- Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - dottore, 12.08.2002, 11:26
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi, 12.08.2002, 12:17
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - dimi - nereus, 12.08.2002, 13:03
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - Nereus - Dimi, 12.08.2002, 14:48
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - und nochmal Dimi - nereus, 12.08.2002, 20:43
- @nereus: Machthaber = Stellvertreter der Goetter? Das haben sich die Machthaber - Josef, 12.08.2002, 21:00
- Re: Stellvertreter der Goetter? - Josef - nereus, 12.08.2002, 21:56
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - und nochmal Dimi - Dimi, 12.08.2002, 22:51
- @nereus: Machthaber = Stellvertreter der Goetter? Das haben sich die Machthaber - Josef, 12.08.2002, 21:00
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - und nochmal Dimi - nereus, 12.08.2002, 20:43
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - Nereus - Dimi, 12.08.2002, 14:48
- 'gemeinschaftliche' Aufgaben - silvereagle, 12.08.2002, 14:31
- Re: 'gemeinschaftliche' Aufgaben - Silvereagle - Dimi, 12.08.2002, 15:03
- @Dimi - silvereagle, 12.08.2002, 17:00
- @silvereagle - Taktiker, 12.08.2002, 17:28
- Re: @silvereagle - Mensch Taktiker.. - nereus, 12.08.2002, 17:58
- Re: @silvereagle - Mensch Taktiker.. - Euklid, 12.08.2002, 18:04
- Re: @silvereagle - Mensch Taktiker.. / aber ehrlich!...... - ---- ELLI ----, 12.08.2002, 18:05
- Kann so nicht sein... - Zardoz, 12.08.2002, 19:43
- @Taktiker: Zum Zwang, zur Gemeinschaft, zur Familie und zum Abschied - silvereagle, 13.08.2002, 01:10
- Re: @Taktiker: Zum Zwang.. und den bösen Strippenziehern - silvereagle - nereus, 13.08.2002, 10:33
- Der Wolf im Schafspelz? - silvereagle, 13.08.2002, 11:37
- Re: @Taktiker: Zum Zwang.. und den bösen Strippenziehern - silvereagle - nereus, 13.08.2002, 10:33
- Re: @silvereagle - Mensch Taktiker.. - nereus, 12.08.2002, 17:58
- Staat == 'Gebilde', daher auch 'Staatsgebilde' - Uwe, 12.08.2002, 19:20
- Re: - Silvereagle - Dimi, 12.08.2002, 22:39
- @silvereagle - Taktiker, 12.08.2002, 17:28
- Re: 'gemeinschaftliche' Aufgaben ** Freiwillig in der Familie? - Herbi, dem Bremser, 13.08.2002, 01:00
- Freiwillig in der Familie? - silvereagle, 13.08.2002, 01:19
- Re: Freiwillig in der Familie? ** Geschriebenes vom Schreiber - Herbi, dem Bremser, 13.08.2002, 01:45
- Re: 'gemeinschaftliche' Aufgaben ** Freiwillig in der Familie? - Dimi, 13.08.2002, 10:56
- Freiwillig in der Familie? - silvereagle, 13.08.2002, 01:19
- @Dimi - silvereagle, 12.08.2002, 17:00
- Re: 'gemeinschaftliche' Aufgaben - Silvereagle - Dimi, 12.08.2002, 15:03
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - SchlauFuchs, 12.08.2002, 14:56
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - dottore, 12.08.2002, 21:18
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi, 12.08.2002, 23:42
- Machst Du es Dir hier nicht etwas zu einfach? - Saint-Just, 13.08.2002, 02:14
- Re: Inwiefern zu einfach? - Saint Just - Dimi, 13.08.2002, 13:39
- Ganz einfach - Saint-Just, 13.08.2002, 16:39
- Re: Ganz einfach - Dimi, 13.08.2002, 22:29
- Re: Ganz einfach - Warum wird Saint-Just besteuert und dottore nicht? ;-) (owT) - nereus, 13.08.2002, 22:36
- Noch einfacher - die Welt ist ungerecht:-) (owT) - Saint-Just, 13.08.2002, 23:09
- Re: Ganz einfach - Saint-Just, 13.08.2002, 22:53
- Re: Ganz einfach - Dimi, 14.08.2002, 01:03
- Na bitte, DAS nenne ich eine Argumentation - Saint-Just, 14.08.2002, 21:25
- Re: Abgabenfreie Stammesgesellschaft - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 00:06
- So so... - Saint-Just, 15.08.2002, 15:25
- Re: So so... - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 20:01
- AUGEN AUF DIMI - damit Du's nicht übersiehst - Saint-Just, 15.08.2002, 20:57
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 21:55
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi - Saint-Just, 16.08.2002, 20:00
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Saint-Just - Dimi, 16.08.2002, 23:22
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi - Saint-Just, 17.08.2002, 20:01
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Saint-Just - Dimi, 16.08.2002, 23:22
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi - Saint-Just, 16.08.2002, 20:00
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 21:55
- AUGEN AUF DIMI - damit Du's nicht übersiehst - Saint-Just, 15.08.2002, 20:57
- Re: So so... - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 20:01
- So so... - Saint-Just, 15.08.2002, 15:25
- Re: Abgabenfreie Stammesgesellschaft - Saint-Just - Dimi, 15.08.2002, 00:06
- Na bitte, DAS nenne ich eine Argumentation - Saint-Just, 14.08.2002, 21:25
- Re: Ganz einfach - Dimi, 14.08.2002, 01:03
- Re: Ganz einfach - Warum wird Saint-Just besteuert und dottore nicht? ;-) (owT) - nereus, 13.08.2002, 22:36
- Re: Ganz einfach - Dimi, 13.08.2002, 22:29
- Ganz einfach - Saint-Just, 13.08.2002, 16:39
- Re: Inwiefern zu einfach? - Saint Just - Dimi, 13.08.2002, 13:39
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - dottore, 13.08.2002, 08:08
- Mitsprache... - Uwe, 13.08.2002, 08:26
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi, 13.08.2002, 10:26
- Re:"Volksgemeinschaft" und andere Protofaschismen - dottore, 13.08.2002, 16:43
- Re: Wegen einer Brücke das alles? ;-) - Dimi, 13.08.2002, 22:22
- Wegen einer Brücke... - silvereagle, 13.08.2002, 22:57
- Re: Wegen einer Brücke... - Dimi, 14.08.2002, 00:56
- Wegen einer Brücke... - silvereagle, 13.08.2002, 22:57
- Re: Wegen einer Brücke das alles? ;-) - Dimi, 13.08.2002, 22:22
- Re:"Volksgemeinschaft" und andere Protofaschismen - dottore, 13.08.2002, 16:43
- Machst Du es Dir hier nicht etwas zu einfach? - Saint-Just, 13.08.2002, 02:14
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi, 12.08.2002, 23:42
- Re: Real-Enzyklopädie (29): - dimi - nereus, 12.08.2002, 13:03
- Mein Gott! - Warum legen Sie sich wiederum ausgerechnet mit v.Hayek an?! - Galiani, 12.08.2002, 14:57
- Re: Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek - Dimi, 12.08.2002, 12:17
Real-Enzyklopädie (29): Das Privatgeld des F.A. v. Hayek
-->Guten Tag,
der Nobelpreisträger F.A. von Hayek hat 1977 bei Mohr, Tübingen, ein Buch erscheinen lassen mit dem Titel
"Entnationalisierung des Geldes - Eine Analyse der Theorie und Praxis konkurrierender Umlaufsmittel".
(Ähnliche Gedanken finden sich in der hier bereits bekannten Kölner Dissertation bei Christian Watrin, die mit dem Kölner Uni-Preis 2000 bedacht wurde).
Schon der Titel ist krumm, da es nicht um eine"Entnationalisierung" des Geldes gehen kann (Gegenteil wäre eine"Internationalisierung"), sondern um eine"Privatisierung".
Hayek präzisiert (IX) immerhin,"dass der Regierung das Notenmonopol entzogen werden sollte". Er sieht auch völlig richtig (X), dass"wiederkehrende Perioden von Depression und Arbeitslosigkeit.,.. eine Konsequenz des uralten Regierungsmonopols der Geldemission ist."
Er kommt dann allerdings rasch in Schwierigkeiten. So meint er (23):
"Einer Regierung muss es natürlich freistehen, darüber zu entscheiden, in welchem Zahlungsmittel die Steuern zu entrichten sind, und sie muss Verträge in jedem beliebigen Zahlungsmittel abschließen können (wodurch sie ein von ihr ausgegebenes Zahlungsmittel begünstigen kann)."
Da es bekanntlich keinen einzigen Zahlungsvorgang in der Realwirtschaft gibt, der nicht mit einer Steuer verbunden wäre, liefe das darauf hinaus, dass entweder von vorneherein wieder das staatliche Zahlungsmittel genommen würde oder dass die Umsätze gesplittet werden müssten: ein Teil in privaten Zahlungsmitteln, ein weiterer Teil in staatlichen.
Da sich die Staatsquote bei Erlösen in privaten Zahlungsmitteln oder bei Erträgen, die sich nach privaten Aktivitäten ergeben als ein Prozentsatz von Erlösen bzw. Erträgen darstellt (Umsatzsteuern, Verbrauchsteuern und Ertragsteuern sind Prozentsätze der ihnen zugrunde liegenden Besteuerungsbasis) sind, wären private Zahlungsmittel von vorneherein zu Scheitern verurteilt, da der Staat nicht Steuern bezogen auf ein Zahlungsmittel erheben kann, das er selbst nicht vorschreibt.
Dann kommen die nächsten Probleme.
Die Emissionsform des neuen Geldes wäre"Verkauf am Schalter oder durch Versteigerung" (31). Wogegen verkauft bzw. versteigert werden soll, bleibt dunkel.
Nach Herausbildung eines"regulären Marktes" würde die neue Währung im Wege des"üblichen Bankgeschäfts, d.h. durch kurzfristige Kreditvergabe in Umlauf gebracht werden."
Dass sich Erst-Emission und kurzfristige Kreditvergabe gegenseitig ausschließen, muss nicht eigens betont werden. Ein Verkauf ist bekanntlich kein Kredit.
Das nächste Problem erscheint umgehend, nämlich das der"Deckung". Hayek hält es für"ratsam, dass die emittierende Institution von Anfang an genau das Güterbündel angäbe, zu dem der Wert des ‚Dukaten' entsprechend ihrer Zielsetzung in einem konstanten Verhältnis gehalten würde." Sich dabei"rechtlich" an bestimmte Normen zu binden, wäre"weder notwendig noch erstrebenswert." Damit zielt er auf einen"Warenreserve-Standard" (ausführlich in Abschnitt XIII), den er als"praktikable Methode" bezeichnet.
Damit steckt sein Vorschlag in der bekannten Schwierigkeit, dass etwas als Kredit auf etwas vergeben wird, das selbst nicht definiert ist. Der Wert des"Dukaten" lautet auf"Dukat", aber der Dukat selbst lautet auf nichts.
Der Kredit ist als Kredit mit einem Zins ausgestattet, der nur mit zusätzlichen über einen Kredit beschafften Dukaten bedient werden kann. Dabei ist von einer Besicherung des Kredits, etwa durch Waren (wie beim Goldstandard) oder von außerhalb der Emissionsbank existierenden Krediten (heutiges ZB-System) keine Rede.
Mit dem Dukaten kann man andererseits Waren kaufen, die ihrerseits nicht von der Emissionsbank selbst an- oder verkauf werden. Die Existenz und die laufende Produktion dieser Waren und ihre qualitative Konstanz wird vorausgesetzt. Dabei bleibt unklar, warum diese Waren überhaupt, in bestimmter Qualität und in bestimmter Menge produziert werden.
Da sich letztlich eine Konkurrenz der Emissionsbanken um das"stabilste Geld" ergeben soll, hätten wir die Situation, dass der Wert des konkurrierenden Geldes konkurrierender Emissionsbanken von einer durch was auch immer verursachten Produktion von Waren abhängt.
Jede zusätzliche Produktion der Waren, an denen in Form eines Warenkorbes die jeweiligen konkurrierenden Gelder gemessen werden, würde den Wert der bereits emittierten Gelder der Emissionsbanken automatisch erhöhen.
Diejenigen, die sich diese Gelder gegen Kredit abholen, müssten also nur warten, bis die zusätzlich erzeugten Waren auf dem Markt unter Preisdruck geraten, der die Preisentwicklung (nach unten) prozentual über den Kreditzins setzt, der von den Emissionsbanken gefordert wird. Dieser ist wegen der Konkurrenz der Banken untereinander (jede will schließlich zunächst ein Kreditgeschäft machen) so niedrig wie es die Banken aufgrund ihrer Kostensituation, (die durch Rationalisierung im Issue-Department extrem minimiert würde) schaffen könnten.
Da die Banken aufgrund ihrer Konkurrenz um das beste Geld, dessen Emission schließlich ihr Geschäft wäre, unter allen Umständen versuchen würden, das möglichst stabilste Geld zu schaffen, weil dieses das größte Geschäft verheißt, würden jene Banken das meiste Geschäft machen, deren Geld nicht nur keinen Verlust, etwa durch Abwertung gegenüber dem Warenkorb (Inflation), sondern einen Gewinn, nämlich durch Aufwertung gegen den Warenkorb (Deflation) ermöglicht.
Hayek sieht diese Form der"Liquiditätsfalle" durchaus und schließt (78 f.):
"Dem Wunsch eines jeden Individuums, einen größeren Anteil seiner Ressourcen in sehr liquider Form zu halten, kann durch eine <font color="FF0000">Vermehrung der gesamten Geldmenge</font> Rechnung getragen werden."
Damit packt er gleich zwei Denkfehler in einen: Es gibt nach Vollzug seines Vorschlags logischerweise keine gesamte Geldmenge mehr, sondern immer nur die von den einzelnen in Konkurrenz untereinander stehenden Teil-Geldmengen, wobei jeder einzelne Dukat jeder einzelnen Emissionsbank einen auf den Warenkorb bezogenen Wert besäße.
Und: Die Geldmenge kann nicht vermehrt werden, da jedes einzelne Teil-Geld nach der"Erstausstattung" nur über Kredite in Umlauf kommt (siehe oben), aber die Kreditnahme (und damit die Teil- und/oder Gesamtgeldmengen-Vermehrung) nicht erzwungen werden kann, mit Ausnahme des bei Fälligkeit des Kredits wiederum über Kredit zu beschaffenden Zins, der an die Emissionsbank zu liefern ist.
Dieser Zins, der aufgrund des Konkurrenzmechanismus der Banken untereinander sehr gering wäre, kann wiederum keine Geldmenge sein, weil ihn die Banken nicht ausschütten können, es sei denn sie dürften die Ausschüttungs-Dukaten ihrerseits im eigenen Keller herstellen. Mit den Ausschüttungs-Dukaten können sie auch nichts kaufen, da sie sonst eine Ware oder Leistung gegen Nichts kaufen könnten.
Im übrigen wäre die logische Folge des Hayek'schen Konstrukts, dass jedermann eine Lizenz zum Betreiben einer Geldemissionsbank beantragen würde, was ihm auch nicht verwehrt werden könnte, da das Publikum keinerlei Kreditrisiko laufen würde (die Emissionsbank ist Gläubiger!), sondern nur ein Preisrisiko (ihr Dukat würde in seiner Preisentwicklung gegenüber dem Warenkorb mit anderen Dukaten verglichen), was aber keine Relevanz hätte, denn spätestens nach einem Tag hätte sich über die Wechselkurse der einzelnen Dukaten untereinander herausgestellt, ob der betreffende Dukat gegenüber anderen Dukaten gewonnen oder verloren hat.
Den schlechteren Dukaten reicht man sofort an die Emissionsbank zurück und holt sich dann bei einer anderen Emissionsbank den Agio-Dukaten, woraus keinerlei Verlust resultieren kann: Kredit A zu pari getilgt, Kredit B zu pari neu aufgenommen.
Den Minimalzins für den einen Tag des Haltens des A-Dukaten hätte man bei sofortigen Halten des B-Dukatens auch bezahlen müssen, da sich über den Konkurrenzmechanismus die Zinssätze aller Emissionsbanken vermutlich schon am aller ersten Tag auf gleiche Höhe stellen würden.
Jedermann, der sich seine eigene Emissionsbank einrichtet, kann sich selbstverständlich auch Nostro-Kredit in beliebiger Höhe geben. Die dann bei ihm liegenden Dukaten muss er nicht anrühren oder gar ausgeben (er muss nur mitteilen, dass sie existieren), was deren Wert, gemessen im Warenkorb sofort in die Höhe katapultieren würde. Dieser Wert würde sich im hohen Wechselkurs gegenüber den anderen Dukaten ausdrücken, in die er dann mit mühelosem Gewinn umsteigen könnte.
Hayek möchte mit seinem Vorschlag"Besseres erreichen" (127) als das, was durch die Regierungen bisher erreicht wurde. Er schreibt:
"Bislang war die Kontrolle des Geldes noch nie in den Händen von Institutionen, deren alleiniges und ausschließliches Interesse darin lag, dem Publikum ein Geld anzubieten, das von ihm unter mehreren angebotenen Arten als bestes gewählt wurde."
Das Interesse der Institutionen, die er dabei im Auge hat, nämlich private und ergo auf Gewinnerzielung und nicht etwa Publikumsbeglückung ausgerichtete Emissionsbanken, werden also dem Publikum jenes Geld anbieten, das unter den mehreren angebotenen Arten als bestes gewählt wird.
Beides zusammen führt also automatisch zu einem Geld, das nun wirklich das Beste ist, nämlich eines, das seinen Wert ununterbrochen erhöht. Da dies von den"Institutionen" sofort erkannt wird, werden sie ihr jeweiliges Geld, das sie anbieten könnten, solange minimieren, bis das eintritt, woran Hayek, der jegliches"legal tender" oder"gesetzliches Zahlungsmittel" als klassischer Liberaler selbstverständlich ablehnt (18 ff.) überhaupt nicht gedacht hatte:
<font color="FF0000">Es wird schließlich überhaupt kein Geld mehr geben, das Emissionsbanken zunächst zusätzlich und dann überhaupt noch ausgeben, da jede Emission die Gefahr des Kursverlustes des eigenen Dukaten gegenüber anderen mit sich bringt.</font>
Der Vorschlag, mit Hilfe einer"Entnationalisierung des Geldes" so etwas wie ein"Privatgeld" schaffen zu können, führt also entweder bereits nach kurzer Zeit zu keinem Privatgeld oder er landet wieder dort, wo das Geld her gekommen ist, nämlich beim staatlichen Geld.
Hayek ist zwar durchaus zuzustimmen, wenn er meint (9):
"Ã-konomisch gesehen bezweifle ich, ob irgendein Monopol so viel Schaden angerichtet hat wie das Geldmonopol."
Nur lässt sich das staatliche Geldmonopol mit seinem Vorschlag leider nicht aushebeln.
Das Geldmonopol ist und bleibt ein Abgabenmonopol. Wer das Geldmonopol abschaffen will, muss das Abgabenmonopol abschaffen. Und wer das Abgabenmonopol abschaffen will, muss den Monopolherren, d.h. die aus diesem Monopol allein berechtigte Macht (Staat, Herrschaft) abschaffen.
Gruß und schönen Tag noch!
gesamter Thread: