- Börsenkrach - Entwicklung zum Dritten Weltkrieg - XSurvivor, 29.05.2000, 13:23
- Re: Börsenkrach.. - black elk, 29.05.2000, 13:55
- Re: Zins - Thomas, 29.05.2000, 14:12
- Zins verhindert Fortschritt - XSurvivor, 29.05.2000, 14:57
- Re: die Mentalität der Menschen hat sich mitgeändert... - Thomas, 29.05.2000, 15:55
- XSurvivor, Du hast das Prinzip nicht verstanden... - NickLeeson, 29.05.2000, 19:03
- Re: das Beispiel gefällt mir wirklich gut... - Thomas, 29.05.2000, 22:08
- Kleiner Einspruch... - Uwe, 29.05.2000, 23:41
- Re: Kleiner Einspruch... - Schlangenfuchs, 30.05.2000, 07:48
- Re:... - Uwe, 30.05.2000, 17:24
- Re: Kleiner Einspruch... - Schlangenfuchs, 30.05.2000, 07:48
- Zinssystem muß zusammenbrechen - XSurvivor, 30.05.2000, 11:02
- Re: Zinssystem muß zusammenbrechen - dottore, 30.05.2000, 11:42
- Re: kann ich nicht einsehen - NickLeeson, 30.05.2000, 18:43
- Re: kann ich nicht einsehen - dottore, 30.05.2000, 19:22
- Das System nicht verstanden - XSurvivor, 31.05.2000, 11:34
- Du hast aber lange gebraucht, um vom 3.Weltkriegsforum hierher zu kommen ;-) - ¿¿Joker??, 31.05.2000, 17:05
- Re: Das System nicht verstanden - GROSSE ANTWORT! - dottore, 31.05.2000, 20:36
- Dottore: Die Fläschchen sind angekommen!... - JüKü, 31.05.2000, 20:56
- Re: Das System nicht verstanden - weitere Kommentare - NickLeeson, 02.06.2000, 02:39
- Re: Das System nicht verstanden - weitere Kommentare - dottore, 02.06.2000, 10:08
- Das System nicht verstanden - XSurvivor, 31.05.2000, 11:34
- Re: kann ich nicht einsehen - dottore, 30.05.2000, 19:22
- Re: kann ich nicht einsehen - NickLeeson, 30.05.2000, 18:43
- Re: Zinssystem muß zusammenbrechen - dottore, 30.05.2000, 11:42
- Zins verhindert Fortschritt - XSurvivor, 29.05.2000, 14:57
- Hin zum weiblichen Denken - Dionysos, 29.05.2000, 19:02
Re: Das System nicht verstanden - weitere Kommentare
Hi Nick,
ich habe nur noch paar kurze Anmerkungen:
>Allerdings läßt sich die Frage"richtig oder falsch" auf meinem Fachgebiet auch viel leichter beantworten.
Nehme an, Du bist Naturwissenschaftler, da geht es klar. Ich habe meine Arbeiten auch nur mit Hilfe eines Dipl.-Ing. (vereidigter Bausachverständiger Walter Lüftl, Wien) gestemmt. Die akademische Nationalökonomie ist eine lächerliche Soft-Wissenschaft, bei der man alles behaupten kann und auch das Gegenteil. Beispiel: Lohnerhöhungen sind gut, weil sie mehr Nachfrage im Inland schaffen. Lohnerhöhungen sind schlecht, weil sie die Kosten steigern und weniger Nachfrage aus dem Ausland schaffen, usw.
>Mit der Rückzahlung des Kredits verschwindet aber auch das Guthaben, so daß zur Bezahlung des Zinses in jedem Fall ein neuer Kredit aufgenommen werden muß.
Ganz genau. Schulden und die gleichhohen Kredit verschwinden nicht durch Zahlung (= Umbuchung), sondern immer nur per Konsum. Zur Bezahlung des Zinses muss bis dahin immer ein neuer Kredit aufgenommen werden. Das ist die Essenz des Systems, das ich"Debitismus" genannt habe (das kapitalistische Kettenbriefsystem).
>Ich habe bereits klar zum Ausdruck gebracht, daß nicht erkennen kann warum das System inhärent instabil sein sollte. Genauso frage ich mich jetzt aber auch, ob das System (ohne Staat) wirklich absolut stabil ist. Kann nicht auch hier die Situation eintreten, daß, wodurch auch immer, keine neuen Kredite nachgefragt werden und so die Zinszahlungen für die vorhandenen Kredite nicht mehr geleistet werden können?
Kann durchaus eintreten, aber wir haben es noch nie ausprobieren können, weil immer der infallible Schuldner Staat für die systembenötigte Nettoneuverschuldung gesorgt hat ("Konjunkturprogramme"), bis er selber pleite ging.
>"In the old days" war Geld meines Wissens eine Ware (engl. commodity), nämlich die mit der größten Absatzfähigkeit."Schuldendeckungsmittel" ist es erst seit relativ kurzer Zeit.
Nein. Gold & Silber waren immer commodities (in gemünzter oder Barren-Form). Sie dienten als Basis für Kredite, z.B. konnte man in der alten Hamburger Girobank auf dort eingelagertes Silber ziehen. Bei den alten Römern hieß das"Schuldendeckungsmittel" (siehe Cicero)"Syngraphen", das waren kleine Wachstäfelchen (Inhabertitel), die die Cäsaren (vgl. Sueton) in der Arena unters Volk warfen.
Der Clou beim Gold ist seine Verfallskurve, die eine Parallele zur Zeitachse darstellt, deshalb gibt es bei Beleihungen kein Risiko des Untergangs der unterlegten Sache (ausführlich dazu in der"Krisenschaukel"). Statt eines Goldstandards hätte man auch ein"Stockfisch-Standard" nehmen können, aber die Verfallskurve von Stockfisch geht rasch gegen null.
>Obgleich ich für den Goldstandard eine gewisse Sympathie hege (Notenbank und Staat können mit der Währung keinen Unfug mehr treiben), sehe ich doch gewisse Probleme. Eine Rückkehr zu einer echten Goldwährung wird wohl kaum möglich sein (vergoldete Steckkontakte wären dann nicht mehr zu bezahlen), was bleibt ist die partielle Golddeckung und ein neues Bretton-Woods. Bei ihrem derzeitigen Bilanzdefizit dürften die USA das aber nur ein paar Monate durchhalten. Die Schwundwährung von Systemfehler.de auf der anderen Seite, dürfte, wenn auch ungewollt, ebenfalls die Rückkehr zum Goldstandard zur Folge haben. Wie ist der Stand der wissenschaftlichen Diskussion und welche anderen Alternativen gibt es?
Der Witz bei jeder"Warenwährung" (Gold im Idealfall) ist, dass zuerst produziert werden muss bevor auf das Produzierte ein Kredit (und damit"Schuldendeckungsmittel", alias"Geld" aufgenommen werden kann). Damit sind Kreditexzesse wie heute nicht möglich. Heute werden ja Schulden sogar schon auf kommende Einkommen aller Art gemacht (ich darf z.B. mein Konto um ein Jahresgehalt überziehen, der Staat darf auf die Steuereinnahmen des nächsten Jahrhunderts ziehen usw. - alles Unfug).
Der Grad der Golddeckung spielt keine Rolle. Eine wissenschaftliche Diskussion von Goldstandard oder gar von"Freigeld" etc. findet derzeit nur in arkanen Zirkeln statt. We are brainwashed.
>Ich denke, mit weiter fortschreitender Globalisierung werden wir um die Einführung einer"Weltwährung" auf Dauer nicht herumkommen.
Die wird kommen, aber als Privatwährung (basierend - wie gesagt - auf produziertes BIP und nicht auf Staatsschulden wie heute), die gegenüber der staatlichen ein Agio erhält und sich dann durchsetzt.
>viele Grüße, NickLeeson
Returo
d.
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