- @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - I_have_a_dream, 09.03.2001, 07:41
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - nereus, 09.03.2001, 08:35
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - I_have_a_dream, 09.03.2001, 12:56
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - nereus, 09.03.2001, 13:46
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - I_have_a_dream, 09.03.2001, 14:23
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - nereus, 09.03.2001, 16:01
- Gelddiebstahl oder Papierdiebstahl? - dottore, 09.03.2001, 16:17
- Re: Gelddiebstahl oder Papierdiebstahl? / Das war klasse und lehrreich! (owT) - JüKü, 09.03.2001, 17:35
- Re: Gelddiebstahl oder Papierdiebstahl? - Oldy, 09.03.2001, 19:16
- Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt: - dottore, 09.03.2001, 21:18
- Re: Wo der kleine Moritz das mit dem"Geld" nicht begreifen kann - Baldur der Ketzer, 09.03.2001, 21:45
- Re: Wo der kleine Moritz das mit dem"Geld" nicht begreifen kann - nereus, 10.03.2001, 10:58
- Re: Wo der kleine Moritz das mit dem"Geld" nicht begreifen kann - dottore, 10.03.2001, 11:43
- Re: ich denke, langsam blick ich durch - DANKE! na, eins noch: - Baldur der Ketzer, 10.03.2001, 13:49
- Re: Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt: - Oldy, 10.03.2001, 00:03
- also ich hab mich amüsiert - take it easy:) (owT) - PuppetMaster, 10.03.2001, 00:22
- Re: Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt: - dottore, 10.03.2001, 12:07
- Re: Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt: /!!!!!!! - JüKü, 10.03.2001, 00:59
- Re: Wie sich der kleine Moritz das.. so vorstellt - Meilenstein!! - nereus, 10.03.2001, 11:03
- Re: Wie sich der kleine Moritz das.. so vorstellt - Meilenstein!! - dottore, 10.03.2001, 12:33
- Re: Zurück zu Moritz und der Geschichte im Gemeindehaus - wasil, 10.03.2001, 20:15
- Re: Wo der kleine Moritz das mit dem"Geld" nicht begreifen kann - Baldur der Ketzer, 09.03.2001, 21:45
- Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt: - dottore, 09.03.2001, 21:18
- Re: Gelddiebstahl oder Papierdiebstahl? - I_have_a_dream, 09.03.2001, 21:37
- Re: Gelddiebstahl oder Papierdiebstahl? - an Ihad - nereus, 12.03.2001, 08:23
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - JüKü, 09.03.2001, 14:39
- Geld & Kapital... - Ecki1, 09.03.2001, 20:22
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - I_have_a_dream, 09.03.2001, 14:23
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - nereus, 09.03.2001, 13:46
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - I_have_a_dream, 09.03.2001, 12:56
- Re: @Nereus gehoert noch zu gestern Abend - Geld - Giro usw. - nereus, 09.03.2001, 08:35
Wie sich der kleine Moritz das mit dem"Geld" so vorstellt:
Das also schrieb der Oldy:
>Da ich hier einige Male erwähnt wurde, ein kleiner Beitrag,
> wo das gehortete Bargeld ist. Aber vorausbemerkt: wirksames
>Geld ist nicht Geld allein sondern muß Geld mal Umlauf sein.
>Also G x U. Geld allein ist ein totes Stück Papier solange
>es in einem Sparstrumpf steckt.Wer das nicht sieht, kann
>Tonnen von Papier verschmieren und doch nie das Wesen des Geldes
>erfassen. Also:
>Das „gehortete“ Bargeld.
>Da ich bisher die immer wieder kehrende Frage danach, wo das gehortete Geld eigentlich sei, als provokante und dumme Frage ansah, habe ich sie nie beantwortet. Nun sehe ich aber ein, daß es keine dummen Fragen gibt und werde sie so gut wie möglich beantworten. Dazu muß ich leider etwas weiter ausholen, weil ich ja die Frage auch für die beantworten will, deren wirtschaftliches Verständnis sehr mangelhaft ist.
>Bekannterweise kann Bargeld eine Umschlaghäufigkeit von 0 haben, wenn es eben irgendwo für ein Jahr liegt und dabei ist es gleichgültig ob das im Sparstrumpf oder einem Tresor ist.
____________
So, und nun wollen wir ihm gerne antworten (das Übliche von wegen Wörgl und Suuupi-Umlauftempo kann im O-Text nachgelesen werden, war ja sowieso bekannt):
Also, zunächst Mal Dankesehr! Und schön, dass Du uns mit Deinem großen Verständnis von und für Wirtschaft endlich auf die Sprünge helfen willst.
Nehmen wir jetzt Mal nicht Deinen einzelnen Schein, der jederzeit irgendwo liegen geblieben sein kann oder sogar verloren und nicht mehr wieder gefunden wurde, sondern nehmen wir jetzt einfach Mal alles Bargeld. Das ist auch viel einfacher darzustellen und dann hoffentlich endlich zu verstehen.
Was passiert also, wenn alles (!) Bargeld ein Jahr lang liegen bleibt, also ein Jahr lang gehortet wird?
Niemand komme mit dem Argument daher, alles würde ja nicht gehortet. Denn wenn ein Schein gehortet werden kann, könnten es auch alle anderen und es ist jederzeit möglich sich das vorzustellen. Dazu benötigt man nicht mehr Phantasie als sich vorzustellen, dass es heute noch jemand gibt, der sein Bargeld zu Hause unter der Matratze hat, gell?
Wenn alles Bargeld also gehortet wird, dann wird die Notenbank, die das jeweilige Bargeld immer nur für drei Monate (!!!) ausgibt (es wird normalerweise revolvierend prolongiert) spätestens nach drei Monaten feststellen, dass das bei ihr vor drei Monaten beschaffte Bargeld komischerweise nicht zu ihr zurückgekehrt ist.
Da die Notenbank das Bargeld aber lt. Vertrag mit den Einlieferern der Sicherheiten, die für die Bargeldausgabe hinterlegt wurden, zurückfordern kann und selbstverständlich zurückfordern wird, stellt sie also spätestens nach drei Monaten alle (!) diese Sicherheiten fällig, z.B. alle bei ihr liegenden Wechsel usw.
Was passiert jetzt? Die Wechselschuldner (und die Banken, die quer geschrieben haben) müssen nun um alles in der Welt an die Banknoten kommen, die"gehortet" wurden. Die brauchen sie auch nur ganz kurz, um sie bei der Notenbank vorbei zu tragen. Anschließend können sie sich selbstverständlich mit neuen Wechseln usw. wieder neues Bargeld zu den bekannten Notenbankkonditionen (Rediskontsatz usw.) abholen.
Doch an diesem Tag muss es leider sein: Alle Banknoten marsch, marsch zurück in die Notenbank.
Aber das Bargeld will nicht. Es bleibt und bleibt im Sparstrumpf. Was machen also die Wechselschuldner, Banken usw.? HILFE!
Sie werden die Zinsen für kurzfristiges Überlassen des Bargeldes nur für diesen einen Tag immer schneller immer stärker anheben. Erst 10 Prozent, dann 100 %, dann 1000 %, dann 10.000 % usw. Wir kennen solche Geldmarktsätze durchaus, zuletzt für Tagesgeld in der Türkei.
Selbst der hartnäckigste Geldhorter sollte eigentlich zum Schluss weich werden, denn so schnell dafür, dass er sein Bargeld für einen Tag an die Bank gibt, reich zu werden, schafft er nie wieder.
Kommt dennoch (!) nicht das Bargeld aus dem Sparstrumpf, weil es sich um keinen Zinssatz der Welt schert, was dann?
Dann gehen die betreffenden Schuldner mit absoluter Garantie pleite. ALLE! Geplatzte Wechsel usw., das kennst Du als Geschäftsmann ja bestens.
Und jetzt machen wir aus dem"einen" Tag"jeden" Tag und teilen spasseshalber die 300 Milliarden umlaufenden Banknoten der Buba auf, dann sind es pro Monat 100 Milliarden und pro Tag so um die 5 Milliarden (20 Buba-Arbeitstage). Aber die 5 Milliarden müssen ZURÜCK! Husch, husch, wieder ins Nestchen der Notenbank, wo sie vor jeweils 3 Monaten geschlüpft waren.
Die Leute mit der Bargeldhortungs-Vorstellung, die schon manische Züge anzunehmen droht, wollen einfach nicht sehen, dass zwar ein (!) Schein oder auch mehrere Scheine ziemlich lange physisch existieren können, dann müssen aber in der Höhe, in der der oder die Scheine permanent"gehortet" bleiben, entsprechend neue Sicherheiten (also Schulden bzw. Schuldkontrakte) bei der Notenbank hinterlegt werden, damit entsprechend neues Bargeld bei der Notenbank besorgt werden kann, womit die Schuldner dann das fehlende, weil gehortete Bargeld ersetzen und husch, husch in die Notenbank zurücktragen können.
Notfalls den einen Schein bei"Auszahlungen" abholen und gleich - da er fällig ist - am gegenüber liegenden Schalter"Einzahlungen" wieder abgeben. In drei Monaten müssen sie freilich den bei Auszahlungen" abgeholten Schein wieder zu"Einzahlungen" tragen, usw.. (Ich kenne jede Menge LZBs von INNEN - genau so geht's da zu, nur halt a bisserl moderner jetzt, weil mit Computern und so).
Dieses und nichts anderes ist das tägliche wirkliche Geschäft mit dem Geld, mit der Bundesbank und von jenen, die sich bei ihr - immer nur für drei Monate, jeweils vom Einreichungstag an gerechnet - Geld besorgen.
Weil dieser Prozess jeden Tag aufs Neue abläuft und permanent revolvierend, sieht es so aus (aber es sieht nur so aus, mein Lieber!), als sei Bargeld als solches und das obendrein noch für immer (!) in der Welt und würde dann"fehlen", wenn es gehortet wird.
Diese Vorstellung ist eben die einer"Geldmenge" (die sozusagen permanent vorhanden ist wie irgendeine Beton- oder Wassermenge) und diese Vorstellung hat mit der Wirklichkeit unseres Geldsystems nichts, aber auch gar nichts gemeinsam! Nicht das Allergeringste!
Sie ist komplett falsch und für mich, als jemand, der lange genug bei Banken und auf Börsen gearbeitet hat, im Grunde genommen - kindisch.
So stellt sich der kleine Moritz vielleicht die Sache mit dem Geld und den Banknoten vor, aber hier im Board sitzen Erwachsene und überdies Profis in allen Belangen der Geld-, Börsen- und sonstigen Finanzgeschäfte.
Fehlen - um an Obigem anzuschließen - die zusätzlichen Schuldkontrakte, z.B. weil bei um sich greifender Geschäftsstille überhaupt keine neuen Kredite mehr eingegangen werden (Bonitätsprobleme usw., überdies ist Kreditnehmen freiwillig, zumal für jene, die keinen brauchen, haha), kommt es ebenfalls in Höhe der Summe, die die gehorteten Banknoten ausmachen, zu entsprechenden Bankrotten der Privatwirtschaft - und je nachdem, wieviel von den Aktiva der Notenbank betroffen sind, möglicherweise auch der Notenbank.
Auch Notenbanken können selbstverständlich pleite gehen. Oh, Wunder, wie das? Na ganz einfach: Wenn alle ihr Bargeld ein Jahr lang horten, gehen alle Notenbanken der Welt selbstverständlich pleite! Weil ihre Aktivseiten schlicht und einfach verdampft sind.
Das weitere mit der"Umlaufgeschwindigkeit" und ähnlichem quasi-mechanischem Zeugs - so als seien da Maschinen und nicht Schuldverhältnisse zugange - kann sich jeder schlicht und einfach eigentlich schon hier sparen...
>Auf der anderen Seite kann es tausend mal und mehr im Jahr seinen Besitzer wechseln.
Ich schaffe es sogar tausend Mal am Tag, indem ich mich mit einem Freund in die Kneipe setze und wir schieben einen Hunderter immer hin und her. Jedesmal hat der"Besitzer" des Scheines gewechselt - egal übrigens, wer der Eigentümer ist.
>Die durchschnittliche Umlaufgeschwindigkeit bei normaler, nicht überhitzter Konjunktur d.h. in unseren jetzigen System bei etwa 3 % Inflation ist etwa 20 mal im Jahr.
Diese ganzen Berechnungen sind absolut fruchtlos, weil das"Umlaufen" eines Scheines überhaupt nichts sagt (siehe oben). Es geht in der Wirtschaft nicht um umlaufende Scheine, sondern einzig und allein um die Frage, ob ich als Schuldner einen solchen Schein erwische, damit ich ihn zur Abdeckung meiner Schulden verwenden kann.
Denn wäre ich nicht diesen Schein (oder viele gleich aussehende natürlich, wenn's geht) schuldig, bräuchte ich doch überhaupt keinen"Umlauf".
Gäbe es keine Schulden, die auf Erfüllung drängten, könnte Dein Bargeld bis zum jüngsten Tag gehortet werden - und niemand würde etwas davon merken. Und niemand würde vor allem darunter leiden. Absolut belanglos. Es wäre so egal wie das Sammeln von Briefmarken, die ich in meinem Garten einzementiert vergrabe. Und jemand findet sie nach zehntausend Jahren.
>Der Teil der Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit 0 ist klarerweise gehortet, aber auch der Teil der Geldmenge, welcher nicht optimal umläuft, was in etwa einen oder zwei Handwechsel während eines Tages bedeuten würde, ist für länger oder kürzer zurückgehalten oder anders ausgedrückt - gehortet.
"Optimal" - was soll denn das heißen? Optimal läuft eine Wirtschaft dann, wenn alle Fälligkeiten eingehalten werden. Nur darauf kommt es an: Wird am Payday bezahlt oder nicht? Was das Geld macht, ist vollständig wurscht.
So und nun zu meinem"optimalen" Beispiel.
Ich sage Mal das: Alle Deine Wörgler hätten nicht in ihren Geschäften gehockt und verzweifelt (da unter Druck) darauf gewartet, bis jemand kommt und ihnen Zahlungsmittel vorbeibringt, damit sie endlich aus dem Druck rauskommen, unter dem sie doch wegen ihrer Schulden, Vorfinanzierungen, wartenden Familien usw. gestanden haben - SONDERN sie hätten sich alle (!) am Abend im Gemeindehaus versammelt.
Dann wäre ich mit meinem Super-Geld gekommen. Und das wäre nur ein einziger (!)Schein gewesen, ein einziger! Sagen wir 10 Schilling (das mit dem Wechselgeld hätte ich mit Bierdeckeln erledigt). Dieser einzige 10-Schilling-Schein wäre sehr schön gestaltet gewesen, vielleicht sogar handbemalt.
Und dann hätte ich gesagt:"Leut, das ist euer neues Geld!" Ich bezahle damit dem Bäcker meine offene Rechnung von heute Morgen. Und der Bäcker hätte es sofort dem Müller weitergegeben und der dem Fleischer, der der Näherin, die dem Schuster, usw. usw. und blitzschnell wäre das Super-Wundergeld umgelaufen.
Einfach eine Waaaahnsinns-"Umlaufgeschwindigkeit". Zehntausendmal schneller als Du es so lieb für"Dein" Wörgl ausgerechnet hast, Oldy!
Und immer wieder und immer schneller, schließlich hatte ich ja auch gesagt: Nachher nehme ich den Schein wieder mit - oder das, was davon noch übrig ist. Denn der Schein war ja schon allein durch sein tausendfaches Hin und Her und Hin, usw. zum Schluss nur noch in Form eines Papierstumpens existent (also KLASSISCHES SOWIESO-SCHWUNDGELD).
Und dann hätte die Uhr 10mal geschlagen. Ich hätte gefragt: Noch jemand der den Wunderschein braucht? Und einstimmig wäre mir der Chor im Wörgler Gemeindehaus entgegen geschallt:"Nein, nein, alles ist bezahlt, alles!"
Und alle sind anschließend hoch zufrieden - weil eben schuldenfrei! endlich keine offenen Rechnungen mehr! - nach Hause gegangen. Schön, Oldy, was man alles mit"Geld" anstellen kann.
Was D U kannst, können W I R nämlich schon L A N G E!
Gruß
d.
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