- Wenn die Inflation kommt... - gehada, 13.04.2006, 20:51
- Kurz und knackig Re: Wenn die Inflation kommt... - Sorrento, 13.04.2006, 21:14
- Re: Wenn die Inflation kommt... - crosswind, 13.04.2006, 22:48
- Inflation = das Ersparte is weg aber die Schulden bleiben - Herb, 14.04.2006, 00:58
- Re: Inflation = das Ersparte is weg aber die Schulden bleiben - rodex, 14.04.2006, 07:19
- Ich glaube das stimmt so nicht ganz. - x Thomas, 14.04.2006, 09:08
- Kredit kann gekündigt werden - politico, 14.04.2006, 12:32
- Sehr gut beobachtet - politico, 14.04.2006, 12:38
- Re: Inflation = das Ersparte is weg aber die Schulden bleiben - rodex, 14.04.2006, 07:19
- Das kommt drauf an was Du mit dem Kredit machst - Landwirt, 14.04.2006, 08:25
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht..... - - Elli -, 14.04.2006, 11:47
- Für mich ist Inflation, wenn ich für mein Geld von Monat zu Monat weniger bekomm - Albrecht, 14.04.2006, 12:32
- Re: Für mich ist Inflation, wenn ich für mein Geld von Monat zu Monat weniger be - MC Muffin, 14.04.2006, 13:00
- Ich kann neine Deflationin D erkennen - Albrecht, 14.04.2006, 13:14
- Re: Ich kann keine Deflationin D erkennen / nein? - - Elli -, 14.04.2006, 14:25
- Re: Hotelpreise in Europa deutlich gesunken (um 8,7 %) - - Elli -, 14.04.2006, 16:31
- Re: Ich kann keine Deflationin D erkennen / nein? Nein! - Albrecht, 14.04.2006, 18:43
- Ja - stimmt genau - aber hier im Forum interessiert das nicht. ;-) pwT (o.Text) - spieler, 14.04.2006, 18:47
- Re: Ich kann keine Deflationin D erkennen / nein? Nein! - thoughtful, 14.04.2006, 19:13
- dann schau genau hin! - MC Muffin, 14.04.2006, 14:35
- Re: Ich kann keine Deflationin D erkennen / nein? - - Elli -, 14.04.2006, 14:25
- Ich kann neine Deflationin D erkennen - Albrecht, 14.04.2006, 13:14
- Re: Für mich ist Inflation, wenn ich für mein Geld von Monat zu Monat weniger be - MC Muffin, 14.04.2006, 13:00
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht..... - sensortimecom, 14.04.2006, 13:18
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht..... - thoughtful, 14.04.2006, 15:29
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht.....- thoughtful - - Elli -, 14.04.2006, 16:12
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht.....- thoughtful - thoughtful, 14.04.2006, 16:29
- Tip - SchlauFuchs, 14.04.2006, 16:51
- Re: Tip - Dollar, 14.04.2006, 18:50
- Re: Tip - thoughtful, 14.04.2006, 19:14
- Re: Tip - thoughtful - - Elli -, 14.04.2006, 19:27
- ich rate mal: elliott und eliott:-) (o.Text) - Merlin, 15.04.2006, 15:59
- Re: Tip - thoughtful - - Elli -, 14.04.2006, 19:27
- Re: Tip - thoughtful, 14.04.2006, 19:14
- Re: Tip - Dollar, 14.04.2006, 18:50
- Re: @thoughtful - Hinweise - - Elli -, 14.04.2006, 17:42
- Re: @thoughtful - Hinweise - thoughtful, 14.04.2006, 18:52
- Re: @thoughtful - Hinweise - Oldy, 15.04.2006, 22:29
- Kapitalismus, Debitismus und die Doktorarbeit von Daniel Stelter - Holmes, 28.04.2006, 15:40
- Tip - SchlauFuchs, 14.04.2006, 16:51
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht.....- thoughtful - thoughtful, 14.04.2006, 16:29
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - dottore, 15.04.2006, 19:22
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - thoughtful, 17.04.2006, 16:57
- @thoughtful - Elli (Boardmaster)--, 17.04.2006, 17:50
- Re: @thoughtful / Danke für diese nützlichen Hinweise (owT) - thoughtful, 17.04.2006, 20:10
- Vielen Dank fuer die Denkanstoesse - klingonenjoerg, 17.04.2006, 22:03
- Re: Vielen Dank fuer die Denkanstoesse - dottore, 18.04.2006, 17:24
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - dottore, 18.04.2006, 15:46
- Re: Zur Klärung der Positionen - Trithemius, 18.04.2006, 18:12
- Re: Zur Klärung der Positionen - thoughtful, 18.04.2006, 19:53
- Re: Zur Klärung der Positionen/ War´s das, @thoughtful? - - Elli -, 18.04.2006, 22:25
- Re: Ein Donnerschlag im Forum - Tassie Devil, 19.04.2006, 01:01
- Re: Zur Klärung der Positionen - thoughtful, 18.04.2006, 19:53
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - freeman, 21.06.2006, 22:54
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - Tassie Devil, 22.06.2006, 00:06
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - freeman, 25.06.2006, 01:11
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - Tassie Devil, 22.06.2006, 00:06
- Re: Zur Klärung der Positionen - Trithemius, 18.04.2006, 18:12
- @thoughtful - Elli (Boardmaster)--, 17.04.2006, 17:50
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher ---- Sammlung (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 19.04.2006, 22:18
- Re: Infla/Defla, FRB und die Ã-sterreicher - thoughtful, 17.04.2006, 16:57
- Re: Wenn die Inflation kommt.../ keine Angst, die kommt nicht.....- thoughtful - - Elli -, 14.04.2006, 16:12
- Für mich ist Inflation, wenn ich für mein Geld von Monat zu Monat weniger bekomm - Albrecht, 14.04.2006, 12:32
Re: Zur Klärung der Positionen
-->Zur Ergänzung, verehrter Vermögensverwalter, das folgende aus einem, wie ich meine, erklärenden Beitrag eines anderen Vermögensverwalters (redigiert):
Tauschtheorem (TT) vs. Schuldtheorem (ST)
Nach dem TT wird zunächst etwas gleichzeitig hergestellt, danach trifft man sich auf Märkten und tauscht das Produzierte. Das Produzierte übersteigt Subsistenz und Vorräte, die vom einzelnen oder seiner sozialen Gruppe (Familie, Stamm usw.) benötigt werden. Dieses Überschüssige sei Surplus genannt.
Nach dem ST wird zunächst nur zur Subsistenz und Vorratshaltung produziert. Dabei kann es in abgeschlossenen Populationen durchaus zu einem Austausch kommen, z.B. Fisch gegen Yam (Tobriand). Aber dieser Austausch ersetzte entweder Subsistenzmittel durch Subsistenzmittel oder erleichtert die Erstellung von Subsistenzmitteln oder die Anlage von Vorräten. Surplus wird nicht erstellt (Verweis auf die seit dem 19. Jh. anthropologisch untersuchten Stämme).
Das TT bringt danach die Erfindung eines Tauschmittels (TM) ins Spiel. Dieses soll dazu dienen, den Tausch zu"erleichtern" (von A. C. Pigou entsprechend als"Schmiermittel" bezeichnet).
Das ST negiert dies.
a) Weil es für diese Erfindung keinerlei historische Evidenz gibt.
b) Weil dies einen zeitraubenden Vorgang mit ungewissem Ausgang bedeutet hätte (welches TM hätte sich wann durchgesetzt und weshalb?).
c) Verweist die ST auf jene Geldformen, die in archaischen Kulturen und Stammeswirtschaften bis heute als"Wergeld" (Straf- bzw. Ersatzzahlungen) oder"Brautgeld" in einer kaum überschaubaren Vielfalt nachzuweisen sind, was gegen die Vorstellung von einem sich allgemein entwickelnden, also einheitlichen TM als"Geld" spricht. Die TM-Agenten bezw. -Findungstheorie (Alvarez, Learning to Chose a Commodity Money, 2002) wird abgelehnt.
Erklärung der Vereinheitlichung des Geldes dagegen im ST: Geld entsteht nicht als TM, sondern als Zahlungsmittel, konkret als Abgabentilgungs- bezw. Steuerzahlungsmittel (STZM).
Die Vereinheitlichung ergibt sich aus dem physischen Charakter der Abgabe. Sie kann unschwer von der Obrigkeit als für alle Abgabenschuldner"geltend" festgesetzt werden (definiert nach Material, Gewicht, Beschaffenheit, Abgabentermin und Sanktion bei Nichterfüllung des Termins). Dabei Hinweis auf die Entwicklung im Nahen Osten: Zuerst ist Gerste das Abgabengut und wird auch in kleinem Umfang als Geld (Scheidemünzen) genutzt.
Um die Abgabe nach Gewicht zu kontrollieren, wird Silber als Gewichtseinheit genommen. Die standardisierte Silbereinheit (Shekel) wiederum entspricht - je nach Machtbereich leicht unterschiedlich - im Mittel 175 einzelnen Getreidekörnern, ca. 11 Gramm. Im 12er-System gilt 60 Shekel eine Mine, im 10er-System 50. Mit dem STZM wird die Abgabenschuld getilgt.
Nach dem TT jagt das TM Geld die Waren. Nach dem ST jagen die Waren das STZM Geld. Die Waren müssen in der Tat vom Markt, dies aber aus dem Grund, dem Produzenten die benötigten Schuldendeckungsmittel (modern: gesetzliche Zahlungsmittel GZ) zu verschaffen, die er benötigt, um seine bei der Produktion entstandenen Auszahlungen (Faktorkosten, auch Vorfinanzierungen) wieder einzufangen.
Das TT nimmt obrigkeitlichen Einfluss als neutral an. Alle Teilnehmer sind gleichermaßen betroffen und ändern durch die Bildung von Hierarchien oder auch den Eintritt von Fremdherrschaft ihr Verhalten nicht, das nach wie vor darauf zielt Surplus gegen Surplus zu tauschen. Hierarchien und Herrschaft spielen auch deshalb keine Rolle, da sie stets zeitgleich die an sie erfolgten Einzahlungen an jene zurückreichen, welche diese als Auszahlungen getätigt hatten.
Das ST sieht in der Obrigkeit jene Instanz, die über spirituelle (Priester) oder materielle (Waffen) Machtmittel verfügt, mit deren Hilfe sie Abgabenschulden kreieren kann. Dies beginnt mit Fremdherrschaft und damit dem erzwungenen Übergang von der Subsistenz- zur Tributwirtschaft (detaillierter Nachweis: Bernbeck u.a.).
Weiter argumentiert das ST, dass das Tributgut Geld (zunächst externalisiert, später als STZM alias GZ-Geld internalisiert, siehe Wagschall für Griechenland) bei einigen vorhanden sein kann, ohne zum diesen gegenüber gesetzten Termin (falls sie überhaupt abgabenverpflichtet sind) benötigt zu werden. Sie können das Gut, das zunächst für den Abgabenzins (census) vorgesehen war also gegen eine zusätzliche (Sub-)Abgabe, die ihnen gegenüber zu leisten ist, verleihen. So entsteht, mit zahlreichen Quellen seit ca. 4500 Jahren belegt, der Wucherer, der den Wucherzins usura kassiert. Aussagekräftig das Egibi-Archiv dazu.
Das TT nimmt weder das Phänomen der Abgabenschuld zur Kenntnis, obwohl es sich um einen kolossalen Produktions-Erzwinger gehandelt haben muss. Das reicht in Beispielen von den ca. 180 Tonnen Edelmetall, das die Perserherrscher gebunkert hatten über die ca. halb so schweren Massen des Danegeld-Tributs bis zu den skurril hohen Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg.
Noch nimmt das TT diesen Unterschied zwischen census und usura zur Kenntnis, sondern sieht nur eine Entwicklung, die schon im Neolithikum vom Tausch über den verzögerten Tausch zum Schuldverhältnis geführt haben soll (ausführlich Heichelheim, vorausgegangen und ergänzt von weiteren Zinstheorien wie Roscher, Böhm-Bawerk, Menger, Keynes, Lutz u.v.a.m.). Dabei soll es sich bei diesem Vorgang um"commercial or productive debts" handeln. Wie nachgewiesen wurde (u.a. Michael Hudson und ausführliche Literatur in assyrologischen Fachblättern), ist dieser Übergang vom Tausch zum Kredit Nonsens.
Nach dem ST erscheinen als erste"commercial debts" jene von Palast-Händlern (royal agents, siehe Codex Hammurapi), die zwar zinsen mussten, wobei der Zins jedoch nichts anderes war als wieder eine Steuer, mit der das erteilte Handelsprivileg abgegolten wurde. Auch die sich daraus weiter entwickelnden Abgaben (Objektsteuern auf Sachen und Personen, Zölle, Marktabgaben, auch aktuelle Verbrauchsteuern, bei denen nicht der Verbrauch, sondern der Eigentumsübergang besteuert wird), haben ihren Ursprung im mit angedrohter oder ausgeführter bewaffneter Gewalt (coercive power ist der in der reichhaltigen Literatur dazu verwendete Fachausdruck) erzwungenen Abgaben.
Die"productive debts" haben sich nach dem ST entwickelt, um mit ihrer Hilfe die Erstellung von Gütern (und Leistungen) zu erleichtern (technischer Fortschritt). Dies mit dem Ziel, um mit weniger Aufwand (letztlich Auszahlungen) an GZ zu kommen (Einzahlungen). Der in diesem Fall erscheinende Zinssatz kann dabei nicht aus dem kreditierten Betrag selbst erwirtschaftet werden. Er erscheint nicht quasi von selbst und über Nacht (siehe die Kritik des Aristoteles am"Tokismus"; auch die anderen sog."Geld-kriegt-Junge-Theorien", die sich aus philologischen Interpretationen der Wörter für Zins ergeben, z. B. das sumerische"mas"), sondern beinhaltet die Zession eines Teils künftiger Einzahlungen durch den Schuldner an den (früheren) Gläubiger, sobald der Schuldner selbst (späterer) Gläubiger geworden ist.
Das TT erklärt den technischen Fortschritt als exogene Größe, als Resultat einer über den Markt gesteuerten menschlichen Kreativität, deren Ergebnisse sich in einem trial & error-Prozess durchsetzen. Dadurch kommt es zu einem zunächst allmählichen, dann sich beschleunigenden Hochtauschen oder einem osmotischen Prozess, den F.-A. von Hayek mit der Bezeichnung"Katallaxie" belegt.
Zu fragen bleibt allerdings: Was macht der Staat, wenn er sein Monopol auf sein STZM/GZ verliert? In was mag er dann wohl seine Abgaben valutieren? Die Privaten könnten dann valutieren wie sie wollen. Es wäre marktwirtschaftlich freies Privatrecht. Der Staat muss aber schon valutieren, bevor es zu privaten Kontrakten kommen kann.
Es möge sich jeder selbst heraussuchen, welchen Ansatz zur Erklärung des ökonomischen Ablaufs er für richtiger hält.
MfG - Trit

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