- Vola gg. Vola - es geht dahin! The Coming Mystery Crash - dottore, 10.11.2006, 19:33
- The Mystery Crash: GENAU so ist es! Und das gilt nicht nur für das Finanzsystem! - sensortimecom, 10.11.2006, 20:18
- Was ist mit diesem Rätselwort gemeint? - fridolin, 10.11.2006, 21:12
- Ich schließe mich der Frage an. Worum geht es hier eigentlich? Danke (o.Text) - prinz_eisenherz, 10.11.2006, 21:45
- Re: Auch ich bekenne mich zu meiner Unwissenheit - schäm!! - 000, 11.11.2006, 17:17
- Ich traue mich, ich der Kiesfahrer, dir zu antworten - prinz_eisenherz, 11.11.2006, 21:27
- Ist LTCM nicht ein Beispiel für völlig bescheuerte Banken? - LenzHannover, 10.11.2006, 21:36
- Nein, Grossbanken sind Teil des Herdentriebs, das liegt in der Natur der Sache - chiron, 10.11.2006, 22:54
- Re: Vola gg. Vola - es geht dahin! The Coming Mystery Crash - rodex, 10.11.2006, 21:55
- Volatilitäten - kein Mysterium! - Ecki1, 10.11.2006, 22:44
- Re: Vola gg. Vola - es geht dahin! The Coming Mystery Crash - Elmarion, 11.11.2006, 11:22
- ein paar Erklärungen - chiron, 11.11.2006, 12:13
- Re: Dank! Diesmal gehts fürwahr ums Ganze! - dottore, 12.11.2006, 19:03
- Sooo fix ja nun auch wieder nicht - Zandow, 12.11.2006, 19:46
- Sehe ich auch so - chiron, 12.11.2006, 23:40
- Re: Sooo fix ja nun auch wieder nicht - dottore, 13.11.2006, 15:12
- Jetzt ist's klarer. Besten Dank! (o.Text) - Zandow, 13.11.2006, 19:12
- Wie ist denn LTCM damals abgelaufen bzw. abgewickelt worden? + Szenarien! - MikeFFM, 13.11.2006, 15:04
- Re: Wie ist denn LTCM damals abgelaufen bzw. abgewickelt worden? + Szenarien! - chiron, 13.11.2006, 15:10
- Re: Wie ist denn LTCM damals abgelaufen bzw. abgewickelt worden? + Szenarien! - dottore, 13.11.2006, 16:43
- Krass! Die Sitiation ist ja wirklich haarsträubend ernst!!! - MikeFFM, 13.11.2006, 19:03
- Re: Der Trick mit NOVARTIS (heute, Börse Zürich)! - dottore, 13.11.2006, 19:37
- kein Trick, kommt leider vor - chiron, 13.11.2006, 21:27
- Misstrades - Zandow, 13.11.2006, 21:45
- Re: Misstrades - chiron, 14.11.2006, 08:18
- Re: kein Trick, kommt leider vor - dottore, 14.11.2006, 12:46
- @Dottore - chiron, 14.11.2006, 15:44
- Re: @Dottore - dottore, 14.11.2006, 18:48
- Re: @Dottore - chiron, 14.11.2006, 23:14
- Seltsames im Novartis Handel - chiron, 15.11.2006, 18:08
- Re: Ja, seltsam, sorry: zum Lachen! - dottore, 16.11.2006, 12:56
- Re: @Dottore - dottore, 14.11.2006, 18:48
- @Dottore - chiron, 14.11.2006, 15:44
- Misstrades - Zandow, 13.11.2006, 21:45
- Re: Der Trick mit NOVARTIS (heute, Börse Zürich)! - MikeFFM, 14.11.2006, 01:13
- kein Trick, kommt leider vor - chiron, 13.11.2006, 21:27
- Zehn bis Zwanzig Jahre noch - Zandow, 13.11.2006, 19:39
- Jetzt mal die Pferde nicht scheu machen - Ecki1, 14.11.2006, 12:35
- Re: Ist es nicht wie bei Lloyds 1988? - dottore, 14.11.2006, 17:06
- Montecristo"A" - JN++, 14.11.2006, 18:00
- Re: Ist es nicht wie bei Lloyds 1988? - dottore, 14.11.2006, 17:06
- Re: Der Trick mit NOVARTIS (heute, Börse Zürich)! - dottore, 13.11.2006, 19:37
- Krass! Die Sitiation ist ja wirklich haarsträubend ernst!!! - MikeFFM, 13.11.2006, 19:03
- Sooo fix ja nun auch wieder nicht - Zandow, 12.11.2006, 19:46
- Re: Dank! Diesmal gehts fürwahr ums Ganze! - dottore, 12.11.2006, 19:03
- Re: Vola gg. Vola - es geht dahin! The Coming Mystery Crash / i. d. Sammlung (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 12.11.2006, 19:25
- CDS hier ganz gut erklärt. - VictorX, 13.11.2006, 09:29
- Re: noch ein interessanter Link zu CDS´s - - Elli -, 13.11.2006, 11:36
- Re: Hertz - oder das Comeback der New Economy, Abteilung - dottore, 13.11.2006, 18:03
- Re: Danke für die klasse Gute-Nacht-Geschichte: - ) (o.Text) - MikeFFM, 14.11.2006, 02:54
- Zentrale Frage bleibt aber: Warum sind die Altaktionäre raus? - Ecki1, 14.11.2006, 12:20
Re: Sooo fix ja nun auch wieder nicht
-->Hi Zandow,
>ganz so fix, wie Du meinst, geht's nicht.
Wie fix es geht, wird sich weisen. Die CDS unterscheiden sich grundsätzlich von den anderen Swaps. Nach einem Default ist nämlich Ende, d.h. es kann nicht weiter geswapt werden. Bei Zinssatz- und Währungsswaps ist das ganz anders, weil die Entwicklung der Zinssätze ebenso weiter geht wie die Währungen nicht verschwinden, sondern sich - wenn auch mit anderem Kurs zu anderen Währungen - weiterhin am Markt befinden.
Geht ein Unternehmen oder eine Kapitalversammlung in die Grütze, steht der CDS in voller Summe im Regen, d.h. der jeweilige Verlierer muss aus seinen Collaterals leisten (79 % der Collaterals sind Cash, 18,5 Prozent Gov-Titel, Rest Sonstiges).
Deshalb führt die ISDA die Zinssatz- und Währungswaps seit langem zusammen (die BIZ weist sie netterweise noch gesondert aus) und trennt sie von dem komplett anderen Marktsegment, nämlich den CDS, siehe
hier
>Mit den CDS wird doch eigentlich nichts anderes als das Ausfallrisiko gehandelt. Von Hand zu Hand natürlich mit den entsprechenden Abschlägen.
Ja klar wird das Ausfallrisiko gehandelt. Aber dieses entwickelt sich nicht quasi von Minute zu Minute, eben wie sich Zinssätze und Währungskurse ändern. Ein Zinssatz oder ein Währungskurs kann sich zwar auch schnell und vehement ändern, aber nicht von Kurs xx,xx (100 % aus der Sicht beider Marktteilnehmer) auf 00,00 (Null) oder nahebei. Gewiss gibt es Pleiten, die sich peu à peu abzeichnen, aber schon dort wird es immer schwieriger zu swappen (siehe Anmerkungen der Buba dazu), da sich die Gegenseite dann eben doch nicht mehr"traut", die Gegenposition zu halten.
Verheerend wird es bei Pleiten à la Enron, Worldcom, Parmalat usw., die keinen solchen"Vorlauf" haben, sondern von jetzt auf gleich die Märkte überraschen. Solche Pleiten für alle Zukunft auszuschließen, verbieten Erfahrung und Vernunft. Dass sich die Gefahr solche Pleiten aus dem Off in Zeiten niedriger Vola an den"Primärmärkten" erhöht, wurde versucht, aufzuzeigen (niedrige Vola ---> höheres Leveragen ---> vergrößerte Gefahr einer unangenehmen Überraschung). Dabei sind Zeiten inverser Zinsstrukturen nicht gerade hilfreich oder beruhigend.
>Nun stellt sich die Frage, WO letztenendes jenes Ausfallrisiko landet: Ist die letzte Hand das Publikum, welches das Ausfallrisiko in Form irgendwelcher neuer Produkte kauft, oder landet das Ausfallrisiko wirklich schlußendlich in der ZB?
Die CDS outstanding umfassen ausweislich der Tabelle 26 Billionen USD (1. Hj 2006), inzwischen liegen sie vermutlich erheblich darüber, die Steigerungsraten stoppen nicht mal eben so und eine Verzehnfachung in drei Jahren ist auch nicht nichts. Sollten die Kredite ausfallen, müssten die entsprechenden Counterparts in voller Montur dafür gerade stehen. Bei Teilausfällen entsprechend geringer, wobei Teilausfälle durchaus dazu führen können, dass sie sich vergößern. Ein verschwundener Kredit führt zur Ausbuchung und diese in der Regel zu weiteren Ausbuchungen.
Nun wer sind die Counterparties (Ungefährzahlen)? Bei großen (Volumen) Risiken zu ca. 30 % Hegde Funds, zu 19 % Institutionelle, zu 17 % Banken/Broker, zu 13 % Unternehmen, Rest Sonstige. Bei mittleren zu über 50 % Banken/Broker, Unternehmen 18, Hedger ca. 12 %. Bei kleinen zu fast 90 % Banken/Broker. Welche Risiken sich auf wen verteilen, wird nicht ermittelt.
Interessant: Die CDS umfassen 2006 zum ersten Mal"the highest coverage in terms of exposure" (62 %, 2003 erst 25) und werden auch am meisten gehandelt (Trade Volume = 70 %, 2003: 30, bezogen auf die"exposure collateralized"). Dass sich hier eine"unbemerkte" Vola abzeichnet, ist klar.
>Endigt das Weiterreichen des Ausfallrisikos beim Publikum, sehe ich eher keine große Gefahr. Dann hat das Geld für den Kauf jenes Risikos eben nicht mehr das Publikum, sondern der Verkäufer und seine Vorgänger. Gesamtoekonomisch also nur rechte Tasche in linke Tasche.
Das ist richtig, solange das Risiko Risiko bleibt. Sobald allerdings der Ausfall eintritt wird selbstverständlich Geld verloren. Wie bei einer Versicherung also: Solange das Risiko besteht, wandert die Kohle von der Tasche des Versicherten in jene der Versicherung. Solange vereinzelte Ausfälle eintreten, z.B. Todesfälle, wandert die Kohle wieder zurück (versicherungsmathematisches Einmaleins). Sterben aber sämtliche Versicherten auf einmal, geht die Versicherung inkl. Rückversicherung kaputt.
Kreditausfälle lassen sich nicht anhand von"Sterbetafeln" in den Griff kriegen. Das Risiko liegt nicht beim Einzelfall (schlechtes Management o.ä.), sondern im System. Oder um zur inversen Zinskurve ("Virus") zurückzukommen: Diese betrifft nicht nur Firma A oder einen Teilausschnitt der Volkswirtschaft, sondern alle bzw. die gesamte. Häte niemals jemand geleveraged, sondern würden alle brav nur mit EK und ohne jegliches FK operieren, wäre auch jede ZB (zu diesem Zwecke) überflüssig. Dass sich der FK-Anteil erhöht hat, beweisen wieder die explosionsartig zunehmenden CDS, die ihrerseits ebenfalls überflüssig wären, gäbe es irgendwelche Kredit (Verschuldungen) nicht.
>Entscheidend ist doch, was die ZB betrifft, daß deren Titel auf Aktiv durch Rückkehr des Geldes wieder ausgebucht werden können (Titel weg, Geld weg).
Alles klar. Nur was macht die ZB, wenn es zu massiven Kreditausfällen kommt bzw. zu entsprechenden Abrufen (Fälligstellungen) von CDS? Nimmt sie die notleidenden Kredite in die Bilanz? Falls ja, wäre das für die Leverager ein gewonnenes Spiel, denn sie könnten raufleveragen bis auf 1 % EK oder so (moral hazard). Die Reichsbank hatte in den 1930ern sogar geplatzte Wechsel reingenommen! Falls nein, würde sich das Ganze per Pleitenketten entladen, woraufhin die ZB in die andere Kiste greifen müsste (siehe Rediskont von Mefo-Wechseln).
>Inwieweit dies gelingt, hat mit der Wanderung des Ausfallrisikos von Hand zu Hand wohl nicht so sehr viel zu tun. Es ist doch nicht entscheidend, WER das Ausfallrisiko trägt, sondern ob der Risikofall wirklich eintritt.
Beides. DASS er eintritt ergibt sich aus der Logik des kapitalistischen Prozesses, ich darf nochmals an Hyman Minsky erinnern, der das perfekt abgeleitet hat. WER das Risiko trägt ist für den Fortgang des Prozesses entscheidend. Keiner der Marktteilnehmer kann einen CDS weiterswappen, nachdem während seiner Laufzeit der Default des konkreten Kredits eingetreten ist.
>Ne, ne. Der Trigger liegt im Risiko selbt und nicht darin, wer das Risiko gerade trägt.
Im Risiko selbst liegt nichts. Sondern darin, dass Default eintritt und von der Gegenseite die entsprechenden Collaterals abgerufen werden. Der Umfang ist nicht schlecht: 921 Bio USD (gemeldet), die sich auf"received" (534) und"delivered" (387) verteilen. Insgesamt werden die entsprechenden Assets auf 1.329 Bio USD geschätzt (2001: 250).
>Von daher: Woanders nach dem Auslöser des Knalls suchen.
Wozu? Da sich hinter"Knall" nicht ein singuläres Ereignis, sondern stets eine Kettenpleite verbirgt (siehe Sep 1930 ff. USA, siehe Juli 1931 ff. Deutsches Reich), läuft es stets nach dem gleiche Muster ab: Ein Kredit wird notleidend und geht - ohne dass er auf einem Markt gehandelt würde - von (vorgestellt 100 %) auf 50, 20, 10 oder Null. Das triggert die Versicherung in Höhe 100. Die Differenz muss von dem, der die 100 garantiert, gezahlt werden.
Übersteigt das Volumen seine Collaterals (nicht alle für alle Swaps, Options usw., sondern die für diesen Fall), kommt er selbst in Probleme, dies umso mehr, je mehr er Collaterals im Feuer hat. Dass mehr Collaterals im Feuer sind, belegen nicht nur die bekannten Zahlen, sondern auch der simple Fakt, dass umso mehr aus dem Markt zu holen ist, je mehr Collaterals eingesetzt werden (Anstieg der Collateral Agreements 2005/06: um 53 Prozent!).
>Oder irre ich hier?
Nein. Denn es ist ganz ausgeschlossen (mögliche Rezession hin oder her), dass es noch irgendwo zu einer Pleite kommen wird. Warum es dann überhaupt CDS gibt, wird ein unlösbares Rätsel bleiben.
Dank und beste Grüße zurück!
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