- Oldystunde - wie gewohnt. - Oldy, 21.02.2001, 06:27
- Re: Oldystunde - wie gewohnt. - dottore, 21.02.2001, 10:42
- Re: Geld als Wertaufbewahrungsmittel - Baldur der Ketzer, 21.02.2001, 12:41
- Re: Geld als Wertaufbewahrungsmittel - Oldy, 21.02.2001, 16:39
- Re: Geld als Wertaufbewahrungsmittel - jefra, 21.02.2001, 19:07
- Re: Geld als Wertaufbewahrungsmittel - Oldy, 21.02.2001, 16:39
- Re: Geld als Wertaufbewahrungsmittel - Baldur der Ketzer, 21.02.2001, 12:41
- Re: Oldystunde - wie gewohnt. - dottore, 21.02.2001, 10:42
Re: Oldystunde - wie gewohnt.
Ahc Oldy,
eines Deiner schönsten Poeme.
Nun möchte ich Mal zu Wörgl querfragen:
Wogegen hat denn der großartige Bürgermeister sein Schwundgeld ausgegeben? Er hat es drucken lassen, dann lag es in seiner Gemeindekasse - und dann?
Und wenn er damit seine tüchtigen Gemeindearbeiter bezahlt hat, dann ist das ohnehin kein Novum. Denn es gibt in der Geschichte dutzende von Beispielen, wo Unternehmen (auch eine Gemeinde ist ein Unternehmen) ihre Arbeiter mit"eigenem" Geld bezahlt haben, vgl. bloß die gigantische"Token"-Wirtschaft, die sich in England entwickelt hatte.
Worin ist der Unterschied zwischen einem Token und einem Wörgl-Schein? Nur, dass letzterer an Wert verlor?
Und wenn das Schwundgeld jederzeit wieder in Schillinge umzutauschen war - wie sind denn diese Schillinge auf die Welt gekommen? Lag ihnen vielleicht ein Kreditakt zugrunde, mit Rediskont der Natbk.?
>Na, ja, vielleicht ist es wirklich so, daß man bei großen Summen den Überblick verliert und darum will ich wieder die Geschichte von Wörgl aufwärmen. Da war doch diese Geldmenge von 5,293 Schilling wert an Arbeitswertscheinen. Die blieben auf dem Markt und verschwanden nicht. Genau nachgewiesen wurden damit 24 mal ihr Wert an Investitionen der Gemeinde bezahlt. Das allein war eine dreimal so schnelle Geldbewegung als zu dieser Zeit sich das Nationalbankgeld bewegte.
Typisch für eine klassische Doppelwährung, wie in Rom der späten Cäsaren! Das Gold blieb rein und unverändert (= Nationalbankgeld), das Silber wurde laufend entwertet (= Schwundgeld), weil immer mehr Kupfer beigemengt wurde. Das Gold wurde behalten und gebunkert. Das Silbergeld (zum Schluss die sog."Folles") gab jeder so schnell wie möglich aus. Wobei nicht das Geld umlief, sondern die Leute liefen, die die laufend mieser werdenden Silbermünzen ausgeben wollten.
SOOO neu und sensationell ist Wörgl also eben auch leider nicht!
>Selbst bei unseren heutigen Geld, welches in weit höheren Maß als bevorzugtes Wertaufbewahrungsmittel verwendet wird,
Das wäre mir völlig neu. Ich habe noch nie jemand erlebt, der Geld"aufbewahrt" hätte - und die Oma, die so was unterm Kopfkissen macht, ist ein Märchen.
>ist eine mehrfache Verwendung als Zahlungsmittel die Regel
Ja"Zahlungsmittel" - eben weil es z u v o r einen Zahlungsgrund gegeben haben muss, z.B. einen Kaufvertrag.
>und ob die EINMALIGE Ausgabe wie auch immer geschieht ist zwar nicht bedeutungslos aber nicht von so ausschlaggebender Bedeutung. Zu viel Geld, gegen welche Sicherheiten auch immer herausgegeben wirkt inflationär.
Nur wenn die Sicherheiten sich entwerten (also das"Geld" übrig bleibt und nicht in dem Moment eingezogen wird, Notenbank bucht aus, in dem die Sicherheit platzt, bzw. in sie oder ihre Erträge nicht vollstreckt werden kann).
>Ja, auch Freigeld würde in hohen Ausmaß inflationär wirken,
>wenn seine Menge nicht beschränkt wird.
Da sind wir beide absolut d'accord.
Und jetzt beginnt die Arie: W i e beschränken?
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center>
gesamter Thread: