- Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber - R.Deutsch, 06.06.2001, 12:04
- Re: Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber - Silber auch, na gut - nereus, 06.06.2001, 12:53
- Schuldgeld - Warengeld Welle - Teilchen - FlyingCondor, 06.06.2001, 13:24
- Re: Welle - Teilchen - Liated mi Lefuet, 06.06.2001, 20:56
- Re: Welle - Teilchen.. - Debi/Kredi-Konti, das kann doch nur der Liated sein - nereus, 06.06.2001, 21:33
- Re: Welle - Teilchen - Bald Hochzeit? - dottore, 07.06.2001, 12:43
- Re: Welle - Teilchen - Bald Hochzeit? - Liated mi Lefuet, 07.06.2001, 23:42
- Re: Welle - Teilchen - Liated mi Lefuet, 06.06.2001, 20:56
- Re: Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber - dottore, 06.06.2001, 13:52
- Re: Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber - Diogenes, 06.06.2001, 14:51
- Re: Tausch, Konsum, Sparen, Investition, Zins - dottore, 07.06.2001, 12:05
- Re: Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber - Diogenes, 06.06.2001, 14:51
Re: Nochmals Dattel, Feigen, Gerste und Silber
>Wenn der Verkäufer"real things" haben will, wozu will er die?
> Um diese zu konsumieren? Was will er dann mit Gold und Silber, wie konsumiert er diese? Bekommt er aber ein
> Zahlungsversprechen, welches er _jederzeit_ einlösen kann, so kann er den Zeitpunkt, wann er irgendein Gut
> konsumieren will, selbst bestimmen. Will er unmittelbar"real things", also etwas zum Konsumieren, dann ist er doch ein
> Käufer?
>
>Wie konsumiert man Gold und Silber? - indem man es ausgibt! (hat schon Kant kapiert, indem er schrieb: Geld (damals war Gold Geld!) ist das einzige Gut, das man nutzt, indem man sich seiner entledigt). So wie ein Mantel wärmt (das ist der Nutzen) so gibt Gold und Silber Tauschbereitschaft (das ist der Nutzen von Gold). Um den Nutzen des Mantels zu genießen muss man ihn anziehen. Um den Nutzen von Gold und Silber zu genießen, muss man es weggeben. Dieser Punkt ist wichtig, weil es eben letztlich doch Tausch ist (tut mir leid dottore) - ich tausche das Gut Mantel gegen das Gut Geld - den Nutzen Wärmespender gegen den Nutzen Tauschbreitschaft.
Meister, es geht doch nicht um den Tausch von etwas bereits Vorhandenem. Das ist absolut banal. Geschieht auf jeder Briefmarkentauschbörse.
Es geht um die Fragen: Wie kommen zusätzliche Mäntel daher und wie zusätzliches Gold? Wie kam der erste Mantel daher, bevor es Gold gegeben hat? Oder hat es als erstes Gold gegeben, und dann gab es Nachfrage nach diesem Gold - aber in was wurde es nachgefragt? In Gold? In Mänteln? Aber womit wurde dann die Mantelproduktion finanziert?
Vor allem: Wie wurde die Fabrikation des ersten Goldes finanziert? Selbst der Nugget-Finder muss in etwas bezahlt werden, während er Gold wäscht - oder? Und was will er mit dem ersten Nugget machen, wenn es noch keine Mäntel gab, da deren Produktion ja noch nicht vom Nuggets bezahlt sein konnte, weil die doch erst gefunden werden mussten.
Ich kann alles bereits Vorhandene mit allem bereits Vorhandenen"tauschen". Immer schön Ware gegen Ware. Wie kommt es aber - noch Mal - zu zusätzlicher Produktion? Dein Modell beschreibt eine absolut stationäre und ergo kontrahierende Wirtschaft, in der nur das bereits Vorhandene mit bereits Vorhandenem getauscht wird, zum Schluss wird auch der zerschlissenste Mantel noch gegen ein Goldstück getauscht.
Und alle haben Recht, die sagen Gold taugt nichts, weil man am Ende nichts mehr dafür kriegt - vielleicht noch einen Schluck Wasser plus ein Stück Brot (alt und schimmelig).
Von diesem Rondo: Gold wird gegen sich immer mehr veschlechternde Waren und gegen immer mehr verschlissenes Kapital getauscht, kann sich kein Wirtschaften ableiten. Um zu wirtschaften, muss ich Produktionszeit überbrücken, Klartext: Produktion vorfinanzieren.
Ich kann aber mit bereits vorhandenen Waren immer nur bereits vorhandene Waren tauschen. Wie aber kann ich noch nicht vorhandene Waren mit bereits vorhandenen Waren (Gold inkl.) finanzieren?. Beispiel Goldsucher. Er hat Gold gefunden und gibt es gegen die während des Fundvorgangs entstandenen Nahrungsmittel her. Zeit verstreicht...
Jetzt will er zusätzliche Nahrungsmittel"eintauschen" - aber womit? Sein"altes" Gold hat er bereits getauscht."Neues" Gold hat er noch nicht. Was macht er nun?
Auch der Nahrungsmittelproduzent, der ihm die Nuggets abgenommen hat, hat diese auch nicht mehr. Denn er hat dafür seine Lieferanten (Bauern, Bäcker, Wasserflaschenabfüller usw.) bezahlt. Was macht er nun?
So wandert Dein Goldtaler durch Tausch-Tausch-Tausch immer weiter. Aber er kann niemals zum Nugget-Sucher (also zu dem, der Deinen Tauschvorgang gestartet hat) zurück kehren, denn wer sollte den Nugget-Sucher dafür bezahlen, dass er Nuggets sucht?
Es ist der alte Denkfehler, dass in der Wirtschaft immer alles gleichzeitig passiert und alles gleichzeitig erscheint. Was aber leicht erkennbar nicht der Fall ist.
>Weiter schreibt Jochen:
> Meine Meinung: Wenn Geld eine umlauffähig gemachte Forderung ist, also etwas immaterielles, so wie Eigentum, dann
> kann Gold, Silber, irgendeine Ware niemals Geld (gilt) sein. Das, was verkonsumiert werden soll/kann/will, ist ja nicht
> das Geld, sprich das Brötchen, daß ich mir kaufe, ist kein Geld.
> Ein Grundbucheintrag ist auch nicht das Grundstück.
>Natürlich ist das Brötchen Geld - ich kann Kuchen dafür tauschen - aber ein sehr schlechtes Geld, weil die Tauschbereitschaft damit rasch verschwindet - das Brötchen verschimmelt. Es macht keinen Sinn, den Tausch auszublenden - Warengeld ist Tauschmittel und keine umlauffähig gemachte Forderung. Es gibt eben beides nebeneinander - Warengeld und Schuldgeld - warum können wir uns darauf nicht einigen?.
Können wir gern. Dann hören alle auf, zu wirtschaften und tauschen die jeweils noch vorhandenen Güter immer weiter, bis zum Schluß (siehe oben) alles verbraucht ist, was je produziert wurde, die schnell verderblichen Sachen zuerst. Am Schluß haben einige, die mit den haltbarsten, und ergo zuletzt noch tauschfähigen Waren, nachdem sie diese gegen Gold eingetauscht haben, eben dieses Gold. Und das war's.
Aus der Antike als"Midas-Effekt" bekannt.
Gruß
d.,
dem Du noch diverse Antworten auf frühere Postings schuldig bist.
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