- Debitismus - für die Hartgesottenen - dottore, 27.08.2006, 17:10
- Re: Literatur dazu - dottore, 27.08.2006, 17:13
- wird das dein nächstes Buch, oder bleibt es beim Aufsatz? Re: Literatur dazu - weissgarnix, 27.08.2006, 17:44
- Buch war hier eigentlich schon fast angekündigt worden - BillyGoatGruff, 28.08.2006, 12:50
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - bernor, 28.08.2006, 13:35
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - weissgarnix, 28.08.2006, 13:46
- Unklarheiten - M.Monroe, 28.08.2006, 13:44
- Re: Unklarheiten - dottore, 28.08.2006, 19:48
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 11:36
- Re: Unklarheiten - dottore, 29.08.2006, 16:19
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 20:01
- Re: Unklarheiten - dottore, 30.08.2006, 16:40
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 30.08.2006, 21:38
- Re: Unklarheiten - dottore, 31.08.2006, 15:46
- Re: Unklarheiten / Ursprungsbeirtrag in der Sammlung (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 31.08.2006, 16:32
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 00:24
- Re: Unklarheiten - dottore, 01.09.2006, 11:12
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 19:17
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 03.09.2006, 15:49
- Re: Eigentumsprämie - ingobert, 03.09.2006, 20:00
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 04.09.2006, 11:51
- Geld weiter unklar - M.Monroe, 03.09.2006, 22:33
- Re: Alle Staaten sind Militärdiktaturen im Wartestand - dottore, 04.09.2006, 11:42
- alternativer Vorschlag zum Geld, - M.Monroe, 04.09.2006, 12:39
- unsinniger Gelddeckungsvorschlag - M.Monroe, 04.09.2006, 21:18
- Ein ebenso informativer wie genüsslich zu lesender Beitrag. Weiter so! (o.Text) - Dazulerner, 05.09.2006, 11:34
- Frage zu"Mini-Staaten" - Dazulerner, 05.09.2006, 11:39
- Re: Antwort zu"Mini-Staaten" - Baldur der Ketzer, 05.09.2006, 12:31
- Re: Frage zu"Mini-Staaten" - Holmes, 05.09.2006, 17:05
- Re: unsinniger Gelddeckungsvorschlag - Trithemius, 05.09.2006, 16:20
- Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 18:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 18:50
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 19:52
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 20:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 08:49
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 08.09.2006, 11:51
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - weissgarnix, 08.09.2006, 12:02
- Ist Giralgeld dann überhaupt"Geld"? - FOX-NEWS, 08.09.2006, 13:56
- Re: OT: Alte am Steuer - Nachschlag - Holmes, 08.09.2006, 14:35
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 19:22
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Burning_Heart, 08.09.2006, 21:26
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 11.09.2006, 11:57
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 11.09.2006, 16:06
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 11.09.2006, 16:22
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 11.09.2006, 16:06
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - weissgarnix, 08.09.2006, 12:02
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 08.09.2006, 11:51
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 08:49
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 20:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 19:52
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 18:50
- Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 18:19
- Re: alternativer Vorschlag zum Geld, - Trithemius, 05.09.2006, 13:43
- unsinniger Gelddeckungsvorschlag - M.Monroe, 04.09.2006, 21:18
- alternativer Vorschlag zum Geld, - M.Monroe, 04.09.2006, 12:39
- Re: Alle Staaten sind Militärdiktaturen im Wartestand - dottore, 04.09.2006, 11:42
- Re: Eigentumsprämie - ingobert, 03.09.2006, 20:00
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 03.09.2006, 15:49
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 19:17
- Re: Unklarheiten - ingobert, 01.09.2006, 11:16
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 16:07
- Re: Unklarheiten - ingobert, 02.09.2006, 23:14
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 03.09.2006, 20:12
- Re: Unklarheiten - ingobert, 02.09.2006, 23:14
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 16:07
- Re: Unklarheiten - dottore, 01.09.2006, 11:12
- Re: Unklarheiten - dottore, 31.08.2006, 15:46
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 30.08.2006, 21:38
- Re: Unklarheiten - dottore, 30.08.2006, 16:40
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 20:01
- Re: Unklarheiten - dottore, 29.08.2006, 16:19
- Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 16.09.2006, 19:48
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 17.09.2006, 13:47
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 17.09.2006, 23:21
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 18.09.2006, 14:42
- Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - M.Monroe, 18.09.2006, 19:34
- Re: Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - dottore, 21.09.2006, 11:41
- Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - M.Monroe, 21.09.2006, 16:46
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Inge, 21.09.2006, 16:51
- Re: Hier geht es um ein abstraktes Problem - Theo Stuss, 21.09.2006, 17:27
- Re: Mir ist auch nicht ganz klar, wem die ZB etwas schulden soll. - Theo Stuss, 21.09.2006, 17:22
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Student, 22.09.2006, 15:11
- ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - M.Monroe, 23.09.2006, 12:56
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - Student, 24.09.2006, 00:06
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 24.09.2006, 20:07
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 26.09.2006, 13:23
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 28.09.2006, 20:37
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 06.10.2006, 11:29
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - M.Monroe, 06.10.2006, 16:04
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - Tarantoga, 06.10.2006, 16:48
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - M.Monroe, 06.10.2006, 16:04
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 06.10.2006, 11:29
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 28.09.2006, 20:37
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 26.09.2006, 13:23
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 24.09.2006, 20:07
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - Student, 24.09.2006, 00:06
- ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - M.Monroe, 23.09.2006, 12:56
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Inge, 21.09.2006, 16:51
- Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - M.Monroe, 21.09.2006, 16:46
- Re: Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - dottore, 21.09.2006, 11:41
- Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - M.Monroe, 18.09.2006, 19:34
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 18.09.2006, 14:42
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 17.09.2006, 23:21
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 17.09.2006, 13:47
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 11:36
- Re: Unklarheiten / Steuer - bernor, 28.08.2006, 21:49
- Re: Unklarheiten / Steuer - M.Monroe, 29.08.2006, 11:50
- Re: Unklarheiten - dottore, 28.08.2006, 19:48
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - bernor, 28.08.2006, 13:35
- Buch war hier eigentlich schon fast angekündigt worden - BillyGoatGruff, 28.08.2006, 12:50
- Re: Literatur dazu - Burning_Heart, 28.08.2006, 15:20
- wird das dein nächstes Buch, oder bleibt es beim Aufsatz? Re: Literatur dazu - weissgarnix, 27.08.2006, 17:44
- Re: Hatte gestern danach fragen wollen. Danke! (o.Text) - Theo Stuss, 27.08.2006, 17:34
- Re: Debitismus - für die Hartgesottenen - Addi, 28.08.2006, 12:01
- Re: gibt's hier (o.Text) - MI, 28.08.2006, 12:28
- Re: Literatur dazu - dottore, 27.08.2006, 17:13
Re: Unklarheiten
-->Hi M.Monroe,
>lassen wir mal unberücksichtigt, ob es sich um ein Gläubiger- oder Schuldnergeldsystem handelt. Es kann sich ja trotzdem um ein Schuldnergeldsystem handeln, nur merkt es eben keiner.
Das merken Millionen von Experten, die täglich an den Finanzmärkten tätig sind. Denn ihnen würden weder Staatstitelemissionen weiterhin angeboten noch würden Staatstitel auf dem Markt umgehen, da sie sämtlich vom Staat direkt in die ZB wandern. Umgekehrt die von der ZB ausgegebenen Noten an den Staat.
Geschäfte mit Banken (die als Gläubiger von Titeln - reicht von von ihnen diskontierten Wechseln bis hin zu Wertpapieren aller Art - bisher die einzigen sind, die mit der ZB Geschäfte machen dürfen) entfallen - es sei denn, die Banken geben eigene Titel (z.B. Bankschuldverschreibungen, Solawechsel) direkt in die ZB, also in Analogie zu dem, was der Staat tun darf. Dann müsste sich die ZB selbst um die Wiederbeschaffung der Noten kümmern.
Die Bankschuldverschreibungen könten gleich ohne Laufzeit ausgegeben werden, da sie sich immer prolongieren ließen: Die ZB könnte ihre Noten auf ewig"draußen" lassen (und nur noch abgenutzte durch frische Noten ersetzen, was bedeutet, dass die ZB nicht mehr als ihre Kosten wie Notendruck und minimales Personal, als"Zins" fordern könnte). Um diese Kosten zu"bezahlen", würden die Banken in gleicher Höhe weitere Papiere einreichen. Bei Solawechseln, auf die es sich wegen der kurzen Laufzeit hinspitzen würde, wäre die ZB durch Entgegennahme des Wechsels Akzeptant und müsste sich selbst ums Inkasso kümmern.
Aber wozu überhaupt noch eine ZB? Der Staat gliedert sich eine Druckerei als Regiebetrieb ab und stellt das Geld gleich selber her. Wozu auch noch Steuern? Der Staat lässt jede Summe, die er braucht, selbst herstellen und streut sie unters Volk (alias "Hubschraubergeld").
Dann gibt es völkerrechtlich verbindliche Vereinbarungen, jedenfalls im Euro-Raum, die genau das verhindern sollen, dessen Ende (Hyperinflation) ganz klar ist.
Die Statuten der ESCB (Teil des EU-Vertrages) von 1992 binden die hohen Vertragsparteien (Staaten) so:
Article 21
21.1 [...] overdrafts or any other type of credit facility with the ECB or with national central banks in favour of Community institutions or bodies, central governments, regional, local or other public authorities, other bodies governed by public law, or public undertakings of Member Sates <font color=red>shall be prohibited</font>, as shall the purchase <font color=red>directly from them</font> by the ECB or national central banks of debt instruments.
Sollte der 21 geändert werden ("shall be allowed"!) müsste dies durch sämtliche Euro-Parlamente und ginge durch alle Gazetten. Das würde auch die letzte Oma wecken mit der unmittelbaren Folge, dass 1. alle ihre vorhandenen Gelder und Guthaben in Sachwerte wechseln und 2. niemand mehr Euro annehmen würde (sog. "Repudiation"). Keine Bank, kein Staat würde diesen offen angekündigten Bankrott überleben.
>Ich habe bei Ihrer Interpretation des ZB-Systems immer das Gefühl, dass es sich auch nur um ein Schatztruhensystem handelt. Mit der Sanktionsgewalt im Rücken, gibt es doch keinen Grund anzunehmen, dass jemals der Wert des Geldes sich verschlechtern könnte, gleichviel wie viel Vermögenswerte die ZB hereinnimmt. Warum sollte sich die ZB überhaupt Sorgen machen, dass sie zuviel oder zuwenig Noten ausgibt?
Es geht nicht um den Wert der Note, sondern um den Wert der auf Geld lautenden Aktiva (Guthaben, Forderungen usw.). Entsprechend um den Wert der zu leistenden, da geschuldeten Zahlungen. Sinkt deren Wert ("Inflation"), entschuldet sich der Schuldner entsprechend automatisch.
>-Lasst es uns doch plafondieren. Staat (100 Einwohner) erwartet alle 3 Monate 100 Geld, d.h. pro Ew. 1. Tritt dieses an die ZB ab. ZB gibt Staat 100. Staat gibt die 100 aus. 100 in der Bevölkerung, pro Kopf 1. Gleichzeitig muss alle 3 Monate pro Kopf eine Pro-Kopf-Steuer von 1 gezahlt werden, sonst"Erwartung" unrealistisch. Diese 100 nicht an Staat, sondern an ZB. Geld in der Bevölkerung = null. ZB gibt 100 an Staat. Staat die 100 wieder an Bevölkerung.-
>Ich will es mal anders versuchen: Staat erwartet alle 3 Monate 100 G.
1. Was heißt"erwarten"? Dann müsste er die Steuerforderung schon exakt auf 100 G setzen - eben als Kopfsteuer für alle im Nichtstaatssektor. Jeder kriegt pro Kopf 1, jeder muss 1 nach 3 Monaten zurückgeben. Mit dem 1 bezieht er nach 3 Monaten Staatsleistungen, womit wir wieder beim Bezugsscheinsystem wären und der Staat wäre der einzige, der Güter und Leistungen (sämtliche) nach 3 Monaten liefert.
2. Wovon lebt der Staat mit seinem Personal (Staatssektor) in der Zwischenzeit? Er kann dieses G nicht auch an sich geben, jedenfalls nicht als etwas, womit er von sich selbst Güter und Leistungen (siehe eben) abfordern könnte. Alles, was der Staatssektor leistet (produziert), produziert er für den Nichtstaatsektor, der ihm dafür die 100 G gibt. Der Staat besteuert bekanntlich nicht sich selbst, woraus das"unlösbare Staatsproblem" resultiert: Bevor gewirtschaftet wird (mit fremdbesichertem Eigentum, fremdbesicherter Kontrakterfüllung), muss der Fremde (Staat) existieren und sich demnach finanzieren. Die Finanzierungsmittel (Steuern) können aber überhaupt erst in Erscheinung treten, nachdem gewirtschaftet wurde, also Eigentum gesichert ist und Kontrakterfüllung ebenso.
Einziger möglicher Ausweg aus dem Dilemma: Jeder (bis hin zu Familie, Stamm o.ä.) wird selber Staat, besichert sein Eigentum selbst (jeder ist also gleichzeitig seine eigene Armee/Polizei), Kontrakte, die über Zeit laufen ("verzögerter Tausch" usw.) werden nicht geschlossen (hätte unausweichlich permanente bewaffnete Auseinandersetzungen zur Folge). Es wird nur Zug um Zug getauscht - falls überhaupt. Also das klassische Subsistenz- bzw. Stammessystem. (Stammeschef müsste seine Subsistenz ebenfalls selbst erstellen).
Variante: Stammeschef sorgt für Sicherheit, muss dann aber"Autorität" (letztlich Waffenmonopol) haben und die ihm untergebenen Subsistenzler produzieren im"Gegenzug" etwas mehr als was sie zur Subsistenz benötigen und liefern dies als"Gegenleistung für Sicherheit" an den Chef ab. Also der klassische Feudalismus.
In Stämmen wird produziert, nicht gewirtschaftet. Der Stamm bleibt auf der Produktion hocken, egal, ob und wie die dann von den einzelnen"Einheiten" innerhalb des Stammes behalten oder eingesammelt und redistributiert wird (individuelle oder kollektive Vorratshaltung). Kein Kredit, kein Geld zur Erfüllung/Tilgung dieses. [Die sog."Stammesgelder" - ethnografic money - sind auf Brautkauf bzw. Strafzahlungen beschränkt und haben sich nicht zu Geld zur Erfüllung von stammesinternen Kaufverträgen entwickelt, da der Stamm keinen internen Kauf kennt, da das von ihm Produzierte eingesammelt und wieder verteilt wird - übrigens lange Diskussionen hierzu im Forum].
Im Feudalismus bilden sich die Hierarchien nicht"von unten", wie zumeist bei Stämmen, sondern es wird erobert, besiegt und geherrscht. Die Untertanen werden gezwungen, über die ursprüngliche Subsistenz hinaus zu produzieren (Tribute). Da es um diesen Surplus (keine Eigenleistung des Feudalherrn) Streit gibt (wer möchte schon gern den Buckel selber krumm machen, wenn das Unterhunde für ihn erledigen können?) hat der Feudalherr Machterhaltungskosten.
Sind diese nicht zum Zeitpunkt der Infragestellung (Kampf, Krieg, Aufstände) seiner Machtposition verfügbar, muss er sie sich beschaffen (oder von vorneherein unterliegen). Dazu kann er künftige Untertanenleistungen an jene abtreten, die ihm im Machtkampf zur Seite stehen. Die Dokumente darüber (Titelhalter sind die Helfer) können ihrerseits vor Fälligkeit von den Haltern an Dritte, Vierte weitergereicht werden - logischerweise mit Abschlag (Diskont), woraus sich (von unten gerechnet) ein"Zins" ergibt. Das ist das Fenster zum Wirtschaften, also zum System, das mit Verzögerungen (Kredit) arbeitet. Die ersten Titel, denen wir im Mittelalter begegnen (schöne Stell bei Gregor von Tours, 6. Jh., wo ein Finanzier erschlagen wird, der"Schatzanweisungen" eines Grafen oder so bei sich hatte), sind, was wir heute"Staatspapiere" nennen. Sie erscheinen auch als erste auf den Kurszetteln der großen Städte. Von da an gehts bis heute wie an der Schnur gezogen weiter.
>Er tritt nicht genau dieses Geld an die ZB ab, sondern nur virtuelle Steuerforderungen, die Tag für Tag mit dem gleichen Betrag in der Bilanz der ZB stehen. Das Geld wird nie fällig. Die ZB erhält es nie. Ihre virtuellen Steuerforderungen betragen immer 100 G. Die Zeit läuft weiter, aber diese Steuerforderungen für die jeweils nächsten 3 Monate betragen immer 100 G. Genau diese 100 G hält sie im Umlauf.
Genau das war der Fall 1948 mit den"Schuldbuch"- bzw."Ausgleichsforderungen" (virtuelle Steuerforderungen, allerdings damals bis zu 4 % oder so verzinslich, heute nur noch in Bundesbank mit 1 %, dazu damals ohne Laufzeit). Das"Kopfgeld" und die"Bilanzgeschenke an die Banken" waren die 100 G. Da es im Publikum aber Schulden gab, die sogar 1:1 umgestellt wurden und laufend fällig wurden (Löhne, Mieten), konnten die BdL und die LZBs nicht bei den 100 G stehen bleiben, ohne den sofortigen Kollaps zu riskieren.
Man hätte auch anders vorgehen können: Es gibt keine Erstausstattung egal an wen. Alle Banken pleite, alle Ersparnisse wertlos (die Ersparnisse wurden doch nur fingiert, indem der Staat die Ausgleichsforderungen den Banken in Höhe ihres Lochs auf der Aktivseite - dort alles Bare plus ZB-Giral war auf Null ausgebucht worden - zuschanzte; Klartext: Die Sparer erhielten Forderungen gegen sich selbst). Die neue DM liegt in den Tresoren bereit, kann aber nur gegen Hergabe von Wechseln von dort beschafft werden. Dann allerdings von jedermann außer dem Staat (in der Französischen Zone konnten - bis 1956 - alle Privaten Wechsel direkt einreichen).
Ab dann wird gewirtschaftet - und wie! Denn wer nicht an die DM kommt, ist verloren. Bis zum ersten Steuertermin kriegt der Staat nichts, allerdings kann sein Personal auf sich gezogene Wechsel ausstellen und sich DM beschaffen. Was dann als Steuern einkömmt, wird erst ans Personal verteilt (falls es nicht reicht, Privatkonkurs der Staatsbediensteten), falls sogar etwas übrig bleibt, bleibt es beim Staat, der damit jene Lieferanten von Gütern und Leistungen bezahlt, die mit dem Geld ihrerseits die von ihnen ausgestellten Wechsel einlösen. Wer nichts kriegt = pleite. Staatsschulden per se nicht möglich - wozu auch?
Geld kommt genau in der Summe heraus, in deren Höhe es zum Abdecken bestehender Schulden benötigt wird. Wer die Schulden nicht bedienen kann (einschließlich der später fälligen Wechselschulden) = pleite. Also rundum Start mit Schuldnergeld (Sola-Wechsel, ZB-Akzept, ZB muss sich ums Inkasso kümmern). Nach festgelegter Frist (alle dürfen sich z.B. einen Monat lang selbst"erstaustatten") Übergang zu Gläubigergeld (wie dann auch tatsächlich geschehen). Fertig. Zusätzliches Geld kann nur erscheinen, nachdem Titel über bestehende Forderungen vom Gläubiger eingereicht werden. Das Publikum entscheidet, ob es sich verschulden will oder nicht - und vor allem, wieviel Staat es damit finanzieren will.
> 1.1.: -Kauf von Handelswechseln in Höhe von 50G—50 G bei UN
Mit oder ohne Diskont/Rediskont?
>1.1. Kauf von Staatsanleihen in Höhen von 50 G- 50 G bei Staat
Die 50 kann der Staat gleich selber drucken, wozu eine ZB, wenn sie eh niemals zurückgezahlt werden, siehe unten?
>1.1. einmalige Staatsausgaben 50 G -Jeweils 25 zu UN(Summe 75) und 25 zu pr.HH
>Jeden Tag werden durchschnittlich 1,1 G Steuern fällig.
Kopfsteuern? Von den Staatsausgaben? Dann könnte der Staat die 1,1 gleich selber einbehalten. Das ist wie mit den Beamtengehältern, die der Staat besteuert (!), Klartext: Brutto als Ausgabe bucht, und die entsprechende, an der Quelle, also bei sich selbst einbehaltene Lohnsteuer als Einnahme (Schwachsinn).
>Diese werden sofort wieder ausgegeben.
Im"sofort" liegt das Problem. Die konnten 1948 sofort ausgegeben werden, einmalig bei der Erstausstattung des Staates an sich selbst. Da hatte Staat sie schon. Seitdem muss er warten und da er das nicht kann, muss er sich verschulden. Beispiel: Beamtengehälter am Monatsanfang auf dem Konto, da können aber noch keine Steuern für diesen Monat eingelaufen sein. Das Dumme ist eben das"erwartet" (so im Haushaltsgesetz ex ante festgelegt, das aber nur die Ausgaben festlegt - Überschreitungen verboten bzw. werden nicht ausgeführt - und nicht die Einnahmen, die werden immer nur"geschätzt").
>---Jährliche Staatsausgaben 400 G plus 50 G vom 1.1 = 450 G. In Zukunft nur 400 G.
Modell ist klar: Kopfsteuer (unter Benennung dessen, der zahlen muss, falls ein Kopf ausfällt). Dann gibt der Staat immer das aus (nicht"sofort", sondern nachdem es eingekommen ist), was er einmal ausgegeben hat und immer wieder in gleicher Höhe abfordert. Sind es ertragabhängige Steuern (Gewinn, Lohn) oder gar umsatzabhängige, müssen sie den Steuerzahlern"sofort" erstattet werden, sobald sie höher sind als die"jährlichen Staatsausgaben". Hieße u.a.: Ist die Summe 400 G erreicht, bleibt das Publikum steuerfrei.
>Fällige Handelswechsel oder Staatsanleihen werden am Fälligkeitstag von ZB erneuert. Der Staat braucht nicht zurückzahlen, sondern schuldet um. Die Wechsel werden am Fälligkeitstag bezahlt, aber sofort werden andere Wechsel diskontiert. Geld bleibt also bei UN.
Bei diskontierten Wechseln sicher nicht. In Höhe des Diskonts (Rediskonts) muss ein neuer Wechsel über die Höhe des Diskonts her.
>Bei diesem Beispiel läuft das Geld immer um. Der Staat ist nicht alleiniger Arbeitgeber. Wie viel produziert und konsumiert wird, hängt davon ab, wie schnell produziert und konsumiert wird.
>In einem System mit Geschäftsbanken lassen sich die Handelswechsel vielleicht nach und nach durch Staatsanleihen ersetzen.
Womit kauft die Geschäftsbank die Staatsanleihen an? Womit bezahlt die Bank den Satz der Notenbank? Ist die Staatsanleihe unverzinslich (also auch kein Zerobond): warum sollte sich die GB refinanzieren (und womit) und die Anleihe kaufen? Die GB reicht nur dann einen Staatstitel an die ZB weiter, wenn sie damit keinen Verlust macht. Gibt es einen ZB-Satz > Null, muss sie bei unverzinslichen Staatsanleihen Verlust machen. Ist die Staatsanleihe verzinslich, ist es wie heute. Wird die Staatsanleihe direkt bei der ZB eingereicht ---> Hyperinflation, siehe oben.
>Vielleicht habe ich irgendwo einen Denkfehler. Aber meines Erachtens ist es das perfekte System. Wenn nur der Zins nicht wäre….
Zins ist immer eine Steuer bzw. ein Steuer-Derivat. Oder anders: Ohne Steuer kein Zins. Denn niemand müsste sich das STZM beschaffen. Oder anders: Ohne Steuer keine Märkte. Denn niemand müsste sich dort STZM beschaffen, das er als STZM oder als GZ schuldig ist. Ist niemand etwas schuldig, bleibt er zu Hause hocken, und bestellt sein Gärtchen. Hat er keins, muss er sich eins mieten oder beschaffen. (Grund)-steuerfreie Gärtchen gibt es nicht (Obereigentum des Staates). Oder anders: Ohne Steuer kein Geld. Was niemals jemand schuldig ist (Geld = geldum = Steuerschuld = gilt = geltend für Steuerzahlungen, Gelder = Zinser = Steuerzahler, usw., usw.; @bernor hat die ganze Nomenklatur bestens drauf und hier schon häufig vorgeführt, @André auch), wird nicht benötigt. Wozu denn auch und von wem?
Nun habe ich mit meinem Quasseln genug gelangweilt. Sorry + Gruß!
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