- Re: Warengeld und Kreditgeld - Jochen, 12.07.2001, 09:50
- Re: Warengeld und Kreditgeld - R.Deutsch, 12.07.2001, 11:12
- Ist der Goldfranken der BIZ Warengeld oder Kreditgeld? - Ecki1, 12.07.2001, 11:31
- Re: Ist der Goldfranken der BIZ Warengeld oder Kreditgeld? - dottore, 12.07.2001, 17:14
- Re: Warengeld und Kreditgeld - Jochen, 12.07.2001, 11:37
- etwas"flüssig machen" - Ghandi, 12.07.2001, 12:53
- Re: etwas"flüssig machen" - geht nur mit Hilfe von KREDIT!!! W i c h t i g! - dottore, 12.07.2001, 16:50
- Re: etwas"flüssig machen" - geht nur mit Hilfe von KREDIT!!! W i c h t i g! - Jochen, 12.07.2001, 17:11
- ist heut der Tag der Mißverständnisse, Signore dottore?-) - Ghandi, 12.07.2001, 17:40
- Re: ist heut der Tag der Mißverständnisse, Signore dottore?-) - dottore, 12.07.2001, 20:07
- Re: etwas"flüssig machen" - geht nur mit Hilfe von KREDIT!!! W i c h t i g! - dottore, 12.07.2001, 16:50
- etwas"flüssig machen" - Ghandi, 12.07.2001, 12:53
- Ist der Goldfranken der BIZ Warengeld oder Kreditgeld? - Ecki1, 12.07.2001, 11:31
- Re: Warengeld und Kreditgeld - R.Deutsch, 12.07.2001, 11:12
Re: etwas"flüssig machen" - geht nur mit Hilfe von KREDIT!!! W i c h t i g!
>Hallo ihr zwei Streithähne ;-)
Und schon kommt der dritte daher:-)
>kann es sein, dass ihr heute etwas zu verkrampft diskutiert
>und a bisserl Wortklauberei betreibt?
>Diese Diskussion ist oft sehr spannend, leider aber
>manchmal abstrakt und das führt schon mal zu Mißverständissen.
Zu Mißverständnissen führen immer nur falsche Abstraktionen, z.B. die Abtraktion"Geld".
>Wie wär´s, wenn ihr das Thema von einer anderen
>Perspektive aus angehen würdet, z.B. so:
>In Deutschland gibt´s seit 1948 die olle"D"-Mark,
>und was davor war, ignorieren wir einfach mal.
Die"olle" Mark kam durch Staatsverschuldung in die Welt, bis heute bei der Buba als"Ausgleichsforderunng (an die öff. Hand verbucht). Zinssatz: 1 %. Schon allein das können wir nicht ignorieren. Schuld = Schuld und Zins = Zins.
>Gehen wir weiterhin davon aus, dass Gold und auch
>Immobilien zu diesem Zeitpunkt einfach DA sind,
Gold war da, Immobilien auch. Letztere kriegten bei der Währungsreform die alten Hypotheken nochmal draufgeknallt und Zwangshypotheken kamen on top. Bitte Stichwort"Lastenausgleich" (LAG) noch mal nachlesen. Aber das ist hier nicht so wichtig.
>gefördert und erbaut von fleißigen Uhrahnen und
>alles längst BEZAHLT mit irgendwelchem alten GELD,
>dass jetzt NICHT MEHR EXISTIERT und keinen Wert
>mehr hat.
>Eine Zäsur, okay?
Okay.
>Wenn ich also anno 1948 keine Einnahme-Quelle hatte,
>aber Gold, Land oder ein Haus besaß (als Eigentum),
>dann konnte ich nun wählen, welches davon ich
>FLÃœSSIG MACHEN wollte.
>Gold konnte ich verkaufen,
>Land verpachten oder verkaufen
>und mein Haus vermieten oder verkaufen.
>Trivial, aber richtig, oder?
Völlig richtig. Nur leider: Darum geht es ganz und gar nicht.
>Alle diese Vorgänge führten, direkt oder
>indirekt, zu neuer Geldschöpfung und haben
>so neue"D"-Mark in die Welt gesetzt.
>Stimmt´s?
<font color="FF0000">Nein. NIE und NIMMER! Nicht eine müde Mark kam so zusätzlich - als"neue D-Mark" in die Welt. Das wäre doch schon wieder Oldys Ringelpietz mit Anfassen. Durch Kaufen und Verkaufen mit Hilfe des immer gleichen Geldes kommt NIE neues Geld in die Welt!</font>
>Wo ist hier also der Unterschied zwischen
>Gold und einer Immobilie?
<font color="FF0000">Immobilie? So, jetzt der Beweis (wahre Geschichte!):
Ich saß am Tag der Währungsreform im Bus (Holzvergaser) von Garmisch, wo meine Mutter mit mir das"Kopfgeld" abgeholt hatte. Mehr als die damals 40 DM konnte niemand in der Tasche haben - nicht wahr?
Uns gegenüber saß ein Herr (Bauer offenbar) in besten Jahren. Er wollte, wie es wohl jedem damals ging, seine neuen Scheine nochmal sehen. Er griff in die Joppe und holte seine Brieftasche heraus.
Und Üüüüberaschung: Die war prallst gefüllt mit den neuen Scheinen, es müssen erheblich mehr als 2000 DM gewesen sein.
Wir staunten, staunten. Nachdem wir ausgestiegen waren, fragte ich meine Mutter:"Woher hat der Mann so viel Geld?" Mutter:"Weiß ich nicht."
Ich <i<weiß[/i] es inzwischen: Der Mann hatte nicht nur sein Kopfgeld abgeholt, sondern er war auch auf der Kreissparkasse gewesen und hatte sich gegen Beleihung seiner Grundstücke das viele Geld geholt.
Er hat NICHTS an NIEMANDEN verkauft! Was schon gar nicht gegangen wäre, da die Geschäfte an diesem Tag geschlossen waren, die Kreditinstitute aber nicht. Und wie hätte der Mann Tausende Mark Umsatz mit den armen Hascherln machen können, die schon froh waren, dass sie das neue Geld überhaupt erst einmal in Händen hatten.
Die Kreissparkasse hatte ihm einen KREDIT gegeben. Und sofort ausgezahlt. Denn Kreditvergabe ist bekanntlich IMMER das Geschäft eines"Kreditinstitut", weshalb es auch so heißt.</font>
Das bedeutet:
1. Schon die Vorstellung, es müsse immer erst Geld bei einer Bank eingezahlt werden, bevor sie es"verleihen" kann ist kompletter Unfug. Denn niemand von denen, die damals ihr Kopfgeld abgeholt hatten, hatte auch nur eine einzige müde Mark davon auf der Sparkasse eingezahlt!
2. Neues Geld (in diesem Fall zusätzlich zu dem ausgezahlten Kopfgeld) kommt immer nur durch zusätzlichen Kredit in die Welt.
3. Ich kann also etwas nur"flüssig" machen, indem ich es beleihe.
Diese Omnibus-Szene sollte endlich Beweis genug sein:
- GELD ohne vorangegangenen KREDIT kann es niemals geben.
- Die Story, von wegen: ERST müsse etwas eingezahlt werden, BEVOR es ausgeliehen werden kann, gehört in die Sammlung der Gebrüder Grimm und nicht in eine ernsthafte ökonomische Diskussion.
- Wer jetzt noch an den Freigeld-Quatsch glaubt, dem kann wirklich nicht mehr geholfen werden.
Allerschönsten Gruß:-)
d.
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