- Der"Josephspfennig" - oder gebuchte, geforderte und bezahlte Zinsen - dottore, 14.10.2001, 21:07
- Danke für die unermüdlichen Erklärungen... - Firmian, 14.10.2001, 21:27
- Re: Der"Josephspfennig"... / Danke für die Zahlen und die Klarstellung oT (owT) - JüKü, 14.10.2001, 21:44
- Re: Der - Oldy, 14.10.2001, 23:02
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - JüKü, 14.10.2001, 23:16
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - Oldy, 15.10.2001, 01:26
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - dottore, 15.10.2001, 09:40
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - Oldy, 15.10.2001, 20:32
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - JüKü, 15.10.2001, 20:47
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - dottore, 15.10.2001, 21:26
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - QuertreiBär, 16.10.2001, 16:45
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - JüKü, 16.10.2001, 17:56
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - Oldy, 16.10.2001, 18:24
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen / Unsinn! - JüKü, 16.10.2001, 18:40
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen / Unsinn! - QuertreiBär, 16.10.2001, 19:02
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen / Unsinn! - JüKü, 16.10.2001, 19:49
- Re: Dann müsste die Wirtschaft ja optimal laufen! - dottore, 16.10.2001, 20:18
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen / Unsinn! - QuertreiBär, 16.10.2001, 19:02
- an Oldy: Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - QuertreiBär, 16.10.2001, 18:47
- Re: @QuertreiBär: FORUMNAVIVATION - schau mal ins Menü...... - JüKü, 16.10.2001, 18:50
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen / Unsinn! - JüKü, 16.10.2001, 18:40
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - QuertreiBär, 16.10.2001, 16:45
- Re: Der Josephspfennig / oder der Zinsanteil in den Preisen - Oldy, 15.10.2001, 20:32
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - Diogenes, 15.10.2001, 20:31
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - Oldy, 15.10.2001, 21:31
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 16.10.2001, 09:43
- Re: Der Staat ist das Raubtier / DANKE AN OLDY ;-) - JüKü, 16.10.2001, 10:02
- Re: Der Staat ist das Raubtier - sind die Konzerne die lieben Schmusekätzchen? - nereus, 16.10.2001, 11:07
- Re: Die"Konzerne" gehen schneller pleite als Du ahnst! - dottore, 16.10.2001, 16:54
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - nereus, 16.10.2001, 23:33
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - Euklid, 17.10.2001, 00:28
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - nereus, 17.10.2001, 09:23
- Re: Der Staat als Spartiger - Hirscherl, 17.10.2001, 09:43
- Re: Der Staat als Spartiger - Euklid, 17.10.2001, 18:35
- Re: Der Staat als Spartiger - Hirscherl, 17.10.2001, 09:43
- Re: Der Staat als Raubtier - und von anderen Tieren... Ein Kapitel Lohntheorie - Galiani, 17.10.2001, 12:12
- Ein Kapitel Nutzentheorie;-) - Ricardo, 17.10.2001, 13:56
- stell die Seiten doch einfach hier rein, dann können wir darüber diskutieren! - H. Thieme, 17.10.2001, 14:27
- Re: stell die Seiten doch einfach hier rein, dann können wir darüber diskutieren! - Uwe, 17.10.2001, 15:51
- OK, Uwe! Danke! - Galiani, 17.10.2001, 16:48
- Re: Literaturauszug 'Ãœber das Geld', - Uwe, 17.10.2001, 17:19
- Re: stell die Seiten doch einfach hier rein, dann können wir darüber diskutieren! - Euklid, 17.10.2001, 19:21
- OK, Uwe! Danke! - Galiani, 17.10.2001, 16:48
- Re: stell die Seiten doch einfach hier rein, dann können wir darüber diskutieren! - Uwe, 17.10.2001, 15:51
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - nereus, 17.10.2001, 09:23
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - dottore, 17.10.2001, 16:03
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - Euklid, 17.10.2001, 00:28
- Re: Der Staat als Raubtier - und noch von anderen Tieren, z.B. Goldeseln - nereus, 16.10.2001, 23:33
- Re: Die"Konzerne" gehen schneller pleite als Du ahnst! - dottore, 16.10.2001, 16:54
- Re: Der Staat ist das Raubtier - Oldy, 16.10.2001, 19:34
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche... - JüKü, 16.10.2001, 20:08
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche... - Oldy, 16.10.2001, 20:40
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - JÜKÜ, 16.10.2001, 21:10
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - Oldy, 16.10.2001, 22:49
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - JüKü, 16.10.2001, 23:07
- Re: Der Staat ist das Raubtier / JETZT ALLE - Oldy, 17.10.2001, 03:31
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - JüKü, 16.10.2001, 23:07
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - Oldy, 16.10.2001, 22:49
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche.../ JETZT ALLE - JÜKÜ, 16.10.2001, 21:10
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche... - Oldy, 16.10.2001, 20:40
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 16.10.2001, 20:32
- Re: Der Staat ist das Raubtier - Oldy, 16.10.2001, 21:51
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 17.10.2001, 15:37
- Re: Der Staat ist das Raubtier - Oldy, 17.10.2001, 20:43
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 18.10.2001, 13:41
- Re: Der Staat ist das Raubtier - Oldy, 17.10.2001, 20:43
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 17.10.2001, 15:37
- Re: Der Staat ist das Raubtier - Oldy, 16.10.2001, 21:51
- Re: Der Staat ist das Raubtier / Die typische Oldy-Masche... - JüKü, 16.10.2001, 20:08
- @dottore: Ich bin immer noch - und wohlbegründet! - anderer Meinung - Galiani, 16.10.2001, 21:36
- Re: Leider sind wir nicht im Reformhaus, sondern in einer Ã-konomiedebatte - dottore, 17.10.2001, 14:08
- Re: er kommt halt von seiner Schuldschine nicht runter - R.Deutsch, 17.10.2001, 14:53
- Re: er kommt halt von seiner Schuldschine / wer kommt nicht runter - Caspar, 17.10.2001, 15:21
- Re: die Welt ist nicht nur Buchhaltung - R.Deutsch, 17.10.2001, 15:51
- Re: Vortrag R.Deutsch - JüKü, 17.10.2001, 16:06
- Re: die Welt ist nicht nur Buchhaltung / Eben! - Caspar, 17.10.2001, 16:19
- Re: Das beste Buch dazu: - dottore, 17.10.2001, 17:45
- Re: ;-) - Caspar, 17.10.2001, 18:01
- Hallo Caspar - Galiani, 17.10.2001, 20:05
- Re: Hallo Caspar - Caspar, 17.10.2001, 21:38
- @Caspar: Du hast vollkommen recht! - Galiani, 17.10.2001, 22:30
- Re: Hi, Galiani - dottore, 18.10.2001, 10:43
- Re: Hallo Caspar - Caspar, 17.10.2001, 21:38
- Re: Deine Besprechung ist Klasse, Danke (hatte sie damals leider übersehen) - dottore, 18.10.2001, 10:28
- Hallo Caspar - Galiani, 17.10.2001, 20:05
- Re: ;-) - Caspar, 17.10.2001, 18:01
- Re: Das beste Buch dazu: - dottore, 17.10.2001, 17:45
- So ist es! Amen! (owT) - Galiani, 17.10.2001, 16:43
- Re: Heilslehrer sind Feiglinge (und ich kann's gut verstehen...) - dottore, 17.10.2001, 17:24
- Re: Schulden und Psychologie / Meilenstein von Caspar - JÜKÜ, 17.10.2001, 19:15
- Frage zur Urschuld - Theo Stuss, 17.10.2001, 20:24
- Re: Frage zur Urschuld - und ein Antwortversuch - nereus, 17.10.2001, 22:21
- Re: So ist es, nereus - Danke für die klärenden Anmerkungen (owT) - dottore, 18.10.2001, 11:40
- Re: Frage zur Urschuld - und ein Antwortversuch - nereus, 17.10.2001, 22:21
- Frage zur Urschuld - Theo Stuss, 17.10.2001, 20:24
- Re: Schulden und Psychologie / Meilenstein von Caspar - JÜKÜ, 17.10.2001, 19:15
- Konsumverzicht? - mguder, 17.10.2001, 19:40
- Sparen. oT. - BossCube, 17.10.2001, 20:30
- Re: Auf den Punkt gebracht, Danke! Die Angst vorm Phänomen"Schuld" (owT) - dottore, 17.10.2001, 16:48
- Re: die Welt ist nicht nur Buchhaltung - R.Deutsch, 17.10.2001, 15:51
- Re: Wir sind hier nicht bei Copperfield - dottore, 17.10.2001, 16:46
- Re: er kommt halt von seiner Schuldschine / wer kommt nicht runter - Caspar, 17.10.2001, 15:21
- Lieber dottore, es ist furchtbar schwer, mit Ihnen zu debattieren! - Galiani, 17.10.2001, 16:31
- Mit Dottore ist es halt wie mit dem Ã-ffnen von Sektflaschen (owT) - Theo Stuss, 17.10.2001, 16:48
- Re: Nein, es ist ganz einfach! (Nur alles schön der Reihe nach, nichts eilt) - dottore, 17.10.2001, 18:17
- Werttheorie - Ricardo, 17.10.2001, 19:08
- Re: Herzlichen Dank!"Das, was" ist leider nicht"alles, was" - also was nun? - dottore, 17.10.2001, 19:46
- Mein Gott, Ricardo! Ich bin Dir sooo dankbar für die Schützenhilfe! (owT) - Galiani, 17.10.2001, 20:19
- nochmal zur Werttheorie - Ricardo, 17.10.2001, 20:44
- @dottore@Ricardo@R.Deutsch@Caspar@TheoStuss u.a. - Eine Nachlese! - Galiani, 18.10.2001, 15:12
- @Galiani - Ricardo, 18.10.2001, 17:48
- @Ricardo:Willst mich wohl auf den Arm nehmen? Na, vielleicht hast Du recht! Gruß (owT) - Galiani, 18.10.2001, 17:51
- Re: Galiani widerlegt Galiani - wer hat denn nun Recht? - dottore, 18.10.2001, 22:01
- @dottore: Aber ich bitte Sie, dottore...! Nix is widerlegt! - Galiani, 18.10.2001, 23:44
- Re: Das"Modell" ist Schrott - so sorry - dottore, 19.10.2001, 20:05
- Re: Das - Euklid, 19.10.2001, 20:11
- @dotore: Danke für die Urlaubswünsche! Werde bei Spaziergang am Galzig in - Galiani, 19.10.2001, 22:16
- Re: Das"Modell" ist Schrott - so sorry - dottore, 19.10.2001, 20:05
- @dottore: Aber ich bitte Sie, dottore...! Nix is widerlegt! - Galiani, 18.10.2001, 23:44
- @Galiani - Ricardo, 18.10.2001, 17:48
- Re: er kommt halt von seiner Schuldschine nicht runter - R.Deutsch, 17.10.2001, 14:53
- Re: Leider sind wir nicht im Reformhaus, sondern in einer Ã-konomiedebatte - dottore, 17.10.2001, 14:08
- Wir machen Fortschritte. - Diogenes, 16.10.2001, 12:12
- Re: Der Staat ist das Raubtier - dottore, 16.10.2001, 09:43
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - Oldy, 15.10.2001, 21:31
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - dottore, 15.10.2001, 09:40
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - Oldy, 15.10.2001, 01:26
- Re: Der Josephspfennig / Irrtum, Oldy... - JüKü, 14.10.2001, 23:16
Re: Literaturauszug 'Ãœber das Geld',
mit freundlicher Genehmigung des Autors und Ãœbersetzer der deutschen Ausgabe
Dr. W. Tabarelli,"Ferdinando Galiani"Ãœber das Geld"", ISBN 3-87881-132-2
Beginn des Textausschnittes
<hr>
{Unterschiede im Preis menschlicher Arbeit und worauf diese beruht]
... Eine korrekte Berechnung des unterschiedlichen Wertes menschlicher Begabungen, aus denen sich die Lohnunterschiede für einzelne Arbeiten ergeben, ist eine ziemlich verworrene Untersuchung, bei der ich mich auf wenig Bekanntes stützen kann. Ich werde darüber sagen, was ich denke, wobei ich aber nicht weiß, ob andere wie ich urteilen, da ich keinen Autor gefunden habe, der darüber Überlegungen anstellt. Es würde mich unendlich freuen, wenn jemand, der anders und besser darüber denkt als ich, mir ehrlich und mit Beweisgründen widerspräche.
Ich nehme an, daß sich der Wert der Begabungen der Menschen auf dieselbe Weise einstellt wie der der unbelebten Dinge und daß er auf denselben Grundlagen beruht, nämlich auf Seltenheit und Nützlichkeit. Die Menschen werden von der Vorsehung mit Voraussetzungen für unterschiedliche Berufe geboren, deren allerdings ungleich verteilte Häufigkeit aufgrund wunderbarer Weisheit genau den menschlichen Bedürfnissen entspricht. So sind etwa von 1 000 Menschen 600 für die Landwirtschaft geeignet, 300 für verschiedene Handwerke geschaffen, 50 für den Handel, der mehr Gewinn bringt, und 50 für die Wissenschaft, und alle sind dazu bestimmt, auf ihrem Gebiet Erfolg zu haben. Uinter diesen Voraussetzungen wird der Verdienst eines Gelehrten im Vergleich zu einem Landwirt im umgekehrten Verhältnis zur Zahl stehen, also so wie 600 zu 50, wird also zwölfmal höher sein. Es ist somit nicht nur die Nützlichkeit, die den Preis der Arbeit bestimmt; denn Gott richtet es so ein, daß von jenen Menschen, die Berufe von primärer Nützlichkeit ausüben, sehr viele geboren werden; daher kann deren Einkommen nicht hoch sein, da sie gleichsam das Getreide und der Wein der Menschen sind; aber die Gelehrten und die Weisen, die gleichsam die Juwelen unter den begabten Menschen sind, haben verdientermaßen einen sehr hohen Preis.
[Weitere Uberlegungen zu diesem Gegenstand.]
Die Seltenheit bemißt sich wohlgemerkt nicht danach, wie die Veranlagungen bei der Geburt verteilt sind, sondern danach, wie sie zur Reife gelangen. Je größer für einen begabten Menschen die Schwierigkeiten sind, eine wichtige und seiner würdige Stellung zu erlangen, um so höher ist deshalb sein Preis. Ein Generalissimus, wie Prinz Eugen oder der Marschall von Turenne, ist im Vergleich zu einem einfachen Soldaten unendlich wertvoll; nicht weil die Natur so wenige Menschen von ähnlicher Begabung hervorbrächte, sondern weil nur überaus selten so glückliche Voraussetzungen zusammentreffen, daß ein solcherart Begabter sein Talent ausspielen und aufgrund seiner errungenen Siege als großer Führer herausragen kann. Die Natur geht dabei vor wie bei den Pflanzensamen, von denen sie in Vorwegnahme eines hohen Verlustes eine viel größere Menge hervorbringt und ausstreut, als die Anzahl der Pflanzen, die letztendlich aufgehen: deshalb ist eine Pf1anze mehr wert als ein Samenkorn. Es ist wunderbar, wie die Gediegenheit des menschlichen Urteils bei ernsthaftem Überlegen bezüglich dieser feststehenden Grundlagen leuchtet! Plötzlich stellt man fest, daß dies nach einem Maß bewertet ist. Man erkennt, daß Güter auf keine andere Weise in den Besitz einer Person übergehen als durch Abgeltung des gerechten Wertes für vollbrachte Taten, obwohl diejenigen, an die diese Reichtümer weitergegeben werden, deren Gegenwert möglicherweise nicht selbst verdient haben. Es gibt indes keine Familie und keine Person, die behaupten könnte, Reichtum zu besitzen, den sie nicht entweder durch eigene Verdienste erworben hat oder durch das Geschenk eines anderen, der ihn seinerseits aufgrund besonderer Verdienste erwarb. Erfolgt dieses Geschenk zu Lebzeiten, heißt es Schenkung; nach dem Tod nennt man es Erbschaft. Aber immer wenn man die Spuren unverdienten Reichtums zurückverfolgt, wird man finden, daß dieser ursprünglich durch Verdienste um die menschliche Gesellschaft erworben worden ist. Dazu mag es oft notwendig sein, Hunderte von Besitzern über Jahrhunderte zurückzuverfolgen; aber schließlich gelangt man logischerweise doch zu diesem Endpunkt.
[Antwort auf alle Einwände]
Ich höre schon, wie man mir entgegenhält, Verdienst und Tugend blieben so häufig unbelohnt, daß es geradezu verrückt sei, die häufigen, höchst grausamen Taten menschlicher Ungerechtigkeit zu leugnen. Aber es sei mir an dieser Stelle erlaubt, alle, die es wollen, über ihre Trugschlüsse aufzuklären. Erstens besteht kein Grund, Zuschreibungen als Tugend und Wissen aufzufassen, die, obwohl selten und schwer zu erlangen, dennoch in den Augen der Mehrzahl der Menschen — und diese legt den Wert fest, nicht etwa einige wenige — keinen echten Nutzen oder Genuß bieten. Zweitens muß man bedenken, daß jeder Mensch Tugenden und Laster hat, und man kann nicht die Tugenden belohnen, ohne daß gleichzeitig das Lasterhafte in jenem Menschen mitbelohnt wird. Aber Laster allein haben noch nie irgend jemandem zu Ruhm verholfen. Es sind die nützlichen und guten Anlagen eines Menschen, die ihm Ruhm einbringen, und dies auch nur, wenn seine Fehler nicht so groß sind, daß sie das verhindern. Immer aber gilt, daß der Betreffende ohne seine Fehler noch Höheres hätte erreichen können. Und drittens sollte man sich immer dessen bewußt sein, daß es eines ist, das Talent zu haben, eine Stellung zu erlangen, und ein anderes, sich in dieser Stellung dann auch zu bewähren. Das erste erfordert nur die Kunst, demjenigen zu gefallen, der die Anstellung vergibt, und diese Kunst ist immer dieselbe, gleichgültig, ob man sich um ein bürgerliches oder um ein militärisches Amt bewirbt. Die Fähigkeiten, die erforderlich sind, um sich in einem bestimmten Amt zu bewähren, sind hingegen entsprechend den verschiedenen Aufgaben und Berufen ganz unterschiedlich. Es wird sich daher nie jemand finden, der eine Stellung innehätte, ohne fähig gewesen zu sein, sie zu erlangen; andererseits wird es vorkommen, daß jemand eine bestimmte Stellung erworben hat, ohne jedoch die entsprechenden Fähigkeiten zu besitzen, so daß er schlechte Leistungen erbringen und überhaupt der ihm übertragenen Aufgaben für unwürdig angesehen wird. Denn für die Menschen bedeutet »Verdienst« die Kunst, jenes Amt gut auszufüllen, das man innehat; um das andere kümmert sich niemand; so als ob das keine Tugend wäre oder keine Anstrengung und Geschicklichkeit erfordern würde. Wenn jemandem ein Amt übertragen wird, dem er nicht gewachsen ist, nennen die Menschen das Unrecht, was aber im Grunde gar nicht zutrifft. Eine Ausnahme sind hierbei jene, die durch die Gunst eines anderen, das heißt durch eine Schenkung unter Lebenden, oder durch Geburt, das heißt durch eine Erbschaft von ihren Vorfahren, zu Ehren kamen. Ich erkenne, daß ich in der Erörterung die Grenzen meines Werkes überschritten habe, aber da mir der Stoff nützlich und einiger Überlegungen würdig schien, konnte ich meine Gedanken nicht zügeln. Ob mir mein Leser verzeiht oder ob er mir Vorwürfe macht — ich wäre zufrieden damit, wenn er meinen Ansichten zustimmt. Ich fürchte indes, daß sich nur wenige dazu bereit finden können. Den Menschen bereitet es nämlich in einer Art Verteidigung gegen eigene Unzulänglichkeiten große Genugtuung, anderen zu sagen, daß sie unrecht haben.
Wir wollen es damit bezüglich der Grundlagen, auf denen der Wert beruht, genug sein lassen. Auch haben wir schon die Erkenntnis gewonnen, daß dieses Fundament aufgrund der naturgegebenen Weltordnung sicher, beständig und allgemeingültig ist und daß daher bei uns nichts willkürlich und zufällig ist, sondern alles auf Ordnung, Einklang und Notwendigkeit beruht. Die Werte der Dinge schwanken;
<hr>
Ende des Textausschnittes (Seite 122 bis 125), elektronisch eingelesen mit OCR-Software, daher mögliche Fehler diesmal nicht auf mich schieben ;-).
Gruß
Uwe
<center>
<HR>
</center>
gesamter Thread: