- Paul C. Martin - gestern und heute - Widersprüche in der Argumentation - XSurvivor, 21.12.2000, 11:01
- Re:"Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern" (Adenauer) ;-):-) - dottore, 21.12.2000, 12:43
- Warum nur immer Halbwahrheiten - gehen Sie doch mal aufs ganze! - XSurvivor, 21.12.2000, 14:07
- Re: Gehen Sie doch mal aufs ganze! Jederzeit gern, vielleicht so: - dottore, 21.12.2000, 16:18
- Und noch einmal: eine kleine Frage - Ede, 21.12.2000, 18:47
- Re: Warum nur immer Halbwahrheiten -"Wir, die Medien" - Toni, 21.12.2000, 19:55
- Re: Warum nur immer Halbwahrheiten -"Wir, die Medien" - Cujo, 21.12.2000, 22:05
- natürlich"nietzsche" - Cujo, 21.12.2000, 22:08
- Re: Gehen Sie doch mal aufs ganze! Jederzeit gern, vielleicht so: - dottore, 21.12.2000, 16:18
- Warum nur immer Halbwahrheiten - gehen Sie doch mal aufs ganze! - XSurvivor, 21.12.2000, 14:07
- Re:"Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern" (Adenauer) ;-):-) - dottore, 21.12.2000, 12:43
Warum nur immer Halbwahrheiten - gehen Sie doch mal aufs ganze!
<<<<<Die Hyperinflation, von der hier noch und noch die Rede war (nachdem sich die kommende Deflation ausgetobt hat). In den 70er Jahren sah auch alles ein wenig anders aus als heute, was wir beide sicher nicht bestreiten werden. <<<<<
Bestreite ich allerdings - wenn man das Zinssystem durchschaut hat, dann sieht es zu jedem Zeitpunkt gleich aus: Durch den Zins explodieren die Schulden, damit wieder die Zinslasten - der Zusammenbruch rückt unaufhaltsam näher. Die Zeit der Beurteilung spielt keine Rolle, da alles in mathematischen Gesetzmaessigkeiten abläuft und immer gleich beurteilt werden kann. Wenn Sie das anders sehen, ist oder war Ihre Betrachtungsweise/Hintergrundwissen falsch.
>>>>>>Die Staatsverschuldung ist wichtig, weil, wie in der"Krisenschaukel" nachzulesen, es eine klare Korrelation zwischen Staatsverschuldung und Arbeitslosenquote in den wichtigsten Industrienationen gibt. Die dort gezeigten Grafiken stammen aus dem Zahlenmaterial des BFM (jeweils dessen jährlicher Finanzbericht). Der entscheidende Punkt bei der Staatsverschuldung ist der Verrentungsfaktor, da die aus der Staatsverschuldung fließenden Zinsen"arbeitslose Einkommen" sind (für die weder der Staat noch die Bürger arbeiten).<<<<<<
Die Korrelation besteht am deutlichsten zwischen Arbeitslosigkeit und Zinslasten für die Wirtschaft. Wenn die Wirtschaft mehr Zinslasten zu tragen hat, dann steigt parallel dazu die Arbeitslosigkeit an. Demgegenüber ist die parallelität zwischen reiner Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit längst nicht so deutlich. Immerhin sagen Sie ja, daß Zinsen"arbeitslose Einkommen" sind - das bedeutet, daß eine Minderheit immer mehr Zinsen kassiert, während die Mehrheit diese zu tragen, damit auch zu erarbeiten hat. Wenn mein Lohn real gekürzt wird, weil mein Betrieb höhere Kapitalkosten hat, dann muß ich effektiv mehr arbeiten - also letztlich doch für die Zinsen arbeiten. Wenn heute jedes Produkt mit fast 50% Zinskosten behaftet ist, dann muß das ganz real von mir erarbeitet werden. Noch deutlicher beim Schuldner, der sich das Kapital für ein haus bei der Bank leiht und am Ende das 2 bis 3 fache zurückzahlen muß in Form von Zins und Zinseszins. Woher also die Vorstellung, daß für die Zinsen niemand etwas leisten muß?
>>Sie vergessen wieder ganz den Zinsfaktor, daß für JEDE Schuld Zins bezahlt werden muß und durch den Zins die Verschuldung exotentiell explodieren MUSS, demanch jedes auf Zins aufgebaute System zerfallen MUSS.
>>>>>Auch dazu wurde ausführlichst vorgetragen. Es kommt nicht auf den Zins an, sondern auf die Höhe des Zinssatzes. Und der ist nur durch die Staatsverschuldung in die exorbitanten heutigen Höhen katapultiert worden.<<<<
Jede neue Kreditaufnahme erhöht den Zinssatz, egal ob durch den Staat, die Unternehmen oder die privaten Haushalte. Auch in einem Land ohne Staatsverschuldung und entsprechend hoher Unternehmensverschuldung wird der Zins eine große Höhe haben und die katastrophalen Folgen sind die gleichen.
Nochmal: Die Gesamtverschuldung (Summe aus Verschuldung von Staat, Unternehmen und Privathaushalte) ist die entscheidende Größe - wie die Schulden sich aufteilen ist sekundär und volkswirtschaftlich weniger bedeutsam.
>>Ihre Fehler beginnen schon bei einem falschen Geldbegriff, da Sie Schulden mit Geld gleichsetzen - Sie verwechseln Geldvermögen mit Geld.
>Alles Geld basiert auf Schulden, wie hier ebenfalls noch und noch vorgetragen. Sonst nennen Sie bitte"Geld" anhand einer Notenbankbilanz, bei dem das nicht der Fall ist (wir nehmen die gegen Goldankauf vor Jahren ausgegebenen Banknoten aus). Außerdem zählt das, was Sie unter"Geld" verstehen ebenfalls zum Geldvermögen. <<<<
Das unverschuldete Bargeld zählt ebenfalls zum Geldvermögen - richtig. jedoch sollte man sich vergewissern, was Geld ist: Ein staatlich garantiertes Dokument für eine verbriefte Kaufkraft, während Geldvermögen in Form von Geldforderungen (Anleihen, Sparbriefe, Bankeinlagen, Termingelder etc.) nur VERSPRECHEN des jeweiligen Emittenten sind, einmal mit BARGELD zu zahlen. Kann das Versprehcen nicht mehr eingehalten werden - im Crash - dann ist das Versprechen und damit die Geldforderung null und nichtig. Wichtig ist jedoch daß allein der Bargeldumlauf überhaupt über den Preisstand der Waren bestimmt (Siehe empirische Studie von Prof. Arthur Woll).
Sie verwechseln jetzt immer wieder das Geldvermögen (mit den gegenüberstehenden Schulden) mit richtigem unverschuldetem Geld, daher kommt die falsche, letztlich fatalen Annahme, daß Geld=Schulden seien.
>Warum hat sich der Unternehmer verschuldet, warum der Haushalt? Es gibt keinen Zwang, sich zu verschulden (einzelwirtschaftlich). Es gibt aber einen Zwang, immer neue Schulden zu machen (gesamtwirtschaftlich), sobald bereits Schulden in der Welt sind, da anders die auflaufenden Zinsen nicht darzustellen sind.
Wichtig! Die Aussage ist richtig: Niemand wird als einzelner gezwungen, sich zu verschulden, wohl aber ist die Volkswirtschaft als ganzes gezwungen die Verschuldung zu erhöhen. Die Ursache bringen Sie auch: Durch den Zinsmechanismus! Das ganze ist doch ganz klar und einfach: Geldvermögen werden nur dann weitergegeben, also der Geldkreislauf geschlossen, wenn Zinsen fließen. zinsen führen damit zur Erhöhung der Geldvermögen. Damit müssen nach einem Jahr die um den zins vergrößerten Geldvermögen wieder verliehen werden und es kommt zum exponentiellen, katastrophalen Zinseszinseffekt. Die treibende Kraft ist also der Zins und solange dieser Mechanismus arbeitet, MUSS unser System zusammenbrechen. Lösung: Die Natürliche Wirtschaftsordnung nach Silvio Gesell!!
>>Die Verschuldung wäre nur dann harmlos, wenn Sie einaml nicht von selbst wachsen würde und zweitens deshalb nicht mit Zinslasten behaftet wäre.
>Eine Verschuldung ohne Zinslasten ist ein Widerspruch in sich, muss also nicht weiter diskutiert werden.
Gerade das muss weiter diskutiert werden! Warum wollen Sie immer am entscheidenden Punkt aufhören? Schulden und Zins gehören keineswegs zusammen, genausowenig wie Geld und Zins. Natürlich ist ein System ohne Zins denkbar - durch eine Umlaufsicherung nach S. Gesell!
>>>>Natürlich zahlt der Schuldner Zinsen und der Gläubiger kassiert sie. Das ist ja der Witz der Sache. Wie sollte es denn anders sein? Dass sich die Gesellschaften immer stärker in Arm und Reich teilen müssen, ist ebenfalls konzediert ("Krisenschaukel" lesen), und ist ein unmittelbarer Ausfluss der Staatsverschuldung wie dort ausführlich nachgewiesen (siehe"arbeitslose Einkommen"). <<<<<
Man könnte fast meinen, Sie finden sich mit dem Zustand ab, daß eine Minderheit auf Kosten der ganzen Erdbevölkerung ohne Leistung zu erbringen reicher wird. Das ganze ist nicht Folge der Staatsverschuldung, sondern Folge davon, daß Geld nur gegen Zins weitergegeben wird. Aus diesem Gegensatz resultieren letztlich alle unsere heutigen Mißstände. Die Ursache ist der Zins - wird dieser vom Geld getrennt, dann sind auch die Probleme zu lösen, anderenfalls kommt es zum Zusammenbruch.
>>Wieder der Fehler, Geld mit Schulden gleichzusetzen - Unsinn!
>Geld ohne Schulden, siehe oben, ist nicht vorstellbar. Banknoten werden schon in der Notenbankbilanz auf der Passivseite verbucht. Also?>>>>
Also was? Banknoten könnten selbstverständlich ohne Schulden ausgegeben werden. Wird dies heute nicht gemacht, so stecken andere Interessen dahinter.
>>>>>Ich bin an einer besseren, stabilen Ordnung interessiert und habe dazu noch und noch Vorschläge gemacht, vgl. zuletzt die"Krisenschaukel". Die Vorschläge laufen im wesentlichen auf einen Minimalstaat hinaus, der unter keinen Umständen am Kapitalmarkt als Schuldner auftreten darf sowie auf die Brechung des Monopols der Notenbank. <<<<<
Leider reichen diese Maßnahmen bei weitem nicht aus, da sich die Schuldenspirale auch ohne Staatsverschuldung weiterdrehen muß - letztlich also durch den Zinseffekt wenige reich, die meisten arm sein werden. Was geschehen muß ist, daß der Zins vom Geld getrennt wird - siehe S. Gesell.
>>>>Ich vermute, Sie halten mich für einen schlechten und bösartigen Menschen. Das bin ich aber nicht. <<<<<
Ich halte Sie nicht für einen schlechten menschen, jedoch verwundert mich schon einiges, z.B. daß Sie in leitender Position in der Bild-Zeitung, bekanntermaßen die reißerischte, scharfmachendste Zeitung im Lande, beschäftigt sind und hier sicher mehrere Parteien zu vertreten haben - also nicht unabahängig urteilen können.
Gruß
XS
>Mit freundlichem Gruß
>d.
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