Altes Elliott-Wellen-Forum - Re: Flut, Dämme und Machtmonopole und konstruktive Machttheorie

Re: Flut, Dämme und Machtmonopole und konstruktive Machttheorie

verfasst von Holmes, 11.12.2005, 20:30

-->Lieber moneymind,

vielen Dank für das exzellente Posting. Du hast da einige Dinge sehr gründlich und treffend analysiert, alle Achtung!
Ich bin eigentlich noch recht neu im Thema, wenn ich mich auch in fanatischer Weise eingelesen habe. Es begann ungefähr vor zwei Jahren, als ich mich angesichts sinkender Mittel in der Forschung fragte: Wo ist das Geld?

Davor war ich (wegen fehlender wirtschaftlicher Ausbildung und Interesse) recht naiv in Bezug auf das Finanzgeschehen und hatte keine Ahnung von Zentralbanken, GZ und Debitismus. Es begann eine abenteurliche Odysee, die mit dem Buch"Wie Reichtum Armut schafft" (Karl G. Zinn) und"Eine Billion Dollar" (Eschenbach) begann, über Freigeld und Debitismus führte und noch längst nicht zu Ende ist.
Natürlich ist mein Ziel die Beantwortung der Frage:"Wie kann man es besser machen?" und ich wüsste gerne eine Antwort.
Ich arbeite in einem technischen Umfeld und da ist man gewohnt, Systeme zunächst zu analysieren und ihre Funktionsweise zu verstehen, bevor man daran"herumfummelt". Bevor man ein System verändert, sollte man es verstanden haben, sonst ist die Fehlerwahrscheinlichkeit sehr hoch. Beim einer Maschine ist das vielleicht nur ein wenig teuer, bei einem Sozialsystem können die Folgen fürchterlich sein.
Ok, also analysieren wir und schauen, wo der Fehler steckt. Nun, die bisherige Analyse (Machttheorie) zeigt, dass das System seinen Zweck (Machterhalt für die Herrschenden) perfekt erfüllt. Es gibt keinen Fehler, sondern nur unerwünschte Nebenwirkungen. Und es bricht nach gewisser Zeit zusammen, nun denn, nichts ist für die Ewigkeit...
Du hast recht, dass einen diese Einsicht etwas zynisch und untergangsbezogen macht. Sicher dauert dieser Zustand auch nicht ewig an:-) Der Mensch ist sicher auch ein hoffnungsgetriebendes Wesen und die Einsicht, dass eigentlich alles keinen Sinn hat, kann man auch nicht lange ertragen. Vielleicht ist ein Weg dazu, eben die Sache mit Humor zu nehmen und die Machtstrukturn zu verhöhnen. Ihr Glaube an die Unzerstörbarkeit ist ebenso falsch wie ihre Behauptung, unbedingt notwendig zu sein.
Eine weitere Möglichkeit ist die Konzentration auf das lokale Geschehen."Liebe Deinen Nächsten" ist sicher ein Weg, um mit den Menschen, die in erster Linie wichtig sind, klarzukommen und ein angenehmes Leben zu führen.
Die Tendenz, die Dinge im Grossen anzugehen und das"Grundproblem" zu lösen, ist nach meinem Gefühl gescheitert. Alle Urvölker sind von den Machtstrukturen der Alten und Neuen Welt zermalmt worden, es war kein fairer Kampf. Eine offene Konfrontation ist aussichtsslos (obwohl Rüdiger Nehberg für die Yanomami-Indianer tatsächlich was erreichen konnte). Wie aber dann? Welche andere Form könnte entwickelt werden und wie verhindert man, dass sie vom Staatssystem übernommen wird?
Vielleicht hilft ein Blick in die Science Fiction-Literatur, was dort an alternativen Gemeinschaftssystemen angedacht wird. Habe ich bisher wenig Erfahrung, denke aber, dass es spannend sein könnte.

Ich würde mich freuen, wenn wir auch über konstruktive Machttheorie nachdenken könnten, wer weiss, was dabei rauskommt? Ich denke nicht, dass man ganz machtlos ist, aber dass die bisherigen Strukturen extrem mächtig sind und die Transformation keine leichte Sache wird. Wie gesagt, ein einzelner Block macht nicht viel aus, sondern es muss ein guter Plan her. Hast Du Ideen dafür?

Beste Grüsse,
Holmes

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        Re: Privatautonomie = Chimäre? - moneymind, 10.12.2005, 18:26
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