- Debitismus - für die Hartgesottenen - dottore, 27.08.2006, 17:10
- Re: Literatur dazu - dottore, 27.08.2006, 17:13
- wird das dein nächstes Buch, oder bleibt es beim Aufsatz? Re: Literatur dazu - weissgarnix, 27.08.2006, 17:44
- Buch war hier eigentlich schon fast angekündigt worden - BillyGoatGruff, 28.08.2006, 12:50
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - bernor, 28.08.2006, 13:35
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - weissgarnix, 28.08.2006, 13:46
- Unklarheiten - M.Monroe, 28.08.2006, 13:44
- Re: Unklarheiten - dottore, 28.08.2006, 19:48
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 11:36
- Re: Unklarheiten - dottore, 29.08.2006, 16:19
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 20:01
- Re: Unklarheiten - dottore, 30.08.2006, 16:40
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 30.08.2006, 21:38
- Re: Unklarheiten - dottore, 31.08.2006, 15:46
- Re: Unklarheiten / Ursprungsbeirtrag in der Sammlung (o.Text) - Elli (Boardmaster)--, 31.08.2006, 16:32
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 00:24
- Re: Unklarheiten - dottore, 01.09.2006, 11:12
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 19:17
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 03.09.2006, 15:49
- Re: Eigentumsprämie - ingobert, 03.09.2006, 20:00
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 04.09.2006, 11:51
- Geld weiter unklar - M.Monroe, 03.09.2006, 22:33
- Re: Alle Staaten sind Militärdiktaturen im Wartestand - dottore, 04.09.2006, 11:42
- alternativer Vorschlag zum Geld, - M.Monroe, 04.09.2006, 12:39
- unsinniger Gelddeckungsvorschlag - M.Monroe, 04.09.2006, 21:18
- Ein ebenso informativer wie genüsslich zu lesender Beitrag. Weiter so! (o.Text) - Dazulerner, 05.09.2006, 11:34
- Frage zu"Mini-Staaten" - Dazulerner, 05.09.2006, 11:39
- Re: Antwort zu"Mini-Staaten" - Baldur der Ketzer, 05.09.2006, 12:31
- Re: Frage zu"Mini-Staaten" - Holmes, 05.09.2006, 17:05
- Re: unsinniger Gelddeckungsvorschlag - Trithemius, 05.09.2006, 16:20
- Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 18:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 18:50
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 19:52
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 20:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 08:49
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 08.09.2006, 11:51
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - weissgarnix, 08.09.2006, 12:02
- Ist Giralgeld dann überhaupt"Geld"? - FOX-NEWS, 08.09.2006, 13:56
- Re: OT: Alte am Steuer - Nachschlag - Holmes, 08.09.2006, 14:35
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 19:22
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Burning_Heart, 08.09.2006, 21:26
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 11.09.2006, 11:57
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 11.09.2006, 16:06
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 11.09.2006, 16:22
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 11.09.2006, 16:06
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - weissgarnix, 08.09.2006, 12:02
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Holmes, 08.09.2006, 11:51
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 08.09.2006, 08:49
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 20:19
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 19:52
- Re: Probleme der debitistischen Geldvorstellung - Trithemius, 05.09.2006, 18:50
- Probleme der debitistischen Geldvorstellung - M.Monroe, 05.09.2006, 18:19
- Re: alternativer Vorschlag zum Geld, - Trithemius, 05.09.2006, 13:43
- unsinniger Gelddeckungsvorschlag - M.Monroe, 04.09.2006, 21:18
- alternativer Vorschlag zum Geld, - M.Monroe, 04.09.2006, 12:39
- Re: Alle Staaten sind Militärdiktaturen im Wartestand - dottore, 04.09.2006, 11:42
- Re: Eigentumsprämie - ingobert, 03.09.2006, 20:00
- Re: Eigentumsprämie - dottore, 03.09.2006, 15:49
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 19:17
- Re: Unklarheiten - ingobert, 01.09.2006, 11:16
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 16:07
- Re: Unklarheiten - ingobert, 02.09.2006, 23:14
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 03.09.2006, 20:12
- Re: Unklarheiten - ingobert, 02.09.2006, 23:14
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 01.09.2006, 16:07
- Re: Unklarheiten - dottore, 01.09.2006, 11:12
- Re: Unklarheiten - dottore, 31.08.2006, 15:46
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 30.08.2006, 21:38
- Re: Unklarheiten - dottore, 30.08.2006, 16:40
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 20:01
- Re: Unklarheiten - dottore, 29.08.2006, 16:19
- Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 16.09.2006, 19:48
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 17.09.2006, 13:47
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 17.09.2006, 23:21
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 18.09.2006, 14:42
- Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - M.Monroe, 18.09.2006, 19:34
- Re: Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - dottore, 21.09.2006, 11:41
- Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - M.Monroe, 21.09.2006, 16:46
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Inge, 21.09.2006, 16:51
- Re: Hier geht es um ein abstraktes Problem - Theo Stuss, 21.09.2006, 17:27
- Re: Mir ist auch nicht ganz klar, wem die ZB etwas schulden soll. - Theo Stuss, 21.09.2006, 17:22
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Student, 22.09.2006, 15:11
- ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - M.Monroe, 23.09.2006, 12:56
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - Student, 24.09.2006, 00:06
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 24.09.2006, 20:07
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 26.09.2006, 13:23
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 28.09.2006, 20:37
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 06.10.2006, 11:29
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - M.Monroe, 06.10.2006, 16:04
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - Tarantoga, 06.10.2006, 16:48
- Re: ZB1, Geld als Versprechen - M.Monroe, 06.10.2006, 16:04
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 06.10.2006, 11:29
- Re: ZB1, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 28.09.2006, 20:37
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - Student, 26.09.2006, 13:23
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Geldschöpfungsgewalt als Vermögen der ZB - M.Monroe, 24.09.2006, 20:07
- Re: ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - Student, 24.09.2006, 00:06
- ZB1, Unterschied Wert und Preis, Inflation - M.Monroe, 23.09.2006, 12:56
- Re: Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - Inge, 21.09.2006, 16:51
- Wem ist die insolvente Notenbank etwas schuldig? - M.Monroe, 21.09.2006, 16:46
- Re: Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - dottore, 21.09.2006, 11:41
- Fragen zum Eisengeld und zum Konkurs von Notenbanken - M.Monroe, 18.09.2006, 19:34
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 18.09.2006, 14:42
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - M.Monroe, 17.09.2006, 23:21
- Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang? - dottore, 17.09.2006, 13:47
- Re: Unklarheiten - M.Monroe, 29.08.2006, 11:36
- Re: Unklarheiten / Steuer - bernor, 28.08.2006, 21:49
- Re: Unklarheiten / Steuer - M.Monroe, 29.08.2006, 11:50
- Re: Unklarheiten - dottore, 28.08.2006, 19:48
- Re: Buch war hier eigentlich.../ Mit DEM Titel... - bernor, 28.08.2006, 13:35
- Buch war hier eigentlich schon fast angekündigt worden - BillyGoatGruff, 28.08.2006, 12:50
- Re: Literatur dazu - Burning_Heart, 28.08.2006, 15:20
- wird das dein nächstes Buch, oder bleibt es beim Aufsatz? Re: Literatur dazu - weissgarnix, 27.08.2006, 17:44
- Re: Hatte gestern danach fragen wollen. Danke! (o.Text) - Theo Stuss, 27.08.2006, 17:34
- Re: Debitismus - für die Hartgesottenen - Addi, 28.08.2006, 12:01
- Re: gibt's hier (o.Text) - MI, 28.08.2006, 12:28
- Re: Literatur dazu - dottore, 27.08.2006, 17:13
Re: Beruhten Abgaben ursprünglich auf Zwang?
-->Hi MM,
>Die Frage bleibt dennoch ungelöst: Warum wurden „freiwillige“ Abgaben in Zwangsabgaben verwandelt? Damit beginnt doch das eigentliche Problem.
>Ja, da fängt es an. Aber ich gehe noch mal einen Schritt zurück.
>Es bleibt doch das Problem, der Legitimation des Herrschers. Auch die Stammesgesellschaft hat ihren Häuptling.
Weites Feld. Wir sollten uns auf die kephalen Stämme konzentrieren. Kriege, welche das Substrat aller Geschichte sind und bis heute ununterbrochen die Geschichte bestimmen, sind ein kephales Phänomen.
>Wie wird er zum Häuptling?
Dazu Timothy Earle, How Chiefs Come to Power. The Political Economy in Prehistory, 1997. Anhand von drei Feldforschungen (Dänemark, Hawaii, Anden) kommt er zu den Power-Faktoren"Wirtschaft" (es müssen also natürliche Ressourcen existieren, die auch upgraded werden können, z. B. Irrigation),"Ideologie" (die bekannten Geschichten von wegen"Chef weiß mehr","hat Beziehungen zu 'höheren Mächten'", usw.) und vor allem"Military Power: The Strategic use of Naked Force". Letztere ist entscheidend, zunächst nach"innen" (vgl. Abbildungen von"closed combat weapons", also solche die die HERRschaft sichern, in den sog. nahöstlichen"Hochkulturen" ist es der Dolch aus Metall), dann nach"außen" - eben zu Eroberungs- und Unterwerfungs- und dann Abgaben-, alias Tributerzwingungszwecken. Damit sind wir mitten im Thema.
>Die Demokratie beruht ja auch auf dem Recht des Stärkeren, in diesem Falle der Mehrheit. Wie kann sich die Demokratie legitimieren? Durch Abstimmung? Setzt ja bereits Demokratie voraus. Ich sehe keine vernünftige andere Legitimation als das Recht des Stärkeren. Ein Losverfahren kann es doch auch nicht sein.
Das"Recht des Stärkeren" ist nicht die Legitimation selbst. Die Legitimierung der Ausübung von Power/Force wird nachträglich legitimiert ("Von Gottes Gnaden" usw.).
>Auch wenn in einer Stammesgesellschaft keine Abgaben fällig sind, hat sie auch ihre Hierarchie, und die, die unten sind, werden vielleicht nicht begeistert sein.
Die Hierarchie wird/wurde oft genug überzogen, vgl. das LU.GAL- oder Big-Man-Phänomen. Daher dort auch ununterbrochene interne Machtkämpfe, Bürgerkriege usw.
>Wenn die Stammesgesellschaft gut funktionieren würde, gäbe es sie überall.
Sie hat es überall gegeben und Reste gibt es bis heute. Die"friedlichen", z.B. akephalen Stammesgesellschaften waren den Machtgesellschaften, die mit"naked force" operierten schlicht unterlegen.
Es gibt zu diesem Thema (Metallwaffen > Holz- oder Steinwaffen) das bekannte Phänomen des Schmieds. Als Beispiele: Die altpersische Standarte (Persien/Luristan usw. als frühes Metallwaffenzentrum schlechthin) zeigt eine Schürze, wie der Schmied sie trägt; Dschinghis Khan hat den Beinamen"der Schmied"; sehr schön auch die Darstellung in einem Manuskript (Collection der Familie Araldi) zu dem Missionsbericht (17. Jh.) des Giovanni Antonio Cavazzi, wo ein Mann zu sehen ist, der Metallwaffen schmiedet. Er wird der erste König des Stamms der Ndongo (Angola; dort eines der mächtigsten Kongo-Reiche). Der Stamm unterlag dann den die stärkeren Metallwaffen einsetzenden Portugiesen, die das Land tributpflichtig machten und viele Einwohner in dien Sklaverei verkauften.
>Die Möglichkeit, dass sich jeder nach seinem freien Willen irgendwo niederlassen könnte, sehe ich nicht. Das ist Utopie. Jeder muss sich sein Territorium"erarbeiten". Ein grosses Territorium ist schon im Tierreich gut für's Prestige und die Weibchen sind regelmäßig begeistert, wenn sie auf Männchen treffen, die ein größeres Territorium verteidigen, als sie eigentlich brauchen.
Schon richtig. Es geht aber nicht ums"Prestige", sondern darum, als Obereigentümer die im Territorium Ansässigen (die in der Tat kaum fliehen können) zu Diensten und Leistungen zu zwingen. Das zieht sich durch bis in die Titulatur (Kaiser, König, Herzog von, Graf von, Herr von... usw.). Selbst der Fürst von Monaco hat noch 142 solcher Titel, ein Teil davon repräsentiert noch tatsächliches (Unter-)Eigentum, wie die riesigen Wälder des Chateau de Marchais in Frankreich.
>Selbst wenn die Abgabe eine Zwangsabgabe ist, kann nicht bestritten werden, dass der Herrscher, Staat usw. nicht doch eine Gegenleistung bringt, die über eine bloße Nichtbestrafung der Besteuerten hinausgeht.
Die"Gegenleistung" (nota bene: gegenüber der eigenen Population, angefangen mit deren Granden) ist - siehe oben - Ideologie. John R. Commons hat in seiner"Legal Foundation of Capitalism" dies sauber durchgebucht. Wir beginnen aber nicht mit der Zwangsabgabe der eigenen Population, sondern mit der der eroberten Fremdareale. Also mit dem Tribut. Dessen"Gegenleistung" besteht ausschließlich in er Verhinderung von Sanktionen, die sofort erfolgen, sobald die Tribute nicht mehr geleistet werden. Fällt der Tribut aus, rückt der HERRscher an, mordet und brandschatzt. Hunderte von Beispielen dazu.
>In der Natur gibt es einige Beispiele zwischen Wirt und Parasit, aber auch dort bringt der Parasit eine Gegenleistung, da sonst das Gebilde wohl nicht stabil wäre:
>Die Beziehung zwischen der Schmarotzerbiene Nomada marshamella und ihrem Wirt, der Biene Andrena sabuloae veranschaulicht das Mafiamodell. Die Schmarotzerbiene gelangt in das Nest ihrer Wirtin, ohne auf den Widerstand der Besitzerin zu stoßen und legt ihr Ei neben die Puppen der Wirtin. Sehr wahrscheinlich kann die Wirtin das Ei der Schmarotzerin von ihrem eigenem unterscheiden, aber sie bringt weiterhin Nahrung zum Nest…und versucht nicht den Fremdkörper loszuwerden. Warum wirft die Wirtin das Ei des Schmarotzers nicht hinaus? Anscheinend bleibt die Parasitin, die keine Nahrung zu sammeln braucht, fast immer in der Nähe des Nests. Wenn sie ihre Eier in das Nest gelegt hat, lohnt es sich für sie, das Nest vor Fressfeinden und Parasiten zu schützen. Von Zeit zu Zeit bedroht es die Wirtin mit dem Stachel am Ende ihres Abdomens, den sie wie ein Skorpion nach vorne falten kann. Da die Parasitin keine Nahrung transportieren muss, kann sie ein Abdomen entwickeln, das wegen seiner Biegsamkeit in den Tunneln gut als Waffe dienen kann, während sich die Wirtsbiene, die Pollen und Nektar vom Feld zum Nest bringen muss, kein solches Abdomen leisten kann. Da die Parasitin besser kämpfen kann als die Nestbesitzerin, kann sie Artgenossen und auch Artfremde daran hindern, das Nest zu plündern. Die Wirtin akzeptiert den Schaden, den diese eine Parasitin anrichtet, und erhält dafür eine Partnerin, die sie gegen andere verteidigt. Diese Beziehung hat Ähnlichkeit mit der zwischen der Mafia und ihren Klienten. Eine solche Beziehung bestand im Mittelalter zwischen Rittern und ihren Leibeigenen, wenn die Ritter oft sehr hohe Abgaben eintrieben…, aber zugleich die Leibeigenen vor dem noch größeren Schaden beschützten, den andere Ritter und Räuber hätten anrichten können. (aus Zahavi/Zahavi, Signale der Verständigung; Das Handicap-Prinzip)
Schönes Beispiel zum Thema"Feudalismus", also internalisierten Abgaben und der diese begründenden Ideologie. Die Geschichte beginnt aber mit externalisierten Abgaben, internalisiert werden sie erst, nachdem das Territorium"eingemeindet" wurde. Nehmen wir als Beispiel das Danegeld: Tonnen von Silber wurden abgefordert - die"Gegenleistung" war null.
>Es ist unstrittig, dass der Zins seinen Ursprung in den Abgaben hat. Es bleibt für mich die Frage, warum er gezahlt bzw. warum er verlangt wird?
>Die möglichen Antworten oder vielleicht auch eine Mischung sind für mich:
>1. Zwang (Androhung von Sanktionen)
Ja, der Tributverweigerer wird vernichtet. Das ist Sanktion genug.
>2. Dankbarkeit (bitte nicht lachen)
Dann haben wir es mit Geschenken zu tun. Geschenke sind keine Zwangsabgabe. Sie werden - siehe u.a. Potlatch und Kula - mit Gegengeschenken beantwortet.
>3. Gerechtigkeitsempfinden/reziproker Altruismus
Der Tributpflichtige empfindet Dankbarkeit dafür, dass er ausgenommen wird?
>4. Prestigesteigerung (beim Herrscher und beim Rest des Volkes) /heute sicherlich kein Grund mehr, aber ursprünglich nicht auszuschließen.
Sehr richtig. Das römische Prestige steigerte sich bei jedem Triumphzug.
>Noch mal zum Geld. Ich habe zwischenzeitlich viele alte Beiträge im dottore-Archiv durchforstet und es fiel mir auf, dass schon andere nicht recht zufrieden waren mit Deinem Geldbegriff.
Ja. Es geht mir nicht um einen"Geldbegriff", sondern um die Klärung der Frage, wie aus (Natural-)Abgaben (Tribute und verderblich, bestenfalls zu Redistributionszwecken einmalig verwendbar) Abgaben werden konnten, die"kurant" wurden (unverderblich). Dazu eben Edelmetall (Waffenmetall, Kupfer/Zinn, scheidet aus, da machtgefährdend, vgl. die Versuche der Hethiter). Edelmetall erlaubt es HERRschern, es an machterhaltende Gruppen (Söldner! der Söldner ist das erste"Gut", das der HERscher nachfragt, alles andere kann er sich qua Machteinsatz per Abgaben beschaffen, inkl. Kunstwerke aus seinen Palast- und/oder Tempel-Offizinen). Der Söldner (kein antikes Reich ohne diese nachweisbar, selbst die Ägypter prägten ein einziges Mal Goldmünzen nach punischem Standard, um sich punische Söldner zu beschaffen, die der Pharao nicht"einberufen" konnte).
Der Söldner akzeptiert das Metall, weil es gleichzeitig in einem anderen Areal abgefordert wird und es sich die dortigen Tributpflichtigen beschaffen müssen. Um es sich beschaffen zu können, müssen sie dem Söldner, der es hat, Güter/Leistungen anbieten - woraufhin die ersten Märkte entstehen. Diese sämtlich außerhalb der Städte (Pausanias) und bei den zahlreichen griechischen Söldnerstädten (sehr schön in der Magna Graecia zu bestaunen) holten sich die in ihren Festungen hausenden Söldner von"außen" (lat. foris = draußen, daher noch"Forum" das von ihnen Gewünschte/Benötigte.
>Die Monetärkeynesianer sehen Geld als Kontrakterfüllungsmittel, sehen aber auch den Versprechenscharakter. Daher glauben sie, dass das Geld gedeckt sein müsse. Finden aber nichts und behaupten dann, dass dieses Nichts seinen Wert gewinnt, wenn man es nur schön knapp halte.
Klar widerlegt.
>HS sehen den Versprechenscharakter des Geldes ebenfalls, und behaupten, dass es durch Eigentum gedeckt sei. Was unter anderem das Problem aufwirft, dass Eigentum nicht knapp ist.
Das"Versprechen" kommt nicht aus dem"Charakter" des Geldes, sondern wird per Gesetz in die Welt gebracht. Ohne die entsprechende HERRschaftliche Erklärung, dies oder jenes sei STZM/GZ (legal [!] tender) ist Geld nicht definierbar. Das HS'sche"Privatgeld" gibt es nicht und hat es nie gegeben. Die Schwäche der HS-Theorie liegt darin, dass der"Legalist" nicht als erster auf die Bühne gebracht und behandelt wird. Ohne ihn ist jegliche"Geldtheorie" zwecklos. Ist er auf der Bühne, muss gefragt werden, wie er sich finanziert, da das, was ihn finanzieren könnte, noch nicht existiert, da er es noch nicht definiert hat. Also alles schön der Reihe nach, vor allem beim"Eigentum", das ohne Obereigentümer (HERRschaft) nicht als zu bewirtschaftende Größe vorstellbar ist.
>Bei der bekannten Stelle in Goethes Faust wird der Deckungssaspekt herausgekehrt, wenn es auch wieder auf ein Nichts hinausläuft. Weil sie so schön sind, hier nochmal zitiert:
Danke für das Zitat. Der St. Galler Ã-konom Hans Christoph Binswanger (Lehrer von Joe Ackermann u.a.) hat dies in seinem Buch Geld und Magie. Deutung und Kritik der modernen Wirtschaft, 1985 ausführlich abgehandelt.
(...)
>Und auch Du selbst hast es als Abgabentilgungsversprechen
Ja, siehe Definition von legal tender
>und in einem alten Buch mal als Zahlungsversprechen eines Dritten bezeichnet.
Das ist die Basis für die Ausgabe von Noten durch die ZB (Gläubigergeld). Halte ich das Zahlungsversprechen eines Dritten, bin ich dessen Gläubiger und kann das entsprechende Papier (Dokument) der ZB andienen, die von dem Zahlungsversprechen ihren"Satz" einbehält.
In diesem Zusammenhang zur früheren Diskussion: Ja, die ZB könnte auch dem Staat ZB-Geld direkt aushändigen. Dazu müsste der Staat aber ein Papier präsentieren, aus dem hervorgeht, dass er über eine konkrete Summe (plus Zinsen usw.) zum Zeitpunkt x verfügt (da"zunuftsnah", also 3-Monats-Papier). Dieses Papier müsste aber von der Gesamtheit der Steuerzahler unterzeichnet sein, sinngemäß:"Wir schulden dem Staat per 31. 3. fällig 100 G gesamtschuldnerisch". Der Schuldgrund muss nicht genannt sein. Dieses Papier würde die ZB am 1. 1. zweifellos akzeptieren und dafür (z.B.) 98 G in Noten herausrücken. Die 100 müssten aber am 30.3. an die ZB zurück - genau wie es heute bei ZB-Operationen vorgeschrieben ist.
>Geld ist nicht nur ein Mittel, sondern auch ein Versprechen und es reicht einfach für die Wertgewinnung nicht aus, dass Sanktionen drohen, wenn man damit seine Steuern nicht bezahlen kann.
"Versprechen" ist ein HERRschaftlicher Akt (Gesetz über legal tender), ohne den Geld nicht in Erscheinung treten kann. Die"Sanktionen" (ebenfalls ein HERRschaftlicher Akt - eben die Erklärung der drohenden Strafen) haben a priori nichts mit"Geld" zu tun. Sie erscheinen bereits in reinen Naturalabgabensystemen, z.B. die 33,3 % Strafe bei das SOLL unterschreitenden IST. Dass Naturalabgaben eine Parität zu Edelmetall erhalten, ist zunächst ebenfalls ein HERRschaftlicher Akt - vgl. die Royal Tariffs im Codex Hammurapi. Haben sich - wie beschrieben - Märkte und demnach Preise herausgebildet, werden die Naturalabgaben in Metall (zunächst nach Gewicht, dann nach Nominal) gewandelt. Damit ist der Abgabenverpflichtete zur Abgabe von Metall verpflichtet, weshalb er die Märkte aufsuchen muss. Diese Wandlung hat wie in diversen Beispielen nachzuweisen (vgl. Rom, vgl. 15./16. Jh.) zu einer immensen Mehrung von"Marktwirtschaft" (Handel & Wandel) geführt und ebenso zur Steigerung der Metallausbeuten (römische Bergwerke, die großen Silberprospektionen ab 1460/70, dann die Goldprospektionen des 19. Jh.).
>Das ist zwar besser als Riese’s knappgehaltenes Nichts, aber allzu überzeugend empfinde ich es nicht. Ich glaube, dass Du mit Deinem Geldbegriff zufrieden bist, und daher gar keine Veranlassung siehst, darüber nachzudenken, aber ich bin mir sicher, wenn Dein Erkenntnisinteresse erst einmal erwacht ist, wirst Du schnell eine Lösung finden. Das wäre auf jeden Fall besser, als wenn ich auf diesem Gebiet herumstümpere.
Geld ist letztlich eine Laune der Natur, die unseren Planeten mit Edelmetallen (ex Sternenexplosionen) gesegnet hat. Denk Dir alle schweren Metalle (inklusive Kupfer/Zink) weg, wären die Zwingwaffen aus Stein (Obsidian), die Abgaben-/Tributsysteme gäbe es genau so (vgl. die präkolumbianischen"Eroberer", wie schon im"Origin of War" ausführlich dargestellt) und es blieben die Abgabengüter übrig. Die Welt wäre in lauter Inka-Reiche aufgeteilt."Geld" - wie auch dort - nirgends.
Es sei denn: Die Inka mussten zum Machterhalt ihr All-Eigentum an ihre Granden abtreten. Diese würden aus den Erträgen ihrer Unter-Eigentümer untereinander Lieferversprechen dokumentieren (Grund: Um den Ober-Eigentümer entsprechend der SOLL-Vorgaben befriedigen) und diese Lieferversprechen wären wiederum sanktionsbewehrt (Sanktionen erlässt/bestimmt der Inka - reicht vom Strafzins bis zum Verlust des Unter-Eigentums), dann könnte sich ein"Markt" für diese Dokumente entwickeln. Reine Spekulation.
Aber es ist halt so gekommen wie es gekommen ist. Mit den Ergebnissen muss man nicht zufrieden sein, mit der Fährtensuche kann man zufrieden sein. Es soll auch kein"Idealsystem" entwickelt werden, sondern eine Erklärung versucht werden, warum sich die"Ã-konomie", mit der wir heute leben, so entwickelt hat wie wir sie heute erleben.
Eben aus Stammesgesellschaften, aus Waffeneinsatz, aus Fremdzwang, usw. und nicht - wie das als Grundlage der mainstream-Ã-konomie dargestellt wird - aus einer"Gesellschaft" von allseits Freien und Gleichen, die sich ihre Interaktionen dadurch zu erleichtern trachteten, dass sie auch noch"Geld" zur Erleichterung dieser Interaktionen"erfunden" haben. Am besten gleich noch als Teil des ominösen"Gesellschaftsvertrages". Diese Vorstellung ist völlig kraus und falsch.
Freundliche Grüße zurück und herzlichen Dank!
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