Re: Greenspans letzte Patrone

verfasst von dottore, 17.07.2003, 10:47

-->>Hi dottore,
>danke für Passagen + Einschätzung; aber etwas ist mir unklar.
>Zum Cash out:
><ul>"The huge wave of refinancings this year and last has been impressive. Owing chiefly to the decline in mortgage rates to their lowest levels in more than three decades, estimated mortgage refinancings net of cash-outs last year rose to a record high of more than $1.6 trillion.</ul>

Hi Cosa,

wie immer hast Du Recht, danke. Es wurden offenbar 1,6 Bio Hypotheken plus Summe X zu niedrigen Sätzen refinanziert, wobei damit Greenspans Passage"net of cash-outs" sich so darstellen dürfte:

Die Refinanzierung zu den neuen, niedrigeren Sätzen gilt abzüglich der dabei entstandenen cash-outs. Die cash-outs dürften nach Deiner Grafik die 90 Mrd für 2002 plus Summe X (vielleicht, weil er von einer"huge wave", spricht nochmal 110 Mrd [?] in 03 bisher) ausmachen. Diese Summe stand den Konsumenten zu neuen Konsumausgaben zur Verfügung. Diese Summe wurde auch im wesentlichen für Konsumausgaben (="US-Verbraucher stützen die Konjunktur") ausgegeben, was der jüngste Bericht der Fed ebenfalls bestätigt, da die US-Verbraucher ihre"Sparquote" nach dem kurzen Aufwärts-Spike in 2002 nicht weiter erhöht haben.

Hier, bitte zu Personal Saving Rate scrollen

Sollten die (geschätzen) 200 Mrd stimmen, so wurden insgesamt 1,8 Mrd refinanziert, die 200 als cash-out genommen und im wesentlichen in den Konsum gesteckt, womit die 1,6 Bio"net" als weiter auf den Hausbesitzer lastenden Hypotheken bleiben.

Dass der cash-out-Impuls spätestens zu Ende ist, nachdem alle umgeschuldet haben, steht außer Frage. Sollten die Verbraucher (Hauseigentümer) ihre Saving Rate erhöhen, würden dafür entweder Mittel aus dem sonstigen laufenden Einkommen bzw. aus den windfall profits des cash-outs kommen und damit wäre diese Party ohnehin gelaufen. Denn mit Savings kauft man sich - unter Verzicht auf die Verfügung laufender Einkommen - spätere Einkommen und ob man die später konsumtiv verfügt oder nicht, ist die große Frage.

Jedenfalls ist das Fed-induzierte Zocken auf die windfall profits aus den cash-outs irgendwann beendet. Ob sich die US-Konsumenten dann wieder zusätzlich verschulden (Sparquote wieder Richtung Null usw.), also auf ihre zukünftigen Löhne und Gehälter ziehen, ist ebenfalls fraglich. Ich sehe im Toppen und anschließenden möglichen Fall der Konsumenten-Verschuldung die Crash-Gefahr schlechthin.

Auch Greenspan kann nur ein Mal die selbe Sache verschenken. Und die ist mit der Forcierung der Cash-outs leider weg.

Danach kann er nur noch die letzte Patrone in den Lauf schieben: Von 1 auf 0 % gehen (minimaler zusätzlicher cash-out-Effekt). Danach hat er dann alle Hände voll zu tun, die kollabierenden Aktivseiten der US-Banken, -Versicherungen, -Immobilinefinanziers so zu stützen wie es die BoJ seit Jahr und Tag so schön vormacht.

Aus der Stütung der alten Kredite entstehen aber keine neuen. Und nur mit neuen ("new credits") könnte die Mühle noch ein Mal in Gang gesetzt werden.

Nochmals Dank + schönen Gruß!

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• Greenspan focussiert: Hypothekensätze, Immobilienblase - GREAT CRASH ahead? - dottore, 16.07.2003, 14:57
  • Re: Schrumpfung von 1,6 Billionen auf 750 Milliarden bis 2004 - Theo Stuss, 16.07.2003, 17:54
    • Re: Danke, passt perfekt! Weniger Refi = weniger Konsumnachfrage und PENG (owT) - dottore, 16.07.2003, 17:59
  • Frage - GREAT CRASH ahead? - daxput, 16.07.2003, 18:06
    • Re: Frage - GREAT CRASH ahead? - dottore, 16.07.2003, 18:33
      • Re: Frage - GREAT CRASH ahead? - Euklid, 16.07.2003, 19:30
      • Re: Frage - GREAT CRASH ahead? / Hyperinfla D 1914 - 1923: Link... - -- Elli --, 16.07.2003, 21:22
  • Re: Greenspan focussiert: Hypothekensätze, Immobilienblase - GREAT CRASH ahead? - CRASH_GURU, 16.07.2003, 19:04
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      • Re: Falsch Sicht, sorry- NEIN falsch interpretiert... - CRASH_GURU, 18.07.2003, 12:08
  • Re: cash out - Cosa, 16.07.2003, 20:13
    • Re: Greenspans letzte Patrone - dottore, 17.07.2003, 10:47