- Debitismus und Wirklichkeit - Crowley, 03.11.2001, 06:34
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - Jochen, 03.11.2001, 08:09
- Wirklichkeit - H. Thieme, 03.11.2001, 10:03
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - Caspar, 03.11.2001, 12:47
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - Galiani, 03.11.2001, 13:51
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - dottore, 03.11.2001, 14:31
- Die Schulden an die Existenz zu zahlen ist doch kein Problem, weil - LHH, 03.11.2001, 15:35
- Illusorisch! - Heller, 03.11.2001, 15:55
- Re: Illusorisch! - LHH, 03.11.2001, 18:27
- Re: Illusorisch! NEIN! Staat als Schuldner weg = Wieso"Illusion"? - dottore, 03.11.2001, 20:25
- Also kein Staat als Schuldner kein Problem? - LHH, 03.11.2001, 21:38
- Daß Gewinne nur auf Kosten anderer möglich seien ist seit 300 Jahren passé (owT) - Galiani, 03.11.2001, 22:58
- Re: Also kein Staat als Schuldner kein Problem? - dottore, 04.11.2001, 10:46
- Schlussendlich ist es doch nur eine Geldumverteilung oder? - LHH, 04.11.2001, 16:38
- No, no, nix verwirrt! Super Frage, aber würde viele, lange Antworten erfordern! (owT) - Galiani, 04.11.2001, 17:24
- Re: Schlussendlich ist es doch nur eine Geldumverteilung oder? - Ecki1, 04.11.2001, 18:32
- Re: Präzise kommt's hin, Danke, Ecki! (owT) - dottore, 04.11.2001, 20:14
- Eigentlich ist der Statt gar nicht das Problem - LHH, 04.11.2001, 22:59
- Habe ich das jetzt begriffen? - LHH, 05.11.2001, 22:46
- Schlussendlich ist es doch nur eine Geldumverteilung oder? - LHH, 04.11.2001, 16:38
- Also kein Staat als Schuldner kein Problem? - LHH, 03.11.2001, 21:38
- Re: Illusorisch! NEIN! Staat als Schuldner weg = Wieso"Illusion"? - dottore, 03.11.2001, 20:25
- Re: Illusorisch! - LHH, 03.11.2001, 18:27
- Illusorisch! - Heller, 03.11.2001, 15:55
- @dottore: Also ich sehe das nach wie vor anders! - Galiani, 03.11.2001, 17:32
- Re: Cantillon - Praxis und Theorie eines Privatbanquiers - dottore, 03.11.2001, 19:59
- @dottore: Beneide Sie seit langem um den Besitz Ihres Cantillon-Exemplars - Galiani, 03.11.2001, 21:49
- Re: @dottore: Also ich sehe das nach wie vor anders! - apoll, 03.11.2001, 20:04
- Ja, ja! Das ist vollkommen richtig! Deswegen ist die (owT) - Galiani, 03.11.2001, 22:11
- Sorry! Vollkommen richtig! Deswegen ist Deutsch's 'Geldfalle' so wichtig (owT) - Galiani, 03.11.2001, 23:02
- Ja, ja! Das ist vollkommen richtig! Deswegen ist die (owT) - Galiani, 03.11.2001, 22:11
- Re: Cantillon - Praxis und Theorie eines Privatbanquiers - dottore, 03.11.2001, 19:59
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - apoll, 03.11.2001, 19:51
- Die Schulden an die Existenz zu zahlen ist doch kein Problem, weil - LHH, 03.11.2001, 15:35
- Re: Klar, Debitismus ist nur ein vereinfachendes Modell - Ghandi, 03.11.2001, 15:18
- Re: Debitismus und Wirklichkeit - dottore, 03.11.2001, 14:31
Re: Schlussendlich ist es doch nur eine Geldumverteilung oder?
Hallo LHH
Das heisst also, solange jeder der Schulden macht etwas leistet mit dene er die Schulden zurück zahlen kann, geht alles gut. Die welche sich das Schulden machen aber nichts leisten können, weil sie nichts produkzieren, könnten von besser gestellten mit dem lebensnotwendigen versorgt werden, was wohl auch nicht teuer wäre, da ja existenziell wichtige Güter und Produkte in ausreichender Menge für alle Menschen vorhanden sind (hoffe ich mal).
Das Problem an den nicht leistenden Schuldnern ist, dass in diesem Fall die Schulden nicht einfach von selbst verschwinden, sondern sich durch das Hochbuchen (nicht Zahlen) von Zinsen exponentiell steigern. Wird geleistet, so werden die Zinsen beglichen, und die Schuld schlussendlich getilgt.
Wenn ich mal anähme (was praktisch ja nicht so ist) das jede Arbeit gleich viel wert wäre (der einfachcheit halber), dann würden die Güter und Produkte die sich jemand leisten könnte, davon abhängen wie viel er/sie arbeitet, bei Gütern bei denen ein überschuss besteht (oder bestehen könnte), während Luxusgüter wie z.B. eine Villa sich wegen mangelndem Angebot nur wenige leisten könnten.
Klar. Angebot und Nachfrage bestimmen den Marktpreis.
Was ich aber nicht verstehe ist, das wir auf kosten anderen Generationen gut leben, weil sich der Staat verschuldet. Der Staat macht Schulden um den Konsum zu erhöhen oder gleich zu behalten und irgendwann ist er überschuldet und geht Konkurs und alle Gläubiger verlieren ihr ganzes Geld.
Das ist das Problem beim Staatsgeld: Es wird von der theoretisch unabhängigen Zentralbank emittiert (Passivseite der Notenbankbilanz) gegen Hereinnahme von zentralbankfähigen Schuldtiteln oder Aktiven (auf der Aktivseite: Gold, Pfandbriefe, Wechsel, aber leider immer mehr Staatsanleihen). Während erstere vollstreckbar oder durch Pfänder gesichert sind, besteht bei Staatsanleihen keine derartige Sicherung. Der Staatsgläubiger vertraut lediglich darauf, dass der verschuldete Staat genügend Steuereinnahmen generieren kann, um seine Schulden zu bedienen. Gehen die Staatstitel kaputt (aktuelles Beispiel Argentinien), muss die Währung entweder im Devisenhandel abwerten oder die Zentralbank muss auf die Staatstitel eine Wertberichtigung durchführen (Währungsreform, wird auf Geschäftsbanken und Sparer durchgebucht).
Aber eigentlich hat sich doch gar nichts geändert, die fähigkeit der Produktion von Güter und anderen Produkten ist doch immer noch gleich hoch. Es sind zwar erbrachte Leistungen nicht bezahlt worden (da Stattskonkurs), mit den versprochenen Leistungen. Doch der Statt hat ja auch was geleistet oder also z.b. eine Strasse gebaut mit dem Geld, die ja nun nicht weg ist.
Richtig, aber der Staat hat keine Bilanz geführt und keine Abschreibungen auf die Strasse getätigt. Er lebt von der Hand in den Mund, und wenn die Steuereinnahmen nicht reichen, leiht er sich den Rest, ohne jemals zu tilgen. Da der Staat aus welchen Gründen auch immer dennoch als unbankrottbar gilt, erhalten die Staatsgläubiger risikolose Zinseinnahmen, die wegen des Aufschuldungseffekts immer grössere Anteile der staatlichen Steuereinnahmen auffressen. Schlussendlich gehen im Extremfall 100 % der Steuern für Zinszahlungen drauf, und der Staat kann seine regulären Ausgaben (Beamte, Justiz, Bildung etc.) nicht mehr leisten -- Staatsbankrott.
Ist das problem dann nicht schlussendlich das darauf falsch reagiert wird? Also wenn z.B. der Statt dann zwar nicht seine früheren Gläubiger unterstützt (z.b. Rente), aber trotzdem wieder Schulden macht und so denen die noch was haben verunmöglicht die zu untersützen die alles verloren haben (Rentner). Kapital kann ja absolut gesehen nicht einfach so vernichtet werden. Wenn es weniger Geld gibt, dann passen sich ja einfach die Preise an.
Diese verfallenden Preise (Deflation) beobachtet man in der Tat immer kurz vor einem Staatsbankrott.
Oder muss man das so sehen, das die reichen länder ihre scheinbare stabilität und die daraus kommende Möglichkeit einfach Schulden machen zu können, ausgenützt haben um anderen Länder auszunützen, auzusaugen usw. Also das das Problem „nur“ darin besteht, das ein ungleichgewicht zwischen den Ländern ensteht durch die verschuldung eines stattes. Also das eigentlich nur das Geld vom verschuldeten Statt/Bürger in einen nicht oder weniger verschuldeten Statt/Bürger geht.
Stimmt, hier haben die Hermes-Bürgschaften grosses Unheil angerichtet. In Entwicklungsländer wurden deutsche Industrieprodukte geliefert, wofür sich diese Länder verschuldet haben, und bei Ausfall ist letztendlich der deutsche Steuerzahler eingesprungen.
Also sagen wir mal wenn sich eine Weltregierung verschulden würde und dann Konkurs ginge, beständen keine Probleme wenn die Aufgaben des Staates dann einfach von den Bürgern selber übernommen würden und es gäbe nur eine Umverteilung des Geldes.
Das Problem liegt einzig und allein in der Verzerrung der Risiko-Rendite-Struktur des Kredit- und Anleihemarkts. Müsste der Staat alle seine Obligationen mit Staatseigentum besichern, so könnte er von vorneherein nicht so viel Schulden machen, der öffentliche Kapitalbedarf wäre geringer und die Zinsen wären niedriger. Unternehmensgründungen wären bei niedrigen Zinsen einfacher und es entstünden mehr Arbeitsplätze. Solange die Staatsgläubiger hohe Zinseinnahmen risikolos kassieren, besteht für sie kein Anlass, unternehmerisches Risiko einzugehen. Ein risikobehaftetes Geschäft muss auf das investierte Kapital mindestens eine Marge in Höhe des"risikolosen" Zinses auf Staatsanleihen abwerfen, um auch tatsächlich realisiert zu werden und Arbeitsplätze zu schaffen! Ansonsten kauft der Investor natürlich Staatsanleihen...
(Da ich mich mit dem ganzen noch nicht lange beschäftige (kenne das Forum seit September), schreibe ich vielleicht ein wenig verwirend und selber auch noch ein bischen verwirt.:) )
Vielleicht war nicht alles exakt richtig, aber ich denke, ungefähr kommt`s hin.
Gruss: Ecki
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