, wenn ich in diesen Talern bewerte. (Dabei ist das"in diesen" höchst bedeutsam, bei Mehrfach-Definitionen muß man da höllisch aufpassen.)
Der Sinn besteht keineswegs (nur) darin, Schulden zu tilgen.
Laß doch Schulden Schulden sein
und schenk' Dir ein
den nächsten Wein.
Also, welchen Sinn hat es, seine Schulden überhaupt zu tilgen?
Sanktionsvermeidung ist der Sinn, hat Knapp das sauber herausgearbeitet?
>S. 123:... indem er [der Staat] regiminal erklärt: die Noten der und der Bank [seiner eigenen Zentralbank] werden an den Staatskassen in Zahlung genommen; dies ist die staatliche Akzeptation."
Um was für"Noten" handelt es sich? Hat Knapp das sauber herausgearbeitet?
Handelt es sich um Inhaberpapiere/Schuldseine einer (Zentral-)bank?
Eine solche (Zentral-)bank kann prachtvoll illiquide werden, nämlich in dem"Ding", welches man für seine Noten fälligstellen kann.
Die FED gäbe es vermutlich in der heutigen Form längst nicht mehr, hätte der Nixon Richard nicht gewisse Entscheidungen getroffen und verkündet und durchgesetzt.
Besten Dank und lieben Gruß
Hardy
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