- Privatgeld, Elliottwellen sowie die Frage: Was kommt als nÀchstes Geld? - dottore, 16.07.2002, 16:34
- Re: Privatgeld, Einverstanden! - Theo Stuss, 16.07.2002, 17:03
- GlĂŒckwunsch und gute Nacht! - BillyGoatGruff, 16.07.2002, 17:50
- Re: Re-Lokalisierung der Wirtschaft auf breiter Front! - dottore, 16.07.2002, 22:13
- wie beeinfluĂbar ist fiat money? - ingobert, 16.07.2002, 18:14
- Re: Das Medien-Zeitalter neigt sich seinem Ende zu - dottore, 16.07.2002, 22:02
- MiĂverstĂ€ndnis... - ingobert, 16.07.2002, 22:58
- Re: Das Medien-Zeitalter neigt sich seinem Ende zu - dottore, 16.07.2002, 22:02
- Re:..., Elliottwellen - ---- ELLI ----, 16.07.2002, 18:17
- Re:..., Elliottwellen - FĂŒrst Luschi, 16.07.2002, 19:04
- Re: Wo ist der 'Anfang'? Versuch einer EW-Kritik-Vertiefung - dottore, 16.07.2002, 21:54
- Re: Sorry, wie steht es mit inflationsbereinigten Charts, die man ja auch - André, 16.07.2002, 22:13
- Re: Sorry, wie steht es mit inflationsbereinigten Charts, die man ja auch - ---- ELLI ----, 16.07.2002, 22:34
- Re: Sorry, wie steht es mit inflationsbereinigten Charts, die man ja auch - André, 16.07.2002, 22:13
- Re: Privatgeld, Elliottwellen sowie die Frage: Was kommt als nĂ€chstes Geld? - FĂŒrst Luschi, 16.07.2002, 19:00
- Re: Das falsch gerechnete BIP - dottore, 17.07.2002, 09:15
- Re: Das falsch gerechnete BIP - FĂŒrst Luschi, 17.07.2002, 11:18
- Re: Das falsch gerechnete BIP - dottore, 17.07.2002, 12:40
- Re: Das falsch gerechnete BIP - FĂŒrst Luschi, 17.07.2002, 11:18
- Re: Das falsch gerechnete BIP - dottore, 17.07.2002, 09:15
- Bingo! - Ghandi, 16.07.2002, 19:08
- Die Geburt des heutigen Geldsystems und sein Horoskop - wasil, 16.07.2002, 21:25
- Re: Sehr interessant! Vielleicht könnte man noch 74er Daten variieren... - dottore, 16.07.2002, 22:20
- Re: Die Geburt des heutigen Geldsystems und sein Horoskop - ---- ELLI ----, 16.07.2002, 22:29
- Re: Relative Bewertungen, Elliottwellen, das nÀchste Geld? - André, 16.07.2002, 21:59
- Re: Die 'Doppelstrategie' der Gold-Bugs geht nicht auf - dottore, 17.07.2002, 09:01
- @dottore: Die 'Doppelstrategie' der Gold-Bugs geht nicht auf - oder doch? - André, 17.07.2002, 11:09
- Re: Gold, Flinten, Wolpertinger und St. Florian - dottore, 17.07.2002, 18:04
- Re::-) Hoffen und arbeiten wir an unserem Besten und das ist nicht das - André, 17.07.2002, 18:41
- Re: Gold, Flinten, Wolpertinger und St. Florian - dottore, 17.07.2002, 18:04
- @dottore: Die 'Doppelstrategie' der Gold-Bugs geht nicht auf - oder doch? - André, 17.07.2002, 11:09
- Re: Die 'Doppelstrategie' der Gold-Bugs geht nicht auf - dottore, 17.07.2002, 09:01
- Gedanken und Anregungen dazu - Tobias, 16.07.2002, 22:41
- Re: Gedanken und Anregungen dazu / Tobias! - --- ELLI ---, 16.07.2002, 23:01
- Re: Gedanken und Anregungen dazu / Wunderbarer Beitrag, Tobias! mT - ---- ELLI ----, 17.07.2002, 00:46
- Re: Es gab freilich eine Zeit vor Leibniz... FUNDAMENTAL-EINWAND - dottore, 17.07.2002, 08:13
- Re: Es gab freilich eine Zeit vor Leibniz... FUNDAMENTAL-EINWAND - Euklid, 17.07.2002, 09:18
- Re: Ja! Wasser als Geld (Machtmittel) - der logische Abschluss. Und danach? - dottore, 17.07.2002, 12:22
- Re: Es gab freilich eine Zeit vor Leibniz... FUNDAMENTAL-EINWAND - Euklid, 17.07.2002, 09:18
- Re: Es gab freilich eine Zeit vor Leibniz... FUNDAMENTAL-EINWAND - dottore, 17.07.2002, 08:13
Gedanken und Anregungen dazu
***Hi,
zunĂ€chst mal vornweg: Ich bin sehr froh, dass hier weiter nach vorne gedacht wird. Der immer wieder erwĂ€hnte âSt. Nimmerleinstagâ ist nĂ€mlich da: Die Chose ist umgekippt. Die schönen Defla-Muster (friedlich, alternativ kurz knackig oder langsam siechend) sind bekannt, die Defla-Muster (un-friedlich) teilweise bekannt und unberechenbarer, die Hyperinfla-Muster sind tlw. bekannt. Aber gleich, wie es denn lĂ€uft: Es geht um den âDay afterâ. Evtl. ist die Sicht auf âdas Geldâ zu eingeschrĂ€nkt, irgendein Zahlungsmittel werden wir schon aufgedrĂŒckt bekommen, so sich âdie Machtâ - wie beschrieben und befĂŒrchtet - wieder wie Phönix aus der Asche erheben sollte. Vielleicht gibt es aber auch gar kein Geld. Vielleicht gibt es sogar heute schon gar kein Geld, sondern lediglich âZwangsabgaben zu leisten in staatlichen Schuldscheinenâ. Kredit gibt es, Schuld gibt es, aber âverbriefte Schuldâ alias âGeldâ, wie man sich das so vorstellt, gibt es vielleicht gar nicht: Es fehlt nĂ€mlich der âSchuldnerâ, s.u. Möglicherweise braucht es eine Neu-Definition von âGeldâ, auch wenn in diesem Forum schon tonnenweise BeitrĂ€ge dazu geleistet wurden. Und evtl. können wir âGeldâ aus unseren WörterbĂŒchern streichen, da es gar keins gibt. Es ist nur eine Illusion, die die Leute so nennen...
>Hi,
>dies ist ein wirklich wichtiges Posting.
>Es wurde angeregt durch das"Privatgeld"-Posting von RDeutsch und die bisher dazu gelaufene Diskussion RD, dottore, Theo Stuss).
>Das Vortragen von immer gleichen Argumenten bringt nichts. Und das Beharren auf immer gleichen Standpunkten auch nichts. Das Folgende geht zunÀchst auf das"Nochmals-Privatgeld"-Posting von RD ein sowie auf die Antwort von TS.
>Sie wird dann allerdings erweitert um mich brennend interessierende Ellott-Waves-Fragen. Sie klingt dann aus mit einer Total-Revision des heutigen"Geldsystems" und seiner Konsequenz fĂŒr die vor uns liegende Entwicklung, einschlieĂlich der Fragestellung, was denn nach dem heutigen Geld ĂŒberhaupt denkbar wĂ€re.
>Wichtig: Keine Heilslehre und auch keinerlei Frohe Botschaft.
>Auf geht's:
>Von mir kam in Sachen"Privatgeld" (als Gold) zunÀchst dies:
>>> damit kann man nirgends Steuern bezahlen
>>>Dies ist ein kleiner Irrtum. Mit e-gold kann man im Kaufhaus bezahlen, an der Tankstelle und natĂŒrlich auch ĂŒberall Steuern. Mehrere Goldminen zahlen schon Dividenden in e-gold. Wer e-gold haben möchte (zunĂ€chst in kleinen BetrĂ€gen) kann sich mal vertrauensvoll an mich wenden.
>>>GruĂ
>>>RD
>Ab jetzt unter">" Theo Stuss. Ohne >-Markierung mein Text.
>>Hallo Reinhard,
>>natĂŒrlich kann man mit E-Gold Steuern bezahlen. Ganz einfach:
>>von meinem E-Gold-Konto ĂŒberweise ich durch auskassieren via London Gold Exchange an das Finanzamt. Nun findet zwar dabei eine Konversion in das gesetzliche Zahlungsmittel statt, aber diese ist technisch leicht möglich.
>Klar, so gesehen kann man mit allem Steuern zahlen: Aktien, Anleihen, Gold, Diamanten, Grundbesitz, Wasser, Ă-l, Steinbruch, Sand, Lkws, usw.
>Man muss das alles nur vorher in gesetzliche Zahlungsmittel verwandeln und schon geht's.
>Demnach ist alles, was nicht gesetzliches Zahlungsmittel ist,"Privatgeld" (sofern es jemand selbst im Eigentum hat).
>Dass dies Kindereien sind, liegt auf der Hand.
>>Dottore will natĂŒrlich darauf hinaus, daĂ der Staat das Gold selbst nicht annimmt. Das ist aber ein Problem des Staates.
>Nein, das ist ein Problem des zur Zahlung Verpflichteten.
>AuĂerdem ist das noch nicht mal das eigentliche Problem fĂŒr die Wirtschaft. Dies besteht darin, dass die Notenbanken kein Gold mehr annehmen und zwar als etwas, nach dessen Annahme die gegenĂŒber der ZB aufgelaufenen Zinsverpflichtungen (= ZB-Steuer = Leitzins) getilgt sind.
>Durch dieses Novum in der Weltgeschichte (seit 1974 letzter Rest des GS verschwunden) leben wir zum ersten Mal in einem Wirtschaftssystem, in dem nie mehr getilgt, also Schulden letztlich nie mehr aus der Welt geschafft werden kann!
>Alles, was nach Zahlungen aussieht, ist eben keine Zahlung, sondern nur die Zession von Schuldtiteln, letztlich von ZB-Geld.
***Diese Sicht ist zu"anstĂ€ndig" - es handelt sich m. E. ausschlieĂlich um das Weiterreichen von Versprechungen. Es ist hier schon keine Schuld mehr, da es keinen leistenden"Schuldner" gibt! Der Staat ist zwar formal der"Schuldner", aber was heiĂt das schon? Er leistet doch nie und nimmer!!! Und wer sollte das sein, der sich da abrackert, um das Konto wieder auszugleichen, das um ein paar Billionen ĂŒberzogen ist? Nie und nimmer wird sich ein Vollmitglied der Machtkaste (Politiker, Beamte, etc.) krumm machen, um irgendetwas"zurĂŒckzuleisten", also eine eingegangene Schuld zurĂŒckzuarbeiten. Der ersehnte Schuldner ist ein Nicht-Schuldner, weswegen wir es hier zwar um einen Kredit (âVertrauens-Hingabeâ, oder so), aber nicht um eine Schuld (aus Sicht des âVertrauens-EmpfĂ€ngersâ) handelt. Auch die Rentiers (GlĂ€ubigerfraktion), Rentner und âVon-den-Zinsen-Lebendenâ, werden sich nicht mehr darum scheren, die verfrĂŒhstĂŒckten Kuchen und Torten wieder herzustellen und plötzlich in die wieselige, wuselige Arbeit eines jungen Angestellten verfallen. Es handelt sich also formal um eine staatl. Versprechung in Form eines Schuldscheins, der faktisch jedoch keine Schuld des Schuldners Staat ist, sondern ein MachtausĂŒbungstitel (Waffe?) gegenĂŒber jedermann - Abgabenzwang, Leistungszwang. (?)
Mit Segen bzw. auf Anweisung (Verordnung, Recht) des Staates erzwingt der Schuldschein-Halter alias Forderungsinhaber (Bsp. Rentner) einen âMehrwertâ (Zins) von unter Abgabenzwang stehenden Forderungs-Schuldnern (Bsp. Familienvater). Dies ist nur durch Staatsgewalt in dieser Form so organisiert. (!) Folge 1: Forderungskonzentration auf den Konten Weniger und Schulden-âstreuungâ (breite Armut). Folge 2: Staatsbankrott, d.h. Nicht-Bedienbarkeit der Titel bei ausgereizter Prolongation (Hochbuchen). Staatsbankrott ist dann auch (endlich) GlĂ€ubigerbankrott. (?) Weswegen stehen denn sonst die GlĂ€ubiger den MĂ€chtigen nĂ€her als den (ohn-mĂ€chtigen) Schuldnern??
>Ausnahme: Es wird nicht bezahlt, sondern vollstreckt. Vollstreckung ist immer Tilgung: Dann hat der GlĂ€ubiger keinen Schuldtitel in der Hand ("Geld"), sondern das bisherige Eigentum des Schuldner (oder eines Teil desselben), das dann - je nach Konkursquote bzw. Pfandcharakter auf ihn ĂŒbergeht.
***Hier kommt jetzt die Frage der âKonkursquoteâ ins Spiel: Was ist denn noch da? AuĂer ein paar Klumpen Gold in der BuBa und ein paar armseligen Beteiligungen und FlĂ€chen hat der Staat doch nix mehr. Konkursquote = 2%, maybe. Dann hat die Macht aber immer noch die Macht (!) und d.h. die VerfĂŒgungsgewalt zur Leistung, die heute in der Form von Schuldscheinen den Herrschern dargereicht werden mĂŒssen. Dort wird's immer enger, siehe den Leistungsdruck bei den Unternehmern und in den Unternehmen. Folge, heute schon ĂŒberall zu sehen: Breite Verarmung und"End-Stress" auf der einen Seite, Zuckerleben fĂŒr die Rentiers: Rente mit 55, drei HĂ€user, eine Mio. Forderungen bei Bank und fĂŒr die restlichen 35 Jahre bis 90 zahlen die Jungen fĂŒr alles, inkl. Kuraufenthalt, Verwöhn-Massagen und Taschengeld. Leider ist die GlĂ€uberfraktion in der Bundesrepublik m. E. deutlich stĂ€rker als die Schuldnerfraktion, insbes. wg. ihrer groĂen NĂ€he zum Machtkartell. Wer das testen will, der geht als junger Mensch mal ganz einfach in ein Thermalbad: Am besten in die Obermain-Therme in der Adam-Riesâ-Stadt Staffelstein und dort in die Dampfsauna. Da sitzen 20 Alte drin, keiner verzieht eine Miene und alle schauen den einzigen jungen Menschen, der reinkommt, scharf und grimmig an, frei nach dem Motto: âWarum arbeitest Du nicht, junger Mensch? Es ist doch Samstag und nicht Sonntag und wir haben unendliche Forderungen gegen Dich! Und die Herrscher sind auch auf unserer Seite!â
>Solange der Kredittitel selbst (inkl. Banknote) nicht definitiv verschwindet, bleibt der Titel"offen" und wird selbst bei FÀlligkeit prolongiert, da bei FÀlligkeit letztlich mit ZB-Geld"bezahlt" werden muss (bzw. mit tÀglichen fÀlligen Guthaben, was aber nichts am Kern der Sache Àndert, da die tÀglich fÀlligen Schulden durch ein Wechsel des Inhabers der tÀglich fÀlligen Forderung selbst nicht verschwinden).
>ZB-Geld seinerseits ist, da immer wieder mit zusĂ€tzlichen ZB-Geld"rĂŒckkehrpflichtig" und somit automatisch sich immer weiter verzinsend und fortlaufend vermehren mĂŒssend, einfach nicht aus der Welt zu schaffen, das die ZB keine Waren als Zahlungen und das hieĂe Tilgung akzeptiert. Dies hatet ich bereits des öfteren geschrieben.
>Die Tatsache, dass ZB-Geld niemals ins Minus gg. Vorperiode rutschen kann (seine Zusammensetzung kann sich Àndern, also z.B. mehr Banknoten, weniger ZB-Guthaben der Banken), bedeutet:
>SĂ€mtliche"Geldmengen-Analysen" sind von vorneherein mĂŒĂig. Vor allem das Starren auf"steigende Geldmenge" MO ist ohne jegliche Bedeutung und etwaige Ableitungen aus"Bewegungen" (also schnellere oder langsamerer Steigerung der Zuwachsrate) von MO in Richtung auf Inflations- oder Deflationserwartungen sind es nicht minder.
>Nicht die bereits existenten Titel (und/oder deren Verwandlung in ZB-Geld) haben einen Einfluss auf das sog."Preisniveau", sondern ausschlieĂlich zusĂ€tzliche ("new credits"). Das wurde ebenfalls bereits oft genug dargestellt. Nun weiter:
>Auch beim Kauf ist eine Bezahlung im Sinne einer Tilgung, definiert als"Titel"-Verschwindibus völlig unvorstellbar. Der KÀufer hat den Titel, der VerkÀufer die Ware. Die Ware wandert an den KÀufer, der Titel an den VerkÀufer.
>Worin liegt die Tilgung?
>Der VerkĂ€ufer mĂŒsste dazu den Titel, den er jetzt hĂ€lt vernichten. Damit hĂ€tte er dem KĂ€ufer die Ware geschenkt.
>Um den Titel (Geld) ĂŒberhaupt zum Verschwinden zu bringen, mĂŒsste umgekehrt der VerkĂ€ufer das Geld dem KĂ€ufer geben (der es dann vernichtet) plus die Ware.
>Der Geldhalter ist immer GlÀubiger! Die Ware, die er erhÀlt, aber weder"Zahlung" noch gar Tilgung seines Titels.
>Jeder Kauf wird mit zedierten Geld bezahlt, es sei denn, es ist ein Kauf auf Kredit, was zwar wieder neue Kredittitel schafft, aber am eigentlichen Problem der Nichttilgbarkeit in keiner Weise vorbei fĂŒhrt.
>Die Einrichtung dieses welthistorischen Novums - Klarext: Schulden mit immer weiteren Schulden zu"bezahlen" - muss nach den Regeln der Finanzmathematik ins Desaster fĂŒhren, wie jede Schuld, die immer nur hochgebucht wird (Zinseszins-Erzwingung durch die ZB, die de facto eine Abgabenerzwingung ist).
***Bis hier hin vollstÀndig einverstanden.
>Dies bedeutet u.a. fĂŒr die Elliott-Wellen-Analyse:
>Sie muss völlig neu zÀhlen und zwar ex Basisjahr 1974, d.h. genau dort, wo traditionell die IV gesetzt wird.
>Wir hatten es zwar mit den selben massenpsychologischen Grundmustern wie eh und je zu tun, aber mit einem völlig anderen"Geld", in dem sich diese Grundmuster austoben durften.
>Dieses Geld mag zwar"den Menschen" als das selbe erscheinen, wie vor 1974, es ist aber etwas völlig anderes. Die Tatsache, das mit diesem"neuen Geld" sub summa der Gesamtheit (aus der sich das Publikum schlieĂlich auch zusammensetzt, das sich EW-gemÀà verhĂ€lt) unmöglich noch getilgt werden kann, bedeutet ein neues Paradigma, dem sich auch die Elliott-Wellen nicht entziehen können.
***Wie kann ich denn âGeld als solchesâ darstellen? Ich kann mir Anleihen angucken, ja (Titel), aber doch kein Geld! Gold in Geld (Forderungen), das geht. Ein Index in Punkten, auch. Ein Geld gegen ein anderes als WĂ€hrungskurs, auch. Kreditsummen kann ich angucken, also evtl. die Staatsverschuldung âzĂ€hlenâ - das kĂ€me dem ganzen vielleicht am nĂ€chsten. (?)
>Ein"an sich" tilgungsfreies System wirkt genauso wie frĂŒhere Systeme mit Tilgungsmöglichkeit auch gewirkt haben. Es ist allerdings ein nicht mehr nach oben offenes System, sondern ein definitiv auf Selbstzerstörung ausgerichtetes. Dieser terminale Suizid-Mechanismus beeinflusst das Publikum, auch wenn es sich dessen zunĂ€chst nur"indirekt" bewusst wird, d.h. es"spĂŒrt" oder"fĂŒhlt", aber (noch) nicht rational erklĂ€ren kann.
>ZunĂ€chst kommt - in klassischer Abfolge - eine Phase des langsamen Vortastens mit erster Korrektur. Danach die ĂŒbliche 3er-Welle aufwĂ€rts (der umfassende Optimismus, der sich aus der"Tilgungsfreiheit", weil Tilgungs-Unmöglichkeit selbst ergibt), die dann ihre Korrektur erfĂ€hrt.
>Am Ende steht die 5er aufwÀrts, die dieses Mal den allseits bestaunten Exzess erfahren hat, weil es eben auch eine völlig neue Lage war, die das Ganze beeinflusste und letztlich determinierte.
>Ich bin daher der Meinung: Alle langfristigen EW-Analysen, die vor 1974 zurĂŒckreichen ĂŒber Bord! Wir können uns allein auf die Geschehnisse seit 1974 beschrĂ€nken.
>Das sich seit dem Geld-Paradigmen-Wechsel von 1974 ergebende Bild ist als AufwÀrts-Bewegung vermutlich abgeschlossen. Die EW-Spezialisten werden diesen einmaligen Verlauf unschwer optisch darstellen können. Rauf wie auch die inzwischen laufende AbwÀrtsbewegung. Ob sie eine Korrektur in einer noch intakten AufwÀrtswellenbewegung darstellt, möchte ich persönlich bestreiten.
***Wie groĂ war der Einschnitt 1974, wie bedeutend war das? Elliott ist Psychologie bzw. behauptet sie zu sein. Rational betrachtet ist die Basis ab 1974 eine andere, aber psychologisch? FĂŒr den Mann aus der Masse ist ein Dollar ein Dollar ein Dollar und ist der Dow der Dow der Dow. Ob mit oder ohne Gold und Zentralbank. Oder?
>Des ungeachtet gilt jedoch:
>Nach diesem unikalen Ablauf kann (!) es keinen weiteren Ablauf auf der Basis dieses"Geldes" mehr geben.
>Denn dieses Geld wird am Ende der AbwÀrtsentwicklung komplett verschwinden! Entweder durch völliges Ausbuchen (bis zu ZB hindurch) allen Geldes (Komplett-Crash) oder durch eine Hyperinflation, die aufs selbe hinausliefe, und die keinerlei Börsen-Relevanz in Form von"real terms" mehr hÀtte.
***So, dann sind alle Schuldscheine, die nie welche waren oder ewig welche bleiben, weg bzw. nur noch MuseumsstĂŒcke. Die groĂe Frage: Was machen die Herrschenden dann? Eine Antwort weiĂ ich nicht, aber es wird ein neues Abgabengut (=âGeldâ?) geben. Gibt es keine Herrschenden, so werden sich die Menschen untereinander einig werden - hier so, dort so bzw. sich alternativ die Köpfe einhauen Da es diese Herrschenden aber wohl immer in irgendeiner Form gibt, ist zu untersuchen, welches die HaupteinflussgröĂen fĂŒr ein âneues Geldâ sind: Inwieweit durchschaut das Publikum die Nummer im nachhinein? Wohl eher gar nicht, da diese RealitĂ€t nie in die Massenseele gelangen wird, auch zu kompliziert dafĂŒr. Wovor haben die Menschen die meiste Angst? âInstabilitĂ€tâ, âschwacher Staatâ, âKriegâ? Und wo ist das gröĂte BedĂŒrfnis? âSicherheitâ? Wer fĂŒhlt sich mit Gold sicherer als ohne? Und wer mit der Versprechung einer âstarken Armeeâ?
>In der Hyperinflation fallen sĂ€mtliche Festverzinslichen Titel, die vor ihr existiert hatten, logischerweise auf Null, was ĂŒber den Rendite/Zins-Mechanismus jegliches Wirtschaften automatisch zum Erliegen bringt.
>In welcher Form nach dem unausweichlichen Komplett-Desaster wieder so etwas wie"Geld" entsteht, ist völlig offen. Als einzigen Anker, der zur RĂŒckkehr zum Goldstandard fĂŒhren könnte, sind die 42,22 Dollar / oz., seit 1974 formal noch vorhandener US-ParitĂ€t vorhanden.
***Ich stimme vollkommen zu, dass negative Metall-Szenarien zu wenig diskutiert werden. Mein Tipp nach wie vor: 99 $ bzw. Euro die Unze Feingold. Aber was meinst Du mit âso etwas wie Geld âentstehtâ â? âEntstehtâ Geld wirklich oder wird es âverordnetâ? Es wird verordnet, solange es Herrschende gibt. Dazu muss Zwang her, denn eine âfreiwillige Akzeptanzâ in der Breite der Bevölkerung kann ich nicht erkennen, auch ich möchte âunser Geldâ nicht.
>Was ein Fall des Goldes auf diesen Preis fĂŒr alle anderen Preise bedeuten wĂŒrde, die ihrerseits nur eine Untergrenze kennen, nĂ€mlich Null (Zero), kann sich jeder unschwer ausmalen.
***Die 42,22-Rule kann doch auch mal gestrichen werden, why not? Goldpreisuntergrenze dann: 0 $. AuĂerdem brauche ich Euro und da ist die Grenze heute schon 0. Gold in Euro sieht derzeit ĂŒbrigens arg nach Absturz aus (s. Chart bei der Dresdner Bank). Letztes Jahr hatten wir dazu kurz nach dem Gewaltmetall-Vortrag diskutiert, was den âWertâ von Gold ausmacht: Und da bleibt fast nix als das Goldaufwertungsmonopol der Staaten ĂŒbrig (Musik fĂŒr Luschis Ohren J).
>Ein"neues" Nicht-Gold-Geld, also eins, das wie das derzeit in den letzten ZĂŒgen liegende Geld ist unvorstellbar. Denn das tilgungslos-untilgbare Geld basiert auf Kredit, auf etwas also, das nun wirklich mit 100prozentiger Sicherheit auf lange Jahre, wenn nicht Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte nicht wieder im Publikum erscheinen wird.
***Nicht geklĂ€rt ist hingegen, wie weit dieses âGeldâ noch in dieses Jahrhundert hinein machen und ĂŒberleben wird - das können durchaus noch ein paar eklig-zĂ€he, siechende Jahre oder gar Jahrzehnte werden. Ich gebe der âewigen Deflationâ (âSeitwĂ€rts ohne Endeâ) derzeit eine höhere Wahrscheinlichkeit, als anderen Alternativen, auch wenn hier und da schon mal der Geruch der Panik auszumachen ist. Das Macht-Kartell sitzt zu fest im Sattel und darf zu viel. Oder anders gefragt: Wer soll denn den Augustus machen? Nach meiner Bevorzugung gefragt: Komplett-Crash morgen frĂŒh wĂ€r mir wg. der sich bietenden Chancen lieber. Dann aber âMachtvakuumâ, Zersprengung aller Strukturen, Raub, Mord und Totschlag nicht zu vermeiden. Also lieber doch nicht, und weitersiechen. Wer ist fĂŒr den schleichenden Niedergang, wer fĂŒr den Crash?
>Die Geschichte des ersten Kreditgeldes ist dazu aufschlussreich:
>Nach dem ersten Depotgeld (Milet, Karthago) vergingen 250 bzw. 180 Jahr.
>Nach dem Verschwinden der römischen Synpraphen mit dem Ende Roms dauerte es ca. 600 Jahre, bevor wieder mit Kredit gearbeitet wurde.
>Nach den Ming-Noten des 14. Jh. in China dauerte es ca. 500 Jahre.
>Nach den Palmstruch-Noten Schwedens (17. Jh.) ca. 230 Jahre, nach dem ersten deutschen Papiergeld (Gyro d'Affractatione, Köln) etwa ebenso lange.
>Nach dem ersten französischen Papiergeld (Ludwig XIV. dann John Law) bis zu den Assignaten 70 Jahre. Dies waren indes lokale PhÀnomene.
***Ich wĂŒrde mich freuen, zu diesen âGeldsystemenâ mehr zu erfahren.
>Diesmal haben wir es mit einer weltweiten Operation zu tun, einem weltweiten Kredit- und Schuldsystem also.
***Genau! Es handelt sich um eine Operation! Ein faulig-stinkendes und ĂŒbel-schwelendes Machwerk, das samt den Verantwortlichen endlich beseitigt gehört.
>Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir nach dem Gesamtzusammenbruch des Kredits weltweit vor Ende dieses (!) Jahrhunderts so etwas wie ein Revival eines Kreditsystems gedacht werden kann.
>Dieses könnte ĂŒberdies nur lokal und auf ganz kurze Fristen geschehen. Sozusagen als langsam sich voran tastende Doublette des Wechsel- und Schecksystems des 12./13. und 14. Jh.
>GruĂ!
***Zuletzt die gute Nachricht: Es gibt noch cash auf der Sparkasse - zumindest dreifuffzich fĂŒr den Döner am âBankfeiertagâ.
Und ein allerletztes Wort zum Jens-Ehrhardt-Artikel: Der ist gar nicht 47% im cash, sondern macht zu 47% Einlagenkredite - das ist die Form der Spekulation, bei der man einer Bank gegen einen möglichen Zins und eine mögliche Auszahlung der Einlage einen Kredit gewÀhrt, den man in Summe voll einzahlen muss. Dr. Erhardt hat Forderungen gegen Kreditinstitute statt Bargeld - zumindest nehme ich das stark an.
If you panic, please panic first.
GruĂ,
Tobias
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