- Monetaristen aufgepasst! Hier zwei dicke Probleme: - dottore, 16.01.2002, 20:08
- Re: Monetaristen aufgepasst! / Uwe: kannst du das reparieren, falls... - JÜKÜ, 16.01.2002, 21:17
- @dottore / @ JüKü - Uwe, 16.01.2002, 21:34
- @:Wenn das die einzigsten wären.. - Ricardo, 16.01.2002, 22:47
- Re: Verzapft die Zentralbank"Credit"? Flick, Mundell, usw. SEHR WICHTIG! - dottore, 17.01.2002, 10:49
- Re: Verzapft die Zentralbank / @dottore - JüKü, 17.01.2002, 12:05
- Re: Verzapft die Zentralbank - Ricardo, 17.01.2002, 13:31
- Re: Warum steigen Preise und Zinsen parallel? Hinweis auf das Gibson-Paradox - dottore, 17.01.2002, 15:37
- Re: Gibson-Paradox - hu, 17.01.2002, 16:01
- Re: Yessir! Buch übrigens Klasse (herzlichen Dank!), komme darauf zurück (owT) - dottore, 17.01.2002, 16:22
- Re: Gibson-Paradox - hu, 17.01.2002, 16:01
- Re: Warum steigen Preise und Zinsen parallel? Hinweis auf das Gibson-Paradox - dottore, 17.01.2002, 15:37
- Re: Verzapft die Zentralbank"Credit"? Flick, Mundell, usw. SEHR WICHTIG! - dottore, 17.01.2002, 10:49
- von dottore: (Wiederholung:) Monetaristen aufgepasst! Hier zwei dicke Probleme: - (jedoch ein Problen, nämlich das Grafikproblem ist gelöst ;-) ) Uwe, 17.01.2002, 12:07
- Re: an dottore: Monetaristen - hu, 17.01.2002, 15:01
- Re: Und bei tatsächlicher Infla kommt der ganze Berg herunter... - dottore, 17.01.2002, 18:32
- Re: Und bei tatsächlicher Infla kommt der ganze Berg herunter... - hu, 17.01.2002, 18:56
- Re: Nein, keinerlei Probleme mehr! S'ischt wie's ischt. (owT) - dottore, 17.01.2002, 19:58
- Re: Und bei tatsächlicher Infla kommt der ganze Berg herunter... - hu, 17.01.2002, 18:56
- Re: Und bei tatsächlicher Infla kommt der ganze Berg herunter... - dottore, 17.01.2002, 18:32
- Re: an dottore: Monetaristen - hu, 17.01.2002, 15:01
- Re: Monetaristen aufgepasst! / Uwe: kannst du das reparieren, falls... - JÜKÜ, 16.01.2002, 21:17
von dottore: (Wiederholung:) Monetaristen aufgepasst! Hier zwei dicke Probleme:
Hi,
bekanntlich geht der Monetarismus so: Erst wird die Geldmenge erhöht, danach (!) können zusätzliche Kaufakte Statt finden. Ohne zusätzliches Geld kann nicht zusätzlich gekauft werden, was auf den ersten Blick auch logisch erscheint, ohne"mehr Geld" können also weder zusätzliche Umsätze oder gar Preissteigerungen möglich sein.
Dies geht aus der altbekannten Fisher'schen Gleichung hervor (Irving Fisher: The Purchasing Power of Money, N.Y. 1911):
MV = PT
(M = Geldmenge, V = Umlaufgeschwindigkeit, P = Preisniveau, T = Handelsvolumen).
Nun erlebte die BRD 1985/6 zum Jahressschluss einen gewaltigen Sprung in der Zentralbankgeldmenge, wie diese Grafik zeigt (ex MB Buba März 1986):
<center>[img][/img]
(Ich hoffe, die Grafik ist gekommen, sonst würde sie nachgeliefert)</center>
Dabei können wir eine Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit weglassen, da sich
- erstens die ULG, wie Friedman et al. gezeigt haben (vgl. Optimum Quantity of Money, S. 127; hier schon als Chart gezeigt), diese nur sehr langsam verändert, ganz abgesehen davon, dass sie eine Restgröße ist, wie hier oft genug nachgewiesen, vgl. v. a. die Postings von R.Deutsch.
- zweitens die ZB-Geldmengenausweitung sich über das Jahr 1986 hin weiter beschleunigte: die Buba meldet ca. 9 % Plus (ihr damaliger"Zielkorridor" für die Geldmengen-Mehrung lag bei einem Plus von 3,5 bis 5,5 %).
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, was an diesem Jahreswechsel war (es geht nicht um das übliche"window dressing" der Banken, sondern um etwas anderes - aber was? Wer sich noch an den Zacken in der deutschen Geldmenge vom Jahr 2000, Stichwort UMTS-Auktion und anschließende (!) Finanzierung derselben durch zusätzliche Geldmenge, erinnert, sucht in der richtigen Spur).
Das erste Problem also: Was hat diesen Geldmengenstoß ausgelöst? War seine Ursache eine von der Buba betriebene "monetäre Dynamik" oder lag die Ursache in einem Kaufakt, also einer "wirtschaftlichen Dynamik", was zur Folge hätte, dass zuerst gekauft und danach (!) das Geld beschafft wird, um den Kauf zu bezahlen.
Letzteres entzöge jeglicher monetaristischen oder gar quantitätstheoretischen Sicht der Wirtschaft den Boden. Denn dann käme erst der Kauf (rechte Seite der Fisher-Gleichung) und dann das Geld (linke Seite).
Das zweite Problem: Dieser Geldmengenstoß müsste nach aktueller monetaristischer Lehre mit der "üblichen" Zeitverzögerung von ca. 6 bis 9 Monaten einen"Effekt" gehabt haben, zumal sich der Stoß fortsetzte (siehe oben die ca. 9 % übers Jahr gerechnet) und außerdem 1986 das Masseneinkommen um 4,8 % gestiegen ist (1985: 2,3 %) und eine gute Konjunkturlage mit voller Kapazitätsauslastung herrschte.
Dieser Effekt müsste sich demnach in den Preisen gezeigt haben. Was war also mit den Preisen 1986? Sie müssten gestiegen sein, und das nicht unerheblich.
M1 (Bargeld und Sichteinlagen) stieg bis Oktober 1987 (Crash!) gegenüber Vorjahr übrigens noch einmal um"gut 9 %" (MB Buba März 1988).
Gruß und fröhliches Hirnen
d.
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