- Weltgewaltordung - R.Deutsch, 06.04.2003, 15:06
- Re: Weltgewaltordung - Frank, 06.04.2003, 15:35
- Ganz nett, aber... - Zardoz, 06.04.2003, 16:59
- ich würde es nicht Billigvariante nennen... - R.Deutsch, 06.04.2003, 17:06
- Das einzige Land der reinen Vernunft ist die... Hölle. (owT) - Zardoz, 06.04.2003, 17:40
- ich würde es nicht Billigvariante nennen... - R.Deutsch, 06.04.2003, 17:06
- Kleiner Nachtrag - R.Deutsch, 06.04.2003, 17:02
- Re: Kleiner Nachtrag... dto. - Zardoz, 06.04.2003, 17:18
- Re: Kleiner Nachtrag - dottore, 06.04.2003, 17:28
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt? - Baldur der Ketzer, 06.04.2003, 19:22
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt? - chiron, 06.04.2003, 21:17
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt?/Baldur! - Frank, 06.04.2003, 21:45
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt?/Baldur! - chiron, 06.04.2003, 22:26
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt?/Baldur! - Frank, 06.04.2003, 21:45
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt? - chiron, 06.04.2003, 21:17
- Re: Kleiner Nachtrag - Macht & Unterdrückung, Elend & Co.- Gottgewollt? - Baldur der Ketzer, 06.04.2003, 19:22
- Re: Weltgewaltordung - dottore, 06.04.2003, 17:15
- Re: Weltgewaltordung - CRASH_GURU, 06.04.2003, 22:49
- Re: WGO -- NOCH ein Argument, das dottores Theorie zu simpel erscheinen läßt - Galiani, 06.04.2003, 19:40
- Küken oder Ei? - Frank, 06.04.2003, 21:29
- Re: Küken oder Ei? - Galiani, 07.04.2003, 00:00
- da ist viel dran - silvereagle, 06.04.2003, 23:49
- Re: Angell - Nur EIN Absatz, aber DER hat's (in Analogie zum Irak) in sich.. - Galiani, 07.04.2003, 00:31
- Re: Es geht nicht um Krieg, sondern um bewaffneten Zwang - - dottore, 07.04.2003, 14:48
- Küken oder Ei? - Frank, 06.04.2003, 21:29
Re: Küken oder Ei?
-->Hallo
Was Du schreibst, ist eine durchaus berechtigte Überlegung. Und tatsächlich mögen manche Kriege auch aus der Überlegung geführt worden sein, von inneren Problemen abzulenken.
Angell's Argumentation aber war eine andere:
Ihm zufolge besteht - ganz grob und stark vereinfacht - die"große Illusion", die man sich von einem Krieg macht, darin, daß die Staatslenker irrtümlich meinen, Schwerindustrie, Stahl und Feuerkraft alleine könnten die Menschen beschützen. Tatsächlich aber sei es das in modernen Staaten immens gewachsene Bedürfnis, für die Staatsbürger"ein gutes Leben" zu sichern, was den Krieg zum Anachronismus und schließlich obsolet werden lasse. Zu diesem"guten Leben" gehört Angell zufolge natürlich auch die Ã-konomie; sie werde letztlich ein Ende des Krieges erzwingen und somit den Frieden sichern.
Die Idee jedenfalls, durch einen Krieg"reicher" zu werden, indem man irgend jemandem irgend etwas wegnimmt, sei eine primitive Methode, die der Komplexität wirtschaftlicher Zusammenhänge in unserer Welt einfach nicht gerecht werde.
Wohlstand beruhe in einer zivilisierten Welt auf länderübergreifendem Vertrauen, auf Verträgen, auf Kredit. Kriege aber zerstören gerade diese konstituierenden Elemente des Wohlstandes und selbst der Gewinner eines Krieges"gewinnt" in Bezug auf diese Elemente, die"Wohlstand" erst schaffen, nicht nur nichts hinzu, sondern netto verliert er!"Es ist für einen Staat unmöglich, durch die Unterwerfung eines anderen Landes 'reicher' zu werden", sagt Angell. Der einzige Weg, zusammen mit dem Besiegten den ökonomischen Abschwung zu vermeiden, bestehe darin, sehr gewissenhaft das Eigentum des Feindes zu respektieren. Wozu aber wäre es dann nütz, überhaupt einen Krieg zu führen?
Das ist, wie gesagt, nur eine sehr grobe Skizze des Hauptgedankens, den Angell vorträgt. Verschiedene moderne Autoren, etwa Kugler oder Organski, gehen übrigens sogar noch einen Schritt weiter. Sie behaupten, daß die Verlierer großer Kriege (z.B. Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg) nach dem Krieg in einer Art"Phönix-Effekt" meist sogar schneller wachsen als die Gewinner und daß sie Letztere in der Regel binnen 15 oder 20 Jahren nach Kriegsende sogar überholen.
Dies als Ergänzung.
Gruß
G.
>Danke lieber Schreiber für den wirklich überaus informativen Beitrag. Mir kam dabei folgender Gedanke, der darin nicht anklingt, aber vielleicht wichtig ist:
>Kann es nicht sein, dass Kriege geführt/initiiert werden besonders aus sich anbahnender Schwäche heraus? Insbesondere wäre hier natürlich ökonomische Schwäche zu nennen, denn vieles beruht letztendlich darauf. Weiter könnte man aber auch an"schwache" Religionen denken, also an solche, die besonders mit der Realität kollidieren, sodass wieder mal ein äußerer Feind gebraucht wird zwecks Ablenkung/Vertuschung/Schuldzuweisung.
>Nochmals danke - Frank
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