- Oldystunde - Oldy, 13.10.2001, 05:18
- Kurzkommentar weil ich auch mal ins Bett muß - Turon, 13.10.2001, 05:49
- Re: Kurzkommentar weil ich auch mal ins Bett muß - Oldy, 13.10.2001, 06:56
- Re: Oldys übliche Märchenstunde, mit sehr realistischen Ansätzen - DANKE! - dottore, 13.10.2001, 19:50
- Re: Oldys übliche Märchenstunde, mit sehr realistischen Ansätzen - DANKE! - Oldy, 14.10.2001, 01:06
- Re: Es gab und gibt niemals Geldscheine"netto", siehe Reichsbank 1945 - dottore, 14.10.2001, 11:26
- Re: Es gab und gibt niemals Geldscheine - Oldy, 14.10.2001, 19:43
- Re: Es gab und gibt niemals Geldscheine"netto", siehe Reichsbank 1945 - dottore, 14.10.2001, 11:26
- Re: Oldys übliche Märchenstunde, mit sehr realistischen Ansätzen - DANKE! - Oldy, 14.10.2001, 01:06
- Kurzkommentar weil ich auch mal ins Bett muß - Turon, 13.10.2001, 05:49
Oldystunde
Als Dank für diejenigen, welche meine Rückkehr begrüßt haben:
Das ewige Geldschöpfungsargument.
Das Problem der Geldtheoretiker dabei ist die dauernde Verwechslung von Kredit und Geld. Die Sache ist so, daß die Geschäftsbanken wohl Kredit schöpfen können aber nicht Bargeld, welches zu einem gewissen Prozentsatz noch immer dafür gebraucht wird. Da muß dann schon die Bereitwilligkeit der Notenbank dahinter stehen, notfalls dieses Bargeld drucken zu lassen. Sie ist dazu nicht immer bereit, weil sie ja genau weiß, daß übermäßige Geldausgabe den Wert des Geldes aufweicht. Die Notenbanken können Geld schöpfen soviel sie wollen, im Gegensatz zu den Geschäftsbanken, aber sie halten sich dabei zurück, wenn sie nicht den Wert ihres Geldes vernichten wollen. Nicht alle Notenbanken tun das aber und darum versinkt manche Währung in Hyperinflation.
Jede Notenbank kann so viel Geld drucken, als sie will und es genügt ein einfaches Telephongespräch zwischen zwei Notenbankpräsidenten dafür. „Ich leihe Dir 50 Milliarden Dollar, wenn Du mir dafür 50 Milliarden Euro leihst“ reicht schon.
Damit sind aus dünner Luft 100 Milliarden geschöpft worden, die zwar einstweilen nur auf den jeweiligen Konten sind, aber wenn Bargeld dafür gebraucht wird, ist die Rechtfertigung für einen Druck gegeben. Dazu braucht es gar keinen Wechselschuldner oder gar eine Golddeckung mehr. Die Euros aus dünner Luft sind die Deckung der ausgegebenen Dollars und umgekehrt sind die Dollar die für die Euros.
Dieses System arbeitet allerdings nur so lange, als man die Geldillusion aufrecht erhalten kann. Die Illusion nämlich, daß das Geld und die Geldguthaben auf den Konten etwas wert sind und sie jedermann dort läßt und nichts dafür kauft, oder besser gesagt nur so wenig dafür verwendet als andere wieder dort einlegen. Solange geht die Sache gut. Ist das Vertrauen aber einmal verschwunden, verschwindet auch der Wert des Geldes.
Da ist dann das Bargeld genau so wertlos, wie das Geld auf den Konten. Es ist jetzt schon wertlos - nur merkt es noch niemand und die Geldtheoretiker und Bankmenschen am wenigsten. Sie sollten sich einmal Gedanken darüber machen wieviel das ganze Geld einschließlich des Geldes auf den Konten an realen Dingen zu kaufen fände, wenn alle Konteninhaber etwas damit kaufen möchten.
Ich möchte sagen, daß noch ein paar solche Milliardengeschäfte mit sich gegenseitig Geld zur Deckung zu leihen, reichen werden um die Illusion zu zerstören. Es braucht gar kein zusätzliches Geld gedruckt werden, um eine Hyperinflation zu haben. Das ist schon seit 57 Jahren gemacht worden und anscheinend geht es nun dem Ende zu.
Solange dann mit den immer zinsgünstigeren Geld nur alte, nicht so zinsgünstige Schulden mit neuen bezahlt werden, kommt dieses Geld nicht auf den Markt und kann deshalb auch keine Inflation verursachen und die Illusion kann noch etwas länger aufrecht erhalten werden. Wie lange noch?
Wir reden hier nicht von irgend einer Währung in der dritten Welt. Wir reden vom Dollar! Die Leute an den Schalthebeln wissen, wie labil die Lage ist. Das Attentat vom 11.September und der folgende Krieg gegen den Terrorismus kann den Zusammenbruch der Illusion nur hinausschieben aber nicht verhindern. Selbst ein länger hinausgezogener Krieg gegen den gesamten Islam kann das nicht. Und wer soll die Zinsen für die immer höheren Schulden bezahlen? Es gibt keine zahlungsfähigen Schuldner mehr. Die wurden schon lange ausgeplündert. Man kann den Schein noch wahren indem man ihnen neue zinsgünstigere Kredite gibt um die alten notleidenden zu bezahlen. Wie lange noch? Sie können ja selbst diese Zinsen nicht mehr bezahlen und tun es nur mit neuen noch höheren Schulden und wenn man schaut, wo die Gläubiger sind, findet man sie nicht, weil sie sich verstecken müssen.
Der amerikanische Staat ist es sicherlich nicht. Der ist mehr verschuldet wie viele andere Staaten.
Wenn jedenfalls diese Gläubiger, wer immer sie sind, und es muß sie geben, genau im Ausmaß der Schulden, Dollar für Dollar, etwas für ihr Geld kaufen wollen oder ihr Geld zurückfordern, was dann?
<center>
<HR>
</center>
gesamter Thread: