- OT: Erheiterndes zu Krieg, Embedding und die 1. Pressekonferenz - dottore, 24.07.2005, 15:14
- Maximilian I wollte den Krieg an sich abschaffen... - Stephan, 24.07.2005, 15:49
- Re: Liest sich in den Quellen völlig anders - dottore, 24.07.2005, 18:07
- Re: Liest sich in den Quellen völlig anders - Stephan, 24.07.2005, 23:02
- Re: Liest sich in den Quellen völlig anders - dottore, 24.07.2005, 18:07
- Maximilian I wollte den Krieg an sich abschaffen... - Stephan, 24.07.2005, 15:49
Re: Liest sich in den Quellen völlig anders
-->Hi dottore,
besten Dank für die kl. Quelle. Im Moment fehlt mir leider die Zeit für ausführlichere Recherchen, da die Firma viel Zeit in Anspruch nimmt und Kohr nicht mehr so wichtig ist...
Interessant wäre es herauszubekommen wann denn Maximilian I. den ewigen Waffenstillstand Gottes ausgerufen haben soll. Ihre Quelle bezieht sich auf das Jahr 1508. Nachdem der ewige Waffenstillstand Gottes scheiterte, wäre ihre Quelle für mich nachvollziehbar.
>Vielleicht sollten die Kohr-Adepten nochmal ad fontes gehen?
Da wartet viel Arbeit. Wo anfangen? Wann Aufhören? Ich habe diese Zeit nicht mehr. Vielleicht mag jemand mit viel Zeit"ad fontes" gehen.
>Jedenfalls war der Kampf gegen Venedig (dessen Macht entscheidend geschwächt wurde, auch Julius II. hatte seine Freude daran) alles andere als ein"Operettenkrieg".
Im Vergleich zu welchen Kriegen? Die Dimensionen sind doch nicht vergleichbar. Verglichen mit dem 1. oder dem 2. Weltkrieg und verglichen mit B-52 Bombenteppichen und Agent Orange in Vietnam waren es Operettenkriege. Auch Irak-Krieg I und II lassen damalige Kriege allein wegen ihrer Dimension und trotz ihrer Grausamkeit eher unbedeutend erscheinen. Heute haben wir ja einen Vergleich zu ganz anderen Dimensionen, damals weniger.
Auch über Julius II. kann man als Laie (und das sind wir hier ja mit Ihrer werten Ausnahme alle) etwas bei Kohr lesen:
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Papst Julius II.
[/i]„ Zum Ende des 15. Jahrhunderts begannen nicht nur die Fürsten der Welt, sondern auch die Fürsten der Kirche die Verantwortung für das soziale Elend zu tragen, dessen Ausmaß mit jedem Fortschritt, den die Zivilisation registrierte, anstieg, anstatt abzunehmen. Ein typisches Beispiel war die Plünderung der Stadt Prato, nahe von Florenz. Nachdem sie die Stadt am 29. August 1512 im Sturm erobert hatte, wurde der päpstlichen Armee unter dem Kommando von Raimondo da Cordona, Vizekönig von Neapel, bewilligt, einundzwanzig Tage zu plündern, zu vergewaltigen und zu morden. In einem Abschlachten „ohnegleichen in der Geschichte... wurde weder Jugend, Alter, Geschlecht noch die Heiligkeit von Plätzen und Ämtern respektiert... Mütter warfen ihre Töchter in Brunnen und sprangen ihnen nach, Männer schnitten sich ire eigenen Kehlen durch, und Mädchen warfen sich von Balkonen auf die Pflastersteine, um der Gewalt und Entehrung zu entkommen. Man sagt das 5.600. Prateser umkamen.
Dies geschah unter Papst Julius II., der kein Wahnsinniger war, sondern als einer der größten Kunstförderer der Geschichte gilt. Er herrschte während der Glanzzeit der italienischen Kultur und zählte zu seinen Zeitgenossen unerreichte Meister wie Botticelli, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Celliniu, Raffael, Filippo Lippi, Giorgione, Tizian, Perugino, Lorenzo die Credi und eine Vielzahl anderer, die nur deshalb geringer eingestuft werden, weil ihr Zeitalter so erhaben war.“ [/i]
Quelle: »Das Ende der Großen« S.54 ff.
>Gruß!
Auch!
Stephan

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