- "Das Ende der Dollar-Hegemonie (1)" - nEUROtiker, 27.03.2006, 23:19
- Re:"Das Ende der Dollar-Hegemonie (1)" - klingonenjoerg, 28.03.2006, 01:13
- Re:"Das Ende der Dollar-Hegemonie (1)" - immer wieder derselbe Fehler - Holmes, 28.03.2006, 11:59
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - ach was - nereus, 28.03.2006, 12:55
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - nereus - Holmes, 28.03.2006, 14:05
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Holmes - nereus, 28.03.2006, 15:22
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Nereus - Holmes, 28.03.2006, 17:00
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Holmes - nereus, 28.03.2006, 22:09
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - dottore, 30.03.2006, 15:56
- Re: Frage zu MaĂen - Holmes, 30.03.2006, 18:38
- Re: Frage zu MaĂen - dottore, 30.03.2006, 20:02
- Re: Frage zu MaĂen - Tabelle zu den altbabylonischen 'GesetzbĂŒchern' aus TUAT - Uwe, 30.03.2006, 22:07
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - dottore - nereus, 31.03.2006, 11:30
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - nereus - Uwe, 31.03.2006, 14:11
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - Uwe - nereus, 31.03.2006, 15:59
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - Uwe - Uwe, 31.03.2006, 16:50
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - Uwe (2) - nereus, 31.03.2006, 20:38
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - Uwe - Uwe, 31.03.2006, 16:50
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - Uwe - nereus, 31.03.2006, 15:59
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - nereus - Holmes, 31.03.2006, 14:27
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Holmes - nereus, 31.03.2006, 21:11
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Nereus - Holmes, 02.04.2006, 20:16
- Darwinismus vs. Kreationismus - Amstrand, 03.04.2006, 06:37
- Re: Darwinismus vs. Kreationismus - Immo, 03.04.2006, 08:37
- Re: Darwinismus vs. Kreationismus - Holmes, 04.04.2006, 11:15
- Darwinismus vs. Kreationismus - Amstrand, 03.04.2006, 06:37
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Nereus - Holmes, 02.04.2006, 20:16
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Holmes - nereus, 31.03.2006, 21:11
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Nereus - Student, 01.04.2006, 13:08
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Nereus + Student - Tassie Devil, 02.04.2006, 04:06
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Tassie - nereus, 02.04.2006, 13:20
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Tassie - LeCoquinus, 02.04.2006, 14:20
- Re: Pilotengold - Holmes, 03.04.2006, 00:23
- Re: Pilotengold - LeCoquinus, 05.04.2006, 20:34
- Korrektur. - LeCoquinus, 05.04.2006, 20:53
- Re: Pilotengold - LeCoquinus, 05.04.2006, 20:34
- Re: Pilotengold - Holmes, 03.04.2006, 00:23
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - nereus - Tassie Devil, 02.04.2006, 23:57
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Tassie - LeCoquinus, 02.04.2006, 14:20
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Nereus + Student - dottore, 02.04.2006, 16:10
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - Tassie Devil, 04.04.2006, 05:58
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - dottore, 04.04.2006, 19:54
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - Tassie Devil, 07.04.2006, 02:19
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - dottore, 07.04.2006, 15:16
- Re: Abgabensysteme vs""? - Fremdwort, 07.04.2006, 15:45
- Link - Zandow, 07.04.2006, 15:51
- Re: RĂ€uberfestung - Zandow - Holmes, 07.04.2006, 18:34
- Re: Ganz grosse Klasse, Zandow,... - Tassie Devil, 08.04.2006, 00:18
- Re: Wo soll der Sinn dessen sein? - Fremdwort, 08.04.2006, 13:02
- Unterscheidungen - Zandow, 08.04.2006, 17:47
- Re: Unterscheidungen - Fremdwort, 08.04.2006, 18:09
- Unterscheidungen - Zandow, 08.04.2006, 17:47
- Re: Meine Kommentare zu R. Bernbecks HPw, TPw und dem Switching - Tassie Devil, 10.04.2006, 00:53
- Link - Zandow, 07.04.2006, 15:51
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - Tassie Devil, 09.04.2006, 00:10
- Re: Abgabensysteme vs""? - Fremdwort, 07.04.2006, 15:45
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - dottore, 07.04.2006, 15:16
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - Tassie Devil, 07.04.2006, 02:19
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - dottore, 04.04.2006, 19:54
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - dottore - Tassie Devil, 04.04.2006, 05:58
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Tassie - nereus, 02.04.2006, 13:20
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Student - nereus, 02.04.2006, 11:24
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - Nereus - Student, 03.04.2006, 15:55
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi - Nereus + Student - Tassie Devil, 02.04.2006, 04:06
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - dottore - dottore, 02.04.2006, 15:07
- Vorgeschichtliche freie HĂ€ndler - LeCoquinus, 02.04.2006, 19:08
- Re: Zum Thema Salz - dottore, 03.04.2006, 15:01
- Vorgeschichtliche freie HĂ€ndler - LeCoquinus, 02.04.2006, 19:08
- Re: Wenn ein BĂŒrger die Nase eines (anderen) BĂŒrgers beiĂt - nereus - Uwe, 31.03.2006, 14:11
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? / i. d. Sammlung (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 31.03.2006, 22:54
- Ă-tzi? - freeman, 18.06.2006, 23:13
- Re: Frage zu MaĂen - Holmes, 30.03.2006, 18:38
- Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - dottore, 30.03.2006, 15:56
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Holmes - nereus, 28.03.2006, 22:09
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Nereus - Holmes, 28.03.2006, 17:00
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - Holmes - nereus, 28.03.2006, 15:22
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - nereus - Holmes, 28.03.2006, 14:05
- Re: Das Ende der Dollar-Hegemonie (1) - immer wieder derselbe Fehler - ach was - nereus, 28.03.2006, 12:55
Re: Wie ist das Silbergeld entstanden? Altmeister Hammurapi antwortet - dottore
-->Hi nereus,
>CH 51 eröffnet einem Schuldner die Möglichkeit entweder in Getreide oder Sesam (i.e. klassische Naturalabgaben) an Stelle von Geld (hier: Silber im bereits eingefĂŒhrten Shekelstandard) zurĂŒckzuzahlen - âund zwar gemÀà dem königliche Tarifâ (= amtliche Preisliste). [/i]
>Sie schreiben hier von Geld.
Im Text steht"Silber", das der Ăbersetzer (1910) damals automatisch mit"Geld" gleichsetzte. Silber & Geld waren durch Jahrtausende Synonyma.
>Könnte man das zu zahlende/leistende Silber nicht auch als Ware betrachten, trotz aller Standardisierung?
Die Standardisierung ist doch entscheidend. Es gab keinen"natĂŒrlichen" Standard (hier zunĂ€chst Gewicht) - auĂer eben das Getreidekorn. Nach diesem Standard wurde dann Silber"geeicht" (= Shekelstandard). Das zweite Problem war dann die Feinheit. Wie schon frĂŒher ausfĂŒhrlich diskutiert, kam Silber nicht"rein" (Ausdruck damals"weiĂ") vor und in Mesopot schon gar nicht (Schwemmböden, keinerlei Bergwerke).
Silber erschien als Beiprodukt zu Cu und Pb. Das Ă€lteste erhaltene SilberstĂŒck ist die bekannte Ă€gyptische Vase (mit starkem Bleigehalt; hier schon mal gezeigt). Es wurde nicht Silber gezielt gesucht, sondern Blei (vgl. Posting zu dem, wozu Blei gedient hatte: Grundlage, um Korund drauf zu setzen und damit zu bekannten Blöcke und Statuen zu"glĂ€tten").
Im Nahen Osten (BerglĂ€nder) erschien Silber als Beiprodukt zu Cu, das wiederum mit Sn zu den bekannten Bronze-Waffen geschmiedet wurde, mit denen die Eroberer aus den BerglĂ€ndern in die Flussebenen vorstieĂen.
Silber war auch zunĂ€chst keine"Ware" - denn womit hĂ€tte es bezahlt werden sollen? Mit Silber? Silber stand ebenso wie die anderen Metalle in herrschaftlichem Monopol. Die Herstellung von"reinem" (weiĂen) Silber, einem"verborgenen Metall", ist kompliziert und wurde nicht"privat", sondern"oben" hergestellt, siehe noch das Bergregal in der europĂ€ischen Geschichte.
>Das auch Waren gewogen, gemessen und bewertet werden mĂŒssen, steht auĂer Frage.
Die Vorstellung eines"Warenhandels" vor der Abgabenwirtschaft (= die auf dem Land ursprĂŒnglich siedelnden Subsistenzler werden in die tributĂ€re Produktionsweise gezwungen) ist abwegig. Es gab"Beziehungen" zwischen Herrschern (lange und breit diskutiert), mit entsprechendem"Austausch" von allerlei schönen Dinge, um sich gegenseitig Freude zu bereiten und sich einander"geneigt" zu machen (ReziprozitĂ€ten usw.), aber das hat mit dem, was wir heute unter"Warenhandel" (ĂŒber"MĂ€rkte") verstehen, nichts zu tun.
MÀrkte sind ebensowenig ein Vor-Abgaben-PhÀnomen wie alles, was auf MÀrkten dann von A nach B geht. Sie haben sich erst entwickelt, nachdem die Naturalabgaben inszeniert waren und die Jagd auf selbige begann (zur Sanktionsvermeidung, wie oft und oft vorgetragen).
> Auf Getreide wĂ€re bis zur nĂ€chsten Ernte zu warten gewesen, an Silber war aber jederzeit zu kommen und es war auch jederzeit vor der nĂ€chsten Ernte zurĂŒckzuzahlen gewesen.
>Silber als Geld oder als Ware?
Als standardisierte Sache. Auch ein Euro-Schein ist eine standardisierte Sache, einziger Unterschied Schein/Schein (gleiches Nominal) die durchlaufende Nummerierung. Unterschied zu Silber: Weder Shekel noch spĂ€ter als Shekel (siglos usw.) ausgemĂŒnzt: Diese StĂŒcke waren nicht nummeriert. Allerdings gab's unterschiedliche"Kennungen", z.B. die Beizeichen (vgl. AlexandermĂŒnzen mit Tausenden davon), die Nennung der MĂŒnzstĂ€tten (z.B. CONOB = Konstantinopel) oder ĂberprĂ€gungen, d.h. neuer Herrscher lĂ€sst ein zusĂ€tzliches Zeichen draufschlagen.
> Das Land mit seinen Bewohnern gehörte als Obereigentum dem König (das ihm beides Bel oder Marduk zur VerfĂŒgung gestellt hatten).
> Das Untereigentum lag bei nicht etwa bei den âSchwarzköpfigenâ oder der Bevölkerung der unterworfenen Königreiche bzw. Stadtstaaten.. sondern auch bei jenen, die aus seinem Clan stammten (âOberschichtâ, vgl. englische Barone, reichsfreie FĂŒrsten im alten deutschen Reich etc.). Diese hatten die Naturalabgaben zu leisten, allerdings nicht selbst zu produzieren - wie auch? Sie selbst wurden nur beim Kriegsâdienstâ als selbst Leistende in Anspruch genommen.
>Auch klar, aber es handelt sich immer um Naturalabgaben.
>Der Dreh zum Geld oder besser der Urknall von der Abgabe zum Geld wird meiner Ansicht nach noch immer nicht erklÀrt.
Der Dreh ist die amtliche ParitĂ€tenliste ("royal tariff", vgl. CH). Sobald es - wiederum von"oben" eingefĂŒhrt - heiĂt: xxx Gewichtseinheiten von Naturalie X = xx Gewichtseinheiten Silber kann entweder in Naturalie oder in Silber geliefert und danach kontrahiert werden. Silber hat sich dann als Recheneinheit durchgesetzt, da Naturalie A bis Z (= viele Sachen) jeweils gemÀà Tarif in Silber (= 1 Sache) festgelegt waren.
> Abraham ist Chef einer Nomadengruppe, geht wĂ€hrend einer Hungerszeit nach Ăgypten und dann Richtung gelobtes Land, das von seinem Clan (ausfĂŒhrliche Liste seiner Nachkommen usw., vgl. a.a.O.) zum Obereigentum genommen wird. Die vasallierten âKönigeâ haben ihm Abgaben zu leisten - der Grund, weshalb Abraham immer wieder als âreichâ (Vieh, Gold, Silber) beschrieben wird. Er ist also in einem Zustand, den er mit einfacher Viehwirtschaft niemals hĂ€tte erreichen können, vgl. noch die heutigen Viehwirtschaft betreibenden armseligen StĂ€mme in Afrika.
>Ohne Zweifel, nur sind groĂe ViehbestĂ€nde und Truhen voll Gold und Silber auch heute noch ein Grund die Besitzer/EigentĂŒmer als"reich" zu bezeichnen.
Richtig. Aber wo kommt's her? Durch Viehwirtschaft allein? Sicher nicht. A. war doch nicht der einzige weit und breit, der Vieh gehabt hĂ€tte. Sondern er hat, wie die Bibel auch klar ausdrĂŒckt, nicht nur als Clan-Chef (nach innen), sondern eben auch als jemand (nach auĂen) operiert, dem andere Clan-Chefs ("Könige") Tribut leisten mussten.
>Da muà sich nicht ein Cent in der Geldbörse befinden.
In A.s Fall schon, denn er hatte genau das im Sack (vgl. auch die Geschichte, wo er die BegrĂ€bnisstĂ€tte"bezahlen" will), was via ParitĂ€t, s.o. (Gold und Silber hatten diese nicht, ĂŒber die Schwankungen ist ausfĂŒhrlich gepostet worden) in Mesopot eben eingesetzt worden war.
> Dann der wichtige Satz: âUnd Abram gab ihm den Zehnten von allem.â Damit war Abram selbst in ein AbgabenverhĂ€ltnis gerutscht - auch wenn man sich anschlieĂend schiedlich-friedlich einigt.
>Schon wieder einverstanden, nur geht es hier permanent um Abgaben.
Ja.
>Aber wo wird hier von Geld gesprochen?
Hier nicht. Aber in der schon angesprochenen ErbbegrÀbnis-Story (1 Mos 23):
"Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Hetitern. Und er redete mit ihnen und sprach: GefĂ€llt es euch, daĂ ich meine Tote hinaustrage und begrabe, so höret mich und bittet fĂŒr mich Efron, den Sohn Zohars, daĂ er mir gebe seine Höhle in Machpela, die am Ende seines Ackers liegt; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, zum ErbbegrĂ€bnis unter euch. [Geld = Silber, also muss die Standardisierung / ParitĂ€tisierung schon gelaufen sein - die Bekanntgabe der"royal tarfiss" eben].
Efron aber saĂ unter den Hetitern. Da antwortete Efron, der Hetiter, dem Abraham vor den Ohren der Hetiter, vor allen, die beim Tor seiner Stadt versammelt waren, und sprach: Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und die Höhle darin und ĂŒbergebe dir's vor den Augen der Söhne meines Volks, um deine Tote dort zu begraben. [Was heiĂt"mein Herr"?]
Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes und redete mit Efron, so daĂ das Volk des Landes es hörte, und sprach: Willst du ihn mir lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld fĂŒr den Acker, das ich dir gebe, so will ich meine Tote dort begraben. Efron antwortete Abraham und sprach zu ihm: Mein Herr, höre mich doch! Das Feld ist vierhundert Lot Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote! [Wir sind also lĂ€ngst in der"Privateigentums"-Wirtschaft angekommen, jedenfalls jener, wo Land als Untereigentum gehandelt werden konnte und Silber standardisiert war].
Abraham gehorchte Efron und wog ihm die Summe dar, die er genannt hatte vor den Ohren der Hetiter, vierhundert Lot Silber nach dem Gewicht, das im Kauf gang und gĂ€be war. [Das"Gewicht" war zwar im Kauf/Verkauf gang und gĂ€be - aber die KĂ€ufer/VerkĂ€ufer hatten es nicht selbst eingefĂŒhrt. FĂŒr alle Gewichte gab's in den Tempeln/PalĂ€sten das Standardgewicht, nach dem sich dann die"Unteren" zu richten hatten; wie auch heute das Urkilogramm - Platin/Iridium - in Paris liegt und nicht jeder Hans & Franz sich sein Kilogramm"auswiegen" kann - die EichĂ€mter kontrollieren da ganz genau: wer noch mit Gewichtsklötzchen arbeitet, muss diese abliefern und erhĂ€lt sie nach ein paar Wochen"bestĂ€tigt" zurĂŒck; die Waagen sind verplombt - warum wohl?].
> Auch dies ein Echo aus der Zeit, als Mesopot vom Osten her ĂŒberfallen (Mann/Mann-Waffe = Bronze, die dort ihren Ursprung hat) und unterworfen und âuntertanâ (i.e. abgabenverpflichtet) gemacht worden war.
>Wie gesagt, an der Abgabe- /Tributpflicht zweifele ich nicht im geringsten.
Warum dann an der ParitÀt?
> Damit haben wir ganz nebenbei eine weitere ParitÀt - allerdings von Silbergeld keine Spur.
>Eben.
Ja, eben, weil noch nicht via"royal tariff" eingefĂŒhrt.
> Und viele weitere Beispiele - jedesmal wird mit Getreide bezahlt. Also nix mit Silbergeld.
>Sag ich doch. [img][/img]
Ich auch: Es gibt kein Silbergeld von Anfang an, sondern erst, nachdem es durch die royal tariffs einen festen Kurs zum Silber erhalten hatte.
> Diese versklavten oder gingen tributĂ€r vor, vgl. nochmals Bernbeck, wobei dieser Tribut logischerweise am Anfang nicht in Geld ex Silber, sondern in Naturalien bestand, wie es die oben gezeigten Zahlungen [i]in natura des CH ĂŒberdeutlich nachweisen. [/i]
>Zustimmung.
> Die Lohnarbeiter sind ein stĂ€dtisches PhĂ€nomen.. Womit haben sie ihr âlivingâ bestritten? Das wiederum kann nur durch den Verkauf der eigenen Arbeitskraft geschehen sein, sofern sie sich nicht mit dem Redistributierten (vgl. die römischen [i]annonae = Getreidespenden) vorlieb nehmen und âProletarierâ bleiben wollten.
>Und jetzt erst kommt das Silbergeld ins Spiel - das Naturalgeld bleibt als âScheidemĂŒnzeâ noch erhalten, wie das berĂŒhmte Beispiel der Schankwirtin zeigt. CH 108: âFalls eine Schankwirtin nicht Getreide zur Bezahlung des GetrĂ€nks, sondern Geld (Silber) nimmt, und der Preis des GetrĂ€nks ist niedriger als der Preis des Getreides, soll sie ertrĂ€nkt werden.â [/i]
>Einverstanden, aber sie schreiben selbst: kommt das Silbergeld ins Spiel
>Was heiĂt"ins Spiel kommen"?
Weil jetzt entweder in Getreide oder in Silber bezahlt werden kann. Wer dabei den anderen ĂŒbers Ohr haut, wird ertrĂ€nkt. Die ParitĂ€t Getreide/Silber galt doch nur zum Abgabentermin oder zum Zahlungstermin, vgl. auch CH 51:"Kann jemand Geld (Silber) nicht zahlen, kann er auch in Getreide oder Sesam zahlen... und zwar zum königlichen Tarif." Was er logischerweise tat, wenn zwischendurch das Getreide/Sesam bei ihm vorhanden war
> Somit lĂ€sst sich also noch aus dem (relativ spĂ€ten) CH sehr schön rekonstruieren, wie es zum Ăbergang der Naturalien (ursprĂŒngliches Abgabengut und âgĂŒltigâ zu Tilgung von Abgabenschulden) ĂŒber die âoffiziellen Tarifeâ (ParitĂ€t zum Silber, dessen Standard sich aus dem Getreidestandard herleitet) schlieĂlich zum Silbergeld selbst gekommen ist.
>Nun, diesen Ăbergang will ich nicht bestreiten, was so viel heiĂt wie: Die Abgabe wandelte sich von der Naturalleistung in das Silbergeld.
Sie hat sich nicht"gewandelt", sondern wurde via Tarif so festgelegt. War doch beim Ăbergang von den Natural- in Silberabgaben im spĂ€ten europĂ€ischen MA genau so. Vorher musste der Bauer Getreide, HĂŒhner, Schweine, Eier usw. abliefern, nachher ein bestimmtes Gewicht in Silber bzw. entsprechend geprĂ€gte MĂŒnzen.
>Aber die Entstehung des Geldes erklÀrt sich damit immer noch nicht.
Es geht um Silbergeld. Vorher Naturalien (vergÀnglich), jetzt Metall = haltbar, also vom jeweiligen Halter auch zur Leihe zu x-beliebigen Zeitpunkt nutzbar. Aus beidem lassen sich zwar Titel machen, aber der Getreideverleih-Titel (Missernten hintereinander) ist dem Silberverleih-Titel (aus GlÀubigersicht) unterlegen. Daher sind"Getreidebank"-Versuche auch stets gescheitert, vgl. noch 1923.
>Das Geld könnte schon parallel existiert haben und wurde dann auch praktischen GrĂŒnden als Abgabeleistung gefordert.
Dann hĂ€tte ich es als Abgabenherr doch gleich gefordert. Wozu den Umweg ĂŒber Naturalabgaben: Sollen die Leute doch schauen, wie sie ans Silber kommen. Die Herrschaft hat das Land und kann damit die Leute zwingen, zu leisten. Sollen die am Tigris nach Silber graben oder ist es nicht sinnvoller, von ihnen redistributierbare Naturalien (Armee muss auch unterhalten werden) zu fordern?
>Die Herrschaft hat sich quasi eines anerkannten Standards bemÀchtigt, welcher aus dem Handel schon existierte.
Was heiĂt"anerkannt"? Gab's eine vorherrschaftliche"HĂ€ndlerschaft", die sich aus allen Landesteilen zu einer riesigen Konferenz eingefunden hat, um sich dann nach langen Diskussionen auf einen"Standard" zu einigen? Vor den Fremd-Herrschaftssystemen gab's Stammes- bzw. Subsistenzwirtschaften. In welchem Stamm sind jemals stammesinterne"HĂ€ndler" aufgetaucht?
>Ich will nicht sagen, daĂ es so gewesen sein muĂ, aber ich sehe auch noch keinen Grund das es so keinesfalls gewesen war.
Wo ist der vor-herrschaftliche (also vor Palast/Tempel) HÀndler, als freier (!) Mann und ohne jegliche Abgabenverpflichtung, der mit Hilfe von - unter allen HÀndlern"anerkanntem" Geld - auf eigene Rechnung gehandelt hÀtte?
Den suche ich genauso wie das vor-herrschaftliche Geld. Wo sind die Urkunden ĂŒber Handelskontrakte, Lieferungen, Forderungen, LagerbestĂ€nde, Quittungen, Zeugen, Prozesse? Wo wurde eine vor-herrschaftliche private Lagerhalle oder ein Warenmagazin gefunden? Die frĂŒhesten HĂ€ndler, die uns begegnen, sind royal agents. Wie das"Geld" entsteht auch der"Handel" nicht von unten nach oben, sondern genau umgekehrt.
Die Ursache unseres Dissenses besteht darin, dass Du von der Vorstellung ausgehst, es habe seit jeher so etwas wie einen"freien Mann" gegeben, der also tun und lassen konnte, was er wollte. TatsÀchlich war aber jedermann entweder in StammesverbÀnde eingebunden (Subsistenzproduktion, durchaus arbeitsteilig) oder er war unterjocht (Stamm/Stamm = Tribut- bzw. Abgabenproduktion). Im zweiten Fall war die Arbeitsteilung nicht etwa ein Freiwilligkeits- oder gar MarktphÀnomen, sondern um das Machtzentrum herum befohlen. Oder um nochmals aus dem aktuellen PNAS-Beitrag zu zitieren: Die Eliten suchten"social advancement through manipulation of connections to other elites", sogar"hundreds of kilometers away"...
Vielen Dank + GruĂ!
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