- Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - dottore, 05.08.2001, 16:10
- Schuldfeies Geld - die Lösung! - XSurvivor, 05.08.2001, 18:10
- Re: Ich bin zwar nicht dottore, aber... - Ecki1, 05.08.2001, 18:57
- Re: Ecki, super! Jedes Wort ist wahr! (owT) - dottore, 05.08.2001, 23:22
- Re: Schuldfeies Geld = Spielgeld (à la monopoly) = Nonsens (owT) - André, 05.08.2001, 19:43
- Re: Schuldfeies Geld - die Lösung! - dottore, 05.08.2001, 23:08
- Falsche Voraussetzungen - XSurvivor, 06.08.2001, 09:10
- Re: Information - Ecki1, 06.08.2001, 11:09
- Re: Falsche Voraussetzungen - dottore, 06.08.2001, 13:03
- Falsche Voraussetzungen - XSurvivor, 06.08.2001, 09:10
- Re: Ich bin zwar nicht dottore, aber... - Ecki1, 05.08.2001, 18:57
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - Bekett, 05.08.2001, 18:20
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - dottore, 05.08.2001, 23:15
- Re: Lösungsvorschläge - Ghandi, 05.08.2001, 18:26
- Die Zahlen zur Vermögensverteilung (kleiner Artikel) - marsch, 05.08.2001, 18:37
- Das ist der Punkt, Marsch - Ghandi, 05.08.2001, 18:50
- Re: Lösungsvorschläge - dottore, 05.08.2001, 23:20
- Die Zahlen zur Vermögensverteilung (kleiner Artikel) - marsch, 05.08.2001, 18:37
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - Shakur, 05.08.2001, 20:59
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - Oldy, 05.08.2001, 22:00
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? - dottore, 06.08.2001, 00:29
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? / @dottore - JüKü, 06.08.2001, 00:53
- / @dottore /@Oldy /@Jükü /@alle - El Sheik, 06.08.2001, 10:53
- Re: / @dottore /@Oldy /@Jükü /@alle - JüKü, 06.08.2001, 11:57
- Diesem Dank kann ich mich nur anschließen -owT- - Shakur, 06.08.2001, 12:41
- / @dottore /@Oldy /@Jükü /@alle - El Sheik, 06.08.2001, 10:53
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? - Oldy, 06.08.2001, 01:43
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? - dottore, 06.08.2001, 07:53
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? / @dottore - JüKü, 06.08.2001, 00:53
- Re: Wann steht wem das Wasser bis zum Hals? - dottore, 06.08.2001, 00:29
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - dottore, 05.08.2001, 23:48
- Re: Lösungsvorschläge - die Shakur-Frage - Oldy, 05.08.2001, 22:00
- Schuldfeies Geld - die Lösung! - XSurvivor, 05.08.2001, 18:10
Re: Ich bin zwar nicht dottore, aber...
Hallo dottore,
im vorsteheden Beitrag hast du doch einige richtige Dinge gebracht:
Unser System funktioniert nur so lange, so lange immer mehr Schulden aufgenommen werden
Aber: Warum muß Geld eigentlich immer als Schuld herausgegeben werden? Ist das nicht genau der Knackpunkt des Systems? Was wäre denn, wenn der Staat selbst das Geld drucken und (ohne Schuld und Zins!) für seinen Bedarf nutzen würde?
Ich kann mir dazu drei Szenarien vorstellen.
1. Der Staat druckt zusätzliche Banknoten zu den bereits bestehenden. Alle übrigen bestehenden Vertragsverhältnisse (insbesondere Schulden und Guthaben) bleiben davon unberührt.
Nach den heutigen Gesetzen wäre dies in höchstem Mass illegal. Aber bleiben wir beim Szenario. Der Staat soll also"für seinen Bedarf" dieses Zusatzgeld nutzen, dh. Beamte und öffentliche Angestellte werden mit diesem Geld bezahlt, das in keiner Bilanz auftaucht. Allein schon der Start des Druckvorhabens spräche sich in Windeseile herum. Den Leuten wäre schnell klar, dass im Gegensatz zum bisherigen Kreditgeld dem neu hinzugedruckten Geld kein vollstreckbares Leistungsversprechen entgegenstünde. Es käme sofort zum Run auf die Banken und zur Flucht in Sachwerte.
2. Der Staat wartet bis zur akuten Liquiditätskrise und druckt dann unbilanziertes Geld. Der Effekt wäre ungefähr derselbe, da zu jedem Zeitpunkt alte Guthaben beruhend auf Schuldverpflichtungen vorhanden sind, die durch unbilanziertes Geld verwässert werden.
3. Per staatlichem Dekret werden ab sofort alle Zinsvereinbarungen (entgegen dem Grundsatz der Vertragsfreiheit) ausser Kraft gesetzt. In diesem Fall verschwindet der Zwang für den Schuldner, eine Mehrleistung zu erbringen. Sobald alte Schulden fällig werden, leiht er sich (beim Staat?) wieder zinsfreies Geld. Produzieren oder Dienstleistungen erbringen muss er nicht mehr und wird er wohl auch nicht mehr. Stattdessen könnte er ohne Furcht vor zeitlich anwachsender Verschuldung immer mehr Geld zinsfrei leihen. Da ein solches Verhalten mit der Zeit Schule macht (wer real arbeitet, kommt sich mehr und mehr blöd vor), käme die Wirtschaft zum völligen Stillstand.
Die Besitzer von Guthaben wiederum stellten dieses ab Bekanntgabe der Zinsfreistellungsverfügung zum nächstmöglichen Zeitpunkt fällig und versuchten, Sachen von bleibendem Wert zu erstehen, da das zinsfreie Geld keine Verpflichtungen zur Schaffung von Mehrwert zur Folge hat.
Warum muß sich der Staat Geld von Privatbanken leihen?
Weil er nicht bilanziert, Defizite erwirtschaftet und die Steuereinnahmen zur Bestreitung der Staatsausgaben nicht ausreichen.
Neu auszugebendes Geld, schuldfei in Umlauf gebracht - dann würde das ganze doch völlig anders aussehen!
Ja, es würde vieles völlig anders. Schuldfrei bedeutet unverbindlich. Schnell käme man zu Bartergeschäften wie in der untergegangenen Sowjetunion und es gäbe für das schuldfreie Geld keine Waren zu kaufen. Lehrer wurden von den Eltern der Schüler mit Wodka bezahlt, Mitarbeiter im Keramikwerk mit Kloschüsseln, Kohlekumpel mit Kohle.
Der zweite Punkt ist, daß das Geld zinsfrei im Umlauf bleiben muß, wozu die Freiwirtschaft mit einer Umlaufsicherung nach S. Gesell ddie richtige Lösung liefert. Wir hätten dann also Geld, welches einmal schuld und zinsfrei in Umlauf kommt und das zinsfrei, stabil umläuft - also ein stabiles System ohne Inflation und Deflation, ohne Umverteilungseffekt und daraus entstehende Probleme und Ungerechtigkeiten!
Die ersten, die das schuld- und zinsfreie Geld nach Deiner Vorstellung in die Hand bekämen, wären Staatsangestellte und Beamte. Da das Geld in keiner Bilanz stünde, käme möglicherweise der eine oder andere Beamte auf die Idee, dieses Geld zurückzuweisen, da ihm keine Verpflichtung eines Schuldners gegenübersteht, und liesse sich für seine Gefälligkeiten vom Publikum mit goldenen Taschenuhren, Schnaps und Zigaretten entschädigen. Das Wörglgeld dagegen war bilanziert. Es stand auf der Passivseite der Gemeindebilanz und auf der Aktivseite standen österreichische Schillinge. Aus diesem Grund war das Wörglgeld gewöhnliches Kreditgeld, und die Gesell`sche Umlaufsicherung eine getarnte künstliche Inflationierung.
Es ist ein Fehler, wie von Dir geschehen, anzunehmen, daß Zinssätze von 2 oder 3 Prozent stabil wären. Jedes Zinssystem, egal wie niedrig die Zinsen sind, muß zusammenbrechen, da die reale Produktion in einer endlichen Welt begrenzt ist. Jedes Kind weiß, daß ein Turm aus Bauklötzen zusammenstürzt - unendliches Wachstum ist unmöglich!
XS
Hier sprechen wir allerdings vom nominalen Wachstum. Gelingt es den Produzenten und Dienstleistern, in einer stückmässig stagnierenden Wirtschaft ihre Preise anzuheben, haben wir kein allgemeines Bonitätsproblem. Zu diesem kommt es erst, wenn der reale risikolose Zinssatz zu hoch wird --- also die Differenz aus Zinssatz und Teuerungsrate.
Gruss: Ecki
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